27.04.2023

Entsetzt, enttäuscht, frustriert ….

aber nicht von unseren Eichhörnchen!!!

Uns ereilte vor ein paar Tagen ein Notruf per Email (das ist u.E. schon ein absoluter Fehler, denn wir sitzen ja nicht permanent vor dem Rechner und rufen unsere Emails ab, deshalb immer „ANRUFEN“, aus diesem Grund haben wir eine Notrufnummer). Die besagte Dame hatte ein Eichhörnchen vor ein paar Tagen aufgenommen, das ihr schwer verletzt schien, da es eine blutige Nase und Vorderfüsschen hatte. Sie hat das Hörnchen gesichert und mitgenommen. In der Folge hat sie sich über das Internet über Eichhörnchen informiert und ihm Wasser, Tannenzapfen und Haselnüsse ohne Schale angeboten hat. Das hat das Eichhörnchen aber nicht interessiert. Sie hat das Tier auf 4-5 Wochen geschätzt und hat ihm 3x am Tag Fencheltee mit verdünnter Katzenmilch angeboten. Sie war sich sicher, dass es keine Brüche hat, weil es sehr aktiv war. Lediglich wegen der Atmung war sie beunruhigt, weil das Tier genießt und schnarchende/klackerne Geräusche gemacht hat. Angeblich hätte sie versucht uns telefonisch zu erreichen, wir haben aber keinen verpassten Anruf auf unserem Notruftelefon, also muss sie wohl eine andere Stelle angefragt haben. Sie wollte dann das Hörnchen abends wieder freilassen.

Da wir keine Telefonnummer hatten, haben wir auf die Mail so schnell wie möglich reagiert, Nach mehrmaligem Nachfragen haben wir herausgefunden, dass sie in Ahlen ist. In Ahlen gibt es eine sehr tolle Pflegestelle von Jasmin. Kurzer Kontakt zu ihr, sie „ins Bild“ gesetzt und wir konnten die Finderin überzeugen, dass sie das Tier zu Jasmin bringt, denn die Bilder, die sie uns mittlerweile geschickt hat, und die wir ohne Zustimmung nicht veröffentlichen dürfen, waren sehr eindeutig, dem Tier geht es nicht gut. Jasmin machte eine Erstversorgung und am nächsten Tag eine genauere Diagnose. Das Tier musste und konnte nur noch eingeschläfert werden. Der Kopf voller Eiter, die Zähne oben schief, die unteren Schneidezähne zu lang, teilweise abgebrochen, die eine Gesichtshälfte geschwollen. Schlimm anzusehen und gar nicht auszudenken, was das Tier für Schmerzen ertragen musste.

Und jetzt die Frage nach dem „WARUM“? Wieso konnte die Finderin nicht erkennen, dass es dem Eichhörnchen richtig schlecht ging? Weil die entsprechende Fachkenntnis fehlt. Es ist auch nicht schlimm, wenn Finder die Sachkenntnis nicht haben. Wenn uns jemand über Igel ausfragen würde, hätten wir auch überhaupt keine Ahnung. Aber wenn ich keine Ahnung habe, warum hole ich mir dann nicht Hilfe von den Wildtierpflegestellen? Ist „Hilfe einfordern“ so schlimm? Wir beißen nicht, wir sind alle ehrenamtlich unterwegs, wir fordern keine Spenden ein, wir arbeiten „für“ die Tiere, nicht „gegen“ sie. Im Endeffekt hat Jasmin und die dahinterstehenden TAs die richtige Entscheidung getroffen, das Tier musste euthanasiert werden, der ganze Kopf voller Eiter, eine Qual ohne Ende.

Und das Ende der Geschichte: ruft doch bitte an, bevor ihr Selbstversuche startet!!! Es wird niemals jemand wegen „Unwissenheit gestraft“, aber so ein Fall, ist für uns Wildtierpäppler ganz schlimm, denn es ist genau das Leid, das wir verhindern möchten. Und wir als Wildtierpäppler sind auf die Finder angewiesen, dass sie anrufen, um Rat fragen und wir gemeinsam eine Lösung suchen…..

Sorry, wenn jetzt mal wieder der „berühmte Gaul“ mit mir durchgegangen ist, aber die Story musste in den Blog!!!




26.04.2023

Tja, leider ist uns der Beitrag vom 23.04.2023 in der Veröffentlichung „durchgerutscht“, im Moment ist wirklich viel los und die Eichhörnchen rauben uns fast die ganze Freizeit, da bleibt wenig „PC-Zeit“. Aber bevor wir zu den Hörnchen kommen, jetzt noch ein paar Dinge, die uns sehr am Herzen liegen:

Wir haben in den letzten Tagen wirklich sehr großzügige Spenden bekommen, z.B. von Heidrun, Petra und Sebastian. Zum Teil kennen wir die Spender überhaupt nicht und wundern uns und würden uns doch zumindest mit einer Spendenquittung gerne bedanken. Ohne Adresse geht das leider nicht. Deshalb, auf diesem Weg, ein ganz, ganz großes Dankeschön an die Spender!!! Auch Bargeldspenden erreichen uns, vor allem, wenn Hörnchen „angeliefert“ werden, auch diesen Spendern ein dickes Dankeschön.

Außerdem haben wir mit Klaus aus Sangerhausen einen tadellosen Walnussverkäufer gefunden. Der Preis ist für uns total super und, die Walnüsse sind schön „klein“, also ideal für unsere frisch ausgewilderten Hörnchen, um sie aus der Futterstation zu nehmen und „abzutransportieren“.

Jetzt aber zu unseren Hörnchen:

Wir hatten gestern einen TA-Termin. Zum einen ging es um Chibi, die uns sehr viele Fragezeichens ins Gesicht gezeichnet hat. Einerseits hat sie gerne Milch getrunken, auch an einer Walnuss geknabbert, wurde aber zusehens schwächer, obwohl wir sie fast durchgängig alle 3 Stunden gefüttert haben. Da wir gestern sowieso einen Termin mit Harry zum Röntgen hatten, haben wir sie mitgenommen. Mehrere Rippenbrüche und Wasser im Abdomen, da war die Entscheidung relativ schnell klar, wir müssen sie gehen lassen und ihr weiteres Leid ersparen. Schade Chibi, dass wir dich auf deinem weiteren Lebensweg nicht begleiten durften. Du hast so sehr gekämpft und doch verloren. Du bist jetzt hoffentlich an einem schöneren Ort, ohne Schmerzen, und kannst den ganzen Tag lang toben.

2. TA-Pflegling war Harry. Die Lähmung wird nicht wirklich besser und wir wollten eigentlich Gewissheit haben, ob wir ihn „gehen lassen müssen“ (allein die Vorstellung hat uns schon die Tränen in die Augen getrieben) oder ob wir davon ausgehen können, dass die Lähmung irgendwann vorüber ist. Das ist leider typisches „Schwarz-Weiß-Denken“, denn wir haben „grau“ bekommen: die Hüfte ist absolut ok, es gibt aber 2 Wirbel, die sind nicht so toll, die könnten ursächlich für die Lähmung sein. Da Harry aber noch lange nicht ausgewachsen ist, die Knochen noch nicht vollständig mineralisiert sind, kann sich das Problem noch lösen/rauswachsen. Und mal ehrlich, wer von uns hat eine perfekte Wirbelsäule. Sprich, es ist immer noch möglich, dass er es nicht schafft, aber er hat einen zeitlichen Aufschub bekommen. Die Diagnose haben wir durch eine 2. TA absichern lassen, sie kommt zum gleichen Entschluss. Also haben wir Harry wieder nach Hause genommen und wieder ins Wohnzimmer integriert, wo er mittlerweile, im Rahmen seiner Möglichkeiten, auch auf dem Boden und der Heizung rumturnt, die erste Stufe des Kratzbaums schafft er auch – wohlgemerkt, nur mit den Vorderpfoten und er scheint nicht zu leiden. Aber wir müssen es genau beobachten, das wird in nächster Zeit die größte Herausforderung sein.

Hier ein paar „zuckersüße“ Bilder von Harry, er wickelt uns täglich um den berühmten Finger:

Die restliche Truppe im Wohnzimmer, also Rosy & Nosy, Konrad, Roosty und Husi sind topfit. Die legen morgens ab 5.30 Uhr ein Tempo vor, herrlich, das mit anzusehen, da braucht man kein Fernseher … Husi ist nach wie vor sehr scheu, traut sich aber auch raus, wenn wir bewegungslos im Wohnzimmer sitzen. Die anderen haben sich gut an uns gewöhnt und Nosy und Konrad fordern schon das „spielen“ ein. Jedes Hörnchen ist anders, wie auch wir Menschen, man muss es einfach akzeptieren. Hier ein paar Bilder:

Und jetzt zu Lilly & Fuchsie, auch hier haben wir Bilder und zeitgleich noch ein paar Bilder aus dem Wildwald Vosswinkel vom vierbeinigen Nachwuchs auf der Hirschwiese und natürlich die Schafe mit „noch“ voller Bewollung. Wir haben uns ein größeres Teleobjektiv gegönnt (natürlich aus der Privatschatulle, nicht aus Vereinsmitteln!) und das musste ausprobiert werden (800mm). Die ersten Versuche sind schon mal nicht schlecht:

Wer fehlt jetzt noch? Genau Serafina und Seraluna. Leider keine Bilder. Sobald wir das Gehege betreten, sind die beiden weg. Schleicht man sich ran, kann man sie beobachten. Der „Wildtierschalter“ ist bei den Beiden schon „umgefallen“, sie fressen gut und wir denken, es dauert nicht mehr lange, dann können wir sie in die große, weite Welt des Lüerwaldes entlassen.

So ganz nebenbei gibt es auch schon die nächsten Termine. Im KiJuPa Waltrop sind wir am 27.10.2023, der Waldorfkindergarten Unna sucht noch einen Termin mit uns, im Kinderferienpass Unna sind wir erstmalig auch vertreten und eine Einladung hat uns sehr gefreut: am 12.05.2023 sind wir mit bei der Eröffnungsfeier der „Haarhofscheune“ im Wildwald. Es handelt sich hierbei um eine Kooperation zwischen WILDWALD, Waldakademie Voßwinkel e. V. und dem Förderkreis psychische Gesundheit. Zu der Eröffnung sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Klientinnen und Klienten, Waldlehrerinnen und Waldlehrern sowie die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer eingeladen und – wir damit auch. Das freut uns sehr und wir sind gespannt auf die Gespräche. Vielleicht ergeben sich auch hier wieder Möglichkeiten neue Kooperationen „zum Wohle der Eichhörnchen“ einzugehen. Vielen Dank an den Wildwald Vosswinkel und wir werden berichten!

Und ein kleines Update noch zum Schluss: ein Neuzugang „Ronny“ ist gestern ziemlich schlammverkrustet mit einigen, vielen Mitbewohnern bei uns angekommen. Er wurde auf dem Hauptfriedhof in Dortmund von einer sehr aufmerksamen Finderin aufgegriffen und eingepackt. Alles richtig gemacht. Super. Vielen Dank!

Ronny ist mittlerweile „gebadet“, sowohl in Wasser als auch in Kokosöl, das die Lästlinge insofern vertreibt, als dass sie sich im Fell nicht mehr „festkleben“ können, dafür ggfs. auf uns überspringen (uahhh…). Das Trinken aus dem Sauger mag er mal noch so gar nicht, aber ich bin sicher, das kommt in der Nacht, wenn der Hunger kommt, dann klappt das auch mit dem Sauger. Ronny geht aber dann morgen in die Pflegestelle nach Schwerte, dort sitzt noch ein einsamer Kandidat, der sich über Gesellschaft freut. …

… ich glaube, jetzt bin ich tatsächlich fertig, ojeh, das muss kürzer werden, das liest ja keiner mehr ….

23.04.2023 (veröffentlicht am 25.04.2023)

Helfen und sich helfen lassen …

Tja, die einen Hörnchen möchten sich nicht helfen lassen, die anderen Hörnchen möchten sich helfen lassen, schaffen es aber nicht … und wir mittendrin.

Rüdiger haben wir heute morgen wieder in sein Wohngebiet „ausgewildert“, er wollte weder fressen noch trinken, alles nur unter Zwang, d.h. er ist definitiv kein Kandidat für eine Päppelstelle. Die Atemgeräusche waren so gut wie weg, er hat ganz ruhig in seinem Laufstall geschalfen. Also heute morgen gegen 8 Uhr ab zurück. Dort flitzen auch schon 2 Eichhörnchen rum und so schnell konnten wir gar nicht schauen, da war er aus der Transportbox und den nächsten Baum wieder hoch. Mach‘ es gut kleiner Rüdiger!!! Du bist super fit und schnell! Seine Schwester Husi ist natürlich noch im Wohnzimmer, sie war ja auch jünger, als wir sie aufgegriffen haben.

Aus dem Asternweg kam gestern noch Chibi zu uns; eine kleine Eichkatze, ca. 7 Wochen alt, die aber nur auf Nase und Hinterpfoten lief. Die Vorderpfoten benutzte sie quasi gar nicht. Sie hatte eine klein wenig „blutige“ Nase, aber nicht dramatisch. Wenn ich jetzt „hatte“ schreibe, kann man sich schon denken, sie hat zwar die Nacht überstanden, atmete aber immer schlechter, d.h. da muss beim Sturz so einiges inwändig noch kaputt gegangen sein. Jegliche Notfallhilfe hat nichts genutzt.

Am 23.04.2023 kommt noch ein kleiner Eichkater aus Lünen – Brambauer zu uns. Auch er in einem schlechten Zustand, derbe Krähenverletzung am Bauch. Wir legen die beiden Schwerstfälle zusammen, in der Hoffnung, dass sie sich ein bisschen wärmen und stützen können. Leider verstirbt der Eichkater noch am gleichen abend und Chibi bleibt allein.

Fina und Luna haben wir nur kurz gesehen, obwohl wir später im Wildwald waren als sonst. Keine Ahnung, was mit den zwei Gören los ist, bei ihnen ist definitiv der „Wild-Schalter“ schon umgefallen. Bitter für uns, gut für die beiden Hörnchen, so muss es sein.

22.04.2023

Umzüge & Neuanfänge ….

Serafina und Seraluna im Wildwaldgehege haben sich hoffentlich so langsam eingelebt und sich an die Geräusche gewöhnt. Leider haben wir sie früh morgens noch nicht gesehen. Das ist aber für die Beiden typisch, das war im Wohnzimmer am Anfang ähnlich. Wir verschieben am Wochenende unsere Besuche zeitlich auf den vormittag, in der Hoffnung, dass wir sie dann zu Gesicht bekommen. Es ist für die Hörnchen immer ein sehr großer Schritt aus dem -vergleichsweise- ruhigen, warmen und gewohnten Wohnzimmer, in eine völlig neue Umgebung mit den Waldgeräuschen, zwitschernden Vögeln und dem anderen Getier, das da noch rumläuft bzw. wohnt (z.B. die Schafe, Pommerngänse und auch die freilebenden Kanadagänse mit ihrem Mitteilungsbedürfnis, auch Jonte und Goliath hört man bis zum Auswilderungsgehege). Dann sind da noch die „Outdooreichhörnchen“, die auf dem Weg zur Außenfutterstation über das Gehege laufen und natürlich die zweibeinigen Besucher und Wildwaldmitarbeiter, die sie ja noch gar nicht kennen. Aber wir sind uns sicher, dass sie das bald überstanden haben und dann ist es nicht mehr weit bis zur Auswilderung. Es ist ja auch gut, dass, mit dem Umzug in den Wildwald, die Sinne geschärft werden, es ist für sie später überlebenswichtig.

Hier ein paar Bilder noch, von ihren Schlafkobeln und von ihrem Gehege:

Nach dem Auszug von Serafina und Seraluna ins Auswilderungsgehege haben sich Nosy und Konrad schon sehr gut ins Wohnzimmer eingelebt. Rosy, Roosty und vor allem Husi sind noch sehr, sehr scheu unterwegs. Aber es wird jeden Tag besser, vor allem am Vormittag herrscht schon ein ordentlicher Trubel am Kratzbaum. Husi schaut sich das noch „von Weitem“ an, aber es wird nicht mehr lange dauern, dann spielt auch sie mit, da sind wir fest von überzeugt. Die 5 sind fit, schon recht flink und Milch wollen sie eigentlich nur noch so als „Leckerlie“, vor allem nachts gegen 23 Uhr, das ist dann die „Gute-Nacht-Milch“, die mochten bisher alle Eichhörnchen! Die Nase von Nosy sieht noch nicht wirklich schön aus, aber es hat sich kein Eiter mehr darunter gebildet, so das bald Fell über die kahle Stelle wachsen wird. Dadurch können wir Rosy und Nosy aber auch gut unterscheiden.

Wir waren mit Harry noch mal bei der TA. Es hat sich ja im Laufe der letzten beiden Wochen ein Knubbel auf der Wirbelsäule gebildet. Er ist verschieblich, verändert sich aber kaum. Wir hatten gehofft, dass das vielleicht die Ursache für die Lähmung der Hinterpfoten von Harry ist. Das ist aber nicht der Fall. Wir üben also weiter mit ihm. Alternativ bestünde die Möglichkeit die Hüfte röntgen zu lassen. Das ist aber immer ein Risiko, da müssen wir mal „in uns gehen“. Wir müssen immer zuerst das Wohl des Tieres im Blickpunkt haben. Harry ist ein ganz lieber, kuscheliger Zeitgenosse, turnt mit den anderen jetzt auch im Wohnzimmer rum, natürlich nur auf der Couch. Er übt klettern an der Couchlehne, frisst sehr gut und scheint auch Spaß am Leben zu haben. Wir geben ihm noch Zeit, üben mit ihm, er bekommt nach wie vor Traumeel und hochdosiert Vitamin B. Lähmungen können bis zur vollständigen Ausheilung ein 1/2 Jahr beanspruchen.

Ein paar Notfälle gab es leider auch wieder.
Gegen 22 Uhr wurde am Mittwoch ein Eichhörnchen angeliefert, sehr apathisch, mit Zitzen „in Betrieb“. Keine 15 Minuten später hat die Eichkatze gekrampft und ist verstorben. Das war bitter. Was jetzt mit den ev. vorhandenen Kindern? Die Finderin vermutete am Haus eine Stelle hinter den Schieferplatten. Sie haben nicht lange gefackelt und am nächsten Tag die Schieferplatten entfernt, leider ging auch die ein oder andere dabei kaputt. Das Nest gefunden, aber es war leer. Entweder, die Kinder sind schon selbst geflüchtet oder die Mama ist mit ihnen aus dem Geburtskobel schon umgezogen und sie sind wo anderes untergebracht. Schade, dass wir sie nicht retten konnten. Wir hoffen noch 1-2 Tage, dass der Nachwuchs vielleicht irgendwo auftaucht, weil er Hunger hat. Aber hier mal ein ganz, ganz großes Lob an die Finder, dass sie diesen Aufwand betrieben haben, jetzt auch noch Schieferplatten nachkaufen müssen und das für einen – leider vergeblichen – Rettungsversuch von Eichhörnchennachwuchs. Und für uns gab es sogar auch noch eine großzügige Spende. Respekt! Toll! Vielen, vielen Dank!

Aber weiter mit den Notfällen: Ein kleines Hörnchen, das sich seit Tagen an einem Haus „rumtreibt“, konnte leider bisher nicht gesichert werden. Die Hausbesitzer bleiben aber dran. Wir versuchen dann immer mit Beratung über Eichhörnchenfutter, flachen Wasserschalen und einem „Kartonkobel“ Tips zu geben, dass das Eichhörnchen eine Chance hat, auch „draußen“ zu überleben, wenn es eigentlich noch zu klein ist. Aber so lange Eichhörnchen nicht so verletzt sind, dass sie aufgegriffen werden können, oder aktiv Hilfe beim Menschen suchen, darf man sie nicht aus der Natur entnehmen. So ist nun mal die Gesetzeslage und das ist auch gut so. Eichhörnchen sind keine Haustiere.

Ein weiteres Eichhörnchen, das bei uns gelandet sind, haben wir in die Pflegestelle Schwerte abgegeben, da es altersmäßig dort besser aufgehoben war.

Und zu guter Letzt haben wir aktuell gestern abend noch ein Geschwisterkind zu Husi einsammeln können. Es ist ihr Bruder, heißt Rüdiger, muss aber, bis zur geschwisterlichen Wiedervereinigung, den ein oder anderen Tag noch in der Quarantäne verbringen. Aber Rüdiger bleibt natürlich bei uns. Geschwister sollen immer zusammen bleiben. Bilder gibt es aktuell noch nicht, er muss in seiner Transportbox erst mal zur Ruhe kommen.

Und Lilly und Fuchsie?

Wir freuen uns immer, wenn wir sie als Erste im Wildwald begrüßen dürfen, egal wie früh wir kommen. Um 6 Uhr sind beide schon aktiv in der Residentenunterkunft und nehmen gerne das ein oder andere Leckerlie entgegen:

Und zum Abschluss:

Ein großes Dankeschön an Sebastian für die Spende, obwohl wir das von ihm vermittelte Eichhörnchen nicht retten konnten. Und wir haben noch eine sehr großzügige Spende erhalten, leider hat der Spender uns keine Adresse mitgeteilt, so dass wir ihm weder danken, noch eine Spendenbescheinigung übersenden können. Bitte gerne über die Emailadresse melden! Vielen, vielen Dank!

Und jetzt aber wirklich ganz zum Schluss:

Wir haben schon ausreichend Kalenderbilder für das Jahr 2024. Finder von Eichhörnchen können natürlich auch einen Jahreskalender nur von „ihrem“ Eichhörnchen erwerben (bitte kurze Vorabinfo, dass wir wirklich von dem Schützling genügend Bilder haben). Aber für den allgemeinen „Aktion-Eichhörnchen e.V. „- Jahreskalender haben wir schon mehr als genug Fotos und wir sind erst im April!

18.04.2023

... Umzüge …

Mit einem Tag „Verspätung“, nämlich erst am Montag, sind Serafina und Seraluna in das Auswilderungsgehege in den Wildwald Vosswinkel umgezogen. Die Wetteraussichten für Sonntag waren „Dauerregen“ und da mag man keine Eichhörnchen, die Regen ja aus dem Wohnzimmer noch gar nicht kennen, aussetzen. Also haben wir auf den Montag verschoben, der trocken und warm angekündigt wurde, war dann auch tatsächlich so, auch unseren Wettervorhersagen kann man nicht immer Glauben schenken, vielmehr, es kommt nicht immer so wie vorhergesagt.

Jetzt kann man den Beiden ja auch nicht einfach sagen, „Schaut, hier ist die Transportbox, da müsst ihr jetzt rein und dann geht’s mit dem Auto Richtung Wildwald Vosswinkel“, klappt nicht. Wir behelfen uns immer mit List und Tücke. Bei Seraluna hatten wir nicht die „Sorge“, denn sie ist noch „nah bei uns“, d.h. wir können sie auch mal anfassen und festhalten – und in eine Transportbox stopfen. Das geht bei Serafina gar nicht mehr, vor allem, weil sie rasend schnell ist. Also gibt es immer Plan A, Plan B, Plan C und Plan D ist immer verschieben auf den nächsten Tag, die schlechteste Alternative und mit dem Kescher fangen ist gar keine Alternative mehr, werden wir nie wieder tun, bringt die Tiere so in Aufruhr, das muss nicht sein, da gibt es andere Möglichkeiten.

Plan A hat funktioniert und der sah so aus:

  1. wir klauen ihnen 1 Stunde vor dem geplanten Einfangtermin den Futternapf, Wasser steht natürlich weiterhin zur Verfügung!
  2. 1/2 Stunde vorher stellen wir die vorbereiteten Transportboxen, befüllt mit Leckerlies wie z.B. frische Maiskolben, Maroni und Pistazien in das Wohnzimmer, aber geschlossen!
  3. 1/2 Stunde später „tanzen“ die Beiden quasi um die Boxen, Eichhörnchen können sehr, sehr gut riechen!
  4. Box auf, 2 Hörnchen rein, Box zu, hat keine 2 Minuten gedauert. Auf der Fahrt futtern die sich erst mal mit Leckerlies satt, sind ruhig und „relativ“ gechillt.

Dann ab in den Wildwald, die Kobel mit Wolle bestücken, Futter auslegen und dann gaaannnz langsam die Transportbox aufmachen ….

Hat bei den Beiden wieder super geklappt:

die letzten Bilder aus dem Wohnzimmer:

die ersten Bilder aus dem Auswilderungsgehege, viele sind es leider noch nicht, denn heute morgen haben sie sich noch nicht gezeigt, sie sind noch verschreckt und es dauert ein paar Tage bis sie sich zeigen.

Aktuell haben wir hier ca. 120 Videos liegen, die noch gesichtet, geschnippelt und zusammengestellt werden müssen, d.h. das dauert leider noch so ein bisschen, bis es was Neues gibt, unser Tag hat leider auch nur 24 Stunden.

Gestern gab es dann noch 2 Notfälle:

Ein Notfall aus Unna, ein 8 Wochen alter Eichkater, sog. „Nachlaufhorn“, war recht fit, haben wir in die Pflegestelle nach Hamm gegeben, denn er wäre für unsere bestehende Gruppe viel zu alt gewesen, er wäre unterfordert und das muss nicht sein.

Beim 2. Eichkater war leider alles zu spät. Der Notruf kam aus der Kletterstraße. Ein adultes – erwachsenes – Tier, sah übel aus, eine Backe dick geschwollen, wie bei einem Hamster. Ließ sich problemlos „einpacken“. Und dann auf die Uhr geschaut. 18.27 Uhr, die TAPraxis Budde in Unna schließt um 18.30 Uhr, also angerufen. „Ja klar, kommen Sie noch vorbei!“. Nach einer Begutachtung und der Beurteilung der „Zahnlage“, mussten wir ihn gehen lassen. Die Schneidezähne im Unter- und Oberkiefer hatten sich schon reingebohrt, daher kam auch der „Hamsterabszess“. Sch … wie lange das Tier wohl schon gelitten hat??? Wir haben es erlöst, ganz schnell. Ein ganz, ganz großes Dankeschön an den Finder, der nicht weggesehen hat, und an die TApraxis Budde, die wegen des Notfalls länger ausgeharrt hat. Einfach nur Danke!

Wir haben noch eine weitere „Verschiebung“ vorgenommen. Die Pflegestelle Lippetal suchte dringend eine/n Partner/in für eine schlecht trinkende, einsame Eichkatze. Wir hatten eine Passende, nämlich Fine. Sie war in unsere Gruppe noch nicht integriert, super lieb, trank gut, Pipi & Kacka auch gut. Gibt man ungern ab. Aber, es geht hier um die Eichhörnchen und ein einzelnes Eichhörnchen, das dringend Gesellschaft braucht, damit es einen Lebenswillen entwickelt, da überlegt man nicht lange. Fine ist also gestern abend auch umgezogen und wie ich höre, klappt das gut mit den Beiden und „Mulan“ trinkt mittlerweile auch besser. So soll es sein. Alles Gute, kleine Fine!!!

Der Rest unserer Truppe:

Rosy & Nosy, Konrad, Harry, Roosty und Husi sind mit ihrem gesamten Laufstall ins Wohnzimmer umgezogen, aber, die Türen sind noch zu. Sie sind noch so ängstlich, dass wir die Türen erst dann aufmachen, wenn sie sich in ihrem Laufstall „wohlfühlen“ und „rumflitzen“. So lange gibt es alle 3-4 Stunden Milch, Futter und Wasser stehen ausreichend bereit. Deshalb gibt es hier nur die letzten Bilder aus dem Arbeitszimmer, wo sich Nosy und Konrad als wahre Kletterer am Bügelbrett und Wäscheständer erwiesen haben. Wenn sie jetzt noch bügeln könnten …. nein, Kinderarbeit gibt es bei uns natürlich auch nicht.

Zu Harry können wir nur berichten, dass er nach wie vor einen super Appetit hat, im Rahmen seiner Möglichkeiten am Tipi herumklettert. Am Donnerstag darf/muss er wieder zu unserer TA und wir schauen mal, was es mit dem Knubbel auf seinem Rücken auf sich hat. Vielleicht ist das ja auch die Ursache für die Hinterbeinchen.

Ein ganz, ganz großes Dankeschön an die Finder von „Harry“, die uns eine sehr großzügige Spende überwiesen haben!!! Vielen Dank!!! Wir wünschen es auch uns so sehr, dass das eine kleine Erfolgsstory gibt, aber wir müssen noch weiter um ihn bangen….

Im übrigen sind morgen wieder die nächsten 2 Schulklassen in der Eichhörnchenschulung. Wird wie immer spannend, wir freuen uns darauf.

Die ersten Vorbereitungen für den Ferienpass Unna und die Bauhauskurse im 2. Halbjahr in Waltrop laufen auch schon an, da muss ganz viel getextet und überlegt werden. Und am 06.05.2023 ist unsere Eichhörnchenveranstaltung im Wildwald, da muss auch noch ein bisschen was dafür getan werden.

15.04.2023

… so langsam heißt es Abschied nehmen …

und zwar von Serafina und Seraluna, die voraussichtlich am Wochenende vom Wohnzimmer in die Auswilderungsvoliere wechseln. Aber erst mal von vorne, was in den letzten Tagen passiert ist.

Am Mittwoch morgen haben wir Carry aus dem Auswilderungsgehege entlassen. Manche Eichhörnchen flitzen sofort durch die geöffnete Tür in die Schleuse und dann nach draußen. Carry, wollte erst so gar nicht, aber mit ein bisschen „gut Zureden“ und „Drängeln“ hat sie es dann auch nach draußen geschafft, hüpfte dann noch in die Nusstasche und verschwand auf der Lärche, die direkt am Gehege steht. Wir haben sie noch eine zeitlang beobachtet. Am Anfang noch etwas „wackelig“, sie war ja schließlich fast 4 Wochen ohne „hohe Bäume“, später aber doch sehr viel sicherer. Sie hat sich auch gleich über die frischen Knospen hergemacht, eine Futterart, die ihr die letzten Wochen verwehrt war. Mach‘ es gut kleine Carry. Natürlich haben wir die Klappe am Gehege noch geöffnet gelassen, dass sie hätte zurückkommen können. Als wir gestern das Gehege für Seraluna und Serafina gereinigt und mit Kletterseilen wieder bestückt haben, war aber von ihr nichts mehr zu sehen. Wir hoffen, dass wir sie vielleicht am Wochenende morgens mal entdecken können. Die Futterstationen sind, wie in den letzten Wochen immer, ratzekahl leer gefressen.

Somit ist jetzt das Gehege frei für Seraluna und Serafina. Ein Abschied, der schon jetzt beim Schreiben „weh“ tut. Es sind zwei ganz tolle Eichkatzen und nach den ersten Verlusten in diesem Jahr, haben sie uns sehr viel Freude bereitet. Sie sind beide super fit und vor allem für Serafina wird es Zeit. Sie wird so langsam im Wohnzimmer „stereo“, obwohl wir erst vorgestern noch das Laufrad als neue Attraktion ins Wohnzimmer gebracht haben. Wir werden morgen noch den letzten Tag im Wohnzimmer mit ihnen genießen, wenn auch mit einem weinenden Auge, aber es muss sein, sie sind reif für die „Waldschule“!

Am Mittwoch erreichte uns dann der erste Notruf direkt aus Unna, eine kleine Eichkatze saß morgens auf dem Balkon. Am Nachmittag – nach der Arbeit – saß das Hörnchen immer noch unter einer Wolldecke. Der Finder meinte mit Recht, dass das nicht in Ordnung ist und rief uns an. Super, genau so! Vielen Dank! Die Kleine ist einer „großer Feger“, super schnell, das Einfangen war nicht einfach, aber sie konnte da auch nicht bleiben, hätte die Nacht wahrscheinlich nicht überlebt. Wir haben sie entsprechend der Straße, in der sie aufgefunden wurde, jetzt „Husi“ genannt. Sie ist im Alter von Harry, aber super, super schnell, top fit, noch ängstlich und hat keine „Mitbewohner“ mitgebracht, weder innerlich noch äußerlich! Sie hat 2 Tage in der Transportbox verbracht – durfte dazwischen aber auch mal im Badezimmer ihre Runden drehen – , wurde an Sauger und Milch gewöhnt und …. sitzt jetzt bei allen anderen im Arbeitszimmer. Und das kam so:

Im großen Laufstall saßen Nosy und Rosy, im kleinen Laufstall saßen Harry, Roosty und Konrad, Husi in der Transportbox. Das war irgendwie doof verteilt. Also, alle Türen auf! War das ein „Gewusel“. Roosty, Konrad und Husi hatten das Bügelbrett und den Wäscheständer hinter der Tür für sich entdeckt. Rosy und Nosy tobten auf dem Laufstall und Harry versuchte, einen Butterkeks auf dem Handtuch zu knabbern. Wir brauchen jetzt nicht erzählen, wie das Arbeitszimmer nach 1/2 Stunde aussah, da war „Großreinemachen“ angesagt, aber das war uns egal. Da sich aber alle gut verstanden haben, haben wir kurzerhand alle in den großen Laufstall „gesteckt“, sie sollen ja, nach dem Auszug von Seraluna und Serafina, ins Wohnzimmer umziehen. Bei der nächsten Fütterung lagen alle im Tipi, naja, nicht ganz: 2 lagen außerhalb unter dem Tippi, 2 residierten im Tippi unter dem Einlegeboden und 2 räkelten auf dem Einlegeboden. Das müssen sie noch ein bisschen üben.

Leider waren wir so beschäftigt, die Jungs & Mädels im „Zaum“ zu halten, dass es noch nicht viele Bilder von Ihnen gibt:

Zum Gesundheitszustand von Harry können wir leider immer noch keine Besserung mitteilen, er kann klettern, nur mit Hilfe der Vorderpfoten. Wir werden nächste Woche leider noch mal unsere TA kontaktieren müssen, wie wir mit Harry weiter verfahren. Das „Ei auf der Nase“ von Nosy, hat sich gestern „geöffnet“, ich konnte ein bisschen Eiter „rausquetschen“. Nosy ist sehr, sehr geduldig und sehr, sehr lieb, aber das war mit Sicherheit noch nicht alles. Das wird noch öfters nötig sein, das kennen wir ja mittlerweile. Aber sie ist ein ganz tapferes Mädchen!

Und abschließend waren wir auch am letzten Wochenende mal wieder bei den Hörnchen im Rombergpark. Nicht nur die Hörnchen, sondern auch die Wildvögel freuen sich über eine kleine Gabe:

12.04.2023

… fröhliches umziehen …

So könnte man die letzten Tage, einschließlich der Osterfeiertage nennen. Die Anzahl der Notrufe nehmen nicht ab, werden aber auch nicht mehr. Das ist die gute Nachricht und freut uns als Pflegestelle.

Aber jetzt erst mal ein Highlight der letzten Tage:

Wir bekamen einen Notruf, 3 kleine Eichhörnchen sind in eine Wohnung eingebrochen, keine Mama zu sehen. Bis wir da waren, konnten wir nur Eines sichern, die anderen haben sich sehr gut im Gestrüpp versteckt. Die Mama kam trotz unserem Rufton, den wir auf dem Handy haben, nicht mehr zurück. Also das Eichhörnchen erst mal mit nach Hause genommen, zu klein, um alleine bei den aktuellen Nachttemperaturen zu überleben. Am nächsten Tag der „erlösende“ Anruf: Mama mit einem Kind unterwegs. Ab ins Auto gesprintet, mit dem Nachwuchs. Es waren nur 10 Minuten. Der Finder hat in der Zwischenzeit den Rufton immer wieder abgespielt, dass uns Mama nicht „wegläuft“ und siehe da: Transportbox mit der Kleinen aufgemacht und sie rennt schnurstracks zu ihrer Mama und dann hinter ihr her. Rückführungen, wenn sie klappen, sind immer was ganz besonderes. Unglaublich, rührt zu Tränen und ist das Beste, was dem Nachwuchs passieren kann, denn bei Mama sind sie viel besser aufgehoben, als in einer Pflegestelle. Toll für uns, wenn man das erleben darf!

Aber jetzt mal ein Überblick über unsere „Insassen“:

Im Wohnzimmer: Serafina (ca. 10 Wochen), Seraluna (ca. 8 Wochen)

Im Laufstall: Nosy (ca. 6 Wochen, 130g), Rosy (ca. 6 Wochen, 151g), Geschwister!

In der Transportbox: Harry (ca. 5 Wochen, 108g), Roosty (ca. 7 Wochen, 123g) und NEU „Konrad (ca. 7 Wochen, 105g)

Für Serafina und Seraluna wird es langsam Zeit ins Auswilderungsgehege zu wechseln. Das ist derzeit aber noch mit unserem „Supersonderpflegefall“ besetzt und zwar mit der -ehemals – trächtigen Eichkatze „Carry“, die wir aufgenommen haben, weil sie extreme neurologische Störungen hatte. Wir haben darauf gehofft, dass sie im Gehege mit Futter und Wasser ev. die Kinder noch durchbringt, trotz der neurologischen Ausfälle. Leider hat sich das aber nicht bestätigt, denn das Gesäuge hat sich wieder zurückgebildet. Aber sie ist durch den Aufenthalt im Gehege bei Futter, Wasser und warmem Kobel motorisch wieder fit und darf in Kürze in die Freiheit des Wildwaldes. Alles Gute kleine Carry!

Somit ist dann, nach der üblichen Gehegereinigung, „Fahrt frei“ für Seraluna und Serafina. Zwei ganz tolle Eichkatzen. Unsere „Rechnung“, dass Serafina ihre 2 Wochen jüngere Lebensabschnittsgefährtin Seraluna „mitzieht“, ist voll aufgegangen. Es ist unglaublich, was die beiden im Wohnzimmer veranstalten. Wir haben unendlich viele Videos und sobald ein bisschen Zeit ist, schnippeln wir das zusammen. Toll, dass wir diese Beiden auf ihrem Weg des Wachsens und des Auswilderns begleiten dürfen. Hier ein paar aktuelle Bilder:

Nosy & Rosy: leider bessert sich, insbesondere der Zustand von Nosy, nicht wirklich. Sie atmet noch immer schwer, ist aber trotz allem fit und aktiv. Rosy ist wesentlich schüchterner als Nosy. Aber sie haben noch Zeit. Sie sind im Laufstall, bekommen täglich mehrere Portionen Squirrelmilch und dürfen sich erholen. Nosy haben wir schon mehrmals ertappt, dass sie auch an den angebotenen Walnüssen nagt. Das mag bei ihrem „Brummschädel“ und den korrigierten Zähnen auch ein gutes Zeichen sein. Natürlich dürfen sie mehrmals am Tag auch aus dem Laufstall raus und im Zimmer herumlaufen. Eine Nachtfütterung können wir bei ihnen schon mal weglassen, d.h. um 3 Uhr dürfen sie brav weiterschlafen, wir natürlich nicht, denn es gibt noch „Kandidaten“, die nachts ein bisschen Milch brauchen …

Jetzt kommen wir zur Transportbox. Die stand bisher im Badezimmer und beinhaltete Harry und Roosty. Harry, der Kleine, noch nicht „mobile“ Eichkater und Roosty, der Eichkatze, die so fürchterliich Angst vor uns hat …. Sie sind jetzt „vorübergehend“ vom Badezimmer in das Zimmer mit dem Laufstall von Nosy und Rosy gezogen. Es ist für uns immer schwierig, allen Hörnchen gerecht zu werden. Aber heute hat sich Andre mit „Konrad“ gemeldet. Konrad ist schon mehrere Tage bei dem Finder und sollte jetzt aber Gesellschaft bekommen. Er passt altersmäßig super zu Roosty, wenn er auch leichter als Harry ist. aber auch das können wir uns nicht aussuchen und ist immer ein Anhaltspunkt für Entwicklung und Alter usw.

Aktuell wohnen in der Transportbox jetzt Roosty, Konrad und Harry. Das klappt gut, alle kuscheln zusammen. Wenn das über die Nacht jetzt auch gut klappt, wechseln sie auch in einen Laufstall (2). Der Vorteil: Roosty hat einen altersgerechten Kuschelpartner und Harry hat 2 Kuschelkollegen. Ob es Harry schafft, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Eine Lähmung dauert und die Fortschritte sind nur sehr minimal. Das muss die TA entscheiden. Es wäre für uns unendlich schlimm ihn „gehen lassen zu müssen“, aber wir hoffen noch… er braucht ganz viel gedrückte Daumen!!!

Harry:

Roosty & Konrad & Harry (Bilder folgen!):

08.04.2023

… es regnet Eichhörnchen …

innerhalb weniger Tage nehmen die Vermittlungsgesuche in unserer WhatsApp-Gruppe erheblich zu, vor allem Berlin bekommt einiges ab.

Am Mittwoch kamen 2 neue Eichkatzen zu uns:

Rosy, die Schwester von Nosy, mit nicht ganz so schlimmer Nase, Zähne alle noch heile. Da Nosy schon im Laufstall im Arbeitszimmer wohnt, haben wir ihre Schwester direkt dazu gesteckt. Nosy ist super lieb, nach einer gemeinsamen Nacht auf der Couch auch sehr anhänglich. Sobald man in das Zimmer kommt, hängt Nosy schon am Laufstallausgang und will raus, möglichst auf die Hand. Nach einem Tag Eingewöhnungszeit rennt Rosy ihrer Schwester durch das Arbeitszimmer hinterher, sie ist etwas zurückhaltender, aber das gibt sich bestimmt noch. Beide sind böse auf die Nase gefallen. Insbesondere Nosy atmet noch sehr schlecht, so wie ich hier am PC sitze, höre ich sie im Laufstall atmen. Heute hat sie sich die dicke Kruste auf der Nase selbst weggekratzt, aber in der Nase wird noch einiges „hängen“. Wir versuchen es morgen mal mit Inhalationen, aber das ist bei so quirrligen Eichhörnchen natürlich kein leichtes Unterfangen.

Roosty ist leider nur eines von 4 kleinen Eichhörnchenkindern, das wir fassen konnten. Sie wurden hinter der Eishockeyhalle der Iserlohner Roosters gefunden. Bei dem Trubel dort haben sie sich schnell in die Bäume geflüchtet. Keine Chance und alle Futterleckereien haben sie leider nicht interessiert. Wir sind nach 18 Uhr noch mal hingefahren, es ließ uns einfach keine Ruhe. Wir haben sie nicht mehr gesehen, schade, gerade im Hinblick auf die kalten Nächte, die auf die Kleinen zukommen, das werden sie wohl nicht schaffen. Wir haben sie auch des öfteren beobachten können, wie sie von den Bäumen -aber in Sträucher – geflogen sind. Sie sind noch nicht wirklich klettertauglich. Das muss ihr erster größerer Ausflug gewesen sein. Roosty selbst ist sehr, sehr scheu, Marke „Rollhörnchen“. Sie läuft kaum rum, fasst noch kein Vertrauen. In einem ersten Versuch haben wir sie zu Rosy und Nosy in den Laufstall gegeben, das ging irgendwie gar nicht. Jetzt unterstützt sie den kleinen Harry und bietet ihm eine Kuschelpartnerin. Das kann so natürlich nicht bleiben. Wir sind schon mit anderen Stationen in Kontakt, wir hätten gerne für Harry einen altersgerechteren bzw. sogar jüngeren Partner*in und Roosty braucht auch eine ruhige Gruppe, Nosy und Rosy sind für sie schon viel zu agil. Aber wir können uns es ja auch nicht aussuchen, welche Notfälle wir bekommen, wir versuchen allen – im Rahmen unserer Möglichkeiten – gerecht zu werden.

Harry schlägt sich tapfer. Mittlerweile sitzen die Beinchen schon unter dem Körper, wirklich laufen kann er noch nicht. Wir müssen üben, üben, üben …

Seraluna und Serafina schlagen alle Sprungrekorde. Gestern haben wir ihnen den Fleecetunnel aufgehängt. Jetzt wird fleißig „gehopst“ vom Tunnel zum Kratzbaum und mit Speed auch in den Olivenbaum, der irgendwie täglich seine Blätter verliert. Ja ist denn schon Herbst oder sind das die beiden Gören? Die beiden machen Spaß, man könnte ihnen stundenlang zusehen. Serafina springt elegant und weich wie ein Flummy, wir werden sie nicht mehr lange im Wohnzimmer „halten“ können. Die Schrammen, die sie uns mit ihren Krallen verpassen, sind nicht ohne. Gut, dass es noch nicht so warm ist wie im Hochsommer, denn 2 Hosen und 2 Pullover übereinander sind mittlerweile Pflicht – und trotzdem sieht man aus, als wäre man durch Stacheldraht gezogen worden.

Wir hoffen, dass Seraluna sich weiter so schnell entwickelt, dass die beiden dann, in das hoffentlich freie Auswilderungsgehege, umziehen können.

Und Lilly und Fuchsie?

Denen geht es prächtig, sie machen einen gesunden und guten Eindruck! Aber seht selbst:

Aber jetzt wünschen wir allen Mitleser*innen ruhige Osterfeiertage und hoffen auf ein bisschen Sonne, das unseren, und den Pelz der Wildtiere wärmt.

04.04.2023

… jetzt geht es richtig rund …

die Notrufe nehmen kein Ende. Wenn auch wir „aktuell“ nur mit 4 Eichhörnchen gesegnet sind, andere Stationen schon „voll oder überfüllt“ angemeldet haben, kommt es ja immer darauf an, welche Pflegefälle man hat. Aber jetzt alles im Einzelnen:

Seraluna und Serafina haben sich im Wohn-/Hörnchenzimmer super eingelebt. Wir werden jetzt in den nächsten Tagen, vor allem für Serafina, immer neue Attraktionen ins Wohnzimmer einarbeiten. Es fehlt noch der Fleecebaum, das Laufrad, Kletterseile usw. Das kommt jetzt nach und nach dazu. Insbesondere Serafina ist, wir wir es in einem früheren Blog schon angedeutet haben, eine „Springerin“. Sie springt so elegant, leichtfüßig und schnell, es ist eine Augenweide, da zuzusehen. Wir werden alles in ein Video packen, denn das lässt sich einfach nicht beschreiben. Seraluna ist für ihr Alter schon sehr weit. Manchmal rennt und springt sie Serafina einfach nur „hinterher“, aber sie hat noch lange nicht die Schnelligkeit. Aber, sie spielen und raufen gerne miteinander und der Schlafplatz ist bei beiden immer der Gleiche. Bisher im Schottenkobel, heute haben sie sich den oberen Teil des Kratzbaums ausgesucht. Das ist normal und ok. Eichhörnchen „unterhalten“ immer mehrere Kobel gleichzeitig, halten sie sauber, ordentlich und wasser- und winddicht, denn es könnte ja mal ein Kobel zerstört, von einem andern Tier besetzt oder der Baum gefällt werden. Eichhörnchen planen wirkich „vorausschauend“!

Hier ein paar Bilder von den beiden, Serafina hat Spaß daran, sich um den Türgriff der Balkontür zu „wickeln“:

Durch unseren Neuzugang Nosy war ein Tierarztbesuch fällig. Da unsere Haupttierärztin im wohlverdienten Osterurlaub weilt, haben wir ja noch andere Tierärzte, die wir ansteuern können. Auch hier, dürfen wir, trotz Ferien, mal mit unseren Not-/Problemfällen „dazwischenrutschen“. Vielen, vielen Dank, das ist nicht üblich.

Nosy haben wir am Sonntag aus Fröndenberg abgeholt. Sie hat sich erst in das Jugendzimmer verrirrt, dann auf den Balkon zurück und von da ist sie mehrere Meter tief gefallen und „liegengeblieben“ bzw. hat sich nicht mehr wegbewegt, so dass die Finderin einen Korb über sie gestülpt hat, bis wir kamen.

Nosy ist ca. im Alter von Seraluna. Die Oberzähne sind vielleicht 2 mm schon durchgebrochen, der Schwanz leicht aufgefächert. Die Nase sieht übel aus, dazu ist/war ein unterer Schneidezahn abgebrochen und ganz viel Blut ist in die Nase gelaufen. Allein wegen des abgebrochenen Schneidezahns haben wir die TA aufgesucht, denn dafür braucht man schon mehrere Hände, um ein wildes, verängstiges Tier so zu bändigen, dass man den „normal“ gewachsenen Schneidezahn auf den abgebrochenen Schneidezahn kürzen kann. Hätten wir es so gelassen, hätte die Gefahr eines „ZF-Hörnchens“ (Zahnfehlstellungs-Hörnchen) bestanden, das wollten wir natürlich gar nicht, zumal sich Nosy bei dem Sturz keine Knochenbrüche eingehandelt hat. Respekt. Wobei, ihr Kopf hat schon mehrere Dellen und Erhebungen, da gibt es den ein oder anderen derben Bluterguss, es knirscht lt. TA auch ein bisschen, was auf Knochenbrüche hinweist.. Aber in dem Alter wächst so was wieder zusammen. Wir behandeln sie u.a. auch mit Schmerzmittel, das geht aber auch bei einer so lädierten Nase nicht anders. Sie muss ans Fressen kommen und das tut mit Sicherheit alles sehr, sehr weh. Hier ein paar Bilder von ihr:

Aktuell, während ich den Blog schreibe, ruht sie in meiner Bauchtasche vom Fleecepulli. Das Atmen fällt ihr schwer, denn in der Nase sind alle Schleimhäute geschwollen, es werden auch noch Restbestände von Blut darin haften, das muss mit der Zeit alles raus. Sie steht mittlerweile nicht mehr unter akutem Schock, aber es wird bestimmt noch ein paar Tage dauern, bis sie über dem „berühmten“ Berg ist. Wir haben uns gefreut, als sie heute abend mal die ersten Runden durch das Badezimmer gelaufen ist. Motorisch alles top, rennt, läuft, springt, nach einen atemberaubenden Sturz, Respekt!

Jetzt zu unserem 2. Pflegefall Harry: wir haben die Gelegenheit genutzt und ihn einer 2. TA vorgestellt und besser hätte es nicht laufen können: gleiche Aussage wie von der 1. TA, er hat mit ganz viel Geduld und Übung eine Chance, dass die Hinterbeinchen funktionieren können. Das gibt uns den „Schub“ weiter zu trainieren. Eine Fütterung von Harry dauert, wie die derzeit von Nosy, ca 1/2 Stunde (im 2 1/2 Stunden Rhythmus): Zuerst braucht der kleine Mann mal Milch, ansonsten ist er sehr „unentspannt“, er hat immer Hunger! Dann gibt es eine Runde „Pipi“, denn das ist durch die Lähmung auch nicht so toll und dauert etwas länger … dann wieder eine Spritze Milch, dann wieder Pipi usw. Am Ende gibt es „Bewegungstherapie“, aber da ist Harry meist schon eingeschlafen, im sogenannten Milchkoma …

Hier noch Bilder von Harry:

Und Lily und Fuchsie im Wildwald?

Werden sich in den nächsten Tagen an die Hauptsaisonöffnungszeiten des Wildwaldes Vosswinkel gewöhnen müssen. Die Saison geht wieder los, die Übernachtungsmöglichkeiten sind wieder in Betrieb. Toll, wir sind jedes Jahr auch immer dabei, meist im Kolkrabenhorst. Herrlich, ein unvergessliches Erlebnis, auch wenn der Regen auf den Bauwagen prasselt und man nicht mehr als Regen hört, beim Gang auf das Plumpsklo der Waschbär unter dem Bauwagen sitzt, usw….

Lilly & Fuchsie sind fit, wir vermuten, die wechselnden Temperaturen machen ihnen nicht allzuviel aus:

31.03.2023

Harry erneut bei der Tierärztin …

er hat in den letzten 2 Tagen schon eine enorme Entwicklung gemacht: von völlig lethargisch und Milch verweigernd – eine Fütterung dauerte locker 1 Stunde und das im 2-Stunden-Rhythmus – Pipi ging auch nicht wirklich gut, sind wir jetzt bei „sehr gerne Milch“, Pipi noch wenig, aber vorhanden, und mit den Vorderpfoten recht agil. Die Hinterpfoten wollen nicht so wirklich. Das ist natürlich immer ein Alarmzeichen, also, noch mal zur TA. Alles kontrolliert, er hat in den Hinterläufen und bis zur Schwanzspitze hin „Gefühl“. Gebrochen ist auch nichts, also neurologische Probleme, eventuell durch einen Bluterguss im/am Rücken verursacht. Wir versuchen es weiter und hoffen. Er ist uns natürlich auch schon ans Herz gewachsen und es kann nicht mehr lange dauern, bis er die Augen öffnet. Wenn alles erledigt ist, kuschelt er sich unter sein Stoffhörnchen und ist nicht mehr zu sehen. Hier ein paar aktuelle Bilder von ihm:

Serafina und Seraluna leben sich im Wohnzimmer ein. Sie sind noch nicht so ganz in „Eichhörnchenmanier“ unterwegs, gestern mussten wir sie gegen 8 Uhr erst mal wecken und aus dem Kobel werfen, die hätten sonst den ganzen Tag verpennt. Aber dann ging es sofort zum Frühstück und danach wurde rumgetobt. Serafina ist schon jetzt in atemberaubenden Tempo unterwegs, die Vitrine ist kein Problem, der Olivenbaum wird erklettert und die ersten Tapetenfetzen liegen auf dem Boden. Wow, so schnell, hat sich noch kein Eichhörnchen an die Umdekoration unseres Wohnzimmers begeben. Wir sind gespannt, wie es weiter geht und welche Verbesserungsvorschläge sie für uns bereit hält.

Die tägliche Zahnkontrolle von Seraluna ergab, dass die oberen Schneidezähne durchgebrochen sind, das bedeutet das Ende der Ära „Butterkeks“ und „ab auf die Nüsse“. Auch hier ein paar aktuelle Bilder:

Und abschließend auch noch ein ganz großes Dankeschön an Petra, die uns eine großzügige Spende überwiesen hat. Vielen, vielen Dank!

Und heute haben wir jetzt auch unsere Verabredung mit Fiete und Tim. Fiete macht Podcasts über Tiere und möchte uns unbedingt besuchen. Auch da sind wir gespannt, welche Fragen er sich ausgedacht hat.

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