30.08.2022

Hörnchen und kein Ende in Sicht …

Puh, die 3. Welle Hörnchen hat es wirklich in sich, abebben will sie mal so gar nicht. Die Notrufe werden weniger, die ankommenden Hörnchen gewaltiger im Sinne von Verletzungen, Pflegebedarf, Auswilderungsmöglichkeit etc. Aber der Reihe nach, was in den letzten 2 Tagen geschah:

Zu Kiga gesellte sich Feline. Sie ist von einem Ehepaar in Lüdinghausen gepäppelt worden, weil sie im heimischen Garten vom Baum gefallen ist, blutige Nase inklusive, die Mama hat sie -natürlich – nicht mehr zurückgeholt. Handzahm, superlieb, 8 Wochen alt, aber als Einzeltier gepäppelt, deshalb der Wunsch, sie in eine Gruppe zu bringen, auf jeden Fall eine richtige Entscheidung. Sie passte zu unserer Kiga, die wahrscheinlich auch als Einzeltier aufgezogen und dann einfach ausgesetzt wurde. Die Vergesellschaftung war spannend. Erst wollten sie nichts voneinander wissen, dann „käbbelten“ sie in Eichhörnchenmanier, nach einer Nacht waren sie ein Dreamteam und stellten das Arbeitszimmer auf den Kopf. Da eine Eingemeindung in unserer 9-fellige Wohnzimmergruppe, zu der sie altersmäßig gepasst hätten, aufgrund von Platzgründen unserer Auswilderungsvoliere einfach nicht mehr möglich war, sind die beiden in die Pflegestelle nach Ahlen zu Jasmin gegangen. Dort warten 2 gleichaltrige Eichhörnchen auf zusätzliche Gesellschaft. Die Übergabe erfolgte, da wir ja alle nicht viel Zeit und nicht immer jeder auf den Benzinkosten sitzen bleiben soll, in einer „Einwegtransportbox“ am Parkplatz in Hamm-Rhynern. Alles Gute ihr beiden, ihr seid dort super aufgehoben!

Am gleichen Tag erreichte uns ein Notruf aus Unna von einem Eichhörnchen auf einer Kellertreppe. Kurze „Begutachtung“ und direkt zur TA weitergefahren. Keine Chance mehr, das Tier sollte nicht weiter leiden und wurde in Richtung Regenbogenbrücke geschickt. Das tut so weh und die TA leidet förmlich mit uns, weil wir ihr immer nur verletzte Tiere oder Todeskandidaten bringen. Irgendwann kann und will man das wahrscheinlich auch nicht mehr sehen. Sie ist sehr, sehr hilfsbereit, verlangt uns dafür keine Gebühren, obwohl sie „dürfte“ und verlängert auch mal ihre Arbeitszeit für ein Notfallhörnchen.

Gestern abend gesellten sich dann noch 2 x 3-Wöchler in unsere Gemeinschaft. Beide ordentlich mit Blut behaftet, es war unklar, wer von den beiden welche Verletzung trägt. Nach einer umfassenden Reinigungsaktion, die natürlich von den Kleinen lautstark begleitet wurde, war klar: „Sie“ hat sehr viel mehr abbekommen als „Er“, z.T. tiefe Krater, die womöglich von Krähen stammen, einer auch kurz unter dem Auge, das aber ja noch geschlossen ist, vielleicht Glück gehabt. „Er“ allerdings hat ein lahmes Hinterbein, also wieder zur TA, die werden bald eine Drehtür für uns einbauen. Sie sind beide wieder zurück in die Station gekommen. Das Hinterbein ist nicht gebrochen, die Hüfte auch nicht, die Lahmheit kann aufgrund Mangelernährung und Dehydrierung erfolgt sein, hier heißt es schlichtweg mal wieder abwarten und hoffen. Da wir sie zu Simon und Garfunkel setzen wollen, mussten sie auch adäquate Namen erhalten: Mike und Maggie!

… links Maggie, rechts Mike …

Unsere beiden anderen Jüngsten „Simon & Garfunkel“ machen sich derzeit gut, die Schwellung an Vorderpfote/Oberarm bei Garfunkel ist normalfarbig, d.h. das Blut ist raus, allerdings immer noch geschwollen. Hier muss sich zeigen, wenn die Schwellung endlich weg ist, ob auch der Knochen oder das Gelenk was abbekommen hat, auch das ist noch nicht sicher. Beide trinken gut, nehmen schön zu.

Im Laufstall gibt es einen Problemfall mehr. Volti hat nach wie vor Koordinationsprobleme, mittlerweile kann er „laufen“, wenn auch etwas „ungelenk“, aber er übt gerne und ist häufig der Einzige von den Dreien, der im Zimmer, in dem der Laufstall steht, unterwegs ist. Spiky ist fit wie ein Turnschuh und Benito kämpft mit Dauerdurchfall, der aber nicht bakteriell bedingt ist. Wir vermuten, dass er irgendeinen Inhaltsstoff der Milch nicht verträgt. Wir haben ihn seit heute auf Babybrei „umgestellt“, der ist zwar nicht so nahrhaft, aber er wäre nicht das erste Hörnchen, das erst mal 1-2 Wochen Babybrei braucht und dann Zug um Zug an Milch gewöhnt wird.

Der Trubel im Wohnzimmer hat morgen ein Ende. 7 Hörnchen von 9 werden in die Auswilderungsvoliere umziehen. Und ja, natürlich müssen wir dafür „frei“ nehmen, das geht nicht mal eben so nebenbei. Vor allem sollen sie morgens umziehen, damit sie noch den ganzen Tag Zeit haben, das Gehege zu erkunden. Ist wie immer ein Abenteuer für uns, für die Hörnchen stressig, aber das ist hoffentlich ganz schnell vergessen. Zurück werden ChokDi und Knuffel bleiben. ChokDi braucht mit seiner geschwollenen Schulter noch Zeit und Knuffel hat auch noch Koordinationsprobleme und ist auch der Letzte, der zu der Gruppe hinzugekommen ist. Sie sollen noch ein bisschen Zeit bekommen und dann gemeinsam, als letzte Hörnchen 2022, in die Auswilderungsvoliere wechseln.

Lilly im Außengehege – zusammen mit ihrer Gefährtin Fuchsie – sind total klasse. Sie warten morgens schon auf dem „hängenden Querast“ und schauen, wo wir bleiben (mit Blick auf den Eingang vom Wildwald), denn es gibt natürlich ein Leckerlie, jeden Morgen. Für Lilly ein Stück Wassermelone und eine Pistazie -naja, manchmal auch zwei -, Fuchsie steht mehr auf Walnussfilets, die sie sofort abschleppt und von dannen zieht. Beide können auch gut nebeneinander sitzen und spachteln, es sieht nicht nach Rivalität aus. Warum auch, genug Schlafkobel, genug zu fressen und das Gehege ist schön groß. Wir sind wirklich erleichtert, dass Lilly so gut klarkommt und hoffen, dass sie uns noch lange erhalten bleiben wird. Bei ihrer Krankheitsgeschichte ist das allerdings nicht unbedingt zu erwarten.

Lilly & Fuchsie

Und was wir noch schuldig sind, sind Bilder vom Auszug von den „französischen Gebäckstückchen“, Hörnchen, Brioche, Croissant und Quarki. Quarki war der Erste, er wanderte auf meiner Schulter nach draußen, Hörnchen und Croissant folgten recht zügig, allein Brioche brauchte ein bisschen „drängelei“ unsererseits, fand aber dann auch den Weg über die Schleuse nach draußen. Macht es gut, passt auf Euch auf, lasst euch ab und zu sehen, es täte uns so gut. Hier die letzten Bilder

28.08.2022

im Auswilderungsgehege: Hörnchen, Brioche, Croissant, Quarki
im Wohnzimmer: Honey, Maverick, Penny, Phoenix, ChockDi, Lucky, Bibi, Babsi, Knuffel
im Laufstall: Kiga
in der Transportbox: Spiky, Volti, Benito
im Körbchen: Simon & Garfunkel

Die Story um „Kiga“

Kiga ist eine Eichkatze, die uns so manches Rätsel aufgibt, aber fangen wir von vorne an.

Am Freitag erreichte uns ein Notruf vom Ev. Familienzentrum Löwenzahn in Holzwickede: ein Eichhörnchen mit blutiger Nase (also schon keine Rückführung möglich) sitzt mitten in schaukelnden Kindern und bewegt sich nicht weg. Der erste Fangversuch fiel quasi in die Hecke, sie flüchtete, um dann aber wieder kurze Zeit später zurück zu kommen, wieder inmitten der Kinder. Der 2. Fangversuch der Erzieherinnen wickelte sie dann in ein dickes Handtuch und wir konnten sie abholen. So weit, so gut. Wir packten das Hörnchen aus und nahmen so unsere übliche Erstversorgung in Angriff. Mindestens 8 Wochen alt (Oberzähne waren schon 2mm lang), gut genährt (172g), die Nase war noch „frisch“ blutig. Sie wehrte sich kaum, sah uns eher mit sehr müden Augen an. Beim erfolglosen Auskämmen nach Flöhen und Zecken, schlief sie quasi immer ein. Das Hörnchen ist ein 8 Wochen altes Wildtier und lässt sich einfach so anpacken, durchkämmen, wiegen usw.?? Das war mehr als ungewöhnlich! Der gute Ernährungszustand, nicht ein Floh und nicht eine Zecke hat uns immer mehr stutzig werden lassen. Was war das für ein Hörnchen??? Im weiteren Verlauf des Abends entpuppte sie sich als sehr anhänglich, lies sich am Bauch und hinter den Ohren kraulen, wir konnten sie „stundenlang“ in der Babytasche in der Wohnung herumtragen. Der Versuch sie ins Badezimmer zu setzen, um dort ein „Gangbild“ sehen zu können, viel quasi auch weg, sie stürzte direkt auf uns zu, kuschelte sich in die Hand und blieb liegen, Augen zu. Urps … kein „wildes“ Tier. Unsere Vermutung, und das möchten wir betonen, dass es nur eine Vermutung ist, „Kiga“ ist eine Eichkatze, die vermutlich aufgepäppelt wurde, dann aber, ohne über ein Auswilderungsgehege einfach in die Freiheit gelassen wurde, weil sie vielleicht die ersten Schränke und Tapeten angenagt hat oder der nächste Urlaub nahte. Sie war mit Sicherheit auch ein Hörnchen, das im Käfig saß und nur ab und zu durch das Zimmer stromern durfte. In der Freiheit kam sie mangels Erfahrung nicht zurecht (sie klettert und springt für ihr Alter viel zu kurz und zu wenig), stürzte ab, konnte dabei aber mangels Erfahrung den Kopf nicht so hoch halten und fiel auf die Nase. Hilfe suchend klammerte sie sich an schaukelnde Kinder, offensichtlich waren die und der damit einhergehende Lärm ihr auch nicht unbekannt. So unsere Vermutung. Nur, jetzt haben wir Kiga, und nun?

Aktuell hat sie den Laufstall für sich alleine, sie braucht aber dringend Gesellschaft von Artgenossen. Wir beobachten sie noch ein paar Tage, dann entscheiden wir, wie es mit ihr weitergeht. Sie bekommt definitiv eine 2. Auswilderungschance, aber über ein Auswilderungsgehege und möglichst mit Artgenossen, an denen sie sich orientieren kann. Und nicht zu vergessen: alles nur dank des Einsatzes der Erzieherinnen vom Ev. Familienzentrum Löwenzahn, die hier nicht weggesehen und uns informiert haben. Klasse! Vielen Dank dafür!

So jetzt aber genug geschrieben über Kiga, hier ein paar Bilder:

Im Auswilderungsgehege sitzen nach wie vor Quarki, Hörnchen, Brioche und Croissant. Sie müssen und wollen raus. Als wir das am Samstag versuchen wollten, kam uns „Sauerländer Dauerregen“ in die Quere. Normalerweise macht Regen den Eichhörnchen nichts aus. Wenn wir aber davon ausgehen, dass die 4 Auswilderer die ersten Stunden durch die Bäume rauf und runter stromern, sich einen trockenen Schlafplatz für die Nacht und auch Futter suchen müssen, wollten wir ihnen den Dauerregen nicht antun, zumal für Sonntag besseres Wetter angesagt wurde. Also haben sie eine Verlängerung bekommen. Wir starten Sonntag einen neuen Versuch.

Der Auszug aus dem Wohnzimmer verschiebt sich damit natürlich auch. Außerdem wollen wir die Schlafkobel im Auswilderungsgehege auch immer mind. 24 Stunden desinfizieren und durchlüften, so dass erst gegen Mi/Do mit einem Umzug in die Auswilderungsvoliere zu rechnen ist. Wer tatsächlich „mitgehen“ darf, ist bis heute noch nicht entschieden. Gesetzt sind Honey und Team „TopGun“ mit Maverick, Penny und Phoenix. Möglicher weiterer Kandidat ist Lucky, der sich durch extreme Langeweile, die er an Beißereien an uns auslässt, auffällt. Leider kann sein Bruder ChokDi mit seinem geschwollenen Schultergelenk noch nicht mitziehen, er muss definitiv noch bleiben. Und schon wieder stehen wir vor einem Problem. Ist die Familienbande so stark, dass wir die Beiden nicht trennen sollten, oder wäre es besser, Lucky jetzt ziehen zu lassen, denn er hat defintiv eine Chance auf Auswilderung, bei ChokDi können wir es ja noch nicht mal abschätzen, wann und ob die Schulter abschwillt und ob nicht doch noch eine „Gehbehinderung“ zurück bleibt, so dass er vielleicht in ein Residentengehege oder noch schlimmer, eingeschläfert werden muss. Auch uns ist mit unserer Entscheidung ein Aufschub gewährt worden.

Ansonsten sind von der Wohnzimmerschicksalsgemeinschaft alle wohlauf, sie toben wie die Verrückten an der Kratztonne und durch das Wohnzimmer, die ein oder andere Tapete hängt in Fetzen runter – aber das sind wir ja schon gewohnt. Der einzige, der aus der Gruppe aktuell „rausschlägt“, ist Knuffel. Er ist ein knuffeliger Einzelgänger und ist antizyklisch unterwegs, d.h. wenn die Futternäpfe und das Wohnzimmer gegen 22 Uhr wieder auf normales Niveau gebracht wurden, kommt er aus seiner Schlafecke und plündert erst mal die Näpfe. Er beteiligt sich selten an den gemeinsamen Spielereien, ist aber trotzdem gleichzeitig unterwegs und spielt irgendwie mit sich selbst. Handzahm, ach nööö. Wir hatten schon mal so ein Hörnchen, genannt „Krick“, der war genauso. Deshalb ist es so spannend, die einzelnen Charaktere kennen zu lernen. Knuffel treibt uns immer wieder ein Lachen ins Gesicht und der Name ist hier Programm. Jetzt aber Bilder:

Zu Spiky und Volti hat sich noch Benito dazugesellt. Er wurde von Emsdetten zur Pflegestelle nach Hamm gebracht und fand dann den Weg zu uns, da Steffi in Hamm aktuell „kleine“ Hörnchen nicht in der Pflege hat und alle Hörnchen immer möglichst mit Gleichaltrigen untergebracht werden sollten. Benito ist ein ganz ruhiger Geselle, hat sich schnell angefreundet, trinkt fleißig, da haben wir nichts zu klagen. Volti dagegen ist immer noch ein kleiner Problemfall, er ist hyperaktiv, pfeifft uns dann auch mal nachts aus dem Schlaf, wenn er Hunger hat und trinkt nach wie vor „unsauber“. Sein Laufbild hinkt definitiv hinter seinem Alter hinterher, da ist noch einiges zu tun. Würde ja auch sonst langweilig hier …

Unsere zwei „NN“ Eichkater haben wir jetzt in Simon und Garfunkel umbenannt. Sie kommunizieren quasi permanent miteinander. Sie trinken fleißig, legen in gewohnten Maße an Gewicht zu, allein das Hämatom von Garfunkel haben wir noch mal von der TA begutachten lassen. Es ist alles noch sehr geschwollen, man kann noch nichts Abschließdendes sagen, auch hier heißt es mal wieder „hoffen und bangen“, wie bei ChokDi.

Tja und „meine“ Lilly macht sich super im Residentengehege. Wir sehen sie jeden Morgen, sie holt sich Leckerlies ab und geht ihre Wege durch das Residentengehege. Die Gemeinschaft mit Fuchsie scheint auch zu funktionieren, sie können im Abstand von 40cm locker ihre Leckerlies futtern. Ansonsten gehen sie sich eher aus dem Weg, es sind ja auch Einzelgänger, das ist völlig ok so. Also hier erst mal alles schön!


24.08.2022

Bange Tage, Stunden und Minuten …

Unsere zwei Problemhörnchen, Volti und ChokDi entwickelten sich irgendwie nicht mehr wirklich weiter, d.h. bei Beiden keine Besserung in Sicht. Zwar hat Volti jetzt gelernt Köttel zu werfen, aber seine motorischen Probleme sind dadurch nicht besser geworden. Die Schulter bei ChokDi schwillt nicht ab. Also haben wir uns am Wochenende entschieden, beide noch mal der TA vorzustellen. Wenn man so eine Entscheidung trifft, hat das immer so einen ungewissen Ausgang. Bekommen wir die beiden gar nicht mehr zurück, weil sie nicht wildbahnfähig sind und deshalb eingeschläfert werden müssen, schafft es einer, der andere nicht oder bekommen wir beide zurück. Das sind Gedanken, die einem die ganzen Stunden bis zu dem Termin beschäftigen. Tierhalter kennen das…

Wir hatten Glück, wir haben beide lebend zurück bekommen. ChokDi hat keinen Bruch etc., aber Schultergelenk abwärts ist alles geschwollen, auch die Krallen vorne sind schmerzempfindlich. Er kommt auf 3 Beinen super zurecht, deshalb braucht er jetzt alle Zeit der Welt um zu genesen. Die soll er bekommen. Bei Volti konnte auch kein orthopädischer Defekt entdeckt werden. Warum er immer zu einer Seite kippt, ist unklar, er stellt die Pfoten einfach falsch auf, zumal auch eine Pfote wesentlich „breiter“ als die andere ist. So was haben wir noch nie gesehen. Er bekommt jetzt von uns Physiotherapie und Krankengymnastik. Gleichzeitig haben wir ihm jetzt auch eine Gefährtin an die Seite gegeben. Sie heißt Spiky, kommt aus der Pflegestelle von Steffi in Hamm und brauchte auch einen gleichaltrigen Partner. Schauen wir mal, wie sie sich vertragen. Wichtig ist, dass beide davon profitieren. Wir werden berichten. Hier ein paar Bilder:

Und da wir quasi permanent an dem Blog schreiben, um ja nichts zu vergessen, kam von der Pflegestelle Steffi in Hamm jetzt noch Benito zu uns. Auch gerade 4 Wochen alt (das 2. Auge ist noch nicht ganz auf), darf erst mal in die einsame Quarantäne, dann aber zu Spiky und Volti. Bei Volti können wir schon ein paar Stunden später “ Verbesserungen“ feststellen, er scheint „laufen zu wollen“, das ist überhaupt das Beste. Wir arbeiten, wir üben …. unsere Freizeit ist völlig durchgeplant.

Benito

Einen weiteren Pflegefall von Steffi haben wir zur Einholung einer zweiten TA-Meinung auch mitgenommen: „Lino“. Leider war unsere TA ganz eindeutig der Meinung, keine Chance, das Röntgenbild hat es gezeigt, wir haben ihn über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Mach‘ es gut kleiner Lino!!! Es tut uns allen so leid, dass du nicht „erwachsen“ geworden bist.

Ein weiteres Hörnchen kam von der Grillostraße in Unna: kleine Eichkatze, ca. 8 Wochen, aber komplett blutige Nase. Blutige Nasen kennen wir eigentlich nur von kleinen Eichhörnchen, die abstürzen und noch nicht in der Lage sind, den Kopf und damit die Nase beim Aufprall vom Boden hoch zu halten. Bei einem 8 Wochen Hörnchen ist das ungewöhnlich. Also war sie einen Tag bei uns in der Station, hat sich voll gefuttert, Wasser geschlabbert und ist am nächsten Tag an Ort und Stelle wieder „ausgewildert“ worden. Mach’s gut Kleine!

Die restlichte Truppe im Wohnzimmer ist wohlauf, toben wie die Wilden, unser doppelter Kratztonnenturm ist der Hit. Einzig, dass sie uns mal ganz kräftig beißen, ist nicht ganz so schön, aber gerade wenn sie so übermütig sind, vor Lebensfreude und Lebenskraft sprühen, passiert das halt mal. Sie sind einfach „Full of Energy!“

Im Wildwald geht auch alles seinen Gang. Lilly hat sich im Residentengehege eingelebt. Wir sehen sie jeden Morgen, sie nimmt – noch – Leckerlies aus der Hand, aber wahrscheinlich nicht mehr lange, dann hat sie sich von uns entfremdet, das ist aber auch ok so. Wir sind nur froh, sie fast täglich sehen zu können. Toll, dass es so was wie Residentengehege gibt.

Unsere vier französischen Gebäckstückchen kommen allerspätestens am Wochenende in die Freiheit. Sie sind fast alle „stereo“, obwohl sie erst 1 1/2 Wochen im Auswilderungsgehege sind. Wir müssen nur immer ein bisschen auf die Wetterlage achten, bei 35 Grad sollen sie nicht gerade in die Freiheit.

20.08.2022

… Abschied …

Wir hatten uns entschieden Lilly am Donnerstag ein zweites Mal in Richtung Wildwald Vosswinkel, dann aber nicht in das Auswilderungsgehege, sondern in das Residentengehege, zu bringen. Sie ist definitiv nicht auswilderungsfähig – oder wie man auch sagt „wildbahnfähig“ – Alternative wäre nur einschläfern, aber dafür ist sie einfach zu fit und kann im Wildwald noch als Anschauungsobjekt dienen, wie so viele Tiere dort, die auch nicht ausgewildert werden können. Der Abschied ist vor allem mir – Steffi – sehr schwer fallen. Ich werde sie unendlich vermissen. Keine mehr, die mich morgens weckt, die mit ihren Krallen meine Haare kämmt, mir Pistazien in den Jackentaschen oder in den Haaren versteckt, mich freudig begrüßt und super gerne in die Küche ausbüxt, um nach dem Rechten zu sehen, dann auch mal den Weg nach oben ins Obergeschoss nimmt und dort die Räume „inspiziert“, sind die auch ordentlich geputzt etc., etc. Es gibt so viele Storys um Lilly, sie ist uns einfach ans Herz gewachsen, z.T. folgt sie schon wie ein Hund, aber nein, sie ist ein Wildtier, sie kann nicht in der Wohnung gehalten werden und sie wird sich hoffentlich mit der roten Eichkatze „Fuchsia“ im Residentengehege verstehen. Allein die Benutzung des Laufrades könnte ein Problem werden, denn beide, Fuchsia und Lilly, laufen ausgiebig im Laufrad. Wir werden mit Bildern berichten, hier meine letzten Bilder aus dem Wohnzimmer und die ersten aus dem Residentengehege.

„Lilly, halte dich tapfer, aber wir sehen uns ja in der nächsten Zeit fast täglich!“

Und ja, bezüglich Lilly bin ich Helicoptermama, dazu stehe ich!

Umzug der 9erGruppe ins Wohnzimmer …

Die Eingewöhnung war leider überhaupt nicht einfach, denn irgendwie hatten wir das Gefühl, dass die Erweiterung vom Laufstall auf 23m² Wohnzimmer zu schnell und zu viel war. Die ersten Tage kamen die Fellnasen kaum von den dargebotenen Kuscheltunneln, Fleecetunneln, Häuschen, Hängekobeln etc. herunter, das war ihnen wohl alles völlig suspekt. Erst seit gestern scheint sich die Scheu so ein bisschen aufzuheben und man stromert durch das Wohnzimmer, in Eichhörnchenmanier, Nase auf dem Boden und Vorschub … wir müssen abwarten und Geduld haben. Aber wieder was gelernt, da muss der Übergang „sanfter“ werden, quasi „Softrelease ins Wohnzimmer“.

Das Pipiproblem bei Maverick und ChokDi ist erledigt, sieht alles wieder gut aus, auch die Urinteststreifen sind in Ordnung, die ABs werden abgesetzt. Allein die Schulter von ChokDi bereitet uns Sorgen. Laut TA kann der Heilungsprozess 4-6 Wochen dauern, so lange können wir aber ChokDi nicht im Wohnzimmer halten. Urps, nächstes Problem, aber auch dafür werden wir eine Lösung finden. Aktuell hoppelt er auf 3 Beinen durchs Wohnzimmer, geht, aber natürlich nicht toll, aber er ist in der 9er-Gruppe mitten drin und das ist für den Heilungsprozess auch ausschlaggebend. Er will mitmachen, er soll mitmachen und er wird es tun, so wie es seine derzeitigen körperlichen Voraussetzungen erlauben. Ihn von der Gruppe zu trennen ist überhaupt keine Option, auch wenn Andere was Anders behaupten.

Nun zu unseren Superpfleglingen: Lara (ehemals NN) hat uns überraschend verlassen. Es schien alles gut, sie hat keine Anzeichen für Probleme angezeigt, lag aber morgens bei der Fütterung um 2.30 Uhr tot in ihrem Nest. Das ist bitter, vor allem, weil keine Anzeichen zu erkennen waren und man immer zweifelt, ob man was falsch oder etwas übersehen hat. Wir „sehen“ die Tiere allerdings immer nur von „außen“ und sie können uns nicht mitteilen, wo ev. Probleme sind. Undendlich traurig haben wir sie begraben.

Volti, vom Strommast, ist nach wie vor instabil, heißt, mittlerweile trinkt er gut, allein Köttel will er uns nicht schenken. Er war sowohl dehydriert als auch ausgehungert, wahrscheinlich wird er alles, was wir ihm derzeit geben, noch komplett im Körper verbauen. Wir müssen Geduld haben und hoffen. Sein Gewicht war erst stabil, dann ging es runter, jetzt wieder rauf. Man bangt mit, man fiebert mit, man hofft, man überlegt, was man noch tun kann. Er braucht ganz viel gedrückte Daumen.

Wildtierfotoshooting

Gestern hatte ich die Gelegenheit zu einem Fotoshooting mit Emma; sie ist eine Steinmarderdame, die mit der Hand von Anneli im Wildwald aufgezogen wurde und jetzt gaaannnnzzz langsam an die Freiheit gewöhnt wird. Bevor sie sich aber „von dem berühmten Acker macht“, wollten wir noch ein paar Fotos machen. Nach 20 Minuten waren einige Bilder geschossen, Emma ließ sich von mir als unbeteiligte Dritte kaum ablenken, die Geräusche der Kamera, wenn auch recht leise, für ihr Gehör aber mit Sicherheit hörbar, nicht ablenken. Hier eine kleine Auswahl der Bilder. Wildtiere, einfach nur schön, da braucht es keine Farbzüchtungen, Natur pur!

15.08.2022

in Freiheit unterwegs: Roxy, Leonie, Flocke, Medina, Dougi, Pinto, Mara, Tweety
im Auswilderungsgehege: Hörnchen, Brioche, Croissant, Quarki
im Wohnzimmer: Honey, Maverick, Penny, Phoenix, ChockDi, Lucky, Bibi, Babsi, Knuffel
im Körbchen: NN
in der Transportbox 1: Volti

Aufregendes Wochenende!

Wie die Überschrift schon sagt, ereignisreiches Wochenende. Am Samstag haben wir unsere erste 8erTruppe in die Freiheit des Wildwaldes Vosswinkel gelassen. Die ersten 6 Hörnchen waren kein Problem, Tweety und Mara brauchten ein bisschen länger, sie sind dann im Lauf des Tages irgendwann aus dem Gehege geflüchtet. Macht es alle gut, passt auf euch auf, ihr seid ein super Team gewesen. Wir sind gespannt, ob wir in den nächsten Tagen noch die ein oder andere Fellnase an den Außenfutterstationen sehen. Bilder gibt es davon keine, allerdings ein paar Videoschnipsel, die noch bearbeitet werden müssen.

Am Sonntag sind dann die „französischen Gebäckstückchen“ in den Wildwald gewandert. Dabei hat uns Croissant fast zur Verzweiflung gebracht, denn sie wollte sich mit nichts in eine Transportbox locken lassen. Erst als wir angefangen haben, das Wohnzimmer für die nächsten „grundzureinigen“, wurde ihr das zu trubbelig und sie verzog sich in den Holzkobel auf der Vitrine, der natürlich Absperrklappen hatte. Und schon waren wir ein 2. Mal mit einem Hörnchen zum Wildwald unterwegs.

Hier ein paar letzte Bilder aus dem Wohnzimmer von ihnen:

Hier die ersten Bilder aus dem Auswilderungsgehege:

Die Reinigung des Wohnzimmers geschah allerdings unter Aufsicht von Lilly. Sie wird in den nächsten Tagen ins Residentengehege wechseln. Wir wollten und konnten aber nicht alles auf einmal stemmen, zumal wir ja auch die ersten Minuten/Stunden dabei sein möchten, wenn die Hörnchen sich in ihre neue Umgebung einleben. Da Lilly absolut zutraulich ist und auch kaum „Unfug“ macht, geht das Reinigen mit ihr ohne Probleme, sie verzieht sich nicht in ihren Kobel sondern turnt dazwischen rum, schaut mal hier, schaut mal da, knabbert friedlich eine Nuss auf der gerade gereinigten Couch und geht dann auch mal am Absperrbrett vorbei in Richtung Küche. Bei ihr ist das kein Problem, sie kommt freiwillig – fast auf Zuruf – zurück. Hier ein paar Bilder von Lilly:

Am nachmittag wechselte dann der 9erTrupp vom Laufstall ins Wohnzimmer. Der Umzug natürlich problemlos, sie lassen sich noch in eine Transportbox packen und dann durch die Wohnung transportieren. Unsere 2 Pflegefälle bekommen jetzt Antibiotika, worauf sich zumindest das Pipiproblem bei Beiden (ChokDi und Maverick) erledigt hat. Die Schulter von ChokDi ist leider sehr stark angeschwollen, er kann die Pfote nicht benutzen und lernt gerade – ähnlich wie im letzten Jahr Polli – wie er sich auf 3 Beinden fortbewegen kann. Das wird leider noch dauern. Er tut uns sehr leid, denn er würde gerne mit den anderen mittoben, geht zwar, aber etwas langsamer. Bilder aus dem Wohnzimmer gibt es noch nicht, wir hatten alle Hände voll mit den Umzügen und dem Reinigen der Transportboxen und Kobel zu tun und auf die Waschmaschine warten heute auch noch mehrere Waschgänge. Aber ein paar schöne Bilder aus dem Laufstall und dem Kratzbaum haben wir dennoch:

Vor 2 Tagen kam wieder ein kleines, nacktes, blindes und taubes Eichkätzchen in unsere Station. Diese „Nackies“ sind bei den Pflegestellen nicht sehr beliebt, denn sie bedeuten einen Zeitaufwand und die Verlustquote ist leider sehr hoch. Nach anfänglichen Schwierigkeiten trinkt die Kleine, die bisher noch keinen Namen hat, recht gut, da muss man sehen, ob sie es schafft.

Gleichzeitig trudelte heute noch ein Eichkater, 3 Wochen, aus Unna-Königsborn vom S-Bahnhof ein. Die Mama hat tatsächlich einen Kobel in der Hochspannungsleitung gebaut (rechts am Stahlträger). Obwohl wir eine Rückführung versucht haben, da wir die Mutter oben haben sitzen sehen, kam sie nicht mehr herunter, um ihr Junges wieder mit in den Kobel zu nehmen. So haben wir den Kleinen jetzt aufgenommen und „Volti“ genannt. Es steht zu befürchten, dass da in den nächsten Tagen noch mehr „runterkommen“, zumal sich der Stahl bei den derzeitigen Temperaturen ordentlich aufheizen wird.

12.08.2022

Eine dringende Sache, die uns sehr am Herzen liegt, sie wird in Kürze auch in das Banner oben kommen:

Die Eichörnchen beginnen mit dem Anlegen der Windervorräte, d.h. sie rennen „nuss-/samenbeladen“ kopflos über stark befahrene Straßen, vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden. Wer regelmäßig zu den Zeiten unterwegs ist, wird sie auch öfters sehen. Bitte, fahrt langsam, jedes Eichhörnchen zählt …

Alle Neune, incl. 2 Pflegefälle …

In der Zwischenzeit ist auch noch Knuffel aus Ascheberg zu unserer Laufstallgruppe hinzugestoßen. Nach der üblichen Quarantänezeit durfte er mit in die Gruppe. Er war, wie wir gerne sagen, ein „Diplomhektiker“, hat zwar kein Diplom, der Begriff passt also gar nicht, aber er war sooo hektisch, kaum zu bändigen, die Milch floss zu langsam und überhaupt musste alles erkundet werden, mal neben her „Schnute abwischen“ oder „Pipi machen“, geht gar nicht, Zeitverschwenung für ihn. Naja, wir mussten ihn über die üblichen Pflegeleistungen informieren, überzeugen und entsprechend anwenden. Nach 4 Tagen hier in der Station ist er völlig ruhig, hat uns als Futtergeber akzeptiert und trinkt brav seine Milch und Pipi machen ist auch kein Problem. Er kam mit einigem „Getier“ hier an, wodurch er kurzzeitig zum „Rafaellohörnchen“ mutieren musste, aber mittlerweile ist alles im Fell verteilt, eingezogen und er sieht wieder wie in normaler Eichkater aus und vor allem muss er sich nicht permanent kratzen, wo keine Parasiten mehr sind, muss auch nicht mehr „nachgearbeitet“ werden. Er ist jetzt der „Leichteste“, trinkt aber ordentlich, d.h. er wird das Defizit schnell aufholen.

Der Rest der Truppe läuft perfekt, bis auf die zwei Pflegefälle, die für uns mal wieder ein Zeichen sind, es kann auch im Päppelprozess noch einiges „Doofes“ passieren. ChokDi hat sich beim Toben die Schulter verdreht. Sie ist dick, es ist aber nichts gebrochen (haben wir natürlich von der TA abklären lassen), aber die darunterhängende Pfote derzeit nicht nutzbar. Zudem niest er ordentlich, das linke Auge ist zugeknetscht und er ist insgesamt „schlapp“. Wir arbeiten daran, er braucht gedrückte Daumen.

Bei Maverick hat sich für uns „urplötzlich“ die Farbe und der Geruch des Pipis verändert. Es sieht grau aus und riecht „stechend“. Also Urinteststreifen, mit der TA abgeklärt …. auch er wird behandelt. Für uns völlig unverständlich: Maverick ist seit Wochen hier in der Station, warum bekommt er die Nierenprobleme, der Rest des Teams „Top Gun“ überhaupt nicht? Alle bekommen das gleiche Futter, die Umgebung ist gleich. Was haben wir falsch gemacht oder hat er vielleicht „bauartlich“ bedingte Probleme? Man kann sich nie sicher sein, aber wir bleiben dran, wir haben sie alle so lange schon gepäppelt, da geben wir so schnell nicht auf.

Lage im Wohnzimmer

Wie schnell die Zeit vergeht. Kaum sind die französischen Gebäckstückchen ins Wohnzimmer verlagert worden, ziehen sie auch schon aus, voraussichtlcih am Sonntag, wenn am Samstag unser erster 8er Trupp in die Freitheit des Wildwaldes entlassen wurde. Für die Vier wird es Zeit, Brioche ist mehr als stereo, Quarki hat seine Vorliebe für Tapete entdeckt und Hörnchen schreddert eine Hörnchenfutterstation. Lilly derweil werden wir dann ein paar Tage später ins Residentengehege bringen. Wir wollen die ersten Stunden immer dabei sein, sehen wie sie sich verhalten und noch ein bisschen Sicherheit geben und wir können uns nicht zwischen Auswilderungsgehege und Residentengehege teilen, also getrennte Tage.

Update 08.08.2022

In der Mittagspause ist Eddy auch über die Regenbogenbrücke gegangen. Wir haben sie aus ihrem 37Grad warmen Nest rausgeholt und sie war ganz kalt, wollte keine Milch mehr und ist quasi in unserer Hand eingeschlafen. Für uns stimmte bei ihr quasi alles: Trinkverhalten, Pipi, Stuhlgang und trotzdem geht sie über die Regenbogenbrücke, für uns nicht verständlich und deshalb nur sehr schwer zu ertragen. Wir wüssten so gerne „warum“. Es wird Zeit, dass die Saison zu Ende geht …

08.08.2022

Die 3. Welle …

kommt so massiv, das ist nicht mehr zu bewältigen, auch heute steht das Telefon nicht mehr still. Gerade in NRW sind so gut wie alle Station komplett überfüllt, die nächsten heißen Tage rollen an und es kommen alle Altersgruppen, von 2 Tagen bis 7 Wochen aufwärts. Den Findern sagen zu müssen, wir können nicht mehr „helfen“, ist fast unmöglich, zumindest für uns. Es werden turbulente Tage …wir brauchen dringend mehr Päppelstellen oder wir verlieren die Tiere nicht nur im Straßenverkehr oder durch die natürlichen Feinde und die wegfallenden Lebensräume….

Alle Neuzugänge vom 04.08.2022 sind über der Regenbogenbrücke, allerdings aus den unterschiedlichsten Gründen.

Die kleine Ronia hatte von Beginn an weiße Pfotenballen (mangelnde Durchblutung), war sehr inaktiv und insgesamt „zu kalt“. Ein Eichhörnchen in der Hand muss sich für uns Zweibeiner „wärmer“ anfühlen, denn ihre normale Körpertemperatur (im Sommer) liegt bei ca. 38 Grad. Während der Winterruhe senken sie ihre Körpertemperatur auf 37 Grad, um Energie zu sparen. Da Eichhörnchen nicht schwitzen können und sie auch im Sommer „mit Pelz“ rumtoben, regulieren sie ihren Wärmehaushalt über Ruhepausen, vor allem in der Mittags- und Nachmittagszeit, über ihre Pfotenballen und den langen Schwanz. Sie können die Blutzirkulation im Schwanz quasi „steuern“ und damit auch den Wärmeaustausch. Bei Ronia hat das irgendwie nicht mehr funtkioniert, der Kreislauf wollte nicht mehr „anspringen“, sie ist in Ruhe eingeschlafen.

Die drei Minis Max, Moritz und Lotta waren unterschiedlich zu sehen. Moritz hat leider die erste Nacht nicht überstanden, er hat zwar seine Milch geschlabbert, wurde aber immer schwächer. Lotta und Max mussten wir am Samstag beim Nottierarzt über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Lotta hatte eine gebrochene Schulter, Max innere Blutungen, keine Chance für die Tiere „groß“ zu werden, also haben wir sie erlösen lassen, sie sollten auf keinen Fall leiden. 4 Hörnchen in 48 Stunden gehen zu lassen tut weh, auch, wenn sie nur sehr kurz bei uns waren, es sind wieder 4 weniger …

Gestern kam noch ein neuer Notfall, der es auch „in sich hat“:. Eddy, ihres Zeichens ein Mädchen, 12 g schwer. Sie ist sehr agil, bewegt alle 4 Gliedmaßen gut, schlabbert, allerdings noch ohne wirklichen „Saugreflex“ die Milch. Sie wurde 1 Tag vom Finder vorbildlich „gepäppelt“, toll und vielen Dank dafür! Wir sind derzeit über jede Unterstützung froh. Ob sie es schafft, steht in den Sternen. Sie braucht selbst viel Kämpferwillen. Sie kann z.B. ihre Körpertemperatur noch nicht selbst halten, das ist ihrem Alter „normal“. Das macht Mama Eichhorn und die Gewister im Kobel. Da sie derzeit „alleine“ ist, muss die Technik in Form von Wärmebett herhalten. Wie können es nur versuchen, wir „arbeiten“ bis zum letzten Atemzug …

Am Sonntag hatten wir auf dem Trödel im Wildwald Vosswinkel unseren Infostand. Obwohl es nur ca. 25 Aussteller waren, war es für uns ein voller Erfolg. Viele Kontakte geknüpft, super interessante Gespräche sowohl mit Ausstellern als auch mit Besuchern. Im nächsten Jahr soll der Trödel um weitere Themen (dieses Jahr nur das Thema Jagd und Reiter), erweitert werden. Wäre schön, wenn wir wieder dabei sein dürften.

Zur Päppelstation Unna

Die 8 Hörnchen im Auswilderungsgehege dürfen am nächsten Wochenende in die Freiheit, es sei denn, das Wetter macht uns ein Strich durch die Rechnung, dann müssten wir noch mal umplanen. Die 8 sind „reif“ für die Freiheit, sie kennen jetzt Regen, Wind, Wespen, die Rufe der Falken usw. und sie sitzen mit Blick auf die Außenfutterstationen, so dass sie auch wissen, wo sie in den ersten Tagen noch was zu fressen finden.

Ihnen nachfolgen werden dann auch am nächsten Wochenende unsere 4 Gebäckstückchen: Hörnchen, Brioche, Quarki und Croissant. Sie „rocken“ durch das Wohnzimmer, die ein oder andere Tapete hängt mal wieder runter, aber das kenne wir ja. Sie sind fit. Der „doppelte Kratzbaum“ ist, wie auch das Laufrad, permanent belegt, sie sprühen vor Lebenskraft und Entdeckertum, es wird Zeit für sie, Neues zu erkunden. Unsere Lilly wird dann in das Residentengehege im Wildwald Vosswinkel wechseln. Sie ist zwar motorisch so weit fit, springt, klettert, aber durch ihr anfängliches SHT (Schädelhirntrauma) nach wie vor erhelblich „langsamer“ als ein gesundes Eichhörnchen. Genau dafür sind Residentengehege geschaffen und sie teilt sich das große Gehege mit einer schönen roten Eichkatze. Auch sie läuft gerne durch das Laufrad und wir hoffen, dass die beiden sich gut verstehen und sich das große Laufrad dann künftig teilen. Wir werden berichten.

Nach der Grundreinigung des Wohnzimmers ziehen dann der 8er-Trupp aus dem Laufstall ins Wohnzimmer. Leider haben wir plötzlich einen Sorgenfall dabei. Wir wiegen die Hörnchen -wenn sie noch unter 4 Wochen sind täglich, über 4 Wochen alle 2-3 Tage (ein 120g Hörnchen auf einer Küchenwaage zum still sitzen zu bringen ist fast unmöglich). Dabei ist uns aufgefallen, dass Maverick bei 122g „stehen“ bleibt. Also kam er in die „genauere“ Beobachtung. Er trinkt gut, zieht sich danach aber recht frühzeitig zurück. Die Gewichtsentwicklung und das frühe Zurückziehen ist bei Eichhörnchen (aber auch bei anderen Haustieren, Degus sind da ähnlich gestrickt) ein „kleines“ Alarmzeichen. Bei der Fütterung heute morgen um 5 Uhr zeigte sich, dass der Urin von Maverick auch verfärbt ist (normalerweise muss bei ihm keine Urinstimulation mehr erfolgen, weil er selbst „Pipi machen kann“, aber er lässt es noch zu, wenn wir das machen). Wir werden mit Urinteststreifen und unserer TA hoffentlich das Problem kurzfristig lösen können, aber es ist mal wieder ein Beispiel dafür, dass man nie „nachlässig“ sein darf. Weder bei Eichhörnchen, noch bei seinen Haustieren. Je früher die Gefahr/Problem erkannt ist, um so besser und einfacher ist die „Lösung“!

Aber jetzt noch ein paar Bilder ….

Update zum 04.08.2022

Die hohen Temperaturen haben uns gestern nachmittag/abend noch 4 Neuzugänge beschert.

„Ronia“ aus Unna-Stadtmitte, die in einem Innenhof aufgefunden wurde. Leider war sie schon sehr kühl und die Pfotenballen schneeweiß, Hinweis auf schlechte Durchblutung. Es ist uns nicht gelungen sie zu retten:

Aus Bönen kamen 3 kleine Nackies, „Max, Moritz und Lotta“, die zumindest einen Flaumansatz haben, also ca. 2 Wochen alt. Die Rückführung ist leider schief gegangen, die Mutter hat sie nicht mehr abgeholt, sie konnten aber auch nicht länger draußen bleiben und mussten versorgt werden. Das haben wir natürlich in Angriff genommen, wenn es auch wieder schlaflose Nächte bedeutet. Das Erfreuliche, alle drei trinken brav ihren ml Milch, eine Gewöhnung an Sauger etc. war quasi nicht vorhanden, sie haben ihn von Anbeginn akzeptiert. Allerdings sind die 3 sehr klein und bekommen mal gerade 26-32g auf die Waage, das ist verdammt wenig. Sie brauchen viel gedrückte Daumen und wenn sie die ersten Tage schaffen, wissen wir immer noch nicht, was ev. durch den Sturz aus der Höhe „innerlich“ noch Probleme bereiten könnte. Aber wir geben sie nicht auf, wir kämpfen, sie müssen nur „mitkämpfen“. Bei einem Hörnchen, das nicht mehr „trinken will“ haben wir keine Chance.

04.08.2022

Die 3. Welle rollt …

Die 3. Welle des Hörnchenjahrs 2022 rollt gerade an. Die hohen Temperaturen tun noch ihr übriges dazu, dass die Hörnchenbabys unter den Dachgiebeln -fatalerweise nach unten – der Hitze flüchten. Die 3. Welle wird aber ohne uns stattfinden, wir bieten natürlich „Erstversorgung“, werden dann aber die Hörnchen an andere Pflegestellen weitergeben. Unser Bestand von 13 Hörnchen ist stabil.

Im Wohnzimmer: „französischen Gebäckstückchen“ mit Hörnchen, Brioche, Quarki und Croissant, dazu noch Lilly, die aus dem Auswilderungsgehege zurück kam und sich toll mit den 4 versteht. Sie macht zwar häufig „ihr eigenes Ding“, in dem sie „stundenlang“ im Laufrad läuft, tobt aber auch mal gern mit den Vieren durchs Wohnzimmer. Die neue 1m-Kratztonne ist für alle Fünf der Hit, da geht es rundherum in atemberaubendem Tempo mit schnellen Richtungswechseln und überraschenden An- und Absprüngen. Ein Video folgt. Für Lilly geht es, wenn die anderen ins Auswilderungsgehege wechseln, ins Residentengehege, in dem derzeit nur die äußerst hübsche rote Eichkatze residiert. Hazel, von einer anderen Pflegestelle, darf am Wochenende in die Freiheit. Im September wird das Residentengehege dann noch von Luke und Dori verstärkt, die aus der Pflegestelle Lippetal kommen und damit ist das Gehege auch schon wieder voll besetzt.

Im Laufstall: Unser „letzter 8er-Trupp“ ist aus der Transporttasche in den Laufstall gewechselt, was es bei der Fütterung allerdings nicht unbedingt einfacher macht. Das ist ein Durcheinander und die Kleinen sind kaum zu halten. Wir sind schon froh, dass wir sie unterscheiden können. Sie entwickeln sich alle prächtig, das Gewicht steigt, bisher keine gesundheitlichen Probleme. Sobald das Wohnzimmer frei ist, dürfen sie dorthin wechseln.

Im Auswilderungsgehege: wartet unser „erster“ 8er-Trupp auf die Freilassung. Die hohen Temperaturen haben uns vorerst Abstand nehmen lassen, aber zum Wochenende soll es ja wieder kühler werden. Spontan mussten wir auch eine größere „Hängematte“ nähen, die bisherige war nur für 4 Hörnchen ausgelegt und bei den hohen Temperaturen wird Nachts lieber in der „Hängematte“ oder im „Naturwollespender“ geschlafen:

Über die Auswilderungen entscheiden wir mitunter spontan und dann geht es für Roxy, Leonie, Medina, Flocke, Dougi, Pinto, Mara & Tweety in die Freiheit. Sie treffen dort eventuell auf Lino und Lina, die wir noch ab und zu an den Futterstationen sehen, die natürlich nach wie vor aufgefüllt werden. Die ersten Tage in Freiheit wollen wir sie noch unterstützen.

Wir hatten so ein bisschen „Bammel“ vor so großen „Gruppenstärken“, aber die Flut an Hörnchen war kaum zu bewältigen. Ein 8er-Trupp braucht für die Fütterung schon mal Zeit, andererseits, es ist nie einer „allein“, eine Bindung an uns ist „da“, aber nicht sehr extrem, sie haben ja „sich“. Egal wo die Mannschaft dann ist, ob Transporttasche, Laufstall oder Wohnzimmer, es ist ein unvergleichliches Gewusel, dem man stundenlang zuschauen könnte. Die ganzen Szenen kann man kaum beschreiben, wenn sie völlig durcheinander „rumliegen“, jeder immer möglichst die beste Schlafposition finden will und eigentlich nie „Ruhe“ reinkommt. Schön sind dann auch so Szenen, wenn sich Hörnchen 1 hinter dem Ohr kratzen will, dann dabei aber Hörnchen 2 im Weg liegt und am Bauch gekratzt wird. Dem gefällt das natürlich nicht und dann gibt es „Geöcke“ & „Gefauche“. Einfach nur herrlich, es ist unser ganz persönlicher Lohn für die „Arbeit“ und unbezahlbar. In den ganzen Jahren des Päppelns haben wir also sowohl die „Scheu“ vor den ganz Kleinen 1-2-Wöchlern, als auch vor so großen Gruppenstärken verloren. Man wächst mit den Aufgaben, man lernt in jeder Saison dazu und wir tun es gerne!

Deshalb wird es für uns langsam Zeit unsere bisher über 4000 Bilder zu sichten (die Anzahl der Aufnahmen ist natürlich bei weitem höher, werden aber immer „groß-„zügig aussortiert), so dass wir schon den ersten Kalender für 2023 in Produktion geben können. Im Vergleich zu Kalendern im Handel, haben wir die Möglichkeit Eichhörnchen zu zeigen, die nicht in Freiheit, sondern in einer Päppelstation aufwachsen, also eben noch „babyhaft-juvenil“ sind. Wir geben die Kalender zum Selbstkostenpreis ab, denn wir freuen uns immer „tierisch“, wenn wir sowohl den Findern, als auch Freunden und Bekannten die Tiere „näher“ bringen können. Insbesondere die Finder freuen sich über einen Kalender von „ihrem“ Fundtier und das ein oder andere Weihnachtsgeschenk ist hier schon „gebucht“.