18.07.2022

im Wohnzimmer: Roxy, Leonie, Flocke, Medina, Dougi, Pinto, Mara & Tweety

im Laufstall: Hörnchen, Brioche, Croissant, Quarki (Team „französische Gebäckstückchen“)

im Körbchen: Maverick, Penny & Phoenix (Team „Top Gun“)

in Quarantäne: Wicki (6 Wochen)

Flocke zurück im Wohnzimmer!
Nach allem hin und her, mehreren Tierarztbesuchen, Röntgenbildern; Kotproben etc. ist Flocke wieder zurück im Wohnzimmer bei ihrer alten Truppe. Es waren aufregende Tage, für Flocke und für uns. Sie wiegt aktuell kaum mehr als 100g. Das eigentliche Problem wurde nicht gefunden. Eine Behandlung mit Kortison hat es bisher soweit verändert, dass sie wieder frisst und auch nichts mehr ausbricht, zumindest haben wir es nicht mehr beobachtet. Sie ist aktiv, aber noch lange nicht so wie früher. Der Aufenthalt auf der „Krankenstation“ in einer XXL Hundetransportbox hat ihr natürlich nicht so gut gefallen, aber es musste sein, wir mussten sie „schnell greifbar“ haben, da wir bei den Tierärzten immer nur „dazwischenrutschen“ konnten, auch die Tierärzte machen mal Urlaub. Nachdem sie wieder begonnen hatte zu fressen, der Kot ohne Befund war, haben wir uns entschlossen, sie wieder ins Wohnzimmer zurückzubringen. Wir hoffen, dass ihr die Gesellschaft gut tut und sie dort wieder schnell auf die „Pfoten“ kommt. Ob sie es packt, ist jetzt überwiegend ihre Aufgabe. Sie muss fressen und den Gewichtsverlust von fast 40g wieder reinholen. Sie bekommt die Zeit, die sie braucht. Es wäre so schön, wenn sie mit den anderen 7 ins Auswilderungsgehege wechseln könnte, noch schöner wäre, wenn wir wüssten, was passiert war. Sie war schon 3 Wochen bei uns und schon 1 1/2 Wochen im Wohnzimmer. Es wird uns ein Rätsel bleiben, aber es ist uns auch eine Lehre: alle Tiere, auch wenn sie fit im Wohnzimmer unterwegs sind, immer schön beobachten, allen Auffälligkeiten sofort hinterhergehen. Auch wenn sie es ins Wohnzimmer „geschafft“ haben, sind sie noch lange nicht „auswilderungsfähig“, es kann noch viel passieren. Drücken wir der kleinen Kämpferin die Daumen!

Und wo wir gerade beim Wohnzimmer sind. Die restlichen Hörnchen sind fit, toben ausgelassen, die ersten Hörnchen erkunden das Laufrad und binnen 1/2 Stunde haben sie das am Abend gereinigte und aufgeräumte Wohnzimmer neu dekoriert: mit Sonnenblumenspelzen, umgeworfenen Tipis, versteckten Nussstückchen, atomisierten Maiskolben, Milchgeklecker (natürlich wird das Mäulchen nach dem Milchgenuss ordentlich an den Fleecedecken abgewischt), geschredderter Pinienrinde usw., usw. so sind sie, unsere temporären Haustiere. Aber alle lieb und liebenswert. Wir erfreuen uns jeden Tag und wenn die Stimmung so bleibt undsie noch 1-2 Wochen (abhängig jetzt nicht mehr von Pinto, dem „Jüngsten“, sondern von Flocke der „Leichtesten“) im Wohnzimmer durchhalten, wäre das toll. Alle zusammen ins Auswilderungsgehege und dann in die Freiheit zu entlassen, wo sie sich gegenseitig unterstützen können, ist unser derzeitiges Ziel.

Team „französische Gebäckstückchen“
Jeden Tag denken wir, die sind schon wieder über Nacht gewachsen! Gerade wenn man die Entwicklung von einem 2-Wochen-Hörnchen zu einen 6-Wochenhörnchen miterleben darf, wundert man sich, was die Natur und vor allem die Eichkatzen leisten müssen um vier hungrige Mäulchen und das eigene Mäulchen zu stopfen. Sie sind alle vier fit und aktiv, toben in ihrem Laufstall und nach der Fütterung lassen wir sie hier im Arbeitszimmer noch eine Runde „rennen“. Heute abend gab es noch ein Highlight, wir haben eine „Katzen-Kratzbaumspende“ von Nicole bekommen. Der Kratzbaum ist nagelneu, wurde von Nicoles Katzen aber ignoriert, also hat sie ihn uns kurzerhand gespendet und dazu noch ein nicht angenommenes Katzennest. Toll, vielen, vielen Dank!! Wir dachten bei der Fütterung um 21.00 Uhr, dass der Kratzbaum noch erobert wird, aber die Vier waren einfach zu müde. Milch getrunken und in der Hand eingeschlafen, keine Energie für Neuentdeckungen. Die Bilder liefern wird dann im nächsten Blog nach.

Team „Top Gun“
Neu hinzugekommen sind am Samstag das Team „Top Gun“ von Christiane, Pflegestelle Lippetal: 3 Geschwister (2xw „Penny“ & „Phoenix“, 1xm „Maverick“), ca. 3 Wochen alt, also gerade mal der Rücken und Pfoten befellt, Augen und Ohren zu, aber hungrig. Christiane hat schon „vorgearbeitet“ und die Drei sind „saugergängig“, will heißen, sie haben den Sauger akzeptiert und bekommen jetzt alle 3 Stunden ca. 2ml leckere Milch. Wenn das nicht schnell genug geht oder einer der Dreien zu lange „alleine“ liegt, machen sie sich lautstark bemerkbar, da klingeln schon mal unsere Ohren.

Team „Wildwald Vosswinkel“
Vor einer Wochen haben wir Amelie, Fridolin und Sammy noch zu Fee, Lilly und Lotta ins Außengehege gebracht. Die drei „Neuen“ haben wir sehr selten gesehen und hatten uns für dieses Wochenende vorgenommen ev. die Kobel zu öffnen um zu sehen, ob es ihnen gut geht. Brauchten wir aber nicht. Am Wochenende waren alle 6 im Gehege aktiv, sind rumgetobt, haben sich über die grünen Haselnüsse von Elke gefreut. Zufälligerweise hatten wir auch noch 2 grüne Tannenzapfen gefunden. Eine absolute Delikatesse für Eichhörnchen, die sie auch gleich an sich gerissen haben. Dafür lässt man dann auch mal die Wassermelone links liegen. Für uns immer erstaunlich: die Natur hat da einiges in den Genen mitgegeben. Woher wissen die Eichhörnchen, dass grüne Haselnüsse und grüne Tannenzapfen für sie genießbar sind? Auch Fliegenpilze, Koniferensamen (beides für den Menschen giftig) können sie ohne Schaden fressen. Woher wissen sie das?? WIR haben ihnen das bestimmt nicht beigebracht. Leider schaffen wir es kaum von dem Auswilderungsgehege Bilder mitzubringen. Durch das dichte Blätterdach über dem Gehege ist es so dunkel, dass wir mit Blitz oder mit zusätzlicher Beleuchtung arbeiten müssten und für lange Belichtungszeiten sind die 6 einfach zu „unruhig“. Das ist der Nachteil des Blätterdachs, andererseits, bei 36-40 Grad am Dienstag sind wir froh darum, wir wissen unsere Hörnchen im kühlen Schatten und müssen uns keine Sorgen machen.

So nebenbei haben wir auch noch Eichhörnchen „Hazel“, ca. 1 Jahr alt, aufgepäppelt aber bisher noch nicht ausgewildert in das Residentengehege gebracht. Hazel kennt nur die heimische Wohung und keine Artgenossen, muss sich aber diesbezüglich ordentlich umstellen. Das kann der Eichkater jetzt in der Residentenvoliere des Wildwaldes Vosswinkel. Ob und wann er in die Freiheit entlassen wird, können wir aktuell noch nicht sagen, da müssen wir „seine“ Entwicklung abwarten.

Versorgungslage
Während unser Vereinsmitglied Gerhard schon mitgeteilt hat, dass sein Baumhaselbaum gut trägt, die Maisfelder in die Höhe schießen, wir tatsächlich selbst schon „grüne Bucheckern“ (auch so eine Hörnchendelikatesse) gesammelt haben, geht uns jetzt tatsächlich die Milch aus. Wir verwenden FoxValley aus den USA und da gibt es Lieferschwierigkeiten. Super, genau das, was uns jetzt noch in der Sammlung gefehlt hat. Andererseits tragen wir uns mit dem Gedanken, dass nach Team „Top Gun“ für uns dieses Jahr Schluß ist, eine komplette Eichhörnchensaison bei voller Berufstätigkeit schaffen wir einfach nicht. Wir brauchen Zeit zum durchatmen, der Urlaub hat sich angestaut, die Wohnung muss renoviert werden (unmöglich mit Farbe rumzuklecksen, wenn die geruchsempfindlichen Tiere hier wohnen) und eine Winterrenovierung bei den zu erwartenden Energiepreisen schadet dem Geldbeutel erheblich. Für Notfälle sind wir natürlich offen, die werden wir „bearbeiten“, aber selbst nicht mehr bis zur Auswilderung aufpäppeln, sondern an andere Pflegestellen abgeben. Außerdem soll unser Auswilderungsgehege im September/Oktober renoviert und verbessert werden, da können wir dann keinen „Hörnchenbefall“ gebrauchen. Schauen wir mal, ob das klappt, da müssen wir selbst auch sehr tapfer sein/werden.

Und während wir diesen Blog schreiben, kommt um 23.45 ein Notruf rein. Kleines Eichhörnchen, schwach, Finderin ist Mutter eines Babys, nicht mobil. Was machen wir? Wir holen das Eichhörnchen natürlich. Dadurch verschieben sich die Fütterungen von 0 Uhr und 3 Uhr nach hinten. Wird eine kurze Nacht. Das geht mal, auf Dauer ist das einfach nicht zu stemmen. Die kleine „Wicki“, weiblich, ca. 6 Wochen, Flohhotel, sehr mager, weiße Pfotenballen, braucht gedrückte Daumen. Sie bekommt mit Team TopGun um 3 Uhr noch mal Elektrolyte und heute dann die erste Milch. Sie muss jetzt auch kämpfen, ums überleben …