... schwierige Zeiten … und kein Ende in Sicht
Die Hörnchenbaustellen reißen leider nicht ab. Wir hatten so unsere Hoffnungen, zumindest die ein oder andere Baustelle erledigt zu bekommen, dann kommt plötzlich eine Neue dazu. Aber im Einzelnen:
Serafina mit ihren fiesen Darmbakterien (Kryptosporidien) ist eine ganz tapfere Patientin. Sie hat die ersten 6 Tage der Behandlung überstanden, obwohl wir am 3. und 4. Tag dachten, dass sie es nicht schafft. Sie kam kaum aus ihrer provisorischen Kiste, lediglich um die Medikamente zu schlucken, das sie aber freiwillig ohne Zwang gemacht hat. Sie hat auch während der gesamten Zeit immer gut gefuttert, das war sehr wichtig, denn so ein Durchfall zehrt ja schon sehr an so einem kleinen Körper. Heute morgen begrüßte sie mich schon um 6 Uhr im Badezimmer, das hatte sie die letzten Tage nicht gemacht, da musste ich sie förmlich wecken. Ihre Hinterlassenschaften sehen schon super aus, so dass wir dachten, wir könnten sie heute schon wieder in das Wildwaldgehege zurückbringen und dort die restlichen 4 Tage der Behandlung durchziehen. Heute morgen mussten wir aber feststellen, dass ihre rechte Backe anschwillt, d.h. nix Wildwald, sie muss noch hier im Badezimmer bleiben. Für so ein bewegungsaktives Tier natürlich die Vollkatastrophe. Jetzt müssen wir erst mal noch 2-3 Tage abwarten, ob das ein inwändiger Abszess ist, der von der TA eröffnet werden muss, oder ob er sich selbst nach außen öffnet und abläuft. Uns tut Serafina so leid, was sie schon alles hat ertragen müssen. Das tut weh, nicht die „Arbeit“ oder der „Aufwand“, den wir mit ihr haben, das ist kein Problem, allein dabei ziemlich machtlos zusehen zu müssen, ist nicht schön.


Ähnlich ja auch bei Harry, dessen Zustand sich einfach nicht bessert. Er kommt im Wohnzimmer super zurecht, kommt sogar bis auf die Glasvitrine hoch und auch wieder runter – ohne abzustürzen, allein nur mit den Vorderpfoten und ein klein wenig Unterstützung der Hinterpfoten.



Bei Nosy ein ähnliches Bild. Auch sie bildet an der Nase einen Abszess aus (Eichhörnchen sind für ihre Abszessbildung bekannt), von dem wir noch nicht wissen, wie er sich verhält. Die unteren Schneidezähne scheinen beständig schief aus dem Unterkiefer zu wachsen, einmal haben wir schon selbst nachgekürzt.



In beiden Fällen Nosy und Harry muss unsere TA entscheiden wie es weitergeht, sie ist bereits informiert. Und auch da, man ist machtlos und kann nicht helfen und sieht es jeden Tag.
Aber es gibt natürlich auch gute Nachrichten:
Hunter konnten wir von den Zecken befreien und sie hat vorgestern angefangen an einem Walnussfilet zu knabbern. So haben wir sie kurzerhand gestern in die WohnzimmerWG eingemeindet. Sie hat noch ihren gewohnten Laufstall, in den sie sich ab und an zurückzieht, hat aber auch schon das Wohnzimmer schnuppernd erkundet. Änlich wie ihre neuen Mitbewohner, die ihren Laufstall „mit der Nase unten“ gescannt haben. Wenn sich neue Eichhörnchen treffen, dann geht das immer „Nase an Nase“, da werden die Gerüche aufgenommen und als gut oder nicht gut empfunden. Bisher hat es noch keine Reibereien gegeben, hatten wir bisher auch noch nie. Nur sie kommt recht spät in die Gruppe hinein, das hatten wir so auch noch nie. Aber, scheint bisher zu funktionieren. Sie wird dadurch aktiver und das ist ja genau das, was wir wollen. Alleine im Laufstall ist für jedes Eichhörnchen doof. Es braucht Spielgefährten.





Tja und Rosy, Roosty, Kondrad und Husi drehen das Wohnzimmer dann auch mal gerne auf „links“. Um 4.20 Uhr ist die Nacht zu Ende, da geht es schon im „Halbdunkel“ los, da wird geknabbert, sich geputzt, getobt, Fangen gespielt und halt Unsinn gemacht. Nosy ist trotz ihres Nasenabszesses und den schiefen Zähnen natürlich auch dabei. Wir hoffen, dass Hunter dann heute auch anfängt „mitzumischen“ So soll es sein, so wünschen wir uns das. Die 4/5 könnten natürlich schon locker in die Auswilderungsvoliere wechseln, da aber muss erst Serafina rein und dann können sie … es sei denn, bei Serafina dauert es länger und die gehen vor … oder noch irgendwie anders. Unsere Pläne wechseln „stündlich“. Das Einzige, was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass nach der Gruppe erst mal für 2-3 Wochen Schluss ist, wir brauchen mal einen kleinen Urlaub … nur wann der sein wird, können wir aktuell nur orakeln.
Aber jetzt noch ein paar Bilder:












Und zu guter Letzt dürfen wir auch nach fast 2 Jahren wieder ein Eichhörnchen auf unserem Balkon begrüßen. Sieht aus wie unser Rosty, ob er es tatsächlich „noch“ ist, wissen wir natürlich nicht, auch das Geschlecht hat er uns noch nicht verraten:


Am Ende dieses Blogs bleibt: ohne unsere positiven, super quirrligen, hoffentlich auswilderungsfähigen Hörnchen wäre die Situation viel schwerer zu ertragen. Wir wissen, dass wir nicht alle retten können …