Blog – ohne BIlder
Was wir in den letzten Tagen erlebt haben und erleben mussten, bringt uns leider auch an unsere Grenzen, obwohl der Urlaub -und damit hörnchenfreie Zeit – noch nicht lange hinter uns liegt.
Von unseren 3 Neuzugängen hat es „Carlos“ nicht geschafft. Er hat in der ersten Nacht keinen Saug- und Schluckreflex entwickelt, d.h. „füttern“ nahezu unmöglich. Am nächsten Tag ist er eingeschlafen.
Am Freitag mussten wir „Ferdi“ bei der TA gehen lassen – Lungenentzündung. Es braucht meist ein paar Tage, bis sich Lungenentzündungen durch quietschende Geräusche bemerkbar machen und dann ist es meist zu spät. Für uns ganz schlimm, Ferdi war so ein Lieber, Netter … und trotzdem macht man sich Vorwürfe, ob man falsch gehandelt hat. Aber Lungenentzündungen erkennen, dazu müssen wir jedes ankommende Tier sedieren und Röntgenbilder machen, das geht einfach nicht, auch unsere TAs sind „chronisch“ überlastet …
Am Donnerstag kam auch noch das Geschwisterchen zu Ferdi hier an. Sie saß im Gulli. Der Münsterländer (ein sehr aufmerksamer Hund) einer Freundin der Finderin hat das Tier im Gulli ausfindig gemacht. Die Finderin, nebst Gatten, haben dann den Gullideckel abmontiert und das Hörnchen gerettet. Schön, die Finder von Ferdi und dem neuen Hörnchen haben sich in der Straße plötzlich kennen gelernt und es wurde gemeinsam nach weiteren Geschwistern gesucht. Vielen, vielen Dank! Sie heißt „Hammy“ und erfreut sich aktuell noch guter Gesundheit, wir hoffen, dass das so bleibt und sich nicht auch noch eine Lungenentzündung entwickelt. Sie trinkt gut, klettert schon durch den kleinen Laufstall …. zusammen mit „Tommy“. Auch ihm geht es soweit gut. Wir beobachten die Beiden jetzt noch in den nächsten Tagen und wenn sie sich ein bisschen an uns gewöhnt haben, stabil trinken (die Gewöhnungsphase an Sauger, „Squirrelmilch“ usw. dauert manchmal leider etwas länger), dann dürfen sie mit ins Wohnzimmer zu
Harry, Lui und Flippy
Harry habe ich eben um 4 Uhr durch die Küche stromern sehen. „Huch? Was machst du denn hier? Wie bist du durchgekommen????“. Keine Ahnung, wie er sich durchgemogelt hat, aber er schiebt/drückt schon mal das Brett an die Seite (er ist ja mittlerweile ein 16 Wochen Eichkater), mit dem wir das Hörnchenzimmer absperren. Naja, das zurückflitzen ins Wohnzimmer – auf Harry’s unnachahmliche Art – war kein Problem. Er bekam zur „Belohnung“ ein paar Pistazien, sein „Ausflug“ hat ihm also nicht geschadet – uns auch nicht. Und Harry taut wieder richtig auf. Am Freitag traute sich Flippy erstmalig so richtig aus dem Laufstall ins Wohnzimmer, traf auf Harry, und er hinter ihr her. Am Samstag folgte Lui seiner Freundin Flippy ins Wohnzimmer und traf auch auf Harry. Kein Problem. Alle drei vertragen sich gut. Flippy tobt mit Harry schon am Kratzbaum. Dass Flippy und Lui Harry’s Filzhäuschen jetzt besetzt haben, findet er nicht so toll, aber wir denken, dass sie sich in den nächsten Tagen irgendwie einigen. Am Besten alle drei zusammen. Das wäre toll schön, ein bisschen was für unser Wohlbefinden, das anzusehen. Und es sind genau die Storys, die uns weitermachen lassen. Einerseits die Verluste, andererseits erfährt/erlebt man, wie „sozial“ Eichhörnchen sind. Da wird nicht darüber nachgedacht, welche Farbe das Eichhörnchen hat, ob es uneingeschränkt „mobil“ ist. Es ist egal. Man spielt zusammen und alles ist gut. Und wir Menschen?
Amy
…unser brandaktueller Fall. Sie kam am Freitag abend aus dem Kurpark in Unna zu uns. Ihr Geschwisterchen lag schon tot daneben, auch hier war es ein Hund, der auf das Tier aufmerksam gemacht hat. Die Finderin hat angerufen und es war wirklich „höchste Eisenbahn“. Amy war voll mit Fliegeneiern. Die Nacht auf Samstag war damit gestorben, wir haben Fliegeneier ausgekämmt, so was haben wir noch nicht gesehen. Ab und zu mussten wir uns und Amy eine Pause gönnen, sie hat alles mit leicht jammernden Lauten über sich ergehen lassen, das kannten wir schon von Krümel, aber bei Amy ist die Situation viel schlimmer. Am Samstag morgen entdeckten wir noch eine offene Wunde bei Amy, mit Maden. Wir haben die Wunde gespült, wir haben gekämmt und gekämpft – und sie mit. Sie darf auf unseren Bäuchen schlafen, bekommt Wärme und alle Liebe und Aufmerksamkeit, die wir ihr geben können. Aktuell 5:12 Uhr (Sonntag) lebt sie noch. Sie hat Antibiotika bekommen, wir haben ihr ein schwarzes T-Shirt von mir „angezogen“, damit wir ev. lebende Maden ganz schnell erkennen. Auch diese Nacht war sehr kurz. Wir würden es uns so wünschen, sie durchzubringen. Sie ist so eine Kämpferin, aber eine Prognose wagen wir nicht mehr. Sie trinkt sehr gut, nur die Frage, warum? Trinken die Maden mit? Eigentlich sollte das ihr eingegebene Mittel die Maden -inwändig- abtöten. Wir hoffen, wir bangen, wir leiden mit …
Deshalb, Bilder über alle „Insassen“ bei uns, im nächsten Blogbeitrag … wir kämpfen weiter und dann muss die Bildbearbeitung mal zurückfallen!
Und so ganz nebenbei kam gestern auch noch ein erwachsener Eichkater, sah ganz übel aus, die Bilder ersparen wir unseren Lesern. Danke, dass die Finderin mit ihren beiden Kindern ihn aufgegriffen haben, er war quasi nicht mehr zu retten. Sah ganz schlimm aus. Er ist wenige Stunden danach hier ganz ruhig in der Box über die Regenbogenbrücke gegangen. Mach’s gut Kleiner. Es sind so viele dieses Jahr, aber nicht nur bei uns, auch andere Pflegestellen berichten davon. Die Tiere werden zu spät gefunden und sind kaum noch zu retten. Leider.
So, aber jetzt müssen wir hier aufhören, die nächste Fütterungsrunde steht an …