30.07.2022

Ein Beitrag für „Lilly“

Wer den Blog schon längere Zeit hier verfolgt, wird Lilly kennen. Es gibt interessante Neuigkeiten. Für alle anderen hier eine kurze Zusammenfassung:

Lilly kam mit einem SHT (Schädelhirntrauma) zu uns am 10.05.2022. Nach diversen TA-Besuchen, homöopatischen Mitteln nahm das „Kopfschütteln“ immer mehr ab, es zeigte sich nur noch, wenn sie „in Aufregung“ war. Sie war immer sehr nah „bei uns“, kuschelte sich auch gerne mal in die Armbeuge, ließ sich „knuddeln“ usw., das lassen bei weitem nur wenige Hörnchen zu und das ist ja auch gut so, es sind Wildtiere. Fordern die Tiere das „ein“, bekommen sie es natürlich von uns.

Am 04.07.2022 wechselte sie in das Auswilderungsgehege im Wildwald Vosswinkel, hat sich dort täglich gezeigt, ihre ursprüngliche „Nähe“ zu uns, wurde aber immer weniger. Sie ist vor uns nicht „weggelaufen“, ist aber auch nicht mehr auf uns „rumgeturnt“ oder „gekuschelt“. Für uns ein Zeichen, sie wird zum „Wildtier“, der berühmte Schalter war umgefallen.

Am 26.07.2022 sollte Lilly mit Fee, Lotta, Amelie, Fridolin und Sammy das Gehege in Richtung Freiheit verlassen. Sie, Lilly, ist uns -wie am 27.07.2022 beschrieben – schon 2 Tage vorher aufgefallen, dass sie uns nicht mehr begrüßt und auch nicht mehr im Laufrad gelaufen ist. Wir haben hin und her überlegt, wir haben eigentlich keine Unterbringungsmöglichkeit für fast adulte Eichhörnchen, trotzdem, Lilly ist uns ans Herz gewachsen, wir nahmen sie in der Minitransportbox, die in beiden Autos für Notfälle vorhanden ist, wieder zurück und haben kurzerhand im Badezimmer eine Krankenstation eingerichtet. Sie hatte ordentlich an Gewicht verloren, Durchfall und war nur apathisch. Wir haben gepäppelt, Elektrolyte und andere leckere Sachen gegeben, die die Darmflora wieder aufbauen und siehe da, ab Mittwoch wurde der Kot immer fester und Lilly entsprechend agiler. Am Freitag morgen begrüßte sie uns um 5 Uhr schon am Absperrbrett zum Badezimmer! Sie spielt, sie hat die ursprüngliche Nähe zu uns wieder (!), d.h. wir sind genau an dem Zeitpunkt von vor ein paar Wochen, als wir sie ins Auswilderungsgehege gebracht haben.

Nachdem auch die Kotprobe absolut negativ war, sie auch immer mehr Bewegung einforderte, haben wir sie heute kurzerhand mit ins Wohnzimmer genommen und mit den „französischen Gebäckstückchen“ bekannt gemacht. Von unseren Degus kenne ich, dass Vergesellschaftungen nicht „mal so eben“ funktionieren. Anders bei Lilly. Sie ist so eine Liebe! Man hat sich beschnuppert und man geht seiner Wege. Am Buffet hüpft sie dann auch mal über Brioche, die ihr „im Weg“ sitzt und Brioche bleibt seelenruhig sitzen und frisst weiter. Kommen wir ins Wohnzimmer toben alle 5 auf uns, als hätte es nie ein anderen Zustand gegeben.

Puh, warum wir das so ausführlich schreiben? Es war für uns eine ganz neue Situation. Ein Hörnchen, erst sehr nah bei uns, im Auswilderungegehege wollte es kaum noch was von uns wissen, kommt zurück, ihm wird geholfen und es ist wieder ganz nah bei uns? Schauen wir im Wohnzimmer nur über das Absperrbrett steht Lilly mit beiden Pfötchen vor der Brust da und schaut uns an, also wollte sie sagen „Kommst du rein und spielst mit uns?“ Und ja, natürlich sind wir hier ganz emotional unterwegs. Das wissen wir und wer sich ein bisschen da einlesen möchte, es gibt von Peter Wohlleben ein Buch „Die Gefühle der Tiere“. Man muss es „kristisch“ lesen, es sind viele Gedanken darin, die einen zum „nachdenken“ bringen, ob man sie übernimmt oder folgt, sei jedem selbst überlassen.

Lilly wird jetzt erst mal im Wohnzimmer mit den anderen bleiben. Wenn es für Hörnchen, Brioche, Quarki und Croissant Zeit wird ins Auswilderungegehege zu wechseln, müssen wir entscheiden, was mit Lilly geschieht. Versuchen wir noch mal eine Auswilderung oder geht sie vom Wohnzimmer direkt ins Residentengehege im Wildwald. Wir haben mindestens eine Woche Zeit sie zu beobachten …