04.06.2022

Auswilderung geglückt!

Gestern am frühen Morgen haben wir das Gehege für Balou, Alya und Flora geöffnet, denn es war nicht zu erwarten, dass sie freiwillig innerhalb der nächsten 1/2 Stunde das Gehege verlassen. Da sie die Nähe zu uns schon verloren hatten, hatte es auch keinen Sinn zu warten. Bis wir abends wieder an das Gehege kamen, waren alle drei verschwunden, wir meinen Flora noch um das Gehege herumstreunen gesehen zu haben, wir sind uns allerdings nicht sicher. Das Gehege wurde jetzt wieder gereinigt, der genutzte Kobel (sie haben offensichtlich alle in einem Kobel geschlafen, alle andern waren noch „nagelneu“) ausgeräumt, alles wieder sauber gemacht, so dass die Nächsten einziehen können. Ansonsten herrscht ordentlich Trubel morgens im „Schmitzies Hörnchenwald“ rund um das Auswilderungsgehege!

Letzter Tag!

Heute haben Lina und Lino ihren voraussichtlich letzten Tag im Wohnzimmer, morgen geht es für sie in Richtung Waldschule. Beide sind superfit, die Nase von Lina hat zwar noch eine Kruste, aber da sollte im Normalfall nichts mehr passieren. Und die beiden haben heute mal wieder alles gezeigt, was sie drauf haben. Sprünge über 2 m, schnelle Wechsel und flinke Drehungen, den Olivenkletterbaum halb ausgebuddelt und leider auch Stereolaufen am Wohnzimmerfenster. Es wird Zeit für sie und wir sind uns sicher, dass sie sich schnell im Auswilderungsgehege eingewöhnen.

Neuzugang Sammy!

Gestern nacht/heute Morgen (1 Uhr) kam noch Sammy hier an. Er wurde sehr spät gefunden, die Mutter hat ihn nicht mehr abgeholt (das Geschwisterchen sehr wohl), also wurde Sammy aus Bochum noch gebracht. Vielen Dank an dieser Stelle auch noch mal an die Finder. Sammy lag auf einem warmen Kirschkernkissen mit Decke, perfekt. Er wiegt aktuell 95 Gramm, ca. 5 Wochen alt und wird nach der Quarantänezeit zu Lilly, Fee und Lotta dazustoßen. Er ist zwar der „Leichteste & Jüngste“, aber wir sind uns sicher, dass ihn die 3 Damen anspornen, den Unterschied schnell wett zu machen. An den Sauger hat er sich binnen eines Tages gewöhnt und schlabbert sich ca. 2,5 ml alle 3 Stunden weg. Pipimachen geht noch nicht so toll, aber vielleicht braucht er ja auch noch Zeit. Meist ist es ja unklar, wann er das letzte Mal Milch von der Mama bekommen hat und wie es um sein Flüssigkeitshaushalt bestellt ist. Richtig dehydriert war er allerdings nicht, dazu hat er heute Nacht viel zu viel „rumgezappelt“, dehydrierte Hörnchen sind meist sehr lethargisch. Gerne alleine sein will er auch nicht und klettert nach der Fütterung schnurstracks in den Pulloverkragen und bleibt dort liegen. Also wieder ein Hörnchen, das uns beim Blogschreiben und beim Hausputz über die Schulter schaut.

Badezimmermädels

Die drei Mädels machen sich gut, auch bei Lilly sind langsame Verbesserungen zu erkennen, aber sehr langsam. Einen Keks oder Wassermelone ohne Hilfe zu knabbern geht schon. Allerdings wird es für uns immer schwieriger aus dem Badezimmer rauszukommen. Die Drei fordern Aufmerksamkeit, 7 qm Badezimmer reichen so langsam nicht mehr und sie sind schneller wieder an uns „drangesprungen“, als wir in Hürdenlaufmanier über die Bande gestolpert sind. Sie dürfen dann morgen, wenn Lino und Lina ausgezogen sind, in das Wohnzimmer wechseln.

Das erste Video kann man schon mal hier sehen, es werden aber noch weitere folgen, wir kommen einfach nicht nach …

02.06.2022

Mehrgenerationenwohnen leider gescheitert

Tja, wir sind ja immer sehr harmonierbedürftig und möchten das unseren Hörnchen auch „antun“. Deshalb versuchen wir immer verschiedene Altersgruppen in dem großen Wohnzimmer zu halten. Klappt leider immer mehr oder minder gut. Bei den 5 Hörnchen aktuell nicht. Es ist aber nicht so, dass die beiden Großen „Lina & Lino“ die Kleinen „Lilly, Fee und Lotta“ jagen würden, im Gegenteil, sie springen immer schön über sie hinweg, klauen ihnen kein Futter, überhaupt kein Feindkontakt, im Gegenteil, die kleine Fee schwingt auch schon mal ihre Tatze gegen die große Lina, die kleine Lotta faucht wie ein Löwe, wenn der große Lino sich nur „annähert“. Nein, es geht vielmehr darum, dass vor allem Lilly mit ihrem Schädelhirntrauma, als auch Lotta mit ihrem extremen Untergewicht vor diesen 2 großen Hörnchen „Angst“ haben. Lina und Lino rennen und springen in einem atemberaubenden Tempo durch das Wohnzimmer, wie gesagt, ohne die Kleinen irgendwie anzugreifen. Aber diese Schnelligkeit weckt offensichtlich schon die ersten Ängste vor Angriffen, das ist in den Genen verankert, das kann man auch nicht wegdenken, gut so, denn sonst wären sie nicht auswilderungsfähig, aber genau darauf müssen wir natürlich Rücksicht nehmen. Den Stress sollen die Kleinen in der Aufzucht natürlich nicht erleben, sie sollen in Ruhe und Frieden wachsen dürfen. Also haben wir die Drei erst mal ins Badezimmer umquartiert, da saßen schon öfters Hörnchen. Keine 10 Minuten nach dem Umzug tollten die drei -locker lässig- über die mit Fleecedecken überdeckten Fliesen. Da die Schafskälte mit 14 Grad auch Einzug gehalten hat, freuten sie sich auch noch über eine lauwarme Heizung.

Mit jedem Eichhörnchen, mit jeder Eichhörnchengruppe, lernen wir dazu. Toll, so soll es sein. Und nein, es ist nicht so, dass andere Pflegestellen uns dabei unterstützen könnten. Wir sind unter den Eichhörnchenpflegestellen ein kleiner „Exot“. Es gibt einige wenige Päppelstellen, die so viel Wohnraum zur Verfügung haben, dass sie ihnen ganze Zimmer zur Verfügung stellen können, andere halten die Eichhörnchen in entsprechend großen Käfigen. Letzteres ist nicht unser Ding, also müssen wir einfach ab und zu „improvisieren“ und wenn es dazu führt, das Badezimmer für ein paar Tage aufzugeben. Wir laufen deshalb auch nicht „ungeduscht“ durch die Gegend, da kann man sich mit den Hörnchen schon absprechen 🙂

Fazit: Generationenwohnen bei Eichhörnchen funktioniert, allerdings müssen auswilderungsfähige Hörnchen in die Auswilderungsvoliere übersiedeln. Ist das, aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen, nicht/noch nicht möglich, klappt das mit dem Generationenwohnen nicht, aber nur, weil die Kleinen „Angst“ vor dem Tempo der Großen haben, sie tun ihnen nichts.

Die beste Nachricht des Tages

Eigentlich sollten Lina und Lino schon längst im Auswilderungsgehege sein, allein der Abszess an der Nase von Lina hat das ausgebremst, denn ein geöffneter Abszess im Auswilderungsgehege, in dem wir keine Chance mehr haben an die Beiden, insbesondere an Lina, „dranzukommen“, war für uns keine Alternative. Den beiden ist das 23qm Wohnzimmer zu langweilig, Lina springt locker aus dem Stand 2 1/2 Meter. Lino ist nicht weit dahinter. Und, heute morgen schaute Lina von der Vitrine herunter und hatte einen Hautfetzen auf der Nase. Entweder hat sie sich den Abszess selbst aufgekratzt oder er ist geplatzt. Leider war der „Ausgang“ oben auf der Nase und es ist nicht alles „rausgeflossen“. Also, wir die Kleine gepackt und den ganzen Schmodder rausgedrückt bis Blut kam. Und wer jetzt glaubt, sie lässt das so über sich ergehen, obwohl sie uns ja kennt, falsch! Wir sind beide ordentlich gebissen worden, aber, es waren „Warnbisse“, ein bisschen fester als sonst „im Spiel“. Wenn man bedenkt, dass sie uns bis zu den Knochen durchbeißen könnte, dann hat sie das definitiv nicht getan. Und ja, klar hätten wir Handschuhe anziehen können, Ziegenleder usw., aber damit hätten wir nie den Abszess ausdrücken können, da ist null Gefühl in den Fingerspitzen. Im Endeffekt müssen wir jetzt hoffen, dass es sich weder entzündet noch sich wieder füllt. Das werden die nächsten Stunden/Tage zeigen. Lina selbst turnte schon ein paar Minuten später wieder auf uns rum, sie hat es vergessen oder ist uns nicht böse. Wir würden uns sehr für die beiden freuen, wenn wir sie am am Wochenende in die Auswilderungsvoliere übersiedeln können, denn die drei derzeitigen Insassen -Balou, Alya, Flora – dürfen zum Wochenende raus. Und dann, dann haben die drei Kleinen das Wohnzimmer für sich und wir haben ein hoffentlich spannendes und erfolgreiches Eichhörnchenwochenende hinter uns.

Spende

Noch eine ganz tolle Sache hat uns diese Woche erreicht. Wir haben vom KiJuPa Waltrop überraschender Weise eine Spende bekommen. Vielen, vielen Dank auch an dieser Stelle noch mal dafür. Wir hatten vorher nie eine Verbindung zum KiJuPa und wir können die Mitarbeiter*innen und das Jugendamt dahingehegen unterstützen, dass wir in der hörnchenfreien Zeit Kinderinfoveranstaltungen – ähnlich der Veranstaltung im Wildwald Vosswinkel – anbieten und unsere „Nachwuchskräfte“ über Eichhörnchen informieren. Der Erlös kommt natürlich zu 100% dem Verein Aktion Eichhörnchen e.V. zu Gute. Wir freuen uns über solche Angebote und nehmen sie gerne wahr.

Ein jugendlicher Eichkater gestern aus Iserlohn hat es leider nicht geschafft. Er hatte exorbitanten Durchfall, hatte schon leichte Krämpfe und später Schnappatmung. Die Nacht hat er leider nicht überstanden, da steht man dann ziemlich hilflos da, auch wenn man weiß, man kann nicht alle retten, so ist es doch traurig.

Gerade kündigen sich noch 2 Notfellchen an, die aber zur Pflegestelle nach Castrop Rauxel gegangen sind.

29.05.2022

==> im Außwilderungsgehege Balou (m, 10 Wochen alt), Alya und Flora (w, ca. 11 W),

==> im Wohnzimmer: Lino und Lina, Lilly & Fee & Lotta

Im Gleichschritt vorwärts!

Anders kann man die Situation hier in „Hörnchenhausen Unna“ derzeit nicht beschreiben:

Lino und Lina werden immer „schneller“, sie rasen mit Topgeschwindigkeit durch das Wohnzimmer, legen Sprünge und Stunts hin, die in Käfighaltung nie möglich wären, sie sind voll im Training. Ein im Ausverkauf angeschaffter Papageienring ist Linos „Lieblingsturngerät“. Allein der Abszess von Lina an der Nase, der nicht „reifen“ will, macht uns Sorge. Unsere TA ist informiert. Lina allerdings jetzt noch mal zur TA zu bringen und evtl. den Abszess öffnen zu lassen, wäre eine Katastrophe und zwar nicht nur für Lina, sondern auch für uns, denn sie würde das Vertrauen in uns verlieren. Schauen wir mal, vielleicht brauchen wir einfach nur noch mehr Geduld. Wir möchten nur nicht, dass der Abszess sich erst im Auswilderungsgehege öffnet, da sind die hygienischen Bedingungen natürlich nicht so wie bei uns im Wohnzimmer, wobei das auch nicht „keimfrei“ ist, das geht mit den anderen Hörnchen und dem Oliven-Kletter-Baum schon gar nicht, ist auch absolut nicht unser Anspruch. Aber, wir könnten, wenn er aufbricht, zumindest mit Manuka-Honig-Salbe eine heilende Atmosphäre auf der Nase schaffen.

Lotta hat sich neben Lilly und Fee gut eingelebt. Lilly mit ihrem Schädelhirntrauma schlägt sich tapfer, es wird immer besser, aber langsam, sehr langsam. Heute Nacht hat sie mich allerdings aus „dem Schlaf gerissen“, als sie um 2.30 Uhr an meinem Ellenbogen angelangt war und so lange „rumort“ hatte, bis ich -natürlich- aufgestanden bin, ihr eine Milch warm gemacht, sie 4ml geschlabbert hatte und ich sie dann wieder zu Fee legen konnte. Das sind die Momente, die man nie vergisst, unbeschreiblich und dafür steht „Mama Öck“ auch mal gerne auf.

Die Besatzung des Wildwald-Auswilderungegeheges kann sich so langsam auf die Auswilderung vorbereiten. Balou, Alya und Flora sind fit, zeigen sich kaum noch und flitzen weg, wenn wir kommen, d.h. sie haben den Bezug zu uns komplett verloren. Spätestens Ende nächster Woche werden wir das Gehege öffnen und dann gilt es für sie „Waldschule abgeschlossen, ab in die Freiheit“. Aber darüber berichten wir natürlich noch gesondert.

Die 6 schon „Ausgewilderten“ (Keks, Krümel, Kasimier, Lieselotte, Hanna und Lydia) sehen wir tatsächlich mehr oder weniger regelmäßig an den Futterstationen. Sie sehen gut aus, machen einen fitten Eindruck und wenn sie ganz mutig sind, dann krabbeln sie auch noch mal an uns hoch, aber sehr selten. Ansonsten ist es sehr interessant zu sehen, wie sie auf alle Geräusche des Waldes hören, sei es auf den Ruf des Eichelhähers, sei es auf „Goliath“, den Buntfalken, der in seiner Voliere sitzt, auf „überfliegende Wildgänge“, die Schafe oder die Pommerngänse mit den 3 kleinen – adoptieren – Nachwuchsgänsen. Sie hören alles, sie achten auf alles. Perfekt, genau so wie es sein soll!

Die Notfälle reißen leider auch noch nicht ab. Eine adulte Eichkatze, mit Maden und Zecken übersäht hat es leider nicht geschafft, wie auch die 2 ½ Wöchlerin „Nora“ die vorbildlich angeliefert wurde. Leider fehlte ihr jeglicher Saug- und Schluckreflex, dann wird es natürlich sehr schwierig. Sie ist viel zu schnell über die Regenbogenbrücke gegangen.

Und aus gegebenem Anlass müssen wir leider auch noch eine Sache loswerden:

Wenn ihr im Garten oder auf dem Balkon Eichhörnchen oder überhaupt irgendwelche Wildtiere füttert, bitte, bietet ihnen „flache“ Wasserschalen an. Flach bedeutet dabei, nicht höher als 2 cm, also keine Tassen oder hohe Futterschalen. Wir nehmen immer Pflanzenuntertöpfe, die gibt es auch in der frostsicheren Version. Wenn ihr dann noch ein paar Kieselsteine reinlegt, damit die Insekten sich daraufsetzen und den Rüssel ins Wasser halten können, wäre das toll. Hintergrund ist folgender: Eichhörnchen, wie auch Igel, brauchen flache Schalen, denn, sie „schlabbern“ das Wasser mit der Zunge. Ist die Schale nicht flach, tauchen sie mit der Nase unter und ziehen sich über die Nase das Wasser in die Lungen. Ganz schlecht. Ich selbst habe davon kein Bild, aber Julian Rad, Tierfotograf aus Österreich (https://radwildlife.com/), hat so viele tolle Bilder und deshalb hier mal eins zu Veranschaulichung, warum das so sein muss.

25.05.2022

Friedliches Zusammensein im Wohnzimmer!

105 | 83 | 125 nein, sind keine „menschlichen“ Körperumfänge, sondern die Gewichtsklassen der Kleinsten im Wohnzimmer, in der Reihenfolge Lilly, Lotta und Fee. Lotta durfte nach ihrer Quarantänezeit endlich zu Lilly & Fee. Die ersten Begegnungen waren „verhalten“, nach der ersten gemeinsamen Nacht im Körbchen tobten Fee und Lotta schon gemeinsam am Tippi. Lilly hängt mit ihrem Schädelhirntrauma leider noch ein bisschen hinterher. Sie nimmt zwar kontant an Gewicht zu, aber sie ist noch nicht so mobil/wendig. Aber – im Vergleich vor 2 Wochen – läuft sie mittlerweile ihrer Nase nach vorwärts, belastet alle vier Pfoten, das ist schon ein großer Fortschritt, ab und zu, vor allem wenn sie aufgeregt ist, wackelt der Kopf nach wie vor wie bei einem Wackeldackel auf einer Schotterpiste. Weiter so Lilly, du bekommst von uns alle Zeit, die du brauchst, Hauptsache, wir können dich mit Fee & Lotta in den Wildwald Vosswinkel auswildern, alle unsere Daumen sind gedrückt!!!

Die Großen, Lina und Lino, toben schon durch das komplette Wohnzimmer. Lina hat einen ordentlichen Abszess an der Nase. Sie ist bei uns mit einer sehr, sehr blutigen Nase angekommen, offensichtlich hat sie dabei auch ungeplant noch ein paar Schmutzpartikel mit in die Nase aufgenommen, die sich jetzt entsprechend bemerkbar machen. Über ihre Milch, die sie morgens und abends noch gerne nimmt, bekommt sie homöopathische Mittel, die den Abszess zum „reifen“ bringen, so dass er hoffentlich bald platzt, ähnlich wie bei Keks vor ein paar Wochen. Eichhörnchen sind leider anfällig für Abszesse, damit kämpfen wir schon seit Jahren, die Erste war quasi Alexa, deren Abszess aber so verkapselt war, dass er von der TÄ eröffnet und gespült werden musste. Auch für Lina sind alle Daumen gedrückt.

Die Hörnchen im Auswilderungsgehege haben jetzt auch so diverse Wetterunruhen mitbekommen. Morgens sehen wir vor allem Balou, Langschläferinnen Alya und Flora sind eher später unterwegs. Dafür sind unsere „frisch Ausgewilderten“ Keks, Krümel, Kasimir, Lieselotte, Hannah und Lydia fast jeden Tag am Vogelfutterhäuschen zu sehen. Sie haben offensichtlich eine Schlafstätte gefunden, freuen sich über das „noch“ bereitgestellte Futter, gehen aber ansonsten ihre ersten, eigenen Wege und fauchen sich an der Futterstation auch mal an. Das sind die ersten Anzeichen dafür, dass sie zu „Einzelgängern“ werden. Interessant für uns, sie zu beobachten und zu sehen, in welch‘ kurzer Zeit sie ihre „Baumwipfelpfade“ erschlossen haben, wie sicher sie in 5-6m Höhe unterwegs sind, absolut schwindelfrei, wenn auch noch nicht immer „trittsicher“!

Diverse Eichhörnchentagesgäste haben uns in den letzten Tagen leider auch erreicht. Wir machen häufig nur noch eine Sterbebegleitung, nicht schön für uns, aber wir können sie nicht alle retten, das wissen wir. Diese Notfälle führen natürlich auch dazu, dass Mann|Frau, Ü50, an der Drogeriekasse seltsam angeschaut werden, wenn Einmalunterlagen für Babys und Babygläschen auf dem Förderband liegen …

Ein ganz lieber Dank geht aktuell auch noch an Birgit, die uns eine ganze Tasche mit Wal- und Haselnüssen gebracht hat, in Kürze trifft auch noch eine Walnussspende von Ebay-Kleinanzeigen ein. Die Verkäuferin wollte, nachdem sie auf unseren Seiten „gegoogelt“ hat, nur noch die Versandkosten. Gerne … unser Nusslager ist noch nicht leer, aber es wird definitiv bis September|Oktober, bis die Ernte aus 2022 anfällt, definitiv nicht reichen. Wir versuchen schon über die fallenden Preise bei den Discountern nachzuordern, allerdings sind die Nüsse teilweise grenzwertig und auch für Eichhörnchen nicht mehr sorglos genießbar. Leider. Es ist jedes Jahr das gleiche Problem. Nur unser Keller ist auch nicht unendlich groß, die Nüsse, Maiskolben, Tannenzapfen, Scuries Wintermix, Zirbelnüsse, Bucheckern, Buchweizensamen, Tannenknospen etc. müssen alle irgendwo getrocknet und trocken und sicher gelagert werden, das ist gar nicht so einfach.

Ein/Zwei Videos wird es demnächst auch geben, dazu werden wir den Feiertag nutzen, das kommt im Moment zu kurz, weil „Hörnchen first“ …

22.05.2022

„Multiples Organversagen an meinem Recher hat den Blog jetzt leider zeitlich ein bisschen nach hinten verschoben…“

==> im Außwilderungsgeheger Balou (m, 9 Wochen alt), Alya und Flora (w, ca. 10 W),
==> im Wohnzimmer: Lino und Lina, Lilly & Fee
==> in Quarantäne: Lotta

Hochs und Tiefs!

Unsere Höhen und Tiefen sind Peanuts gegen Dorchen und Emmelinde, das wissen wir, nichtsdestotrotz beschäftigen sie uns auch.
Am 20.05. kam „Lotta“ zu uns, eine kleine Eichkatze 66g schwer, ca. 5-6 Wochen, obere Schneidezähne noch nicht vorhanden, für ihr Alter viel zu leicht (Lino & Lina sind beide über 130g, gleiche Altersklasse). Sie ist aber sehr lieb, lässt sich gerne anfassen und knuddeln, beißt nicht, keine Flöhe, aber Zecken! Nach Aussage einer Tierärztin waren die letzten Winter einfach zu warm, die Zeckenpopulation hat sich exorbitant vermehrt, sie merkt es auch bei „Hund und Katz“, die in ihrer Praxis behandelt werden. Insbesondere am Nasenspiegel sind Hörnchen befallen, denn dort ist das Fell am kürzesten, da haben die Zecken den besten Angriffspunkt. So auch bei Lotta. Aber sie ist eine ganz brave, sie lässt sich Zecke für Zecke ziehen, ohne zu wimmern, sie macht einfach die Augen zu und lässt es geschehen. Man bedenke, sie ist ein Wildtier, nicht an Menschen gewöhnt und lässt das über sich ergehen! In einem Seminar hat ein Wildtierpfleger mal folgenden Spruch losgelassen:
“ Wenn ein Wildtier eine Pflegestelle überlebt, ist es fit für die Normalität!“
Der Satz sagt viel aus, sowohl für die Wildtiere als auch für die Pflegestellen. Wir können die Normalität der Wildtiere in einer Päppelstelle nicht nachstellen und jedes Wildtier, das damit klar kommt, sollte in seiner normalen, gewohnten Umgebung zurecht kommen. Ja, würden wir zustimmen. Wer eine bessere Lösung hat, möge sich mit Vorschlägen melden! Und nein, die Tiere verenden zu lassen ist für uns keine Lösung, denn wir nehmen ihnen den Lebensraum!
Aber zurück zu Lotta: Im Moment ist sie noch in Quarantäne, hat leider ganz viel Langeweile und meldet sich lautstark aus ihrer Softbox, dass sie doch neben AI bitte ein Animationsprogramm haben möchte (quasi wie in den einschlägigen Ferienclubs). So wie es die Zeit erlaubt, bekommt sie das natürlich, manchmal ist sie auch einfach nur zufrieden, wenn sie in einer Jackentasche schlafen kann und durch die Gegend geschaukelt wird, das kann auch mal beim Hausputz sein, das ist ihr völlig egal!

Einen adulten, weiblicher Notfall aus Südkamen haben wir auch aufgenommen, sie ist aber leider am Abend dann über die Regenbogenbrücke gegangen. Wir haben alles versucht, vergeblich. Es sind die Momente, die man natürlich überhaupt nicht schätzt, aber wir wissen, dass wir nicht alle Hörnchen retten können. Meist suchen Wildtiere erst dann menschliche Hifle, wenn es schon zu spät ist, oder sie werden erst gar nicht gefunden.Den Findern & Spendern ganz lieben Dank für’s „Bringen“, das hilft uns ungemein, denn die Fütterungszeiten stehen nun mal „in Stein gemeiselt“ und da möchten wir zum Wohl der Tiere auch nicht abweichen.

Diverse Notrufe am Telefon von Ennepetal bis Werl/Soest/Hamm wurden entsprechend weitervermittelt, unsere Kapazitäten, vor allem zeitlich, sind begrenzt. Es fehlt einfach an Pflegestellen und die Vorhandenen arbeiten jetzt schon seit ein paar Wochen/Monaten am Limit.

Die Besatzung im Auswilderungsgehege im Wildwald Vosswinkel zeigt sich noch spärlich, aber alle sind sehr früh morgens aktiv, so soll es sein. Die letzten Ausgewilderten kann man am großen Vogelfutterhaus, gegenüber dem Auswilderungsgehege, gut beobachten. Man muss nur ruhig stehen bleiben, dann kommen sie nach nun nach vorbei. Herrlich, wenn man seine Schützlinge wohlbehalten in der Freiheit sieht und sie beobachten kann, wie sie sich die ersten Baumwipfelpfade „erarbeitet“ haben, aber auch noch gemeinsam im Vogelhaus frühstücken. Das wird definitiv nicht so bleiben. Je länger sie „wild“ sind, um so höher wird der Gruppendruck, d.h. es wird Futterstreitigkeiten im Vogelhaus geben. Das ist dann für uns der Zeitpunkt hier nur noch Vogelfutter auszulegen und die Hörnchen müssen sich ihre eigenen Futterquellen erschließen, die Natur hat derzeit sehr viel zu bieten.

Lino und Lina im Wohnzimmer sind topfit, sie toben durch den Tag.

Lilly & Fee stehen mit ihrem Körbchen auch schon im Wohnzimmer, sie wagen ab und zu Ausflüge, aber noch nicht sehr oft. Das sollen auch sie selbst entscheiden, wann sie sich sicher genug fühlen über den Körbchenrand zu gehen. Sie legen beide zu, bei Lilly mit ihrem Schädelhirntrauma gibt es Verbesserungen, aber es wird noch dauern, sie ist in keinem Fall so fit wie Fee.

Und abschließend hier noch mal ein ganz dickes, großes Dankeschön an alle Spender der letzten Tage! Wir schaffen es einfach nicht, uns persönlich bei Euch zu bedanken. Das versorgen der Hörnchen geht zur Zeit vor und leider hat auch unser Tag nur 24 Stunden (… vielleicht weiß ja jemand, wie man an „Überstunden“ drankommt) … einfach nur DANKE!!!!

19.05.2022

==> im Wohnzimmer: Lino (m, ca 6 W), Lina (w, ca. 5 W), Lilly & Fee (34 Tage alt, gerade die Augen geöffnet)
==> im Außengehege: Balou, Alya und Flora
==> in der Freiheit: Antonio

Turbulente Tage!
Heute gibt es mal einen eher emotionalen Beitrag. Die letzten Tage waren turbulent, deshalb gibt es den Blog nur unregelmäßig, denn nach wie vor gilt: die Versorgung der Hörnchen „first“

Der Umzug von Balou, Alya und Flora hat problemlos geklappt. Sie sind im Auswilderungsgehege im Wildwald Voßwinkel angekommen, genießen hier die Waldgeräusche, Regen, Wind, Sonne, Wärme usw.. Tja, und Antonio? Antonio war von Anbeginn immer „besonders“ und seine Auswilderung ist im Prinzip eine Fortfolge seines Charakters. Er war der Einzige, den wir in der Pause nicht in ein Häuschen sperren konnten. Mit dem Kescher fangen, ist überhaupt keine Option, viel zu viel Stress für das Tier. Also dachten wir, wird er „nachgeliefert“, zum Wohle des Tieres. Gestern Abend hat er sich in ein Holzhäuschen verzogen, Klappen zu, ab in Richtung Auto. Tja, da hatten wir mal wieder die Rechnung ohne Antonio gemacht. Antonio ist ein „Superleichtgewicht“, er ist nie richtig gewachsen und ist quasi auch mit seinen fast 10 Wochen nicht größer als jetzt Lina und Lino mit 6 Wochen und, was passiert: auf dem Weg zum Auto hat er sich durch den Lüftungsschlitz der Transportbox gequetscht und ist ab in das Wohngebiet „Kastanienhain“. Keine Chance, er hat sich quasi selbst „ausgewildert“. Es ist ja nicht so, dass wir hier im Wohngebiet nicht auch Eichhörnchen hätten, viele Nachbarn füttern ganzjährig, wir auf dem Balkon natürlich auch, aber wir hätten ihn lieber im Wildwald gesehen. Die Trauer/Entsetzen hat uns gepackt, aber wir können es nicht mehr ändern. Wir waren noch im Wohngebiet unterwegs, gestern Abend, wie auch heute morgen um 5 Uhr, gesehen haben wir ihn nicht. Antonio ist ein sehr, sehr pfiffiger Eichkater, wir können uns nicht erinnern, so ein aufgewecktes Kerlchen mal gepäppelt zu haben und er ist rasend schnell. Antonio, wir wünschen dir alles Gute, und wenn du dich mal im Föhrenweg zeigst, wäre das super toll. Wir drücken dir alle Daumen. Und die Lüftungsschlitze der Transportboxen werden noch heute mit Casanet abgesichert! Das passiert uns nie wieder!!!

Lino und Lina müssen wir aktuell erst aus ihrem Rückzugsgebiet Fleecebaum rausdrängeln. Die vier Großen haben ihnen teilweise schon Angst eingejagt, aber sie selbst brauchten ein größeres Bewegungsfeld, da müssen wir in den nächsten Tagen ein bisschen Unterstützung bieten. Ansonsten sind die beiden topfit, insbesondere Lina springt schon locker 1 1/2 Meter, alle Pfoten weit auseinander, Schwanz als Steuerrute weit nach hinten gestreckt, damit sie bei der Landung auf jeden Fall irgendwo Halt findet und wenn es im Moment erst mal nur auf dem nächsten Highboard ist, perfektes Flugverhalten! Sie müssen klettern und springen üben, im Käfig nur bedingt möglich. Und ja, natürlich „verspringen“ sie sich, sie springen auch mal an die Scheibe, unterschätzen die Distanz usw., das passiert auch in freier Wildbahn. Und was passiert im Wohnzimmer, wenn wir es gerade mal mitbekommen? Sie kuscheln sich für „Sekunden“ in die Hand, lassen sich durchknuddeln, beruhigende Worte und es geht weiter. Das, sind genau die Momente, die uns den ganzen Zeitaufwand, Stress, die Kosten usw. vergessen lassen, die Nächte, die wir aufgestanden sind, um sie zu füttern, es sind die Momente, die uns „weiter machen lassen“. Sie sind unbezahlbar und doch so wichtig. Es sind nach wie vor Wildtiere und es gibt nur sehr wenig Wildtiere, bei welchen das so problemlos klappt, d.h. die mit der Hand aufgezogen werden können und die über ein Auswilderungsgehege den Bezug zu den Menschen verlieren und wieder „wild werden“. Bei Uhu und Co. geht es nicht, bei Eichhörnchen sehr gut.
Und, um einfach mal auch darauf aufmerksam zu machen, es ist nicht nur Sonnenschein: es kommen -wie z.B. vor 2 Tagen – Erstversorgungfälle, Tiere, total abgemagert, voller Zecken und Flöhe, kaputte Vorderpfoten und ja, die bringen wir natürlich zum Tierarzt und lassen sie dann gehen, wenn sie nicht mehr ausgewildert werden können, sie sollen nicht leiden und wir versuchen immer alles zum Wohl der Tiere zu entscheiden, so schlimm das für uns selbst sein mag. Das sind dann die traurigen Seiten dieses „Hobbys“.

Lilly & Fee sind mit „ihrem“ Körbchen ins Wohnzimmer umgezogen, sie fangen ganz langsam an zu krabbeln und können dann schon mal die Couch erkunden.

Nach dem vielen Text jetzt aber noch ein paar Bilder:

17.05.2022

im Wohnzimmer:
Balou (m, 8 Wochen alt), Antonio (m, ca. 9 W), Alya und Flora (w, ca. 8 W), Lino (m, ca 6 W), Lina (w, ca. 5 W)
im Körbchen: Lilly & Fee (w, ca. 4 Wochen)
im Außengehege: niemand

Zu allerserst müssen wir eine traurige Nachricht überbringen:
Unser Puschel, den wir im letzten Jahr in das Residentengehege nach Erkelenz gebracht haben, ist überraschend am 16.05.2022 über die Regenbogenbrücke gegangen. Wir wussten alle, dass er angeschlagen war, die Sehkraft war nicht voll ausgebildet und er konnte sich nur in einem „bekannten“ Gehege bewegen. Michael hat ihm erst ein „Gehege im Gehege“ gebaut, dass er sich mit den beiden dort lebenden Eichkatern Woody und Shorty anfreunden konnte. Das hat alles geklappt und fortan lebte er mit den Zweien zusammen. Plötzlich hat sich, ohne irgendwelche Veränderungen, aber der Gesundheitszustand drastisch verschlechtert, der Gang zum Tierarzt war schon nicht mehr möglich, vorher ist er schon über die Regenbogenbrücke gegangen. Das macht so unfassbar traurig, denn er hatte dort ein ganz tolles Leben, im Residentengehege unter einer Trauerweide, mit Blick auf die belebte Pferdekoppel. Es tut uns so leid, sowohl für Michael & Andrea, die so viel für ihn getan haben, also auch für Puschel, dem wir dort ein langes Leben gegönnt hätten. Mach’s gut kleiner Puschel, wir werden dich nie vergessen!

Die 4 Großen im Wohnzimmer brauchen unbedingt einen Tapetenwechsel, wir werden sie morgen in die Auswilderungsvoliere im Wildwald Vosswinkel bringen, damit sie sich dort mit den Wetterverhältnissen (Regen, Nebel, Sonnenschein) und den Waldgeräuschen (derzeit Wildgänse, Käuzchen etc.) anfreunden können. Das Gehege ist vorbereitet, es fehlt nur noch die Naturbaumwolle in den Schlafkobeln.

Lino und Lina sind jetzt dauerhaft im Wohnzimmer, leider jagen ihnen die „stürmischen, wilden“ Großen, den ein oder anderen Schrecken ein. Da die morgen ausziehen, wird es für die Beiden dann auch ruhiger, sie können gelassen an das Buffet schreiten und sich bedienen, das kam in den letzten Tagen etwas zu kurz, was wir aber mit zusätzlichen Milchgaben aufgefüllt haben, die werden von den Beiden auch nach wie vor gerne genommen. Da zieht sich die kleine Lina mal eben 8ml Milch weg!

Mit Lilly (und natürlich Fee im Schlepptau) waren wir bei der TA. Sie hat ein Schädelhirntrauma, es war aber unklar, ob es wirklich nur das ist, oder ob nicht doch noch eine Schulterverletzung vom Sturz besteht. Um zu vermeiden, dass wir ein Eichhörnchen päppeln, dass später dann doch eingeschläfert werden muss, wollten wir Sicherheit haben. Und ja, es ist an den Knochen soweit alles in Ordnung, allein die Muskulatur ist durch die Kopfschiefhaltung degeneriert bzw. nicht wirklich vorhanden. Da ist baldiges Training angesagt … Und, zu guter Letzt hat Lilly heute ihr erstes Auge aufgemacht!

Tja, und unsere ausgewilderten, überaus wilden Eichhörnchen zeigen sich fast vollzählig an dem großen Vogelhäuschen gegenüber dem Auswilderungsgehege. Noch kann man friedlich zu dritt oder viert dort fressen, das wird sich in den nächsten Tagen/Wochen aber ändern. Sie werden immer mehr zu Einzelgängern und dann gibt es an der Futterstelle auch ordentlich Streitigkeiten. Das ist dann für uns der Zeitpunkt, die Futterstelle nicht mehr regelmäßig zu bedienen, sondern nur ab und an – auch für die Singvögel dort – etwas hinzulegen. Der Wald bietet aktuell genügend Futter, nur die ersten Tage wollen wir sie immer noch unterstützen. Eine Sorge für unsere kleinen Schützlinge weniger.

15.05.2022

Bei uns aktuell

==> im Wohnzimmer Balou (m, 7 Wochen alt), Antonio (m, ca. 8 W), Alya und Flora (w, ca. 7 W),
==> im Laufstall: Lino (m, ca 5 W), Lina (w, ca. 4 W)
==> im Körbchen: Lilly & Fee (w, ca. 3 Wochen)
==> im Außengehege: niemand

Die „ausgewilderten“ Hörnchen

zeigten sich in den letzten 2 Tagen tatsächlich zahlreich. Das ein oder andere Hörnchen erkannte mich noch so gut, dass es mir auf die Schulter sprang, schmerzhaft am Ohr knabberte und von da in das große Vogelhäuschen abzischte, das derzeit reich mit Futter bestückt wird. Sie sollen in den ersten Tagen sich nicht unbedingt um alles kümmern müssen. Einen Schlafplatz haben sie wohl in den umliegenden Gebäuden (z.B. Waldschule, Ziegenhotel) gefunden, da sie in dem Alter noch nicht in der Lage sind, einen eigenen Kobel zu bauen. Aber sie werden bestimmt auf die Erstbauwerke ihrer Vorreiter/innen zurückgreifen können, ein bisschen ausbessern hier, ein bisschen ausbessern da und fertig ist die Schlafstätte. Die Temperaturen sind zwar im Wildwald morgens um die 8 Grad, aber dafür reicht ein Sommerkobel. Für den Bau eines Winterkobels haben sie ja den ganzen Sommer Zeit zu üben.

Das Wohnprojekt von Lina und Lino ist auch fast abgeschlossen. Sie waren jetzt schon „stundenlang“ alleine auch im Wohnzimmer, ab und zu gibt es immer Gefauche, was aber nicht daher rührt, dass die beiden „angegriffen“ werden, sondern eher daher, dass die Großen auf sie „zustürmen“ und mit ihnen „spielen“ wollen. Sie sind aber nun mal „groß“ und das weckt Ängste. Aber gut, dass sie so reagieren, die „Großen“ schrecken dann tatsächlich ein bisschen zurück. Lernen aus Erfolg und Lernen aus Erfahrung.

Lilly und Fee sind nach wie vor im Schlaf-Fress-Modus. Das Schädelhirntrauma von Lilly scheint sich erst mal nicht zu bessern, aber, sie frisst besser und sie legt jetzt auch an Gewicht zu. Das sind erst mal gute Zeichen.

In den nächsten Tagen müssen wir festlegen, wann die 4 aus dem Wohnzimmer in das Auswilderungsgehege wechseln. Leider wird es nicht einfach, weil Alya und Flora nie wirklich „handzahm“ geworden sind. Balou und Antonio bekommen wir „spielend“, die beiden Mädels müssen überlistet werden. Schauen wir mal. Es ist und bleibt spannend in „Hörnchenhausen“!

12.05.2022

Bei uns aktuell

im Wohnzimmer Balou (m, 7 Wochen alt), Antonio (m, ca. 8 W), Alya und Flora (w, ca. 7 W),
im Laufstall: Lino (m, ca 5 W), Lina (w, ca. 4 W)
im Körbchen: Lilly & Fee (w, ca. 3 Wochen)
im Außengehege: niemand

Heute war der große Tag von Krümel, Kasimir, Keks, Lieselotte, Lydia und Hannah, sie durften in die Freiheit des Lüerwaldes abzischen. Naja, „abzischen“ nicht wirklich, bis auf Lieselotte, die als Letzte das Gehege verlassen hat, sie musste vorher unbedingt noch eine lange Runde im Laufrad laufen. Ob sie weiß, dass es ein Laufrad im Wildwald nicht gibt?

Als Erste hat uns Lydia, die Jüngste, verlassen, was aber dem geschuldet sein kann, dass sie schon sehr stereo war (das hat definitiv nichts mit dem Alter der Hörnchen zu tun) und dies ausgiebig am Schleuseneingang betrieben hat. Als Zweite folgte die kleine Hannah und dann kamen die Jungs mit Krümel, Kasimir, Keks – dessen Nasenscharte komplett mit Fell wieder zugewachsen ist – und wie geschrieben Lieselotte. Nach 1 1/2 Stunden waren alle draußen, wir konnten die Schlafkobel von der Wolle befreien, sie bleiben jetzt ein paar Tage zum „lüften“ offenstehen. Wir sind gespannt, wen wir morgen früh um die gleiche Uhrzeit am Gehege wieder antreffen. Gute Reise, Ihr seid ein tolles Team gewesen und passt auf Euch auf!!!

Lina und Lino hatten heute ihren Kennenlerntag im Wohnzimmer. Um 14 Uhr war erst nur noch Antonio unterwegs. Er hat sie gerne aufgenommen und die beiden zischten hinter ihm durchs Wohnzimmer. Ein Größenunterschied war da kaum zu sehen. Antonio wird immer ein kleiner Eichkater bleiben. Als später Balou noch vom Mittagsschläfchen erwacht war, gab es ein bisschen Gefauche, er lässt sich ungern beim Futtern stören, aber alles noch im Rahmen. Um 15.30 Uhr konnte der Eingewöhnungsversuch abgebrochen werden, alle Akteure waren „fast asleep“. Und morgen auf ein Neues, ist ja schließlich Wochenende!

Lilly und Fee sind bei der Nahrungsaufnahme mittlerweile konstant, außer fressen und schlafen gibt es von den Beiden noch nichts zu berichten.

11.05.2022

Bei uns aktuell: Balou (m, 6 Wochen alt), Antonio (m, ca. 7 W), Lino (m, ca 5 W), Alya und Flora (w, ca. 6 W), Lina (w, ca. 4 W)
Im Außengehege: Krümel (m), Keks (m), Kasimir (m) und Lieselotte (w), ca. 12 Wochen alt, Hannah (w, 11 Wochen alt), Lydia (w, 09 Wochen alt)

Kaum sind sie da, sind sie auch schon wieder weg!

Unser 6er Trupp im Auswilderungsgehege wird voraussichtlich am Freitag in die Freiheit des Lüerwaldes entlassen. Es wird für sie der letzte, menschlich begleitete, Schritt sein und sie werden sich dann entgültig von uns abwenden. Für uns immer ein Ereignis, das uns traurig, aber auch froh zurücklässt. Traurig, weil sie jetzt ohne unsere Hilfe auskommen müssen, froh, weil es mal wieder gelungen ist, 6 Hörnchen zu päppeln, sie möglichst mit allem auszustatten, was sie für ein Leben in der Freiheit benötigen und wir auch eine gewisse Verantwortung/Fürsorge für sie abgeben dürfen. Sie haben die „Waldschule“ verlassen und müssen ihr Leben meistern. Um so mehr freut es uns, wenn wir sie dann ab und an noch um das Gehege streifen sehen, sie vielleicht „aufmerken“, wenn wir sie ansprechen (die Stimmen werden sie noch ein paar Monate „kennen“). Wir werden von der Auswilderung natürlich noch ausführlich berichten.

Die einen gehen, die anderen kommen. Gestern kamen Lilly und Fee zu uns. 2 jetzt schon bildschöne Eichkatzen, 3 Wochen alt. In der ersten Nacht fanden sie alles doof: der Sauger ist doof, die Milch schmeckt nicht wie bei „Mutti“ und „Pipi machen lassen“ geht gar nicht. Nach 24 Stunden haben sie sich aber doch in ihr Schicksal eingefunden, nehmen gerne die angebotene Milch und den „Rest“ lässt man über sich ergehen. Ansonsten besteht ihr Leben derzeit nur aus Schlafen und Milch trinken.

Sobald das Auswilderungsgehege wieder frei ist, wird es grundgereinigt, die Kobel gelüftet und neu mit Wolle bestückt und wir können über den Einzug unserer Wohnzimmerbesatzung nachdenken. Sie sind auf jeden Fall „reif“ für die „Waldschule“. Da wird fleißig genagt, geknabbert, aber auch noch gespielt und rumgealbert. So soll es sein.

Lina und Lino sind noch im Laufstall, wir werden sie aber in Kürze zu den anderen ins Wohnzimmer bringen. Sie brauchen einen größeren Wirkungskreis und die Älteren werden sie nicht angreifen, sie haben den berühmten „Welpenschutz“.

Im Moment klingelt das Notruftelefon mehrmals am Tag. Leider. Am Abend wurde uns von der Kamener Feuerwehr auch noch ein Eichhörnchen gebracht. Es ist „erstversorgt“, aber die Chancen sind schlecht. Die nächsten Tage mit dem sehr warmen Wetter wird den Eichhörnchennachwuchs wegen „Hitze“ dazu bringen, dass sie aus den Giebeln stürzen …Eichhörnchen können nicht „schwitzen“, bzw. nur über Schwanz und Pfoten „Wärme ablassen“, fatal, wenn man eingesperrt unter dem Dach sitzt, da sucht man „das Weite“ und das geht dann in die „Tiefe“.