04 – Eichhörnchen im April

Die Eichkater befinden sich schon im Frühjahrsfellwechsel, der ca. 6 Wochen dauert. Das dichte Unterfell fällt aus und das neue Fell beginnt am Kopf mit der Nase, um die Augen, an den Wangen, der Stirn, den Ohren (hier fallen die Ohrpüschel) und eventuell gleichzeitig an Händen und Füßen nachzuwachsen. Danach folgen die Schultern, der Rücken und es geht weiter über die Flanken bis zur Körperunterseite. Die Bauchseite ist immer heller als der restliche Körper, denn es dient der Tarnung: von oben gesehen tarnt dunkles Fell das Tier auf dunklen Rinden, von unten gesehen verschmilzt die helle Bauchseite gegen den Himmel. Die Schwanzhaare wechseln im Frühjahr überhaupt nicht. Die Bildung des Haarkleides verbraucht sehr viel Energie, insbesondere Proteine und die gibt es in der Natur natürlich weniger als z.B. Kohlenhydrate.

Die Eichkatzen wechseln – sofern sie Nachwuchs aufziehen – erst nach dem Frühjahrswurf. Die Eichhörnchenkinder wachsen derweil in rasantem Tempo weiter. In der 3 Woche brechen die unteren Schneidezähne durch; Kopf, Schultern und Rücken werden so langsam auch behaart, aber Augen und Ohren sind noch geschlossen. Im Kobel selbst kann es jetzt schon mal etwas lauter werden, denn da wird schon ein bisschen gefaucht und um den besten Platz an den Zitzen gestritten. Unklar ist, ob Eichhörnchen nach ein paar Tagen immer die gleiche Zitze anstreben, da streiten sich Meinungen. Die Hörnchen verschlafen noch den ganzen Tag und sind quasi nur zur Fütterung „wach“, was man halt so wach nennt. In der Zwischenzeit kämpft die Eichhörnchenmama weiterhin darum genügend Futter zu finden, was mitunter immer schwieriger wird. Die verbuddelten Nussvorräte sind ev. schon aufgebraucht, nicht mehr brauchbar oder von andern Nagetieren und Vögeln bereits ausgebuddelt, ansonsten gibt es noch die restlichen Tannenzapfen und natürlich frische Knospenzweige. Nüsse, Früchte etc. sind um diese Jahreszeit rar. Da lohnt es sich, mal ein Vogelhäuschen zu plündern. Zudem gibt es ja auch andere Tiere, die ebenfalls mit den Nachkömmlingen beschäftigt sind.


In der 4 Lebenswoche wachsen am ganzen Körper nur dass Fell, an Bauch und Beine beginnt sich das helle Fell anzudeuten. Nach 28-35 Tagen stellen sich die Ohren auf und die Augen öffnen sich. Die Schwanzhaare liegen noch ganz glatt an. Die Tiere werden immer schreckhafter, beginnen aber gleichzeitig auch das Nest zu erkunden.

So richtig laufen können sie natürlich nicht, der Bauch schleift noch gern auf dem Boden. Es sieht eher so aus, als würden sie wie ein Waran laufen. Mit 5-6 Wochen beginnen die oberen Schneidezähne an durchzubrechen, die Schwanzhaare liegen aber immer noch glatt an; das Hörnchen beginnt sich aufrecht zu halten, versucht sich zu putzen und die Wachphasen werden immer länger.

Auch wenn die Nächte noch kalt sind, so wärmen doch schon die ersten durchdringenden Sonnenstrahlen. Je nach Lage des Kobel, ob oben im Baum oder unter einem Dachgiebel, kann es jetzt schon mal zu warm werden. Für die gerade aktiv werdenden Hörnchen eine große Gefahr, dass sie beim Krabbeln und Spielen aus dem Kobel zu fallen.

Dazu kommt der Umzug nach ca. 4 Wochen aus dem „Geburtskobel“ in einen neuen Kobel (schwierig für die Eichkatze den Geburtskobel von Pipi & Kaka sauber zu halten, deshalb wechselt sie dann). Da geht mal das ein oder andere Hörnchen verloren, wenn die Mama beim Transport gestört wird, den Nachwuchs zu ihrer eigenen Rettung fallen lässt und flüchtet und das Kind dann aber nicht mehr wiederfindet.

Deshalb, Eichhörnchenkinder, die „nachlaufen“, „am Hosenbein hochspringen“, „in den Kinderwagen springen“ oder „ins Haus kommen“, immer einsammeln in einen Karton, dunkel und warm stellen und sofort eine nahegelegene Pflegestelle anrufen. Kein Futter, keine Getränke, nix, erst anrufen, bis klar ist, was passiert ist, wie alt das Eichhörnchen ist und ob ev. die Mutter über einen Lockruf noch herbeigeholt werden kann. Und, nicht den Eigenschutz vergessen! Eichhörnchen übertragen keine Tollwut, aber können, insbesondere, wenn die Beißerchen oben und unten ausgebildet sind, kräftig zuhauen, was sie in Panik auch gerne tun, deshalb: Handschuhe!