28.06.2022

==> im Auswilderungsgehege Lina und Lino (ca. 10 Wochen)
==> im Wohnzimmer Lilly, Fee & Lotta (ca. 9 Wo), Sammy (ca. 7 Wo), Amelie & Fridolin (ca. 7 Wo)
==> im Laufstall: Roxy (w, 6 Wochen), Dougi (m, 4 Wochen),
Flocke (w, 5 Wochen), Leonie (w, 5 Wochen)
==> in der „Vogel“-Transportbox: Quarki, Hörnchen, Brioche, Croissant (alle ca. 3 Wochen)
==> in der Transportbox 2 ==> Medina, 5 Wochen

Hörnchenbahnhof
Leider hat sich die Hörnchenlage bisher noch nicht erheblich entspannt, wenn sie auch nicht mehr so „chaotisch“ wie vor einer Woche ist. Es kommen immer noch täglich Anrufe und Hörnchen in die Station, die -da alle Stationen schon mehr als überfüllt sind – irgendwie untergebracht werden müssen. Primär nehmen wir die Hörnchen erst mal an, führen eine Erstversorgung durch (einschließlich Besuch beim TA, sofern notwendig) und kümmern uns, wenn wir sie nicht selbst aufnehmen können, um eine andere Pflegestelle. Das klappt bisher ganz gut, es ist noch kein Hörnchen „hängen geblieben“. Die Alternative, den Findern sagen zu müssen: “ Tut mir leid, sie müssen das Tier wieder aussetzen, wir haben keinen Platz mehr“, ist für uns definitiv keine Alternative. Schlichtweg, es gibt viel zu wenige Päppelstellen für die Massen an Tieren, die gefunden werden und hilfebedürftig sind. Und ja, früher war das natürlich nicht so, da hatten wir noch intakte Wälder mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot für die Eichhörnchen, da hatten sie keinen Grund in Wohngebiete vorzudrängen, in denen mittlerweile sehr häufig Vögel ganzjährig gefüttert werden. Da fällt für die Eichhörnchen dann meist auch was ab. Das ist aber nur einer der Gründe, die Weiteren zu erläutern, würde den Rahmen des Blogs sprengen und wir wollen ja auch über unsere Tiere brichten.

Auswilderungsgehege im Wildwald Vosswinkel
Lino und Lina sind nach wie vor gut drauf, beide schon leicht „stereo“; so dass es Zeit wird für die Beiden in die Freiheit zu gehen. Den genauen Zeitpunkt wissen wir noch nicht, wir achten immer ein bisschen auf die Wetterlage, sie sollen weder bei Sturm und Gewitter, noch bei über 30 Grad ihre ersten Tage verbringen. Sie müssen sich am ersten Tag nicht nur ihr Futter schon organisieren (bzw. die Futterkobel finden) und die Gegend um das Gehege erkunden, sondern auch einen Unterschlupf für die Nacht finden. Wir gehen aber davon aus, dass die Hörnchen, die vorher in die Freiheit gelassen wurden, einige Behausungen gebaut und jetzt schon verlassen haben, wenn sie tiefer in den Wald vorgedrungen sind.
Die Tage haben wir an den Futterstationen auch 2 „Minieichhörnchen“ gesehen, d.h. Eichhörnchen, die definitiv kleiner sind, als unsere, wenn wir sie in die Freiheit entlassen. Das muss also „Nachwuchs“ sein, der im Wildwald geboren wurde. Schöne Aussichten!

Wohnzimmergruppe
Tobt wie eh und je und entwickeln sich zu Nussvernichtungsmaschinen, wobei sie das nicht sehr ökonomisch tun: aus den abendlich zusammengekehrten Nusshäckseln könnte man täglich einen Kuchen backen, wir hoffen, dass davon trotzdem das ein oder andere Stück in den Magen der Eichhörnchen gelangt. Fee ist unglaublich schnell, Lotta -das Leichtgewicht – unglaublich wendig und quirrlig und Lilly ist einfach nur das liebste Eichhörnchen, das wir je hatten, das ist wirklich unglaublich, sie ist auch nach wie vor sehr anhänglich. Sie springt sehr elegant, immer ein bisschen im Parabelbogen, kommt aber da hin, wo sie hinmöchte. Im Auswilderungsgehege müssen wir sie sehr genau beobachten, bei ihr sind wir uns nach wie vor unsicher, ob sie in Freiheit kann.

Laufstallgruppe
Die Gruppe Roxy, Leonie, Flocke und Dougi sind am Sonntag in den Laufstall gezogen. Die Softbox wurde allmählich zu klein und insbesondere Roxy wollte klettern, kann sie jetzt. Der Laufstall hat einen Durchmesser von ca. 1,20 m, mit Netz am Dach und an den Seiten, an dem die Krallenkletterer hochkraxeln, sich runterhängenlassen können oder schon die ersten spielerischen Verfolgungsjagden üben können. Das tun sie für ein paar Stunden am Tag ausgiebig, der Rest des Tages wird noch ordentlich verschlafen. Dougi hat mittlerweile auch die Augen auf und findet jetzt noch schneller den Sauger mit der Milch.

Unsere vier Minis nehmen jetzt konstant zu, die Fütterungen gehen meist recht zügig. Sie bleiben auch erst mal in der kleinen „Vogel“-Softbox bis sie ihren Aktionsradius selbst erweitern möchten. Der ein oder andere der Vier schafft es schon aus dem Kuschelnest herauszuklettern.

Neuzugang aus Unna:

Gestern morgen ein Anruf aus Unna-Lünern, kleines Eichhörnchen, gesichert, hat die Tochter auf dem Weg zum Kindergarten im Buggy besucht, schaute sich auch im Kindergarten um und folgte dem Papa dann bis nach Hause. Dort dann gesichert, denn das Verhalten ist ja nun mal überhaupt nicht normal. Auf dem Weg zu diesem Eichhörnchen ereilte uns ein 2. Anruf, gleicher Ortsteil, keine 10 Meter davon entfernt, noch ein verlassenes Eichhörnchen (Geschwisterkind), das herumirrt, Futter sucht und auf den Balkon und über Füße krabbelt. Leider konnten wir das 2. noch nicht sichern, es hatte sich dann irgendwo versteckt. Hörnchen 1, mit dem Namen Medina, ist bei uns natürlich angekommen und in der langweiligen Quarantäne. Eine kleine Eichkatze, sehr lieb und wird in die Gruppe Roxy, Flocke, Leonie und Dougi integriert.

Ein neues Video haben wir auch noch online gestellt!

Abschließend noch ein großer Dank an Elke aus Unna, die uns für unsere Nussaufbewahrung im Keller mit zusätzlichen Boxen ausgestattet hat.

24.06.2022

Ein bisschen „Emotionales“

Wie gestern hier geschrieben, machen wir uns quasi permanent „zeitlichen Pläne“, wie und wo die Tiere verweilen, wann sie um-/ über-/ ausgesiedelt werden usw.. Klar, Planung ist alles, die Durchführung eine ganz andere Sache. Wir hatten „geplant“, dass wir die Midigruppe (Roxy, Leonie, Flocke und Dougi) am Wochenende aus der „für uns“ zu kleinen Transportbox (mit Balkon!) in den Laufstall übersiedeln. Da die Transportbox auch „grundgereinigt“ werden musste, dachten „wir“, super Zeitpunkt. Nur hatten wir die Rechnung ohne die Hörnchen gemacht. Die Hörnchen im Badezimmer aus der Transportbox „rausgeschmissen“ waren sie sehr, sehr weit davon entfernt das Badezimmer zu erkunden. Nein, entweder man strebte direkt wieder in die Transportbox oder kletterte auf der Reinigungskraft herum und behinderte die Arbeiten. Auch mehrmaliges „Aussetzen“ auf den Badezimmerboden ergab das gleiche Bild. Da müssen wir natürlich nicht lange überlegen. Die Vier sind noch nicht „reif“ für den Laufstall, sie brauchen „ihre“ Transportbox, wenn auch mit Balkon, an dem sie schon klettern üben können. Im Gegenteil, sie haben eine -wie auch immer geartete- „Angst“ davor, so dass ihnen der Mensch dann näher steht. Heißt wie immer für uns: wir können planen, aber die Hörnchen geben den Takt und das weitere Vorgehen an. Es tut gut, wenn die Hörnchen das so offensichtlich zeigen wie heute abend. Die Verständigung funktioniert weder über Sprache noch über Handzeichen, wir können nur versuchen, ihr Verhalten so gut es geht zu „deuten“, aber das war heute abend „eindeutig“. Die Transportbox ist grundgereinigt, in ein paar Tagen versuchen wir es wieder. Sie bekommen alle Zeit, die sie benötigen, sie sollen in Sicherheit und nicht in Angst aufwachsen.

Bilder? Fehlanzeige. Wenn ein Hörnchen (Dougi) im Nacken liegt, Leonie und Flocke jeweils auf den Unterarmen und Roxy auf dem Oberschenkel, keine Chance für Bilder. Aber, es war uns wichtig dieses Erlebnis mit Euch zu teilen!

23.06.2022

Diverse Krisen überwunden!

Seit dem letzten Samstag sind zwei weitere Hörnchen hier gestrandet, die aber morgen in Richtung Pflegestelle Dortmund das Haus wieder verlassen. Zwei sind angekommen, die wir leider nicht mehr retten konnten. So ein kleines Eichhörnchen gestern aus Unna-Massen, es war schon sehr kalt und blass, auch wenn wir es nur noch Minuten „lebend“ erleben durften, so tut es dennoch weh, nichts mehr für das Hörnchen tun zu können. Die Finder wurden gebeten, nach weiteren Findlingen Ausschau zu halten. Auch heute kamen wieder einige Notrufe rein, die wir zum Teil an andere -näher liegende – Pflegestellen verwiesen haben, z.T. wurde eine Rückführung versucht, deren Ergebnis wir noch nicht haben.

Unsere Wohnzimmerbesatzung (Maxi’s) gestaltet sich aufregend agil, sogar Fridolin mischt jetzt mehr mit und er kann fauchen, wie ein Löwe. Wir haben ein Video, bei dem wir gar nicht wissen, warum er faucht (wird demnächst veröffentlicht, wir kommen wie immer nicht hinterher). Andere Hörnchen waren nicht in der Nähe. Vielleicht faucht er, weil die Nuss ihre Frucht nicht hergeben will? Einfach nur herrlich und es sind die Momente, die uns ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Dass Fridolin immer agiler wird, freut uns natürlich sehr. Er muss für sich (mit seiner Wasserlunge) entscheiden, wann er Pause braucht und wann er toben kann. Wir denken, unsere Wildtiere wissen besser als wir Zweibeiner, was und wie viel für sie gut ist.

Die Wunden (gezogene Nähte) von Roxy verheilen gut, sind unter ihrem wachsenden Fell fast nicht mehr zu sehen. Die gesamte Miditruppe (Roxy, Flocke, Leonie und Dougi) sitzt aktuell noch in der Transportbox, dürfen aber am Wochenende in den Laufstall umziehen, sie müssen so langsam ihre Kletterkünste trainieren. Das Zimmer, in dem sie residieren werden, ist noch unklar. Wir haben mehrere zur Auswahl, aber wir möchten ja auch noch das ein oder andere Zimmer ohne Hörnchen belegen. Leonies Blasenentzündnung ist zwar geheilt, dafür gibt es von den homöopathischen Mitteln ein bisschen Durchfall, aber das sollten wir binnen 48 Stunden im Griff haben. Flocke ist total problemlos, ein ganz liebes, ruhiges Hörnchen. Roxy ist ein kleiner Draufgänger und Dougi hat immer noch nicht die Augen auf (wir haben schon die Befürchtung, dass er uns gar nicht sehen will). Für uns ist es nach wie vor -auch nach 4-5 Jahren – immer spannend, die Charaktere der Hörnchen zu „erleben“. Und ja, sie sind nicht alle gleich, auf keinen Fall. Es gibt „zurückhaltend,vorsichtig“, „draufgängerisch“, „lieb-kuschelig“ usw., usw. Das zu erkennen und dann entsprechend die Hörnchen zu „behandeln“, ihnen einen „schöne“ Kindheit zu geben, obwohl sie Mama und meist auch Geschwister verloren haben, ist unser Ziel. Es gibt auch „unbequeme“ Hörnchen, aber da müssen wir dann „nachhelfen“, wir versuchen ihnen das Vertrauen zu geben, dass hier ihre Grundbedürfnisse befriedigt werden. Aktuell ist nicht ein Hörnchen dabei, das nicht gerne mit uns kuschelt. Man darf auch mal Glück haben und wir genießen es!

Unsere Mini’s Hörnchen, Croissant, Brioche und Quarki sind auch noch alle beisammen. Brioche nimmt ganz, ganz langsam zu, trinkt jetzt besser, lässt aber auch mal gerne eine Fütterung aus, geht eigentlich gar nicht.

Lino und Lina sind nach wie vor fit unterwegs, manchmal kommen sie noch kuscheln und toben auf uns herum, manchmal kommen sie kaum aus dem Kobel um uns zu begrüßen. Da sind sie wieder, unsere Charaktere mit ihrem eigenen Willen und Launen.

So langsam brauchen wir auch einen weiteren „Umzugsplan“. Wir gehen davon aus, dass Lino und Lina in der nächsten Woche in die Freiheit entlassen werden. Dann würden -voraussichtlich- Fee, Lilly und Lotta den Weg ins Auswilderungsgehege nehmen. Amelie, Fridolin und Sammy würden noch 2-3 Wochen im Wohnzimmer bleiben, bekommen dann aber Zuwachs mit Roxy, Flocke, Leonie und Dougi, der allerdings noch die Augen zu hat. Also, alles in Ruhe geplant, wir müssen immer schauen, dass wir die Hörnchen weder über- noch unterfordern.

20.06.2022 – Update

Kleines Update zum TA-Besuch heute:
Fridolin wurde noch mal bezüglich Wasser in der Lunge untersucht, es ist noch was „drin“, deshalb wird er sich auch noch schonen, wir müssen „auf Zeit“ spielen. Medikamente können wir weiter nicht mehr geben, das ist sonst schädlich für den kleinen Eichkater. Da er ab und zu tobt, sich aber dann recht schnell auch zurückzieht, hoffen wir, dass er selbst am Besten weiß, was und vor allem „wie viel“ Toben für ihn gut ist.

Bei Roxy sollten die Fäden gezogen werden. Leider fanden wir die Fäden und auch das Geschwulst nicht. Tja, falsches Hörnchen mitgenommen!!! Also wieder zurück, Leonie aus der Box, Roxy in die Box und wieder zur TA (sind aber nur 5 km zu fahren). Roxy tat uns beiden leid, sie hat gequiekt, gejammert und „tierisch“ Angst gehabt, weil sie ja nicht wusste, was passiert. Fäden alle gezogen, die Geschwulst ist ein Überstand von der Naht und wird irgendwann hoffentlich abfallen. Dass sie bis heute ein bisschen „unrund“ gelaufen ist, hängt damit zusammen, dass sie vor 10 Tagen, als sie genäht wurde, nur die Hälfte an Gewicht hatte wie heute. Die Nähte müssen „geziept“ haben und dass sie dann bestimmte Bewegungen vermeidet, ist völlig verständlich. Die nächsten Tage werden es zeigen. Ich glaube, sie war sehr erleichtert, als wir sie wieder bei Leonie, Dougi und Flocke in die Transportbox gesetzt haben. Sie hat sich sofort dazugekuschelt.

Für uns, erst mal keine Katastrophen, wir hatten schon böse Befürchtungen!

20.06.2022

==> im Auswilderungsgehege Lina und Lino (ca. 10 Wochen)
==> im Wohnzimmer Lilly, Fee & Lotta (ca. 8 Wo), Sammy (ca. 6 Wo), Amelie & Fridolin (ca. 7 Wo)
==> in der Transportbox: Roxy (w, 4 Wochen), Dougi (m, 3-4 Wochen, Augen noch geschlossen),
Flocke (w, 4 Wochen), Leonie (w, 4 Wochen)
==> im Körbchen: Quarki, Hörnchen, Brioche, Croissant (alle ca. 2 Wochen)

Eichhörnchenregen/-segen

Was am Samstag passierte, haben wir erwartet. Die extrem hohen Temperaturen haben uns einen Eichhörnchenregen beschert. Da gerade in Wohngebieten kaum natürliche Kobelmöglichkeiten für Eichhörnchenmamas vorhanden sind, suchen sie sich gerne Kobel unter Dachgiebeln. Bei sehr warmem Wetter wird es dort sehr heiß und die Kleinen flüchten in der Not nach draußen und fallen mitunter metertief. So auch gestern. Unsere Station ist dann „mal eben“ um 5 Hörnchen „gewachsen“. Aber alles der Reihe nach:

Lino & Lina im Auswilderungsgehege können so langsam raus, bei Lina sind wir uns sehr sicher, bei Lino noch nicht so wirklich, er krabbelt gerne noch unter die Jacke, wenn wir sie besuchen und kuschelt dort minutenlang rum, bis er sich ans Buffet oder seit Neuestem auch ins Laufrad verzieht. Beide sprinten durch das Laufrad mit Überschlägen und gelegentlichen Sprüngen über den Partner. Das gibt mal so richtig Kondition für die Wildnis.

Aus dem Wohnzimmer gibt es unterschiedliches zu berichten. Fee ist fit und tobt flummygleich durch das Wohnzimmer. Lotta ähnlich, aber sie ist nicht so „draufgängerisch“, fordert aber seit Neustem „ihre“ Milch ein, die sie in Kindheitstagen überhaupt nicht wollte. Lillys Schädel-Hirn-Trauma scheint sich doch zu verbessern. Sie springt sehr „elegant“, ist nur noch nicht so schnell wie die anderen Beiden. Für die Drei wird es als nächstes ins Auswilderungsgehege gehen, wenn Lina und Lino in der Freiheit sind.

Sammy ist schon recht zurückhaltend. Während beim Besuch „seiner“ Finder alle anderen Hörnchen direkte Bekanntschaft mit seinen Findern gemacht haben, hat sich Sammy nur „gezeigt“. Aber es geht ihm gut, er spielt meistens mit Amelie und Fridolin. Amelie geht es offensichtlich besser, sie wird immer mutiger und tobt immer öfters mit Fee, Lilly und Lotta durchs Wohnzimmer. Bei Fridolin ist die Sache kritischer. Das Wasser in der Lunge scheint nicht weg zu sein, lassen wir morgen noch mal kontrollieren, er zieht sich recht schnell immer zurück und ist im Vergleich zu den anderen „langsam“ unterwegs. Hier können wir nur hoffen, er braucht gedrückte Daumen.

In den letzten Tagen suchten wir ein Gesellschaftshörnchen für Roxy. Das Wetter bescherte uns aus Hattingen Dougi, männlich, Augen noch geschlossen, das kann aber nur noch ein bis zwei Tage dauern, dann sind auch die geöffnet. Aus Unna gesellt sich Flocke, weiblich, Augen auf, ca. 4 Wochen dazu. Und zu guter Letzt für unsere „Midi“-Gruppe auch noch Leonie, ebenfalls aus Unna. Morgen werden dann auch endlich bei Roxy die Fäden gezogen und eine kleine Geschwulst am Hinterlauf noch „begutachtet“. Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist.

Vor ein paar Tagen, als wir noch auf der Suche nach einem Gesellschaftshörnchen für Roxy waren, kam „Hörnchen“ aus Münster zu uns. 2 Wochen alt, Augen zu, Ohren zu, also definitiv kein Spielpartner für Roxy.  Das warme Wetter hat uns das Wetter gestern dann noch 2 Schwesterchen zu Hörnchen beschert: Brioche und Croissant. Am gleichen Tag kam aus Dortmund „Quarki“. Sie lag viel zu lange auf dem heißen Asphalt, wurde mit Wasser beträufelt, was den Brenneffekt noch erhöht hat und sah schon sehr mitgenommen aus. Die Pflegestelle in Dortmund – die aktuell über kein Gesellschaftshörnchen in dem Alter verfügte, bat uns das Hörnchen aufzunehmen, was wir natürlich gerne gemacht haben, Eichhörnchen sollen nicht alleine aufwachsen. Die Haut von Quarki war so gerötet, 2 Wochen Babys haben noch kein Fell (!),  so dass wir sie erst mal mit einer Quarkmasse eingerieben haben. Jetzt ein Tag später sieht sie schon viel besser aus. Die Fütterung dieser Winzlinge ist nicht einfach. Insbesondere bei Brioche setzt kaum und wenn dann nur sehr kurzzeitig ein Saugreflex ein. Ohne Saugreflex keine Milch. Sie ist auch die Leichteste und die Körpertemperatur kann sie nur bedingt halten, sie ist auf ihre Geschwister und Quarki angewiesen. Hier werden die nächsten Tage zeigen, ob sie es schafft. Aber gerade bei diesen ganz Kleinen kann man nie sicher sein, ob man sie bis zur Auswilderung bringt.  

Hier haben wir auch noch 2 neue Videos:

Lino und Lina 

Eichhörnchen im Wohnzimmer

Und ganz zum Schluss hatten wir gestern auch noch einen Haselnussregen aus Unna. Vielen, vielen Dank der Spenderin!

17.06.2022

==> im Auswilderungsgehege Lina und Lino (ca. 10 Wochen)
==> im Wohnzimmer Lilly, Fee & Lotta (ca. 8 Wo), Sammy (ca. 6 Wo), Amelie & Fridolin (ca. 7 Wo)
==> im Körbchen „Roxy“, 3-4 Wochen, beide Augen geöffnet & „Hörnchen“ (2 Wo)

Unruhige Zeiten!

Und wieder etwas ganz Wichtiges vorweg! Als der Paketpostbote gestern klingelte, waren wir doch sehr verwundert, hatten wir doch mal gar nichts bestellt. Es kam eine Kiste von Martel‘s Haselnuss Shop, adressiert an Werner Schmitz. Der Inhalt, feinste Haselnüsse, wir sehen unsere Hörnchen schon die Pfötchen reiben, ob der leckeren Nüsse. Den/die Spender/in kennen wir nicht  bzw. er/sie hat sich auch bisher nicht zu erkennen gegeben. Außerdem überbrachten uns heute Petra und Mario noch eine Maiskolbenlieferung, genau rechtzeitig, denn unser Bestand geht auch da so langsam zu Neige. Vielen, vielen Dank für Eure Unterstützung!!

Jetzt aber zu unseren „Ohne“-Puschelohren!

Mittlerweile fällt uns es schon schwer, 2 Tage Revue passieren zu lassen, ohne etwas zu vergessen.

Fangen wir mit der Erfolgsstory an. Wie am 14.06. berichtet, erreichte uns das Jungtier „Selmi“ – mittlerweile „Coco“ – , das sich nicht mehr aus dem Futterkobel bewegte. Sie wurde komplett mit Futterkobel geliefert.

Wir haben Coco unter anderem mit Kokosöl behandelt und gestern wurde sie von der Finderin wieder abgeholt. Sie verbrachte noch eine Nacht in der Transportbox und wurde, aufgrund der heißen Witterung, gestern Nachmittag wieder in die Freiheit entlassen.

Die Transportbox steht noch dort, falls der Kobel von Coco zerstört oder wieder besetzt wurde, dass sie einen Rückzugsort hat, aber wir gehen eigentlich davon aus, dass sie das gar nicht braucht, denn sie kennt das Gebiet und weiß, wo sie unterschlüpfen kann. Das sind auch für uns sehr schöne Momente und Doro hat das eindrucksvoll in einem Video bei TikToc dokumentiert, das wir hier sehr gerne verlinken möchten.

Auch hier gilt der Dank an Doro, die „aufmerksam“ ihre Hörnchen beobachtet, das Tier mit Futterbox übergeben hat und dabei die Wegstrecken gefahren ist (bei den aktuellen Benzinpreisen nicht selbstverständlich) und schlussendlich das Tier „Coco“ wieder abgeholt hat. Liebe Coco, wir wünschen dir alles Gute auf deinem weiteren Lebensweg!!!

Lebendfalle im Einsatz

Seit gestern kommt auch unsere Lebendfalle wieder zum Einsatz. Aktuell ist sie in Unna-Hemmerde unterwegs, denn dort wurde ein Eichhörnchen mit einem Draht um den Hals gesehen. Der Draht hängt so tief um den Hals, dass das Eichhörnchen ihn selbst nicht durchbeißen kann. Von der Gefahr mal abgesehen, dass das Hörnchen im Geäst hängen bleibt und sich dabei stranguliert, handelt es sich auch noch um ein Jungtier, das vermutlich wächst und der Draht wird irgendwann „einschneiden“. Wir haben nur eine Chance und die heißt: das Tier muss in die Lebendfalle gehen. Wir stehen auf Abruf, wenn das richtige Eichhörnchen gefangen wurde, das nötige Handwerkszeug zur Rettung liegt in den Autos.

Auswilderungsvoliere

Lina und Lino toben in schönster Eichhörnchenmanier durch die Auswilderungsvoliere. Sie brauchen nicht mehr viel Zeit, bis wir sie rauslassen können, aber aufgrund der vorhergesagten hohen Temperaturen werden sie sich noch mindestens bis nächste Woche gedulden müssen. In der von Lärche und Buchen beschatteten Auswilderungsvoliere, bei vollem AI-Programm, lässt es sich bestimmt gut aushalten.

Wohn-/Hörnchenzimmer

Fee im Wohnzimmer ist ein rasender Flummyball, 2m Sprungweite sind mittlerweile kein Problem, ab und zu ist sie völlig „übermütig“ und beißt mal kräftiger zu als sie wahrscheinlich selbst will, aber das sind wir gewohnt. Sie ist jetzt auch die Erste, die heute das Laufrad ausprobiert hat. Es sieht noch „holperig“ aus, das kann aber nicht mehr lange dauern, bis sie das Laufrad in ähnlich schnellem Tempo in Beschlag nimmt. Allen Laufradgegnern zum Trotz, es ist besser als stereo von einer Ecke in die andere zu hüpfen.  

Lillys „Wackelkopf“ verbessert sich kaum noch, oder wir können es nicht erkennen. Aber sie springt, tobt, klettert, da müssen wir einfach noch warten, ob sie in die Freiheit kann oder eher ein Fall für ein Residentengehege ist. Lotta steht Fee in kaum etwas nach, aufgrund ihrer Statur sind die Sprungweiten nicht ganz so wie bei Fee, dafür ist sie sehr viel wendiger, macht auch gerne ihr eigenes „Ding“, beschäftigt sich „stundenlang“ mit dem Benagen des Hirschgeweihs und ist den „Kleinen“ gegenüber sehr ruhig.

Amelie und Fridolin schlagen sich tapfer, sie toben mit, entsprechend ihren Möglichkeiten, ziehen sich zurück, wenn es ihnen „zu schnell“ wird oder die beiden toben an einer anderen Stelle im Wohnzimmer mit Sammy, der ähnlich aufgestellt ist wie sie. Das zeigt sich auch in den Schlafplätzen. Lilly, Fee und Lotta „wohnen“ auf der Vitrine, Amelie, Fridolin und Sammy mittlerweile im Kletterbaum auf der obersten Etage. Das schöne Schlafhäuschen auf der Couch ist verwaist, aber auch das ist völlig normal. Die Kobel von Eichhörnchen sind üblicherweise in Höhen über 3-5 Meter, so dass es nicht verwundert, dass auch die“ Indoorhörnchen“ sich die höchsten Schlafplätze im Wohnzimmer suchen.

„Roxy“ und „Hörnchen“

Roxy schlägt sich weiterhin tapfer, die Wunden sind sauber, zwischendurch plagte sie mal Durchfall, aber den hatten wir schnell im Griff und sie legt an Gewicht zu. Am Montag haben wir einen Termin bei der TA, da werden die Fäden gezogen und die Wucherung am Beinchen begutachtet, ggfs. muss da auch noch was gemacht werden. ansonsten hat sie heute das erste Auge aufgemacht, das zweite Auge noch nicht ganz, aber spätestens morgen. Es ist nach wie vor auch für uns ein besonderes Erlebnis, wenn man die Hörnchen aus dem Körbchen nimmt und plötzlich „gucken“ die uns an. Herrlich. Die ersten Gehversuche wagt sie auch schon und irgendwie hat man das Gefühl, dass Roxy mit jeder Fütterung in die länge wächst, das geht abe dem Stadium rasend schnell …

Bei der Suche nach einem Gesellschaftshörnchen für Roxy sind wir über „Hörnchen“ gestolpert. Aus der Vermittlung als 3 Wochen-Hörnchen klassifiziert, entpuppte er sich bei der direkten vor Ort Ansicht als allerhöchstens nur 2 Wochen. 2 Wochen ist eine Aufgabe! Aktuell will „Hörnchen“ (Namensgebung der Finder) das noch nicht so wirklich zulassen. Sehr unleidlich. Geben wir ihm Zeit, allerdings bei 32g Lebendgewicht können wir ihm nicht sehr viel Zeit geben, er muss in den nächsten 24 bis 48 Stunden anfangen zu trinken, wenn er in den Wildwald Vosswinkel übersiedeln will. Wir tun wie immer alles, was möglich ist. Danke auch hier, denn mit Hörnchen kam auch noch eine Spende mit. Hier das erste Bild:

14.06.2022

==> im Auswilderungsgehege Lina und Lino (ca. 10 Wochen)
==> im Wohnzimmer Lilly, Fee & Lotta (ca. 7 Wochen), Sammy (ca. 5 Wochen), Amelie & Fridolin (ca. 6 Wochen)
==> im Körbchen „Roxy“, 3-4 Wochen, Augen noch geschlossen
==> im Badezimmer „Selmi“, ca. 10-12 Wochen alt

Langeweile ausgeschlossen!

Erst mal etwas ganz Wichtiges vorweg. Unsere Videos bei YouTube werden gerne kommentiert und mittlerweile trudelt auch die ein oder andere Spende z.B. von Jeannette bei uns ein. Vielen, vielen Dank dafür. Wer spendet und eine Spendenquittung haben möchte, der schickt uns doch bitte eine Mail an post@aktion-eichhörnchen.de mit der postalischen Adresse, damit wir die Spendenquittung auch zuschicken können.

Jetzt zu unserem „aktuellen“ Bestand:

Lina und Lino im Auswilderungsgehege sind nach wie vor gut drauf. Mal eher reserviert, am nächsten Tag krabbeln sie unter den Pullover und freuen sich über Streicheleinheiten. Ansonsten genießen sie das AI-Buffet. Die Beiden sind in sofern etwas Besonderes, als dass sie nicht in den Wandkobeln schlafen, sondern lieber in der -eigentlich für den Mittagsschlaf gedachten – Hängematte. Gut, die Nächte sind nicht kalt, vielleicht ist das für Eichhörnchen mit ihrem Pelz angenehmer, sie haben es uns noch nicht verraten.

Unsere zwei „Wackelkandidaten“ (Flüssigkeit in der Lunge) Amelie und Fridolin im Wohnzimmer gehen bisher einen guten Weg. Sie toben, aber lang nicht so ausdauernd wie die anderen, schlafen viel und müssen zur Milchspritze auch mal geweckt werden, aber dann wird sie auch sehr gerne genommen. Sie legen beide an Gewicht zu, allerdings scheint sich bei Fridolin ein Abszess an der Schnauze zu bilden, das müssen wir natürlich beobachten wie ähnlich bei Keks und Lina. Bezüglich der Lunge wissen wir aus Erfahrung, dass es schnell „umschlagen“ kann, wenn die Lunge das Körperwachstum nicht mehr „verkraften“ kann. Sie sind noch lange nicht über dem berühmten „Berg“. Und gerade deshalb freuen wir uns jeden Morgen, wenn wir die beiden begrüßen dürfen.

Lilly mit ihrem Schädelhirntrauma wackelt leider immer noch ordentlich mit dem Kopf, kommt aber gut zurecht, sie springt, klettert, das sieht alles gut aus, sie ist aber nicht so schnell wie z.B. Lotta und vor allem Fee, die jetzt schon ein „Speedy“-tempo und auch schon Sprünge bis zu 2 Meter hinlegt. Lotta ist immer noch sehr „Leicht“, aber auch sehr wendig und schnell. Sie macht gerne mal ihr „eigenes“ Ding im Wohnzimmer, gesellt sich im Schlafkobel aber gerne zu Fee.

Sammy, unser „Nachteichkater“ (Anlieferung war um 1 Uhr nachts) steht so ein bisschen zwischen den beiden Gruppen. Während er noch vor 2 Tagen eher bei den „Kleinen“ Amelie und Fridolin war, tendiert er immer mehr zu den Großen. Er schläft oben mit Lilly im Kletterbaum, tobt mit Lilly, Fee und Lotta, wenn auch noch nicht so schnell, faucht wie ein Löwe, wenn ihm eine der Damen zu nahe kommt usw. Er wird seinen Weg gehen, mit Sicherheit.

Gerade die Fütterungen um 0 Uhr sind schon ganze „Milchschlachten“. Je nachdem, mit welchem Hörnchen man gerade beginnt, das vielleicht beim Trinken sehr laut „schmatzt“, ist man plötzlich von 6 Hörnchen umringt, die sich um 1 Spritze streiten. Zum einen reicht das Gläschen dann nicht aus, zum anderen bekommt der Begriff „Multitasking“ oder vielmehr „Multihandling“ eine ganz andere Qualität. Wie zieht man eine Milchspritze auf, wenn ein Hörnchen das Milchgläschen mit seiner Nase blockiert, ein Hörnchen den leeren Sauger nicht loslässt und jeweils rechts und links ein Hörnchen auf dem Arm oder Handgelenk sitzt!? Da gibt es dann schon mal ein Nasenstüber von uns, geht ja nicht anders!!! Aber, es geht natürlich kein Hörnchen hungrig ins Bett, es ist genügend Milch da und irgendwann ist der Hype dann auch vorbei und plötzlich sind alle in ihren Schlafecken verschwunden. Apropos Schlafecken, die wechseln quasi täglich und zwar hinsichtlich des geographischen Ortes als auch hinsichtlich des Partners/Partnerin. Das ist aber auch ok so, denn Eichhörnchen haben in der Freiheit auch immer mehrere Schlafkobel in Betrieb. Der Kobelbau, insbesondere der Winterkobel, nimmt schon mal 2-3 Tage in Anspruch. Geht ein Kobel durch Sturm oder weil er plötzlich „fehlbesetzt“ ist, verloren, haben die Eichhörnchen immer einen Ausweichkobel. Früh übt sich also auch schon im Wohnzimmer. Bedeutet für uns, dass wir jeden Morgen die Eichhörnchen suchen müssen …

Am Sonntag erreichte uns noch Roxy. Sie ist zwischen 3-4 Wochen alt, das genaue Alter können wir bestimmen, wenn sie in den nächsten Tagen die Augen aufmacht, dann ist sie zwischen 28 und 32 Tagen alt. Sie hat leider 2 Bauchwunden, die von dem TA, bei dem sie angelandet ist, genäht wurden, ein Hämatom und auch noch einen kleinen Geschwulst. Muss alles beobachtet werden. Eine liebe Tierarzthelferin hat sich dem Tier angenommen, aber man hat dann feststellen müssen, dass man zeitlich dem Tier nicht gerecht werden kann, insbesondere je älter es wird, die entsprechenden Räumlichkeiten nicht zur Verfügung stehen und hat sich hilfesuchend an uns gewendet. Roxy war schon „spritzengängig“, keine Flöhe, keine Zecken, nichts, gar nichts. Alles perfekt gemacht. Super, das hat uns sehr viel Arbeit abgenommen. Und klar, für Finder ermöglichen wir später immer noch mal Besuche, das ist uns auch sehr wichtig. Roxy hat sich mittlerweile in unseren „Betrieb“ eingelebt, noch hört sie nichts, aber das wird mit dem Öffnen der Augen folgen. Sie trinkt mittlerweile gut, nimmt gerne ihre 2 1/2 ml und bringt immerhin schon 97g auf die Waage, das ist super!

Gestern erreichte uns noch ein Jungtier „Selmi“, das sich nicht mehr aus einem Futterkobel bewegte. Was tun? Kurzerhand erfolgte die Übergabe auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants, komplett mit Futterkobel. Im Badezimmer begutachtet waren wir sehr verwundert. Motorisch fit, Köttel super, Urinteststreifen auch super, aber die Eichkatze voller Milben! Da war Eile geboten, denn die Pfotenballen neigten eher zu einer weißen, als zu einer rosa Farbe. Kurzerhand musste die kleine Eichkatze (ca. 10-12 Wochen) sich mit Kokosöl einreiben lassen und bekam noch ein Mittel gegen die Milben. Davon war sie nicht begeistert und hat uns das auch schmerzlich sprüren lassen, auch durch einen Ziegenlederhandschuh. Aber solche Kollateralschäden sind wir mittlerweile ja schon gewöhnt. Ob unsere Milbenbehandlung rechtzeitig war, wissen wir aktuell noch nicht, denn die braucht mindestens 24 Stunden, bis sie „anschlägt“. Die ersten 12 Stunden hat sie gar nicht gefressen, völlig verängstigt. Bei der Kontrolle eben, hatte sie sich aus der Knabberschüssel Pistazien und Pinienkerne geholt und das Schälchen mit Wassermelone war leer. Ufz, die nächste Nacht wird es zeigen. Sobald sie einigermaßen fit ist und die Milbenmittel wirken, muss sie wieder in ihr angestammtes Revier zurück, da ist ihre Familie. Wir sind in ständigen Kontakt mit der Finderin. Sie braucht aber noch ein paar gedrückte Daumen.
Von ihr haben wir verständlicherweise keine Bilder gemacht, denn sie soll möglichst „wild“ bleiben, steht auch alleine und in einem ruhigen Zimmer in ihrer Box. Sie muss zur Ruhe und zu Kräften kommen. Es wäre wirklich einer der wenigen Fälle, die glücklich enden „könnten“. Die meisten adulten Eichhörnchen werden zu spät gefunden, bzw. suchen sich zu spät Hilfe, so dass man zur Sterbebegleitung mutiert. Vielleicht klappt es ja mal, aber dann auch nur, weil die Finderin sehr aufmerksam war und das Eichhörnchen beobachtet hatte.

11.06.2022

==> im Auswilderungsgehege Lina und Lino (ca. 10 Wochen)
==> im Wohnzimmer Lilly, Fee & Lotta (ca. 7 Wochen), Sammy (ca. 5 Wochen), Amelie & Fridolin (ca. 6 Wochen)

„Lachende“ Verzweiflung

Anders lässt sich der Zustand der 6 Hörnchen im Wohnzimmer eigentlich nicht beschreiben. Amelie und Fridolin mussten zur TA, sie hören sich beim Atmen nicht gut an, vor allem nachts. Traurige Erkenntnis, beide haben Wasser oder ähnliches in der Lunge, bei Amelie nur rechtsseitig, bei Fridolin auf beiden Seiten und wesentlich stärker, er zieht sich auch häufig zurück und wollte gestern schon keine Milch mehr. Das ist so ein „angedrohtes“ Todesurteil. Mit ganz viel Glück, wenn das Ausmaß nicht ganz so hoch ist, können sie es schaffen, aber das werden die nächsten Tage zeigen. Das ist unsere Verzweiflung. Wir versuchen ihnen so gut es geht gerecht zu werden. Fridolin mag sehr gerne Babybrei, also bekommt er ihn. Ob es daran liegt, dass er besser als die Milch schmeckt oder einfach weil er in der Konsistenz zähflüssiger ist, hat er uns nicht erzählt. Egal, er nimmt ihn und jeden Morgen, an dem wir die beiden begrüßen dürfen ist ein Tag mehr in Richtung Genesung. Aber wir wissen aus Erfahrung, es kann ganz schnell umschlagen. Die beiden brauchen ganz viel gedrückte Daumen.

Sammy ist wie zu erwarten unser Bindeglied zwischen den Großen. Lilly aber auch, sie gesellt sich mit ihrem Wackelkopf auch immer gerne zu den Kleinen, kuschelt mit ihnen und sehr gerne auch mit uns, verzieht sich aber auch, wenn sie genug gekuschelt hat.

Und ja, alle Eichhörnchen haben einen eigenen Charakter, das merkt man an der Gruppe ganz extrem. Lotta macht ihr eigenes Ding, wenn sie „spielen“ will, gesellt sie sich dazu, ansonsten hält sie sich abseits und plündert die Futternäpfe und sie hat sich den Schlafplatz im Kletterbaum ganz oben reserviert. Fee, die Größte und Schwerste, hat sich den höchsten Kobel im Wohnzimmer reserviert, sie schläft auf der Vitrine. Gesellt sich gerne auch beim Toben dazu, fordert auch ihre Milchspritze ein und hat sich vor allem das Stück Hirschgeweih in ihren Kobel befördert, dass da auch keiner mehr von den anderen was abknabbern kann. Gut, dass es mehrere Stücke im Vorrat gibt.

Wie geschrieben Lilly hängt noch so ein bisschen dazwischen, ist aber eher bei den Kleinen, als bei Lotta und Fee. Sie hat nach wie vor Defizite, kann aber alles knabbern, trinken, springt und tobt mit den Kleinen, nur noch etwas „langsamer“ als Fee und Lotta. Sie braucht Zeit und die soll sie auch bekommen.

Für uns derzeit also eine muntere, aufgeweckte Truppe im Wohnzimmer, immer mal wieder für Überraschungen gut: wenn man meint, um 20.30 Uhr das Wohnzimmer „lüften“ zu können, ohne dass ein Eichhörnchen ausbüxt, dann aber feststellen muss, dass plötzlich alle aus den Kobeln kommem und noch mal bespaßt werden wollen. So war das von unserer Seite natürlich überhaupt nicht gedacht, ist auch nicht „eichhörnchentypisch“, aber wir nehmen es lachend „in Kauf“, dass sie mal wieder unseren Tagesablauf völlig durcheinander bringen. Nicht das Erste und nicht das letzte Mal!

Aber jetzt noch ein paar Bilder und ein Video von den Outdoorhörnchen:

08.06.2022

„Unna“-eraner Neuzugänge:
Gestern gab es zwei Neuzugänge aus Unna. 2 Rückführungen haben leider nicht geklappt, die Mutter ließ sich trotz Hörnchen-Ruf-Lockton nicht herbeirufen andere Hörnchen waren auch nicht zu sehen. Die beiden heißen Amelie und Friedolin, die Namen haben sich die Kinder am Fundort ausgesucht. Sie sind beide noch sehr aufgeregt und zappelig, Milch aus dem Sauger nehmen sie gerne, wenn auch noch nicht ausreichend, aber das ist der Aufregung geschuldet und völlig normal. Pipi ist auch in Ordnung. Da Amelie auch ordentlich niest, muss sie leider Bekanntschaft mit unserer TA machen, die Lunge hört sich erst mal gut an. Aber das lassen wir besser von der Fachfrau abklären.

Obwohl sie erstaunlicherweise weder Flöhe noch Zecken mitgebracht haben, müssen sie noch in Quarantäne bleiben, denn die Wohnzimmerbesatzung soll ja nicht mit irgendetwas Fiesem angesteckt werden, das man auf den ersten Blick nicht sieht. Aber, sie sind zu Zweit und wenn man Eine/n nur zum Füttern rausnimmt, meckert der/die Andere ohne Unterlass. Sie hängen sehr aneinander. Von daher werden sie die Quarantäne bestimmt gut überstehen.

Eigentlich ist unser Wohnzimmer mit 4 Hörnchen schon gut gefüllt, aber es sind „Unnaer Kinder“ und unser Verein Aktion Eichhörnchen e.V. hat sich der Pflege und dem Schutz der Eichhörnchen insbesondere aus Unna gewidmet, so dass die beiden noch in die Gruppe im Wohnzimmer integrieren werden. Wird nicht einfach, das wissen wir! Sie müssen sich erst an uns gewöhnen und dürfen dann erst ins Wohnzimmer übersiedeln. Aber wir sind uns sicher, die beiden schaffen das.

Das hat z.B. jetzt auch Sammy mit Bravour gemeistert. Er, der eigentlich 2 Wochen jünger ist, tobte heute morgen mit den 3 „großen“ Damen durch das Wohnzimmer. Er hängt sich so ein bisschen an Lilly dran, die noch Defizite bezüglich ihres Schädel-Hirn-Traumas hat, er seilt sich auch früher in seinen Kobel ab, weil er einfach noch mehr Schlaf benötigt. Aber er will mitspielen und das „Wollen“ ist das Ausschlaggebende. Fridolin und Amelie liegen quasi genau zwischen Sammy und den drei Damen Lilly, Fee und Lotta. Die Schwierigkeit für uns ist immer, das Ganze „abzubremsen“, nicht zu schnell, alles in Ruhe. Wir dürfen die Tiere weder unter- noch überfordern. Aber wenn es dann klappt, wie jetzt bei Sammy, sind wir doch einfach nur froh und glücklich, den Tieren vielleicht doch noch eine schöne Kindheit zu verschaffen, wenn sie auch nicht „natürlich“ ist, das wissen wir. Wir können die Eichhörnchenmütter nicht mehr herbeizaubern und wir sind ganz weit weg davon sie zu „ersetzen“, das geht nicht.

Und damit die Beiden nicht in Vergessenheit geraten: Lina und Lino sind im Auswilderungsgehege im Wildwald angekommen. Sie scheinen nach wie vor in der Hängematte zu übernachten, die anderen Kobel sind noch völlig unberührt. Lina läuft schon stereo, aber es hilft nichts, sie muss sich erst noch an die neue Situation, die Geräusche, den Rufen von Habicht, Waldkautz und Rotmilan lauschen, bevor sie nach draußen darf.

06.06.2022

==> im Auswilderungsgehege Lina und Lino (ca. 10 Wochen)
==> im Wohnzimmer Lilly, Fee & Lotta (ca. 6 Wochen), Sammy (ca. 4 Wochen)

Umzug ins Auswilderungsgehege
Lina und Lino sind gestern in das Auswilderungsgehege im Wildwald Vosswinkel umgezogen. Wir hatten schon mit einem problemlosen Umzug gerechnet, aber die beiden haben uns doch noch überrascht. Bis ca. 9 Uhr durften sie noch im Wohnzimmer toben, danach werden sie im Allgemeinen ruhiger. In weiser Voraussicht haben wir ihnen morgens am Frühstücksbuffet weder Wassermelone noch Maronen angeboten. Wir wollten es zuerst mit unserer großen, grauen Transportbox versuchen, damit sie gemeinsam „reisen“ können und nicht in einzelnen Transporttaschen. Also Wassermelone, Maronen und ein paar Pistazien in die Box gelegt, dazu eine ihnen bekannte Decke. Deckel auf und binnen 10 Sekunden saßen beide in der Box und haben sich über die Leckerlies hergemacht. Deckel zu, Decke drüber und ab in den Wildwald. Nach 30 Minuten im Gehege „Deckel auf“. Heraus kamen sofort zwei satte Eichhörnchen und tobten durch das Gehege. Lino kletterte und tobte noch auf uns rum, Lina war etwas reservierter. Selbstverständlich haben wir sie am abend noch mal besucht. Dort haben wir sie in der Hängematte unter dem Dach angetroffen und sie ließen sich beide noch knuddeln. Heute morgen freuten sie sich dann über die mitgebrachten Leckerlies, beobachteten die zahlreichen Hörnchen an den Außenfutterstationen. Alleine Lina zeigt schon Tendenzen, dass sie raus will in dem sie an einer Stelle immer auf- und abläuft. Da muss sie sich leider noch ein bisschen gedulden.

Umzug ins Wohnzimmer:
Mit dem Auszug von Lina und Lino durften die restlichen Hörnchen in der Wohnung, Lilly, Fee und Lotta aus dem Badezimmer und Sammy aus seiner Quarantänebox ins Wohnzimmer umziehen. Auch das erfolgte ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Die drei Badezimmerhörnchen haben sich sofort auf den Weg gemacht das frisch gereinigte und bezogene Wohnzimmer wieder neu zu erkunden. Sammy ist derzeit noch ein Couchhörnchen, versucht sich aber am Spiel auf der Couch schon zu beteiligen und fordert ganz eindeutig sein Recht an der Milchspritze ein, auch gegenüber den 2 Wochen älteren Kolleginnen. Gut so. Er wird ihnen hoffentlich bald hinterhereilen.

Hier noch ein Video von Lilly, Fee und Lotta

Notruftelefon
Nach wie vor kommen Notrufe an, z.T. direkt über unser Notruftelefon, z.T. über eine Vermittlungsgruppe. Die meisten Finder sind wirklich toll, scheuen keine Mühe, bringen die Tiere auch, soweit es möglich ist und die Meisten lassen auch eine kleine Spende da. Im Gegenzug versuchen wir die Finder am Aufwachsen der Tiere mit Bildern und Videos zu beteiligen, manchmal können wir auch noch einen späteren Besuch arrangieren, spätestens aber im Wildwald können sie ihre Findlinge noch mal besuchen. Heute allerdings hatten wir es mit einer Finderin zu tun, die es einem wirklich schwer macht. Wir haben uns bei ihr wegen 2 angeblichen Jungtieren gemeldet, die in Lüdenscheid saßen. Ist jetzt nicht unser Gebiet, aber die Kollegin aus Lüdenscheid war gerade in Bielefeld unterwegs und nicht erreichbar. Dann springt man auch mal ein. Die Finderin meinte aber, es wäre alles erledigt und wir sollen sie jetzt nicht weiter belästigen!? Oh!? Weitere Nachfragen ergaben, dass sich die Polizei darum gekümmert hätte. Noch merkwürdiger. Die Polizei in Lüdenscheid wusste von gar nichts. Mehrere Telefongespräche später haben wir dann erfahren, dass die Eichhörnchen bei einem Tierarzt waren und irgendeiner Pflegestelle übergeben wurden. Aus Datenschutzgründen darf er aber keine Namen nennen. Müssen wir auch überhaupt nicht wissen. Allein der Umgang der Finderin mit uns am Telefon war niederschmetternd. Wir sind alle ehrenamtlich unterwegs, von Zeit und Geld mal abgesehen, und versuchen immer zum Wohle der Eichhörnchen zu handeln. Wenn uns das aber durch die Finder verwehrt wird, wir noch beschimpft oder wir im unklaren gelassen werden, was mit den Eichhörnchen geschehen ist, können wir unsere Arbeit auch einstellen. Gut, dass es wirklich nur Einzelfälle sind. Der Ärger ist aber recht schnell verraucht, wenn man bei der nächsten Fütterung in diese kleinen Augen schaut: