Achtung, Blog mit Überlänge – und Bildern
Wie immer liegen spannende/anstrengende Tage hinter uns. Der Verlust von Amy und Ferdi hat uns schon einiges an Kraft gekostet, aber wir können nur im Rahmen unserer Möglichkeiten den Tieren helfen. Der Rahmen wird, insbesondere auch am Wochenende, von den Notdienstärzten entschieden. Nicht jeder Nottierarzt ist „wildtierkundig“, aber sie haben eine weit umfassendere Ausbildung als Pflegestellen oder Tierheilpraktikerinnen, vor allem verfügen sie über die Medikamente, die helfen können. Wir unterstützen so gut es geht, aber auch wir wissen nicht alles und leider können die Eichhörnchen uns ihre Beschwerden nicht erzählen, das würde Einiges viel leicher machen. Manchmal kommen sie auch einfach zu spät zu uns oder sind -in gutem Glauben- falsch behandelt worden, etc. Wir nehmen alles auf, und wenn bei uns in der Station viele „versterben“ ist das mit Sicherheit keine mangelnde Fachkompetenz, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass wir alle aufnehmen, auch „Nackies“, die keiner haben will, weil der zeitliche Aufwand immens ist. Auch Madenhörnchen, Kryptohörnchen etc. werden bei uns aufgenommen, wo andere Pflegestellen abwinken. Es ist schlimm, sich bei unserem finanziellen und zeitlichen Aufwand auch noch gegen solche Anschuldigungen wehren zu müssen. Aber es gibt auch ganz tolle Pflegestellen und Finder und genau die sind es, die uns weiter machen lassen. Deshalb, das musste jetzt einfach mal „raus“, und jetzt kommen wir zu unseren 6 Hörnchen.
Wir fangen mal mit dem Kleinsten, „Kratos“ an. Wir rätseln immer noch über den Namen, haben es aber bisher immer versäumt unsere Finder zu fragen, wie der Name zustande gekommen ist, da steht bestimmt eine kleine „Geschichte“ dahiner, vielleicht dürfen wir sie ja mal hier erzählen. Kratos bewohnt derzeit den Inkubator, bei muckeligen 34-35 Grad darf er hoffentlch wachsen. Er ist ein bisschen eigen bei der Fütterung, wobei, eigentlich ist er normal. Ein Eichhörnchen bei seiner Mama sucht sich eine Zitze, trampelt mit den Vorderpfoten gegen die Bauch, dass die Milch in die Zitze einschießt. Was macht Kratos? Das Gleiche! Was passiert? Er haut uns jedes Mal die Spritze weg und meckert, dass er keine Milch kriegt. Wir versuchen ihm das zu erklären, geht aber ja nicht, er kann noch nicht hören, also ist das ein stetiger Kampf. Dazu hat er noch Schwierigkeiten die Industriemilch zu verdauen und das endet leider noch in Durchfall, aber das sind typische Anfangsprobleme, wir hoffen, dass wir die in ein paar Tagen überstanden haben. Jetzt aber noch ein paar Bilder:





Es ist wirklich immer sehr, sehr spannend, diese super schnelle Entwicklung miterleben zu dürfen und wir hoffen, dass es uns gelingt. Es gibt noch so viel Klippen bis dahin, die bezwungen werden müssen. Er ist noch lange nicht über dem berühmten „Berg“
Na dann kommen wir doch mal zu unserer „Wohnzimmertruppe“, die am Montag schon Zuwachs bekomemn hat:
Harry, er macht Sorgen, aber auch ganz viel Spaß: zu den Sorgen: seine Hinterbeinchen werden nicht wirklich besser, er hat alle möglichen Stationen zum Üben, unterschiedliche Untergründe, aber er setzt die Hinterbeinchen einfach nicht ein. Wir wüssten nicht, was wir noch mehr für ihn tun können. Damit ist er auf keinen Fall auswilderungsfähig und in das Residentengehege würde er es so auch nicht schaffen. In kürzester Zeit wären seine Beinchen und das Fell auf den Hackschnitzeln „wund gelaufen“, das geht aktuell im Wohnzimmer gut, da dort nur Fliesen und Absturzdecken auf dem Boden liegen.
Aber Harry ist auch ein unglaublicher Schlingel!!! Der schafft es tatsächlich mehrmals am Tag durch unsere Absperrung in die Küche zu gelangen. Ob er da den Behälter mit den Pistazien sucht? Das ist seine absolute Leibspeise, nur definitv kein einheimisches Futter, deshalb gibt es da mal 1-2 und mehr nicht, das findet er -glaube ich – reichlich doof. Gut, dass wir „eichhörnisch“ nicht verstehen, von Harry würden wir bestimmt beschimpft.
Harry ist aber auch sehr sozial eingestellt. Nachdem er ein paar Wochen alleine hier im Wohnzimmer unterwegs war, freut er sich über jeden Neuzuwachs. Mit Flippy tobt er gerne am Kratzbaum, auch Lui und sogar Hammy hat er schon kennengelernt. Alles absolut kein Problem, da wird „Nase an Nase“ geschnuppert, für gut befunden und dann gehts im Spieltrieb weiter. Ist das nicht toll??



Flippy wird ihrem Namen absolut gerecht, selten, dass ein Name so gut passt. Sie ist nur unterwegs, auch wenn die anderen schon schlafen, dreht sie noch ihre Runden, alleine, einfach so. Auch sie ist sehr sozial, frisst gut, trinkt gut, sehr, sehr mutig. Sie legt schon „Sprünge“ hin, von der Vitrine auf den Kratzturm und zurück, oder in den Olivenbaum etc. Und das Schöne für uns, ab und zu kommt sie für 1-2 Minuten „kuscheln“. Das sind immer die Momente, in denen wir denken, jetzt „bedankt“ sie sich extra für die Hilfe. Sehr schön, wir sind sicher, Flippy findet ihren Weg auch in der Freiheit:






Lui
kam von der Pflegestelle Münster. Mittlerweile ist er genau das Bindeglied zwischen den beiden Wohnzimmereinheiten: Lui, Flippy und Harry auf der einen Seite, Hammy und Tommy auf der anderen Seite. Man kann täglich zusehen, wie das wächst. Eichhörnchen sind, im Gegensatz später, auf das „miteinander“ angewiesen und es ist für uns immer spannend, wenn die Eichhörnchen zum ersten Mal „aufeinandertreffen“, das tun sie natürlich nicht ohne menschliche Begleitung. Wobei, wir hatten in den ganzen Jahren nicht einen Fall, dass das „Zusammenschieben“ der Eichhörnchen nicht geklappt hat, sprich Raufereien entstanden sind. Es gibt keinen Futterneid -mal von der Milchspritze abgesehen – alle spielen mit allen. Toll, wenn das unter uns Zweibeinern auch so klappen würde ….

Lui selbst war ein paar Wochen ein Problemfall: obwohl die Schneidezähne oben schon sichtbar waren, wollte er nicht knabbern, dementsprechend wild war er, wenn es Milch gab. Heute morgen hat er sich dann tatsächlich mal eine Walnuss geschnappt und gefressen, komplett, ohne zu krümeln. Er kann, wenn er will … gut für uns und für ihn, denn die nachwachsenden Schneidezähne muss er sich durch Nagen kürzen.




Tommy
ist auch eher ein ruhiger Zeitgenosse, hat aber auch noch Probleme mit den Hinterbeinchen. Sein Bewegungsstatus ist auf jeden Fall besser als bei Harry, aber auch er wird mehr Zeit brauchen als die anderen. Er ist sehr scheu, am Anfang mit der Milch „mäkelig“, ähnlich wie Hammy auch. Nachdem wir herausgefunden haben, dass wir der Milch einen Teelöffel Apfelbabybrei zusetzen müssen, wird auch das gerne getrunken. Super, dann geht es mit dem Gewicht nach oben. Durch die Bewegungseinschränkung ist er nur im Laufstall unterwegs, was unserer Ansicht auch gut ist. Er soll die Beinchen üben, im kleinen Laufstall. Das kapselt ihn zwar von Hammy ab, aber Hammy schläft und macht nach wie vor Pause im Laufstall. Das ist das für uns „spannende“ an so (zusammen-) wachsenden Gruppen, wie verhalten sie sich untereinander, wer spielt mit wem, wer schläft mit wem zusammen. Und, es wechselt ständig, es gibt keine „vorgefertigten“ Grüppchen. Da schlafen auch mal der große Harry mit Lui und Flippy in einer Holzbox. Manchmal Lui im Laufstall bei Tommy und Hammy ….
Von Hammy
haben wir ja jetzt schon einiges erzählt. Hammy rennt gnadenlos Flippy hinterher. sie ist neugierig, aktiv und sehr mutig. Ihre Sprungmöglichkeiten, obwohl ca. 2 Wochen jünger, absolut irre. Genauso aktiv wie Flippy, da haben sich 2 Mädels echt gefunden. Wenn Hammy Pause braucht, geht sie in den Laufstall zu Tommy und schläft eine Runde. Auch das ist wichtig, die Eichhörnchen müssen sich dann die Pausen nehmen, wenn sie sie brauchen. Deshalb verschieben wir manchmal auch Fütterungen. Wenn alle in Ruhe schlafen und es eigentlich Fütterungszeit wäre, dann schieben wir auch mal. Schauen ins Wohnzimmer und wenn sie wieder unterwegs sind, gibt es eine Portion Milch. Lange brauchen sie alle nicht mehr. Dann bekommen sie nur noch die „Guten Morgen“ und „Gute Nacht“ Milch, sie müssen lernen sich selbst zu versorgen, spätestens im Auswilderungsgehege.






Lilly & Fuchsie
So jetzt fehlt noch das Residentengehege, das Auswilderungsgehege ist ja frei und wird in Kürze umgebaut. Lilly und Fuchsie erfreuen sich bester Gesundheit. Auch Lilly wechselt so langsam auf das Sommerfell. Sie ist ein bisschen zeitlich „hinterher“, warum, keine Ahnung!

