24.07.2021

Die Tage im Wildwald sind ein Traum – morgens vor der Arbeit und nachmittags danach besuchen wir unser Auswilderungsgehege und dessen Insassen und alle „wilden“ Hörnchen drumherum – die 4-er-Gruppe innen, die schon bei uns im Wohnzimmer besonders lieb war, hat bisher das Vertrauen zu uns nicht verloren, alle kommen zu uns, bespielen und bepinkeln uns (was ein besonderes Vertrauenszeichen ist, wie wir von Declan Anderson in seinem Blog „Tintin the squirrel“ erfahren haben), sie sind quicklebendig, voller Aktivität und einfach nur gut drauf. Vivi allerdings hat sich wohl eine Kralle ausgerissen, sie leidet im Moment etwas und schont die linke Vorderpfote.


Die anderen draußen fressen uns die Haare vom Kopf, zweimal täglich füllen wir nach, und doch ist immer wieder alles leer. Ein paar Tage machen wir das noch, dann reduzieren wir so nach und nach. Schade ist das schon, weil vor allem die ruhigen Abendstunden einfach nur atemberaubend sind, wenn alle mal am Gehege vorbeischauen, ob es nicht irgendwo eine Nuß gibt. Auch die Besucher finden das toll, schade ist leider nur, dass einige Familien nicht verstehen, dass sie nicht in einem Vergnügungspark sind, sondern zwischen den Gehegen ausgelassene Schreiorgien feiern und dabei auch gern mal mit Stöcken gegen das Casanet schlagen, um die Insassen zu Reaktionen zu bringen. Schwierig. Oder wenn Tiere nur interessante Tiere sind, wenn man sie streicheln und füttern darf. Da gibts noch viel Aufklärungsbedarf, der Wildwald folgt da nunmal einem anderen Konzept.


Hörnchen Heinz, aus unserer direkten Nachbarschaft, ist jetzt seit einer Woche „wild“, kommt aber morgens und abends und will direkt auf einer unserer Schultern gefüttert werden. Wenn er satt ist, trollt er sich, mit dem Vorratsbusiness und dem Verbuddeln von Nüssen hat er es noch nicht so. Möglicherweise wartet er immer schon in der Nähe, weil er immer sofort kommt, wenn wir eingetroffen sind, so wie Luisao, das alte Schlitzohr auch. Der ist ja immerhin schon einige Wochen draußen, kennt aber nach wie vor keine Scheu. Das wird sich vermutlich alles legen, wenn wir mal zwei Wochen nicht vorbeischauen…schade für uns, besser für die Hörnchen.