14.07.2023

… ein Blogversuch …

Für das, was uns in den letzten paar Tagen „widerfahren“ ist, gibt es nur eine Beschreibung: „Freud & Leid liegen sehr nah beieinander!“. Wir versuchen das jetzt mal wieder „aufzudröseln“ und wir fangen mit dem „Negativen“ an, nämlich der Geschichte von Chip.

Chip wurde von 2 ganz lieben Hundebesitzerinnen gefunden, sie schickten ein Video, denn „der Kopf pulsierte“. Da konnten wir uns auch nichts drunter vorstellen. Video kam, wir tippten erst mal auf Schädelbasisbruch. Die Finderinnen wären bereit gewesen, das Tier nach der Arbeit von Menden nach Unna zu bringen. Hier war aber schnellere Hilfe nötig. Also erst zur Tierärztin, dass sie es beurteilen kann, da musste ggfs. geröngt werden. Die zwei „Mädels“ scheuten keine Mühe, 1 /2 Stunde später bekamen wir den Anruf von der TA: es handelt sich um ein Emphysem, keine Schädelfraktur, das kann werden. Da die „Mädels“ bis 17 Uhr arbeiten mussten, hat die TA das Tier so lange in der Praxis versorgt, das ist absolut nicht selbstverständlich, wir kannten bisher keinen TA, der dazu bereit gewesen wäre, im Gegenteil. Chip kam dann gegen 18 Uhr in unsere Station, er hat Milch getrunken, war von der Atmung recht instabil. Trotzdem, wir gaben ihm alle guten Wünsche mit und hofften. Bei der 22 Uhr-Fütterung war er schon sehr „unruhig“. Nachdem alle Eichies in der Station gefüttert waren, habe ich mich mit ihm erst auf den Balkon, später ins Hörnchenzimmer gelegt. Er war nur am wimmern, knötern und hat Klagelaute von sich gegeben usw.. Ich verfluchte wieder die Situation, nachts keine Möglichkeit zu haben, einen TA zu bekommen, er musste bis 8 Uhr durchhalten. Und, um es kurz zu machen, hat er leider nicht. Um 3.35 Uhr ist er eingeschlafen, für immer. Und, jetzt zitiere ich die Finderinnen, „er war ja nicht alleine“. Nein, war er nicht. Er war bis dahin immer bei mir und das zu erleben ist schlimm, die Geräusche zu hören und so „machtlos“ zu sein. Das sind die berühmten Grenzen, an die man stößt. Und ja, es ist „einfach“ nur ein Wildtier, für Viele „nichts Wert“. Aber nicht bei uns. Wir kämpfen um jedes Hörnchen – bis zum letzten Atemzug.

Lieber Chip, ich hoffe, du bist jetzt an einem ganz tollen Ort mit vielen Haselnüssen und ganz leckeren Walnüssen. Wir hätten dich gerne aufgepäppelt, aber zu der Verletzung an der Nase müssen auch noch innere Verletzungen vorhanden gewesen sein.

Und warum erzählen wir das so ausführlich? Es ist ein Meisterstück der Tierrettung, die kaum besser geht. Die Finderinnen, erst mal sehr aufmerksam, dass sie Chip gefunden haben. Auf unseren telefonischen Rat hin, Chip erst zum Tierarzt gebracht, damit wir eben keine Zeit verlieren. Die TA nimmt Chip für die Zeit auf, während die Finderinnen noch arbeiten müssen und versorgt es, danach bringen die Finderinnen es nach Unna. Alleine das ist schon toll, denn, derzeit können wir bei den Fütterungsintervallen nicht durch die „Weltgeschichte“ fahren. Wir sind mitunter darauf angewiesen, dass uns die Finder zumindest „entgegenkommen“. Deshalb, ein ganz großes Dankeschön an die Beiden. Es tut uns so leid, dass wir Chip dennoch nicht retten konnten. Wir hätten es ihm so gegönnt, wie allen Eichhörnchen, die wir verloren haben …

Gestern abend bekamen wir noch ein erwachsenes Eichhörnchen aus Ascheberg, das auf der Seite im Garten lag. Die Finder haben sich aufgemacht und leider ist das Eichhörnchen auf dem Weg zu uns verstorben. Wie schade, es war eine große Eichkatze, die Zitzen waren aber nicht „in Betrieb“. So weit wir es beurteilen konnten, hatte das Eichhörnchen Rattengift gefressen.Traurig. Wir mögen auch keine Ratten, deshalb ist es so wichtig, richtige Rattenfallen zu verwenden, dass andere Wildtiere nicht zu schaden kommen.

OK, ab jetzt wird es „positiver“:

Uns erreichten in den letzten Tagen Spenden, das ist unglaublich. Ein ganz großer Dank an Monika, die uns monatlich spendet und zusätzlich jetzt auch noch einen größeren Betrag für die Tierarztkosten überwiesen hat. Dann Peter in Braunschweig, Anke aus Münster, die Eichiefinder aus der „Bunten Kuh“. Wir hoffen, wir haben niemanden vergessen. Das war für uns so ein kleiner „Wink mit dem Zaunpfahl“, wir haben hier auf der Seite „Verein“ die ersten Zahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht (Stand 30.06.2023), denn wir haben es uns zum Ziel gesetzt, offen und transparent zu sein. Jede/r Spender*in und jedes Vereinsmitglied soll informiert werden, wie wir die Vereinsmittel verwenden, das ist uns ein sehr wichtiges Anliegen.

Laufstall

Vor ein paar Tagen kam „Pia“ aus Unna-Königsborn zu uns. Sie suchte HIlfe. Wir mussten sie mit zur TA nehmen, denn die oberen Zähne waren abgebrochen, die unteren dann zu lang. Sie wurde behandelt und sitzt aktuell noch im Laufstall. Mittlerweile knabbert sie wieder und wir werden sie wohl morgen wieder an ihrer ursprünglichen Stelle aussetzen. Sie hat sich soweit erholt. Bilder, nicht möglich, vielleicht morgen, wenn wir sie rauslassen. Sie ist Menschen nicht gerade aufgeschlossen und wenn wir mit der Kamera ankamen, ist sie sofort geflüchtet. Ist aber auch gut so, es geht ihr besser und sie soll sich gar nicht erst an Menschen gewöhnen.

Inkubator-WG

Unsere „Inkubator-WG“ macht sich prächtig. Neu hinzugekommen aus Hamm ist Illi; noch nicht ganz 4 Wochen alt, sie wird aber in den nächsten Tagen die Augen öffnen. Sie war in den ersten Tagen etwas „lethargisch“ unterwegs, das krasse Gegenteil zu Kratos, aber wir wissen ja auch nicht, was sie durchgemacht hat. Aber, mittlerweile trinkt sie gerne die Milch und wird auch agiler. Kratos hat jetzt die Augen auf und findet den Sauger leichter, wenn er auch noch sehr verschwommen sieht, das klare Seherlebnis hat er erst in ein paar Tagen. Er ist ein kleiner „Nimmersatt“ und wir müssen ihn ab und zu mal „einbremsen“; denn die Milch im Bäuchlein muss ja auch erst mal verdaut werden, bevor da was „nachkommt“.

Unsere 3 Nackies (Rudolf, Eva und Blondie) verabschieden sich ganz langsam von der Felllosigkeit, der erste Flaum ist sichtbar, in 2 Wochen sind sie voll befellt. Sie trinken bei jeder Session zwischen 1,5 und 2 ml. Rudolf mit 38g ist der Schwerste, dann folgt Blondie mit 34g und Eva mit 32g. Sie brauchen gedrückte Daumen, dass sie groß werden.

Die Wohnzimmer-WG

Hat nur Unsinn im Kopf, da wird gespielt, um den Kratzbaum Verfolgungsjagd geübt, geknurrt und sich gegenseitig erschreckt. Harry spielt mit, er wird in das Spiel eingebunden, sei es am Kratzbaum oder am Boden. Man braucht hier kein Fernseher mehr, wenn alle unterwegs sind, ist das Unterhaltung genug. Spätestens mit Sonnenaufgang bis ca. 12 Uhr sind sie auf ihren Pfoten, dann gibt es eine längere Siesta und gegen 16.00 Uhr gibt es noch eine kleine „Tobe-Fress-Runde“. Ab ca. 18 Uhr ist dann Ruhe im Wohnzimmer. Manchmal chillen sie noch auf erhöhten Plätzen, in der Nacht haben sie sich dann aber in die zahlreichen Kobel verzogen.

Eine kleine Bilderauswahl:

Und jetzt an Alle, die hier in der Nähe wohnen. Wir sind am Sonntag, 16.07.2023, mit einem Eichhörncheninfostand – für Kinder ist auch was dabei – auf dem Haarhof im Wildwald Vosswinkel. Wir haben unsere Inkubator-WG natürlich dabei und müssen auch mal füttern, das kann man sich natürlich live anschauen. Die Haarhof-WG wird Waffeln backen. Los geht es ab 11 Uhr, besucht uns doch mal!

11.07.2023

… die 2. Welle ….

Die zweite Geburtswelle kommt jetzt wirklich mit Macht. Fast alle Stationen voll, überfüllt und oberhalb der normalen Kapazität. Bei uns wird es jetzt auch eng, bzw. wir sind auch „voll“. Wir machen noch Erstversorgung, aber dann versuchen wir die Eichhörnchen in anderen Stationen unterzubringen.

Zu unseren bestehenden Eichhörnchen kam jetzt noch Chico aus Münster dazu und Pia aus Unna.

Chico aus Münster ist ca. 3 Wochen alt, hatte leider Katzenkontakt, d.h. wir mussten uns heute mal wieder einen TA-Termin „erbetteln“. Das „Erbetteln“ bezieht sich aber darauf, dass wir mit unseren Notfällen immer irgendwie dazwischenrutschen dürfen. Bei unserer TA in Unna ist eine OP ausgefallen, die Fahrtzeit nur 10 Minuten, also „mal eben“ hin. Chico war „sehr warm“, sprich Fieber, kämpft mit den Katzenbakterien. Und hat verloren … wo er heute morgen noch richtig „Temperatur“ hatte, definitiv zu viel, wurde es im Laufe des Nachmittages immer weniger, fast kalt. Bei der Fütterung um 16 Uhr, hat er fast nichts mehr genommen, er ist in meiner Hand eingeschlafen. Schlimm für uns, schlimm für die Eichies. Ich wüsste nicht, wo wir hätten schneller reagieren sollen. Wir haben alles versucht!

Die InkubatorWG besteht also aktuell aus 4 Hörnchen (Kratos, Rüdiger, Blondie und Eva), mehr ist für uns zeitlich auch nicht machbar.

Der TA Termin hat auch ergeben, dass bei Garfield keine Clostridien mehr nachgewiesen werden konnten. Seine festen Hinterlassenschaften sehen super aus, so dass wir ihn abends ins Wohnzimmer umquartieren werden. Er ist ein wirklich ganz lieber Geselle und wir hoffen, er kommt im Wohnzimmer zurecht. Deshalb geht er auch erst in den Nachmittagsstunden ins Wohnzimmer. Da sind alle anderen Hörnchen im „Chillmodus“ und er kann, mehr oder minder, alleine das Wohnzimmer erkunden. Natürlich sind wir dabei, sein Schlafhäuschen nimmt er auch mit und wir werden es beobachten. Bilder folgen!

Mit dem Umzug von Garfield wird dann Pia in den Laufstall von Garfield wechseln (wir hoffen, dass der Laufstall noch bis zum Ende der Hörnchensaison durchhält, wir werden künftig 2 beschaffen müssen). Sie ist ein echtes Nachlaufhörnchen und wurde in Unna-Königsborn aufgegriffen. Bei der ersten Sichtung war schon klar: die Oberzähne viel zu kurz für ihr Alter, die unteren Schneidezähne zu lang. Sie muss auch derbe „irgendwo vor die Wand gelaufen sein“, denn sie hat eine blutige Nase und Hämatome im Mäulchen, deshalb möchte sie auch aktuell nicht fressen. Also auch sie mit zur TA. Da sie sehr quirllig ist, musste sie zur Zahnkorrektur „sediert“ werden. Mittlerweile aufgewacht, tobt sie durchs Badezimmer. Sobald sie anfängt wieder zu knabbern, darf sie an ihrem Ursprungsort wieder raus, in Unna-Königsborn. Sie ist wirklich sehr fit!

Flippy und Hammy werden wohl die ersten sein, die aus dem Wohnzimmer ausziehen dürfen. Sie sind sehr fit und werden über Jasmin in Ahlen ausgewildert. Danach werden Tommy, Garfield und Lui folgen, wahrscheinlich dann über Anke in Münster, denn von ihr hatten wir auch Lui übernommen und sie hat in 2-3 Wochen wieder Platz im Gehege.

So und zum Abschluss noch ein Dankeschön an Anette und Gerhard. Anette wünschen wir gute Genesung und Euch Beiden vielen Dank für Haselnüsse, Maiskolben, Spenden etc.

Der nächste Vereinsnewsletter geht in Kürze raus und wir müssen jetzt ganz dringend unsere Veranstaltung im Wildwald Vosswinkel am 16.07. planen. Da werden Waffeln gebacken usw. und wir dürfen mit einem Stand dabei sein. Und, den Inkubator müssen wir zwangsläufig mitnehmen, d.h. es gibt auch „Live“-Eichhörnchenfütterungen, geht nicht anders. Aber, die Insassen sehen und hören noch nichts, sind in der kuscheligen Wärme des Inkubators …. Und wir haben natürlich ganz viel Infomaterial und unser Wissen im Kopf im Gepäck. Wir hoffen auf interessante Gespräche, Anregungen, was wir noch tun können usw.

Die ersten Eichiekalender 2024 sind auch schon produziert, aber nur die kleinen Tischkalender, die nehmen wir, mit Magneten und Stickern, am Sonntag mit auf den Haarhof …

08.07.2023

Wasser, Wasser, Wasser….

Bitte, denkt bei den Temperaturen auch wieder an unsere Wiltiere und stellt flache Wasserschalen auf. Ggfs. müssen die auch mehrmals täglich nachgefüllt werden. In der Not fallen unsere Wildtiere auf der Suche nach Wasser auch gerne in nicht abgedeckte Pools, Wasserfässer oder halb gefüllte Gießkannen und kommen ohne Ausstiegshilfe nicht mehr raus – ertrinken – jämmerlich!

Jetzt zu unseren Hörnchen. Fangen wir mal beim Kleinsten an:

Kratos hat mittlerweile 48 auf der Waage und wir bekommen das ein oder andere Mal auch seine Verdauung in Gang. Es ist faszinierend wie schnell der Kleine wächst. Erst nackig, Ohren angelegt und jetzt schon fast voll befellt, die Ohren stellen sich auf. Die Schneidezähne unten sind durch und er kann pfeiffen, mit einer irren Lautstärke, wenn die Milch zu langsam aus der Spritze kommt. Aber das machen wir natürlich mit Absicht, das ist die größte Gefahr, dass man die Milch in die Lunge drückt. Er braucht noch gedrückte Daumen, es kann noch so viel passieren. Er ist und bleibt ein Wackelkandidat. Wie eigentlich alle Hörnchen. Es gibt Endoparasiten, z.B. die gefürchteten Krypthosporidien, die haben eine Inkubationszeit von 21 Tagen, sprich, 3 Wochen sieht alles gut aus und dann entwickelt sich plötzlich Durchfall usw.. Wir haben zwar Schnelltests für die meisten der „fiesen“ Endoparasiten, die sind aber nicht billig, aber dazu kommen wir gleich noch mal, bei unserem Neuzugang „Garfield“.

WohnzimmerWG

Flippy und Hammy turnen ja schon die ganze Zeit quer durchs Wohnzimmer, insbesondere Hammy springt ihrer großen Schwester hinterher. Flippy ist zwar noch „schneller“, aber in ein paar Tagen wird man kaum noch Unterschiede erkennen können. Die Beiden machen jetzt schon das Wohnzimmer unsicher, leider auch in Form von Tapete „abziehen“; die schöne Fototapete. Wir hatten uns schon überlegt, die Beiden im Spätjahr einzustellen, wenn die gesamte Tapete runter muss, da könnten sie doch auch mal helfen. Nein, Scherz beiseite, wir hoffen natürlich, dass sie bald in die Freiheit können und ordentlich für Nachwuchs sorgen.

Lui und Tommy sind etwas gemächlicher unterwegs, Eichkater halt. Sie tobten eigentlich nur in der Reihenhaussiedlung. Seit gestern morgen sind auch sie im gesamten Wohnzimmer unterwegs, haben den Fleecebaum, Olivenbaum und den Kratzbaum für sich entdeckt. Auch die Birkenstämme und die Holzwandbretter wurden schon erklommen.

Harry ist und bleibt unser Problemkind und es sieht nicht gut aus. Durch den zusätzlichen Hörnchenbefall im Wohnzimmer ist er viel mehr unterwegs, als zu der Zeit, als er alleine war. Er ist richtig aufgelebt. Gestern stellten wir kahle Stellen an den Hinterbeinchen fest, die er nach wie vor überhaupt nicht benutzt. Wir denken, wir brauchen ein Gespräch mit unserer TA, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück ist. Das wird ein ganz, ganz übler „Gang“, wir wollen noch nicht daran denken. Es bricht uns das Herz und es tut so weh! Vielleicht hat ja irgendjemand noch eine Lösung. Aber, es ist und bleibt kein eichhörnchengerechtes Leben und damit nicht „zulässig“.

Garfield ist umgezogen, aber leider nicht ins Wohnzimmer, das tut uns sehr leid für ihn. Der Schnelltest hat ergeben, dass er Clostridien hat, nur, er hat keinen Durchfall, er ist quasi symptomlos. Normalerweise verwendet man dann kein AB, man produziert dadurch Resistenzen, die wir mit Sicherheit nicht haben wollen. Damit kann er natürlich nicht in die Wohnzimmergruppe und sitzt alleine. Da unsere TA im Urlaub ist, sind wir auf andere TAs angewiesen, die Aussagen sind völlig unterschiedlich. Wir hängen gerade komplett in der Luft mit ihm. Eine gesunde Gruppe anstecken geht gar nicht, ABs bekommen wir nicht, weil er ja „noch“ symptomlos ist. Vertrackte Situation, hatten wir auch noch nie. Fluch und Segen der Schnelltests. Garfield ist ein ganz Lieber. Und weil er so alleine ist, darf er ab und zu mit uns im Sitzsack schlafen und kuscheln und darf im Arbeitszimmer rumstromern, natürlich nur, wenn wir dabei sind, da liegen zu viele Kabel rum. Seht einfach mal her:

Auch hier also noch keine Lösung in Sicht. Wir müssen abwarten, telefonieren, googeln, Tierärzte fragen, betteln. ….

Und brandaktuell kamen noch 3 Minis (und wenn wir am Anfang noch von Kratos als dem Kleinsten gesprochen haben, so hat uns jetzt tatsächlich „die Zeit überholt“) zu uns (wir waren gerade dabei den Blog zu schreiben, als sie ankamen), 1 Bube, 2 Mädels, viel können wir noch nicht sagen, sie heißen Blondi, Eva und Rudolf. Eva hat sich mächtig in die Zunge gebissen, die ist blut rotig. Sie sehen alle erst mal gut genährt aus, aber … wir können kein Pipi aus ihnen „gewinnen“, d.h. längere Zeit unversorgt, was aber definitiv nicht an den Findern -Christoph – liegt, sie haben beobachtet, das „Heruntergefallene“ zurückgelegt, gewartet. Es ist immer eine Gratwanderung, gerade bei den Kleinen. Wie lange ist Mama nicht da gewesen, wann sind sie das letzte Mal versorgt gewesen sind usw., usw. Die Drei sind längere Zeit nicht versorgt. Eva mit der Maulverletzung hätte Mama sowieso nicht mehr zurück genommen. Wir warten, ob vielleicht Mama Eichhorn noch mal zurück kommt, dann würden wir mit Zweien eine Rückführung versuchen, die Chancen stehen aber eher schlecht. Aber wie immer, hier sind wir auf die Mithilfe der Finder angewiesen, das ist für uns alles einfach zeitlich nicht mehr „stemmbar“, da bringen uns auch Spenden nichts, der Tag hat 24 Stunden und die in der Station lebenden Eichhörnchen brauchen ihre regelmäßigen Futtergaben, da kommen wir nicht weg. Deshalb, Danke an die Finder, dass sie die Drei gebracht haben, wir versuchen alles. Sie haben alle drei Milch getrunken, sofort, mit der ersten Fütterung, egal, ob das jetzt plötzlich aus dem blöden Silikonsauger kam, sie hatten Hunger. Die nächsten 24 Stunden sind entscheidend. Sie brauchen ganz viel gedrückte Daumen. Bilder, wie immer zu Beginn nur wenige, denn die Eichies gehen vor und ab und zu brauchen auch wir eine Mütze Schlaf …

05.07.2023

KURZ-Blog – Neuzugang „Garfield“ aus Herne ….

Heute ist „Garfield“ zu uns gekommen. Augen auf, sehr agil, rötlich glänzend (wie die gleichnamige Katze), Zähne oben ca. 2mm durch und ein typisches „Nachlaufhörnchen“, das sich beim Menschen, in dem Fall Chantal, Hilfe gesucht hat. Hat er bekommen, super, vielen Dank dafür. Er wurde „eingepackt“ und in unsere Station geholt. Trotz allem findet er natürlich den Gummisauger doof, Elektrolyte auch nicht so sein Ding, aber er knabbert auch schon selbst an Walnusskernen, Pinienkernen etc. Er bekommt die Zeit, die er braucht, um sich einzugewöhnen. Er ist natürlich allein in Quarantäne, aber wenn alles gut läuft und seine Hinterlassenschaften keine Endoparasiten aufzeigen (ein paar Flöhe mussten wir aus seinem Fell treiben), dann darf er zu den anderen ins Wohnzimmer, genau seine Altersklasse. Bilder, na klar:

30.06.2023

Achtung, Blog mit Überlänge – und Bildern

Wie immer liegen spannende/anstrengende Tage hinter uns. Der Verlust von Amy und Ferdi hat uns schon einiges an Kraft gekostet, aber wir können nur im Rahmen unserer Möglichkeiten den Tieren helfen. Der Rahmen wird, insbesondere auch am Wochenende, von den Notdienstärzten entschieden. Nicht jeder Nottierarzt ist „wildtierkundig“, aber sie haben eine weit umfassendere Ausbildung als Pflegestellen oder Tierheilpraktikerinnen, vor allem verfügen sie über die Medikamente, die helfen können. Wir unterstützen so gut es geht, aber auch wir wissen nicht alles und leider können die Eichhörnchen uns ihre Beschwerden nicht erzählen, das würde Einiges viel leicher machen. Manchmal kommen sie auch einfach zu spät zu uns oder sind -in gutem Glauben- falsch behandelt worden, etc. Wir nehmen alles auf, und wenn bei uns in der Station viele „versterben“ ist das mit Sicherheit keine mangelnde Fachkompetenz, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass wir alle aufnehmen, auch „Nackies“, die keiner haben will, weil der zeitliche Aufwand immens ist. Auch Madenhörnchen, Kryptohörnchen etc. werden bei uns aufgenommen, wo andere Pflegestellen abwinken. Es ist schlimm, sich bei unserem finanziellen und zeitlichen Aufwand auch noch gegen solche Anschuldigungen wehren zu müssen. Aber es gibt auch ganz tolle Pflegestellen und Finder und genau die sind es, die uns weiter machen lassen. Deshalb, das musste jetzt einfach mal „raus“, und jetzt kommen wir zu unseren 6 Hörnchen.

Wir fangen mal mit dem Kleinsten, „Kratos“ an. Wir rätseln immer noch über den Namen, haben es aber bisher immer versäumt unsere Finder zu fragen, wie der Name zustande gekommen ist, da steht bestimmt eine kleine „Geschichte“ dahiner, vielleicht dürfen wir sie ja mal hier erzählen. Kratos bewohnt derzeit den Inkubator, bei muckeligen 34-35 Grad darf er hoffentlch wachsen. Er ist ein bisschen eigen bei der Fütterung, wobei, eigentlich ist er normal. Ein Eichhörnchen bei seiner Mama sucht sich eine Zitze, trampelt mit den Vorderpfoten gegen die Bauch, dass die Milch in die Zitze einschießt. Was macht Kratos? Das Gleiche! Was passiert? Er haut uns jedes Mal die Spritze weg und meckert, dass er keine Milch kriegt. Wir versuchen ihm das zu erklären, geht aber ja nicht, er kann noch nicht hören, also ist das ein stetiger Kampf. Dazu hat er noch Schwierigkeiten die Industriemilch zu verdauen und das endet leider noch in Durchfall, aber das sind typische Anfangsprobleme, wir hoffen, dass wir die in ein paar Tagen überstanden haben. Jetzt aber noch ein paar Bilder:

Es ist wirklich immer sehr, sehr spannend, diese super schnelle Entwicklung miterleben zu dürfen und wir hoffen, dass es uns gelingt. Es gibt noch so viel Klippen bis dahin, die bezwungen werden müssen. Er ist noch lange nicht über dem berühmten „Berg“

Na dann kommen wir doch mal zu unserer „Wohnzimmertruppe“, die am Montag schon Zuwachs bekomemn hat:

Harry, er macht Sorgen, aber auch ganz viel Spaß: zu den Sorgen: seine Hinterbeinchen werden nicht wirklich besser, er hat alle möglichen Stationen zum Üben, unterschiedliche Untergründe, aber er setzt die Hinterbeinchen einfach nicht ein. Wir wüssten nicht, was wir noch mehr für ihn tun können. Damit ist er auf keinen Fall auswilderungsfähig und in das Residentengehege würde er es so auch nicht schaffen. In kürzester Zeit wären seine Beinchen und das Fell auf den Hackschnitzeln „wund gelaufen“, das geht aktuell im Wohnzimmer gut, da dort nur Fliesen und Absturzdecken auf dem Boden liegen.

Aber Harry ist auch ein unglaublicher Schlingel!!! Der schafft es tatsächlich mehrmals am Tag durch unsere Absperrung in die Küche zu gelangen. Ob er da den Behälter mit den Pistazien sucht? Das ist seine absolute Leibspeise, nur definitv kein einheimisches Futter, deshalb gibt es da mal 1-2 und mehr nicht, das findet er -glaube ich – reichlich doof. Gut, dass wir „eichhörnisch“ nicht verstehen, von Harry würden wir bestimmt beschimpft.

Harry ist aber auch sehr sozial eingestellt. Nachdem er ein paar Wochen alleine hier im Wohnzimmer unterwegs war, freut er sich über jeden Neuzuwachs. Mit Flippy tobt er gerne am Kratzbaum, auch Lui und sogar Hammy hat er schon kennengelernt. Alles absolut kein Problem, da wird „Nase an Nase“ geschnuppert, für gut befunden und dann gehts im Spieltrieb weiter. Ist das nicht toll??

Flippy wird ihrem Namen absolut gerecht, selten, dass ein Name so gut passt. Sie ist nur unterwegs, auch wenn die anderen schon schlafen, dreht sie noch ihre Runden, alleine, einfach so. Auch sie ist sehr sozial, frisst gut, trinkt gut, sehr, sehr mutig. Sie legt schon „Sprünge“ hin, von der Vitrine auf den Kratzturm und zurück, oder in den Olivenbaum etc. Und das Schöne für uns, ab und zu kommt sie für 1-2 Minuten „kuscheln“. Das sind immer die Momente, in denen wir denken, jetzt „bedankt“ sie sich extra für die Hilfe. Sehr schön, wir sind sicher, Flippy findet ihren Weg auch in der Freiheit:

Lui

kam von der Pflegestelle Münster. Mittlerweile ist er genau das Bindeglied zwischen den beiden Wohnzimmereinheiten: Lui, Flippy und Harry auf der einen Seite, Hammy und Tommy auf der anderen Seite. Man kann täglich zusehen, wie das wächst. Eichhörnchen sind, im Gegensatz später, auf das „miteinander“ angewiesen und es ist für uns immer spannend, wenn die Eichhörnchen zum ersten Mal „aufeinandertreffen“, das tun sie natürlich nicht ohne menschliche Begleitung. Wobei, wir hatten in den ganzen Jahren nicht einen Fall, dass das „Zusammenschieben“ der Eichhörnchen nicht geklappt hat, sprich Raufereien entstanden sind. Es gibt keinen Futterneid -mal von der Milchspritze abgesehen – alle spielen mit allen. Toll, wenn das unter uns Zweibeinern auch so klappen würde ….

„eichhörnische Begrüßung, Nase an Nase, geht auch mit dem menschlichen Gegenstück!!“

Lui selbst war ein paar Wochen ein Problemfall: obwohl die Schneidezähne oben schon sichtbar waren, wollte er nicht knabbern, dementsprechend wild war er, wenn es Milch gab. Heute morgen hat er sich dann tatsächlich mal eine Walnuss geschnappt und gefressen, komplett, ohne zu krümeln. Er kann, wenn er will … gut für uns und für ihn, denn die nachwachsenden Schneidezähne muss er sich durch Nagen kürzen.

Tommy

ist auch eher ein ruhiger Zeitgenosse, hat aber auch noch Probleme mit den Hinterbeinchen. Sein Bewegungsstatus ist auf jeden Fall besser als bei Harry, aber auch er wird mehr Zeit brauchen als die anderen. Er ist sehr scheu, am Anfang mit der Milch „mäkelig“, ähnlich wie Hammy auch. Nachdem wir herausgefunden haben, dass wir der Milch einen Teelöffel Apfelbabybrei zusetzen müssen, wird auch das gerne getrunken. Super, dann geht es mit dem Gewicht nach oben. Durch die Bewegungseinschränkung ist er nur im Laufstall unterwegs, was unserer Ansicht auch gut ist. Er soll die Beinchen üben, im kleinen Laufstall. Das kapselt ihn zwar von Hammy ab, aber Hammy schläft und macht nach wie vor Pause im Laufstall. Das ist das für uns „spannende“ an so (zusammen-) wachsenden Gruppen, wie verhalten sie sich untereinander, wer spielt mit wem, wer schläft mit wem zusammen. Und, es wechselt ständig, es gibt keine „vorgefertigten“ Grüppchen. Da schlafen auch mal der große Harry mit Lui und Flippy in einer Holzbox. Manchmal Lui im Laufstall bei Tommy und Hammy ….

Von Hammy

haben wir ja jetzt schon einiges erzählt. Hammy rennt gnadenlos Flippy hinterher. sie ist neugierig, aktiv und sehr mutig. Ihre Sprungmöglichkeiten, obwohl ca. 2 Wochen jünger, absolut irre. Genauso aktiv wie Flippy, da haben sich 2 Mädels echt gefunden. Wenn Hammy Pause braucht, geht sie in den Laufstall zu Tommy und schläft eine Runde. Auch das ist wichtig, die Eichhörnchen müssen sich dann die Pausen nehmen, wenn sie sie brauchen. Deshalb verschieben wir manchmal auch Fütterungen. Wenn alle in Ruhe schlafen und es eigentlich Fütterungszeit wäre, dann schieben wir auch mal. Schauen ins Wohnzimmer und wenn sie wieder unterwegs sind, gibt es eine Portion Milch. Lange brauchen sie alle nicht mehr. Dann bekommen sie nur noch die „Guten Morgen“ und „Gute Nacht“ Milch, sie müssen lernen sich selbst zu versorgen, spätestens im Auswilderungsgehege.

Lilly & Fuchsie

So jetzt fehlt noch das Residentengehege, das Auswilderungsgehege ist ja frei und wird in Kürze umgebaut. Lilly und Fuchsie erfreuen sich bester Gesundheit. Auch Lilly wechselt so langsam auf das Sommerfell. Sie ist ein bisschen zeitlich „hinterher“, warum, keine Ahnung!

25.06.2023 / 2

Ferdi, Amy & Kartos

Das Bild von Ferdi wollten wir auf jeden Fall noch nachliefern, er ist unvergessen, so ein lieber, hübscher, roter Eichkater:

Amy hat es leider nicht geschafft. Wir haben 48 Stunden um sie gekämpft. Sie hatte sehr, sehr viele Fliegeneier im Pelz und eine offene Wunde, in der sich schon die Fliegenmaden getummelt haben. Wir haben abgesammelt, ausgekämmt, die Wunde gespült und sie hat ein Mittel gegen die inwändigen Maden bekommen. Am Samstag nachmittag war sie „madenfrei“, wir mussten uns und ihr auch immer wieder eine Pause gönnen. Heute, am sonntag, ist sie dann doch verstorben. Es war irgendwie absehbar. Sie wurde immer schwächer, obwohl sie gut getrunken hat, die Pfotenballen waren nahezu weiß, d.h. die Maden haben schon zu viel „zerstört“, so dass unsere Hilfe zu spät kam. Es tut immer so weh, wenn man die Tiere dann gehen lassen muss.

Amy, ich hoffe du bist gut über der Regenbogenbrücke angekommen und hast dort ganz viel Sonnenschein … und ich habe bald eine neue „Tasse“ im Schrank. Auch Ferdi bekommt eine Tasse, so bleiben die besonderen Eichhörnchen in der Erinnerung.

Und dann kam heute noch Kartos, ein Eichkater, ca. 1 Woche alt, war seit Donnerstag bei den Findern. Er wiegt stattliche 25g, sehr quirrlig, das gibt wieder ein paar schlaflose Nächte und Sorgenfalten:

25.06.2023

Blog – ohne BIlder

Was wir in den letzten Tagen erlebt haben und erleben mussten, bringt uns leider auch an unsere Grenzen, obwohl der Urlaub -und damit hörnchenfreie Zeit – noch nicht lange hinter uns liegt.

Von unseren 3 Neuzugängen hat es „Carlos“ nicht geschafft. Er hat in der ersten Nacht keinen Saug- und Schluckreflex entwickelt, d.h. „füttern“ nahezu unmöglich. Am nächsten Tag ist er eingeschlafen.

Am Freitag mussten wir „Ferdi“ bei der TA gehen lassen – Lungenentzündung. Es braucht meist ein paar Tage, bis sich Lungenentzündungen durch quietschende Geräusche bemerkbar machen und dann ist es meist zu spät. Für uns ganz schlimm, Ferdi war so ein Lieber, Netter … und trotzdem macht man sich Vorwürfe, ob man falsch gehandelt hat. Aber Lungenentzündungen erkennen, dazu müssen wir jedes ankommende Tier sedieren und Röntgenbilder machen, das geht einfach nicht, auch unsere TAs sind „chronisch“ überlastet …

Am Donnerstag kam auch noch das Geschwisterchen zu Ferdi hier an. Sie saß im Gulli. Der Münsterländer (ein sehr aufmerksamer Hund) einer Freundin der Finderin hat das Tier im Gulli ausfindig gemacht. Die Finderin, nebst Gatten, haben dann den Gullideckel abmontiert und das Hörnchen gerettet. Schön, die Finder von Ferdi und dem neuen Hörnchen haben sich in der Straße plötzlich kennen gelernt und es wurde gemeinsam nach weiteren Geschwistern gesucht. Vielen, vielen Dank! Sie heißt „Hammy“ und erfreut sich aktuell noch guter Gesundheit, wir hoffen, dass das so bleibt und sich nicht auch noch eine Lungenentzündung entwickelt. Sie trinkt gut, klettert schon durch den kleinen Laufstall …. zusammen mit „Tommy“. Auch ihm geht es soweit gut. Wir beobachten die Beiden jetzt noch in den nächsten Tagen und wenn sie sich ein bisschen an uns gewöhnt haben, stabil trinken (die Gewöhnungsphase an Sauger, „Squirrelmilch“ usw. dauert manchmal leider etwas länger), dann dürfen sie mit ins Wohnzimmer zu

Harry, Lui und Flippy

Harry habe ich eben um 4 Uhr durch die Küche stromern sehen. „Huch? Was machst du denn hier? Wie bist du durchgekommen????“. Keine Ahnung, wie er sich durchgemogelt hat, aber er schiebt/drückt schon mal das Brett an die Seite (er ist ja mittlerweile ein 16 Wochen Eichkater), mit dem wir das Hörnchenzimmer absperren. Naja, das zurückflitzen ins Wohnzimmer – auf Harry’s unnachahmliche Art – war kein Problem. Er bekam zur „Belohnung“ ein paar Pistazien, sein „Ausflug“ hat ihm also nicht geschadet – uns auch nicht. Und Harry taut wieder richtig auf. Am Freitag traute sich Flippy erstmalig so richtig aus dem Laufstall ins Wohnzimmer, traf auf Harry, und er hinter ihr her. Am Samstag folgte Lui seiner Freundin Flippy ins Wohnzimmer und traf auch auf Harry. Kein Problem. Alle drei vertragen sich gut. Flippy tobt mit Harry schon am Kratzbaum. Dass Flippy und Lui Harry’s Filzhäuschen jetzt besetzt haben, findet er nicht so toll, aber wir denken, dass sie sich in den nächsten Tagen irgendwie einigen. Am Besten alle drei zusammen. Das wäre toll schön, ein bisschen was für unser Wohlbefinden, das anzusehen. Und es sind genau die Storys, die uns weitermachen lassen. Einerseits die Verluste, andererseits erfährt/erlebt man, wie „sozial“ Eichhörnchen sind. Da wird nicht darüber nachgedacht, welche Farbe das Eichhörnchen hat, ob es uneingeschränkt „mobil“ ist. Es ist egal. Man spielt zusammen und alles ist gut. Und wir Menschen?

Amy

…unser brandaktueller Fall. Sie kam am Freitag abend aus dem Kurpark in Unna zu uns. Ihr Geschwisterchen lag schon tot daneben, auch hier war es ein Hund, der auf das Tier aufmerksam gemacht hat. Die Finderin hat angerufen und es war wirklich „höchste Eisenbahn“. Amy war voll mit Fliegeneiern. Die Nacht auf Samstag war damit gestorben, wir haben Fliegeneier ausgekämmt, so was haben wir noch nicht gesehen. Ab und zu mussten wir uns und Amy eine Pause gönnen, sie hat alles mit leicht jammernden Lauten über sich ergehen lassen, das kannten wir schon von Krümel, aber bei Amy ist die Situation viel schlimmer. Am Samstag morgen entdeckten wir noch eine offene Wunde bei Amy, mit Maden. Wir haben die Wunde gespült, wir haben gekämmt und gekämpft – und sie mit. Sie darf auf unseren Bäuchen schlafen, bekommt Wärme und alle Liebe und Aufmerksamkeit, die wir ihr geben können. Aktuell 5:12 Uhr (Sonntag) lebt sie noch. Sie hat Antibiotika bekommen, wir haben ihr ein schwarzes T-Shirt von mir „angezogen“, damit wir ev. lebende Maden ganz schnell erkennen. Auch diese Nacht war sehr kurz. Wir würden es uns so wünschen, sie durchzubringen. Sie ist so eine Kämpferin, aber eine Prognose wagen wir nicht mehr. Sie trinkt sehr gut, nur die Frage, warum? Trinken die Maden mit? Eigentlich sollte das ihr eingegebene Mittel die Maden -inwändig- abtöten. Wir hoffen, wir bangen, wir leiden mit …

Deshalb, Bilder über alle „Insassen“ bei uns, im nächsten Blogbeitrag … wir kämpfen weiter und dann muss die Bildbearbeitung mal zurückfallen!

Und so ganz nebenbei kam gestern auch noch ein erwachsener Eichkater, sah ganz übel aus, die Bilder ersparen wir unseren Lesern. Danke, dass die Finderin mit ihren beiden Kindern ihn aufgegriffen haben, er war quasi nicht mehr zu retten. Sah ganz schlimm aus. Er ist wenige Stunden danach hier ganz ruhig in der Box über die Regenbogenbrücke gegangen. Mach’s gut Kleiner. Es sind so viele dieses Jahr, aber nicht nur bei uns, auch andere Pflegestellen berichten davon. Die Tiere werden zu spät gefunden und sind kaum noch zu retten. Leider.

So, aber jetzt müssen wir hier aufhören, die nächste Fütterungsrunde steht an …

22.06.2023

Pumuckl und die drei Neuzugänge …

Spannender Titel, oder? Einen täglichen Blog schaffen wir leider nicht, auch unser Tag hat nur 24 Stunden, aber heute ist so viel passiert, dass wir das doch alles berichten und vor allem unseren „neuen“ Finder*innen hier diese Plattform zeigen wollen. Was ist jetzt nun passiert?

Am vormittag kam der erste Eichhörnchennotruf, der sich schon gestern angekündigt hat, ein kleines Eichhörnchen, verhält sich „komisch“, nah am Menschen, sprich, ein „Nachlaufhörnchen“. Es gab Tipps zum Sichern des Eichhörnchens und heute morgen war es so weit, das Eichhörnchen in der „bunten Kuh“ konnte im Karton eingefangen werden. Mittlerweile „Ferdi“ getauft, ein Eichkater, ca. 5-6 Wochen alt. Er ist wirklich ein sehr entspannter Eichkater, trinkt gerne die Milch aus dem „blöden“ Plastiksauger und ist sehr, sehr umgänglich.

Wenige Stunden später der nächste Notruf, aus Nottuln. Leider hat da die Abstimmung zwischen den Pflegestellen nicht wirklich funktioniert, wir warteten auf das Eichhörnchen, das kam aber nicht an. Die Finder selbst sind in der Zwischenzeit schon zu unserer TA in Unna gefahren, denn das Eichie hat Probleme mit den Hinterbeinchen. Absolut super, vielen Dank, auch an die TAPraxis, die uns oder die Finder einfach immer mal wieder „dazwischenschiebt“, wir können die Besuche leider nicht planen. . Wenige Minuten später bekam ich den Anruf von der TA, das Eichie hat eine Chance verdient, also ab ins Auto …. bei 31 Grad. Das ist also unser Neuzugang „Tommy“, Finder natürlich benachrichtigt, dass das Hörnchen jetzt bei uns ist und sie über den Blog informiert, wir hoffen, sie lesen mit!

Der Abend näherte sich und ich wollte mal mein erdunkeltes Blond neu einfärben, Farbe auf dem Kopf und es kamen die nächsten Anrufe, telefoniert hier, telefoniert da und plötzlich wurde klar, die Haarfarbe ist schon viel zu lang drauf, sah ich jetzt aus wie Pumuckl?? Nein, noch mal Glück gehabt, sieht ziemlich blond aus, wie es sein soll. So ist das halt, im „Eichhörnchengeschäft“, da rutscht auch mal was durch …

Aber, um die Neuzugänge jetzt abzuschließen, kam heute noch Carlos an, ein echtes Schwergewicht, 14g, so groß wie ein Weinkorken. Ilka und Martina haben ihn gefunden und erst zur Pflegestelle von Steffi nach Hamm gebracht, von da fand er den Weg zu uns, denn wir haben einen Inkubator, das macht „das Leben leichter“. Aktuell genießt er die Wärme des Inkubators und bekommt alle 90 Minuten ein paar Tröpfchen Milch. Ob wir ihn durchbringen, kann man definitiv nicht sagen, er braucht ganz, ganz viel gedrückte Daumen.

20.06.2023

… Wasser, Wasser, Wasser …

Es tut uns leid, dass der Blog aktuell recht schleppend verläuft, aber die Notrufe nehmen kein Ende, wir mussten dann jetzt auch mal wieder anfangen in unserem normalen Bürojob zu arbeiten und nach 2 Wochen Urlaub ist da auch das ein oder andere liegen geblieben, wir denken, das kennt jeder ….

Harry tingelt nach wie vor durchs Wohnzimmer, er muss üben und seine Hinterbeinchen einsetzen, klappt derzeit noch nicht wirklich, aber im Wohnzimmer kommt er überall hin, wo er hin will, ein Eichkater halt:

Lui und Flippy geht es gut. Sie sind mit ihrer Transportbox und dem Laufstall ins Wohnzimmer umgezogen. Die Transportbox im Laufstall ist offen, der Laufstall selbst noch zu, d.h. sie können noch nicht die Freiheit des Wohnzimmers genießen, denn das möchten sie auch nicht. Allein Flippy tobt ab und zu durch den Laufstall, Lui bleibt noch in der Transportbox. Es ihr gewohnter Rückzugsort, wie in der freien Natur. Erst nur der Kobel, dann vielleicht mal 10-20cm außerhalb des Kobels, dann mit den Tagen immer weiter. Genau das versuchen wir „nachzubilden“, aber, natürlich, es ist immer eine Nachbildung, die Natur kopieren, funktioniert nicht. Die Hörnchen selbst sollen entscheiden, wann sie aus der Transporttasche oder aus dem Laufstall rausgehen, wir zwingen sie nicht, wir versuchen sie nur zu unterstützen. Es gibt Hörnchen, die sind sehr mutig, es gibt welche, die sind eher Angsthasen. Das ist ok, jedes Tier darf selbst für sich entscheiden. Wir haben das immer als einen guten Weg empfunden.

HIer ein paar Bilder von den Beiden:

Und jetzt kommen wir mal auf den Einstiegssatz, der so wichtig ist. Bei den aktuellen Temperaturen brauchen alle unsere Wildtiere, also alle (Eichhörnchen, Igel, Insekten, Vögel usw….) dringend Wasser. Bitte stellt flache Wasserschalen auf. Es gibt auch ein tolles Video von Christian Ehrlich, der erklärt, wie man unsere Wildtiere unterstützen kann.

Tiertränken selbst gebaut (das Video ist von 2020, aber brandaktuell):

Tierschutztränken selbst gebaut Christian Ehrlich

YouTubeChannel von Christian Ehrlich

Leider hören wir, z.B. aus der Nachbargemeinde, ganz fiese Sachen. Da werden Greifvogelgeräusche „abgespielt“, um die Eichhörnchen zu vertreiben. Für uns völlig unverständlich. Wir haben im Gegenzug versucht, unsere lokale Zeitung zu einem Bericht über Wasserstellen zu informieren, und die haben super schnell reagiert, heute schon online, morgen auch gedruckt!!!

Unnaer geben Tipps: Diese Wasserstellen sind für Tiere geeignet (hellwegeranzeiger.de)

Und, weil ja unser Blog immer ein bisschen „ausartet“, wir aber auch nichts unerwähnt lassen wollen:

Wir waren heute Gäste auf dem Haarhof bei Birthe & Peter. Der Haarhof wird vom Förderkreis Psychische Gesundheit bewirtschaftet, sie haben schon ganz viel geschaffen und wir durften die Räumlichkeiten besichtigen. Mann/Frau ist sehr offen für neue Projekte, wir haben alle mal ein bisschen „rumgesponnen“. Aktuell kam dabei raus, dass wir am 16.07.23 beim großen Waffelbacken auf dem Haarhof mit dabei sind. Was wir da präsentieren, wissen wir noch nicht, haben aber ganz viele Ideen im Kopf. Tolle Sache!. Sehr gerne! Wir hoffen auf gutes Wetter und gaaaannnz viele Besucher*innen!!!!