01.09.2021

Der Hörnchenwahnsinn hat uns wieder: am Montag kam ein Notruf aus Unna-Königsborn, dort wollte in einer Schrebergartenanlage ein Eichhörnchen gerettet werden und wich seiner Finderin nicht von der Seite. Kurze Zeit später war es bei uns, jetzt versuchen wir, „Schrebi“ zu versorgen.
Schrebi ist eine Eichkatze, vielleicht 5 Wochen alt, klein und schlank, kein Babykopf sondern eine schlanke Nase, die oberen Schneidezähne sind noch nicht zu sehen, und sie „meckert“ dauernd, vor allem, wenn wir sie in eine Tragebox ablegen, damit sie dort schlafen kann. Sichtbare Verletzungen hat sie keine, die Köttel, die sie uns schon geschenkt hat, sind perfekt, sie ist motorisch gut unterwegs, kann laufen, klettern und sogar schon springen. Flöhe hat sie nur wenige, das Fell ist sauber und glatt, der Schwanz fächert so langsam auf, und sie ist sehr agil. Und sie hat ganz genaue Vorstellungen, wo und wie sie ruhen möchte:

Flüssigkeit nimmt sie leider noch nicht, Pipi hat sie aber mit freundlicher Unterstützung ihrer Pflegeeltern schon gemacht, und die ersten Knabberversuche an Wal- und Haselnusskernen waren auch schon erfolgreich. Mit nur zwei Schneidezähnen im Unterkiefer landet da mehr in der Umgebung als im Bauch, aber das Interesse zählt!
Unmittelbar nachdem wir sie bekommen haben wollten wir in den Wildwald, auf dem Weg dahin mit unserem Hörnimobil wurden wir an einer Ampel aufmerksam auf die Fahrerin eines anderern Autos, die uns etwas sagen oder zeigen wollte, kurze Zeit später schellt das Hörnchenfon…da hat ein Eichhörnchen ein Schlafzimmer in einem südlichen Ortsteil von Unna geentert und sich unterm Boxspringbett versteckt, die Hunde der Bewohnerin hätten es gern gejagt, wir sind sofort hin mit Keschern, und nach der Zerlegung des Bettes sprang ein völlig verstörtes Hörnchen praktisch direkt in den Kescher, wir konnten es nach draußen bringen und dort, weil es offenbar keinen weiteren Betreuungsbedarf hatte, wieder in die Freiheit entlassen.
Danach konnten wir doch noch in den Wildwald, 8 Hörnchen waren zeitgleich an den Futterstationen am Außengehege, also immer noch großer Trubel.
Für Schrebi bräuchten wir jetzt noch ein Gesellschaftshörnchen, sie soll nicht allein bleiben, da schaun wir jetzt einfach mal, was in den nächsten Tagen noch so passiert, ansonsten müssen wir sie vielleicht weiter vermitteln. Im Moment zählt erst einmal nur, dass sie trinkt und isst und bei uns ankommt.

28.08.2021

Das Notruftelefon ist nach wie vor still, dafür sehen wir leider fast täglich überfahrene Hörnchen auf der Fahrbahn. Wenn es der Autoverkehr zulässt, bestatten wir sie, der Anblick von toten Hörnchen ist einfach zu deprimierend. Möglicherweise hat es auch Rosty, unser Balkonhörnchen seit 2 Jahren, erwischt, dem Aussehen nach könnte er es gewesen sein, den Steffi nicht allzu weit entfernt von der Straße gesammelt hat.


Wir sind täglich im Wildwald, es gibt immer noch reichlich ehemalige Pfleglinge, die am Auswilderungsgehege nach Nüssen suchen, die sie verbuddeln können. Witti und Vivi von der letzten Gruppe kommen auch, Witti ist immer noch ein Winzling im Vergleich zu den anderen, behauptet sich aber mit lautem Fauchen, bei Vivi wachsen aus der lädierten Schwanzspitze neue Haare. Leider sehen wir Plantschi gar nicht, das haben wir uns so ganz anders vorgestellt, und das schmerzt auch ein wenig, ist aber natürlich auch ein richtig gutes Zeichen…sofern sie ihren Platz im Wald gefunden hat.
Der WiWa-Shop bietet jetzt auch unsere Kalender an, Steffis Fotos von unseren Pfleglingen sind eben doch anders als die handelsüblichen. Leider sind die Druckkosten so hoch, dass wir nicht mit den Produkten von Weltbild oder amazon konkurrieren können, wir haben bisher noch keine Druckerei gefunden, die uns bei unseren Stückzahlen einen Minipreis bietet. So geben wir sie zum Druckpreis ab und betrachten das eher als gute Werbung.

Eine tolle Nussspende von einer Mitarbeiterin des Wildwaldes haben wir bekommen, das hilft uns erst einmal weiter, einige Wochen vorher gab es von ihr schon mal Haselnusszweige fürs Auswilderungsgehege, nochmal vielen Dank dafür.

23.08.2021

Unser Vortrag im Wildwald ist gelaufen, hinterher ist uns einiges aufgefallen, was wir hätten besser machen können, vor allem haben wir nicht ein Foto gemacht…es gibt noch einiges zu tun, das Gerüst steht aber.

Wir haben das Wochenende genutzt, um dann auch gleich unsere Auswilderungskandidaten Plantschi, Vivi, Lynn und Witti in die Freiheit zu entlassen, von unserer Seite mit einigen Tränen. Ausgerechnet Plantschi, von der wir erwartet hatten, dass sie sich so gar nicht von uns trennen kann, war die erste und relativ direkt auf dem Weg in die Freiheit, die zweite war Lynn, die den Weg übers Dach nahm, dann Vivi, die blöderweise zunächst unter die Waldschule kroch und zuletzt der kleine Witti. Der fand draußen sofort Kontakt zu einem Hörnchen, das schon einige Wochen „wild“ ist, und da war der Größenunterschied schon eklatant. Witti ist nicht wirklich viel gewachsen in den 4 Wochen im Auswilderungsgehege. Zu allem Überfluß suchte er sich als erstes Kletterobjekt auch noch eine tote Fichte aus, die zwar sehr hoch, aber auch sehr trocken und gänzlich ohne Nadeln und Zapfen war und nur noch nicht umgefallen ist. Nach einigen Kletterstunts schaffte er aber den Übergang zu den benachbarten Laubbäumen, wohingegen Lynn ihre erste Klettertour mit einem kapitalen Sturz beendete. Sie landete auf 4 Pfoten, rappelte sich wieder hoch und zog sich erst einmal zurück.


Wir werden die nächsten Tage noch die Außenfutterstationen belegen, dann Zug um Zug die Futtergaben verringern und hoffen, dass dann unsere 4 Protagonisten und alle ihre Vorgänger sich allmählich in den Lüerwald zurückziehen. Platz und Futter gibts genug.
Am Donnerstag hatten wir noch ein Notfallhörnchen aus einer Nachbargemeinde, der ca. 7 Wochen alte Eichkater wurde aus einem Swimmingpool geborgen, wo er mit letzter Kraft herumpaddelte. Die Tierärztin, die uns dann letztlich auch das Tier übergab, hatte schon die Lunge abgehört und den Burschen trocken gelegt, bei uns konnte er sich noch ein wenig erholen, weiteren support wollte er nicht sondern machte sofort Anstalten, sich aus dem Staub zu machen. Wir haben ihn dann am Freitag mit in den Lüerwald genommen, wo er relativ schnell verschwunden war.
Ob wir noch weitere Gäste bekommen werden, wissen wir nicht, im letzten Jahr kamen die letzten Mitte August; vorerst schreiben wir weiterhin Samstags einen Beitrag im Blog mit dem jeweils aktuellen Sachstand.

15.08.2021

Wir sind wieder da, zurückgekehrt aus dem Urlaub im Bayerischen Wald…ein einziges Hörnchen haben wir in freier Wildbahn lebend gesehen, 4 Verkehrsopfer leider auch. Lustig waren die Reaktionen einiger Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn, die beim Vorbeifahren die Adressen der Webseiten auf der Heckscheibe und dann das Riesenstoffhörnchen auf dem Beifahrersitz des Autos sahen und dann noch das Hörnchen auf dem Motorradlenker und uns mit „Daumen hoch“ grüßten. Nette Gespräche gabs im BayWald auch, dort versteht man unseren Einsatz nicht so richtig, es gibt halt noch viel intakten Wald und heile Natur dort, die Nähe zum Hörnchen wie bei uns gibts dort scheinbar noch nicht.
„Unsere“ Hörnchen im Wildwald, sowohl die im Gehege als auch diejenigen, die bisher noch nicht den endgültigen Absprung in den Wald geschafft haben, waren in den allerbesten Händen, wir bekamen tägliche Fotos und Videos und Statusmeldungen – toll! Wir bereiten jetzt unseren Vortrag am kommenden Samstag und die Auswilderung der 4 aus dem Gehege am Sonntag morgen vor, ansonsten sind wir wieder bereit für den Notfalleinsatz.
Bilder haben wir heute naturgemäß noch nicht…

31.07.2021

Sonntag konnten wir schon 2 Hörnchen aus der Hand füttern, Paul hat sich zu Heinz gesellt, der Kampf um die Plätze an den Futterstellen hat ihn wohl genervt, und da hat er lieber seine Angst überwunden und sich von uns verwöhnen lassen. Das war von uns nicht geplant, ist auch mit Blick auf die Aus-„Wilderung“ nicht zielführend, wird sich aber dann jetzt ohnehin erledigen, da wir unsere Besuche dort einschränken (müssen). Aber schön und lustig war es schon – Heinz auf der Schulter sollte nichts merken, weil er sonst den Konkurrenten am Boden neben dem Knie weggefaucht hätte…dann kam auch noch kurz Polli dazu, ihr hat aber scheinbar das Angebot nicht zugesagt.


Ein paar kleinere Reparaturen und Veränderungen (größeres Dächlein für unseren Flyerständer z.B.) haben wir durchgeführt, wir müssen aber unbedingt noch mehr gegen die Mäuse unternehmen, eine saß morgens im Futterkobel im Gehege, und wir wollen ganz sicher keine Mäuse füttern.
Vivi schont nach wie vor ihre rechte Vorderpfote, sie setzt sie auf, wenn sie über den Boden joggt, aber sobald sie sich irgendwo festkrallen muss, hängt sie an drei Pfoten. Entzündet ist das nicht, könnte vielleicht ein Problem mit einem Gelenk sein. Wir beobachten weiter.


Bei den wilden Hörnchen ist uns eines aufgefallen, das die rechte Hinterpfote extrem schont, sie ist ordentlich geschwollen. Hilfe hat es nicht gesucht, war auf 3 Pfoten noch flott unterwegs, da können wir nichts machen. Hoffentlich ist es nur eine temporäre Sache, kein Bruch.
Ansonsten läufts im Wildwald gut, für viele Besucher ist der Trubel im und ums Gehege eine tolle Attraktion, daraus ergeben sich immer wieder nette und interessante Gespräche.

Ein weiteres Video haben wir noch eingestellt, so eine Art Resteverwertung, wozu wir bisher nicht gekommen sind.

28.07.2021

Wir haben noch einiges Videomaterial, das wir erst jetzt bearbeiten können. Hier sind schon mal zwei neue Videos, eines von der Auswilderung der 5-er Gruppe um Polli, Krick, Malbec, Tara und Paul am 04.07.21 und eines von der Fütterung der aktuellen Gehegruppe mit Vivi, Lynn, Plantschi und Witti, die von einer Spenderin einen Beutel grüne Haselnüsse bekommen haben und sich begeistert darüber hermachen.

24.07.2021

Die Tage im Wildwald sind ein Traum – morgens vor der Arbeit und nachmittags danach besuchen wir unser Auswilderungsgehege und dessen Insassen und alle „wilden“ Hörnchen drumherum – die 4-er-Gruppe innen, die schon bei uns im Wohnzimmer besonders lieb war, hat bisher das Vertrauen zu uns nicht verloren, alle kommen zu uns, bespielen und bepinkeln uns (was ein besonderes Vertrauenszeichen ist, wie wir von Declan Anderson in seinem Blog „Tintin the squirrel“ erfahren haben), sie sind quicklebendig, voller Aktivität und einfach nur gut drauf. Vivi allerdings hat sich wohl eine Kralle ausgerissen, sie leidet im Moment etwas und schont die linke Vorderpfote.


Die anderen draußen fressen uns die Haare vom Kopf, zweimal täglich füllen wir nach, und doch ist immer wieder alles leer. Ein paar Tage machen wir das noch, dann reduzieren wir so nach und nach. Schade ist das schon, weil vor allem die ruhigen Abendstunden einfach nur atemberaubend sind, wenn alle mal am Gehege vorbeischauen, ob es nicht irgendwo eine Nuß gibt. Auch die Besucher finden das toll, schade ist leider nur, dass einige Familien nicht verstehen, dass sie nicht in einem Vergnügungspark sind, sondern zwischen den Gehegen ausgelassene Schreiorgien feiern und dabei auch gern mal mit Stöcken gegen das Casanet schlagen, um die Insassen zu Reaktionen zu bringen. Schwierig. Oder wenn Tiere nur interessante Tiere sind, wenn man sie streicheln und füttern darf. Da gibts noch viel Aufklärungsbedarf, der Wildwald folgt da nunmal einem anderen Konzept.


Hörnchen Heinz, aus unserer direkten Nachbarschaft, ist jetzt seit einer Woche „wild“, kommt aber morgens und abends und will direkt auf einer unserer Schultern gefüttert werden. Wenn er satt ist, trollt er sich, mit dem Vorratsbusiness und dem Verbuddeln von Nüssen hat er es noch nicht so. Möglicherweise wartet er immer schon in der Nähe, weil er immer sofort kommt, wenn wir eingetroffen sind, so wie Luisao, das alte Schlitzohr auch. Der ist ja immerhin schon einige Wochen draußen, kennt aber nach wie vor keine Scheu. Das wird sich vermutlich alles legen, wenn wir mal zwei Wochen nicht vorbeischauen…schade für uns, besser für die Hörnchen.

19.07.2021

Heinz konnten wir am Samstag ganz einfach auswildern, nachdem wir die Türen geöffnet hatten, näherte er sich Stück für Stück dem Durchgang, nach ungefähr 30 Minuten hatte er sich wohl entschlossen, den Schritt zu wagen. Als er draußen war wandte er sich nach rechts und legte erst einmal einen Sprint ein, bei den drei großen Tannen ca. 100 Meter hinter dem Gehege fand er es wohl ganz ansprechend und verschwand im Baum. Seither kommt er abends und morgens zum Außengehege, sehr zielgerichtet kommen uns seine Aktionen nicht vor, er ist ziemlich planlos unterwegs und wir fragen uns, ob er nicht versucht, wieder ins Gehege hinein zu kommen. Er wirkt auch im Vergleich zu seinen Futterkonkurrenten draußen doch recht klein, da werden wir wohl noch ein wenig support leisten müssen. Oder ihn vielleicht doch zu den anderen ins Gehege nehmen?


Am Sonntag morgen gelang der Umzug unserer vier Wohnzimmergäste völlig ohne Probleme. Dieses Mal haben wir eine sanfte Methode ausgewählt: wir haben morgens einige Transportboxen aufgestellt und jede mit Leckerli bestückt, tatsächlich tappte ein Hörnchen nach dem anderen in die „Falle“ und ließ sich dann in der Box festsetzen. Im Auto wurden die vier schnell ruhig wie eigentlich alle Hörnchen, im Gehege angekommen erkundeten Plantschi, Witti und Vivi sofort ihre neue Umgebung, lediglich Lynn brauchte etwas Ruhe und versteckte sich auf dem Futterhausdach, ließ sich dann aber später herunterlocken, abends war alles in Ordnung. Montag morgen ließ sich nur Witti nicht sehen, die anderen drei waren munter und ließen sich auch durch uns nicht vertreiben, Plantschi war wie gewöhnlich kaum zu bändigen.


Um das Gehege herum herrscht nach wie vor ein toller Hörnchentrubel, der auch die Wildwaldgäste begeistert, so nah bekommen sie sonst wildlebende Hörnchen nicht zu sehen. Die Tiere suchen nach wie vor Futter und lassen sich auch von den vielen Mitbewerbern nicht abschrecken; einige Tage werden wir noch zufüttern, danach müssen sie sich selbst helfen. Gestern konnten wir Polli, die oben auf dem Gehege saß, von innen heraus füttern, das war schon ziemlich skurril.


Das Notruftelefon bleibt jetzt oft stumm, es kommen nur wenige Anfragen, über die Ursachen können wir nur spekulieren. Wir könnten aber im Moment ohnehin kein Hörnchen aufnehmen, daher werden wir auch den Blog jetzt wieder umstellen, zunächst lassen wir es bei einem Eintrag am Samstag.
Völlig perplex waren wir von den Klickzahlen für eines unserer Videos, über 7.400 mal wurde „Eichhörnchen wuseln am Frühstücksbuffet“ (https://youtu.be/yVfCKar6tnQ) geklickt und es gab einige nette Kommentare. Leider haben wir es in dieser Saison wieder nicht geschafft, kontinuierlich Videos zu veröffentlichen, dafür fehlte mal wieder die Zeit und manchmal auch einfach der Nerv. Der Erfolg spornt uns natürlich an, und vielleicht gelingts uns ja noch, da eine Regelmäßigkeit reinzubekommen.
Ansonsten gehen unsere Nußreserven zur Neige, wir warten mal auf den Ausverkauf der 20-er Ernte, erfahrungsgemäß werfen dann die Supermärkte die Altbestände zu guten Preisen raus, vielleicht kommt auch von der 21-er Ernte die eine oder andere Spende.

15.07.2021

Unsere Gruppe im Wohnzimmer macht richtig Spaß, der Betreuungsbedarf wird immer weniger, die 4 verstehen sich prima und sind quicklebendig, aber gaaanz lieb. Besonders Witti hat eine tolle Entwicklung gemacht, er hält mit den anderen mit, springt, tobt, keine Spur mehr von seinem anfangs scheinbar unterentwickelten Hinterbein. Er zögert auch kaum noch bei Sprüngen, ist allerdings noch etwas kleiner als seine Mitstreiterinnen. Plantschi niest immer noch, wenn sie aufgeregt ist, mittlerweile vermuten wir, dass das entweder chronisch oder einfach nur eine schlechte Angewohnheit ist. Lynn und Vivi sind tolle Eichkatzen, superfit und bildhübsch, mit Vivi waren wir bei der TÄ wegen ihres Schwanzes, der verliert an der Spitze Haar, das rührt aber scheinbar von einer älteren Verletzung her und ist nicht weiter schlimm.


Der Hörnchentrubel im WiWa wird nicht weniger, den Besuchenden gefällts, Heinz zeigt sich auch mal gelegentlich und rennt nicht mehr weg. Heute morgen haben wir versehentlich Triesel ausgewildert – sie war neugierig, hat unbemerkt die Schleuse geentert und war dann verschwunden, als die Tür aufging. Zwei Tage vor dem Plan, sie wirds schaffen, ganz sicher. Luisao wartet scheinbar irgendwo auf uns, und wenn wir erscheinen, stürzt er sich auf unseren „Futternachschubeimer“ und bedient sich dort direkt und schleppt ab, bis er nicht mehr kann. Dann ruht er kurz mit offenen Augen und dann gehts auch schon weiter. Im Moment füllen wir täglich die Futterstationen außerhalb des Geheges auf, Haselnüsse mussten wir schon nachkaufen, schauen wir mal, wie weit wir noch reichen. Bei der Maisernte müssen wir aufpassen, da wollen wir wieder stoppeln, unsere Sammlungsergebnisse vom letzten Jahr sind auch fast weg, dieses Jahr sammeln wir dann doppelt so viel. Aber das hat ja noch ein wenig Zeit.

11.07.2021

Im Wohnzimmer reduzieren wir zur Zeit die Milchgaben, die ohnehin hauptsächlich Plantschi interessieren, Witti hat sich schnell umgestellt. Überhaupt kommt Witti so langsam in die Gänge, er klettert und tobt wie die Größeren und springt mittlerweile sogar auch größere Distanzen. Plantschi weigert sich aber beharrlich, wie die anderen mehr zu knabbern und sich für die Buffets zu interessieren, und bald gibt es nun mal keine Milch mehr…eine Vermutung: eine Zahnfehlstellung? Sie weigert sich beharrlich, ihre Zähne zu zeigen, nach viel Mühen sehen wir, dass sie nicht so schlimm aussehen wie befürchtet. Wir beobachten das weiter und versuchen weiter, sie zum Knabbern zu animieren, allerdings niest sie auch immer noch, mit Schleimabsonderung, vor allem, wenn sie aufgeregt ist.

Im WiWa zeigen Triesel und Heinz sich immer wieder, morgens und abends, aber so ganz haben sie sich nicht mit der Situation angefreundet, nicht so schlimm wie ihre Vorgänger, aber auch nicht wirklich entspannt. Außerhalb des Geheges herrscht nach wie vor Trubel, einige bekannte Gesichter tauchen dort auf, z.B. Polli, leider mit einigen Zecken rund um die Augen. Alle externen Hörnchen haben die Futterstationen entdeckt und bedienen sich dort, das wird natürlich bald weniger, denn in unserem Urlaub werden sie nicht bestückt. Hoffentlich ist dann für die jetzige 4-er-Wohnzimmergruppe, die dann Mitte August in den Wald geht, die Möglichkeit, sich zunächst in der Nähe des Geheges zu verpflegen.

Notrufe werden weniger, gestern kam mal wieder einer mit einem kleinen 3-Wöchler, der die Nacht noch überlebt hat, dann aber am nächsten Morgen einschlief.