Über uns

Wir sind Eichhörnchen-Fans, nein eher eichhörnchenverrückt. Dazu gekommen sind wir wie die Jungfrau zum Kinde: auf dem Weg zu einem Sonntagsspaziergang am schönen Möhnestausee im Sauerland fuhren wir mit dem Auto in Kolonne (auch andere hatten die glorreiche Idee) durch eine Ortschaft, da sahen wir ein Eichhörnchen am Bordstein der anderen Straßenseite, das Tierchen wirkte aufgeregt, wackelte „eckig“ mit dem Schwanz hin und her, wippte von links nach rechts und zurück und…lief los, genau bis vor unser linkes Vorderrad.

Der Tag war gelaufen, unsere Stimmung auf dem Nullpunkt, obwohl wir bis dahin Eichhörnchen allenfalls als nett empfunden hatten.  Nach unserer Rückkehr bemühten wir das Internet, fanden die Rettungsstation für unseren Wohnort und spendeten einen Betrag, quasi als selbstauferlegte Buße. Es kam ein freundliches „Dankeschön“, kurze Zeit später spendeten wir noch einmal (es ging auf Weihnachten zu)…und so entstand ein erster Kontakt zu H.M., der schließlich dazu führte, dass wir mal einen Blick ins Hörnchenzimmer und ins Außengehege werfen durften. Wir boten unsere Hilfe an, sie wurde angenommen, und so gab eins das andere, bis … am 10.04.2018 die Anfrage kam, ob wir ein bemitleidenswertes Hörnchen mit hohem Pflegebedarf, ein Krähenopfer mit argen Verletzungen, aufnehmen wollten, die Kapazitäten der Station ließen die benötigte intensive Pflege nicht zu. Die Verletzungen waren versorgt, aber das Kleine schwach, die Chancen eher schlecht.

Wir übernahmen die Aufgabe, betüdelten „Swiffy“ (so haben wir sie dann getauft, weil sie wie ein „Staubmagnet“ sämtliche Wollmäuse und Spinnweben unter unseren Möbeln einsammelte) so gut es ging, und bald nahm das Tier an Gewicht zu.

Wir bekamen durch einen Zufall noch ein Gesellschaftshörnchen („Segelohr“),

ebenfalls Waise, aus unserer Nachbarschaft und wir hatten einige Wochen gut zu tun…

Die Beiden hätten nicht gegensätzlicher sein können. Swiffy wollte nicht fressen, wir mussten sie quasi animieren, haben ihr alles angeboten, was der Kühlschrank und die Lebensmittelläden angeboten haben, Segelohr hat sich quasi in Squirrelmilch ertränkt, sie mussten wir „bremsen“, da gab es kaum ein „Halt, ich bin satt!“. Die erste Erfahrung für uns: alle Eichhörnchen sind Individuen, die kann man nicht über den „berühmten Kamm“ scheren.

Und so waren wir auf einmal mittendrin: ein Viererteam aus einem fast kompletten Wurf („Alexa, Bixby, Siri und Cortano“) kam noch dazu und bis in den Sommer hinein waren wir „Hörncheneltern“.

Von den sechs Tieren bekamen wir 5 durch und konnten sie auswildern. Seither dreht sich bei uns vieles um Eichhörnchen, ob es nun der Betrieb der Homepages ist, ein Infostand beim Herbstfest des Tierheims, die Hilfe beim Weihnachtsmarkt im Wildwald, Infoveranstaltungen in Kindergärten oder Jugendeinrichtungen, das Sammeln von Baumhaselnüssen mitten in der Stadt, das Befüllen von diversen Futterstationen usw.. Ein 365Tage-Notruftelefon gibt es inzwischen auch und während der Hörnchensaison gibt es viel zu tun.

Und, weil wir nun mal ein bisschen verrückt sind, sind wir auch im Stadtverkehr gut zu erkennen:

Und, wir freuen uns immer tierisch, wenn sogar unsere „Fahrzeuge“ zu spontanen Eichhörnchengesprächen & Spendeneinnahmen führen … vor dem Bäcker, vor dem Discounter usw. …

Auch zu unseren Veranstaltungen sind immer ein paar „Eyecatcher“ dabei:

.. und in der „eichhörnchenfreien Zeit“ sind wir nicht ohne Eichhörnchen zu Hause:

Da wir immer mal wieder von den Findern „Geld zusteckt“ bekamen, weil die Aufzucht ja nicht einfach und vor allem auch nicht billig ist, haben wir uns im Dezember 2020 – unter Coronabedingungen – dazu entschlossen den Verein Aktion Eichhörnchen e.V. zu gründen. Gründungsmitglieder waren schnell gefunden, das Amtsgericht und Finanzamt hatten auch keine Einwände, so dass wir seither zum einen zur Rechenschaft über unsere Einnahmen und Ausgaben verpflichtet sind, aber auch Spendenquittungen für unsere Spender*innen ausstellen dürfen. Mit Bescheid vom 18.05.2022 dürfen wir das auch weiterhin tun, wir sind ordnungsgemäß „geprüft“ worden. Wir legen unsere Finanzen offen, wir haben nichts zu verbergen:

Verein

Und es geht uns nicht nur darum, Eichhörnchen zu päppeln. Denn wir als Päppelstation sind auf die Finder und deren „richtige“ Hilfe angewiesen. Das setzt aber voraus, dass wir auch die richtigen Infos vermitteln: „Wie verhalte ich mich richtig?“. Unseres Erachtens können wir uns nicht nur auf eine Päppelstation zurückziehen und bemängeln, dass uns die Hörnchen nicht „optimal“ übergeben werden. Ein*e Finder*in muss schnell und unkompliziert Hilfe im Internet oder am Telefon erlangen und zwar völlig unabhängig vom Standort, ob in NRW, in Bayern oder im Saarland. Das ist unser Auftrag.

Neben unserer Stoffeichhörnchensammlung haben wir zehntausende Fotos, die wir von unseren Pflegehörnchen selbst geschossen haben, jede Menge YouTube-Videos und einiges an Geld ist auch bereits in diese Leidenschaft geflossen. Aber immer, wenn wir in der Natur ein Hörnchen herumhüpfen sehen, wissen wir, dass es bei diesen tollen Tieren gut angelegt ist.


Steffi und Werner Schmitz