21.03.2022

Bei uns aktuell: Krümel, Keks, Kasimir und Lieselotte, ca. 4 Wochen alt
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 33 Wochen alt

Lieselotte und ihre 3 Brüder entwickeln sich unbeschreiblich, gewichtsmäßig liegen sie am Montag bei der 5.30 Uhr-Fütterung zwischen 97 und 102 (!=Kasimir) g, man kann ihnen beim Wachsen förmlich zuschauen, mittlerweile hat man da schon ein richtiges Hörnchen in der Hand beim füttern. 8 von 8 Augen sind geöffnet, alle Zähne (die unteren Schneidezähne kommen immer zuerst) bei allen stehen, wie sie sollen, und die lieben Kleinen beginnen auch schon so etwas wie einen eigenen Charakter zu entwickeln.

Ihr Forscherdrang wirkt noch gebremst, allerdings schauen sie immer wieder mal aus dem Schlafnest heraus oder legen sich halb oben auf die Stoffabdeckung. Sie suchen noch die Nähe der Geschwister, im Laufe des Schlafes aber vereinzeln sie und jede/r schläft auch gern mal in einer eigenen Ecke. Wir können sicher bald die Nachtfütterungen einstellen.


Die Fotolage wird auch wieder etwas besser, zum einen sind die Fütterungssessions nicht mehr halb so chaotisch wie noch Anfang der letzten Woche, und zum anderen haben wir Ersatz für unsere Kamera, die unglücklicherweise Kontakt zum Straßenbelag hatte.
Wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passiert, haben die vier eine gute Perspektive – noch vielleicht 6 Wochen bei uns, 3 bis vier Wochen im Auswilderungsgehege, dann in den Wald, tolle Hörnchen, es ist ein großes Geschenk für uns, sie auf ihrem Weg begleiten zu dürfen.


Schrebi ist nach wie vor superfit in ihrem Gehege, nächste Woche soll es angeblich noch mal kalt werden, evtl. sogar Schnee, danach gehen wir die Auswilderung an. Die 3 Bewohner*innen des Residentengeheges sind auch munter unterwegs, möglicherweise ist „die kleine Rote“ trächtig, sie wirkt etwas mopsig. Externe Hörnchen sehen wir auch immer wieder, sie bedienen sich an den Außenfutterstationen.

Weitere Notrufe gab es nicht, die vier Hörnchen, die wir unter der Woche weitervermittelt hatten, sind wohlauf und gesund und ebenfalls auf einem guten Weg.

Futtern und Wachsen ist anstrengend…

19.03.2022

Bei uns aktuell: Krümel, Keks, Kasimir und Lieselotte, ca. 4 Wochen alt
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 33 Wochen alt

Unsere vier Gäste entwickeln sich prächtig, sie wachsen und legen an Gewicht zu, alle wiegen mehr als 80 g, die Fütterungssessions sind jetzt deutlich entspannter als noch vor ein paar Tagen, wir benötigen auch lange nicht mehr so viel Zeit. Die Kleinen wissen, was sie erwartet, sie nehmen es an, sie kennen auch das Pipiritual, das sich immer an die Fütterung anschließt und sie lassen es mit großer Gelassenheit über sich ergehen. Manchmal interessieren sie sich sogar für das, was um sie herum passiert, natürlich auch begünstigt durch die sich öffnenden Ohren, dafür erschrecken sie jetzt auch schon mal bei entsprechenden Geräuschen. Sie schlecken uns die Finger ab, für uns ein Zeichen des Vertrauens, und wenn wir mal einen Blick in ihr Schlafnest werfen, liegen sie auch gern mal auf dem Rücken, was Hörnchen hauptsächlich dann tun, wenn sie entspannt sind und keine Gefahr fürchten.


Krümel ist bisher der einzige mit offenen Augen, er scheint Schemen zu erkennen, und seine Ohren, aber auch die von einigen seiner Geschwister, liegen nicht mehr flach am Kopf sondern stehen seitlich oder senkrecht. Sie putzen sich mittlerweile auch ein wenig, so weit das mit ihrer fehlenden Feinmotorik funktioniert, und sie schenken uns jede Menge vorbildliche Hörnchenköttel. Toll immer wieder der Anblick, wenn sie sich im Schlaf umeinander quirlen, da liegen Füße auf Ohren oder Nasen an Popos, da bohrt man sich gnadenlos ganz nach unten ins Gewühl, und die vier strahlen eine wohlige Wärme aus, wenn wir sie zur Fütterung holen.

Kurz und gut: die Lage ist entspannt, alles läuft wie erhofft, wir haben im Moment keinen Grund, pessimistisch für unsere Vier in die Zukunft zu blicken. Und gerade eben, unmittelbar vor der Frühfütterung am Samstag, kratzt sich Kasimir ein Auge auf, Keks hatte das heute Nacht schon geschafft.
Genau so gut geht es zwei Kurzgästen aus Münster, die uns letzten Sonntag von den supernetten Findern gebracht wurden, wir hatten sie zusammen mit der übergebenen Barspende weitergeleitet nach Mühlheim, weil dort ein fast gleichaltriges Tier allein saß – sie entwickeln sich prima, trinken, wachsen und gehen mit ihrer Mitbewohnerin in wenigen Wochen ins Außengehege.

17.03.2022 nachmittags

Krümels rechtes Auge ist auf! Für ihn und dann bald für alle beginnt ein neuer Lebensabschnitt! Außerdem werden sie agiler und klettern schon mal aus ihrem Nestchen…das kann ja heiter werden 🙂
Alle 4 trinken und pinkeln prima, lediglich Kasimirs Urin war einige Zeit merkwürdig dunkel, dafür sind seine Hämatome so gut wie verschwunden. Lieselotte schreit sofort nach ihrer Mutter, wenn sie ihre Brüder nicht findet, z.B. wenn sie nach der Fütterung mal wieder einen spontanen Ausflug auf die Couch macht.


Alle 4 sind jetzt über 73 g Körpergewicht und wachsen in die Länge, das bisherige Nestchen reicht nicht mehr, sie mussten in eine größere Schlafgelegenheit umziehen. Kasimirs Urin ist jetzt auch normal gefärbt, die Fütterungen verlaufen immer weniger chaotisch, wir sind auf einem guten Weg.


Vorgestern hatten wir zwei Notfälle aus Unna, sie sind binnen einer Stunde aus demselben Kobel ca. 10 m in die Tiefe gefallen, der eine hatte vermutlich eine Gehirnerschütterung, der andere ein Schädel-Hirn-Trauma, er lief immer linksherum im Kreis. Wir haben beide aufgenommen und wollten sie eigentlich am nächsten Morgen zurückführen, nachdem wir aber das ganze Ausmaß erkannt hatten, war klar, dass das nicht funktioniert. Wir konnten eine Pflegestelle nicht zu weit entfernt finden, denn da die beiden Buben ca. 7 Wochen alt waren, passten sie nicht gut zu unseren Vier und wir können im Moment keine Intensivpflegefälle mehr aufnehmen, dazu müssen unsere Zwerge erst ein wenig selbständiger werden. Aber sie sind ganz sicher toll versorgt und werden ihre gesundheitlichen Probleme überwinden. Das Schädel-Hirn-Trauma kann schon einige Zeit brauchen.

Kurzes update vor upload dieses Beitrages: Krümels Augen sind beide auf!

15.03.2022 abends

Bei uns aktuell: Krümel, Keks, Kasimir und Lieselotte, ca. 3 Wochen alt
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 32 Wochen alt

Unsere vier Neuzugänge machen uns eine Menge Freude, aber auch reichlich Aufwand, sie müssen auch nachts gefüttert werden…allerdings nicht mehr so ganz lange, denn sie entwickeln sich prima, nehmen an Gewicht zu und haben auch die Fütterungssessions mittlerweile einigermaßen akzeptiert. Zuckersüß sind sie sowieso und bringen uns immer wieder zum schmunzeln.
Kasimir ist der hungrigste der vier, seine Hämatome sind fast abgeklungen, er legt am meisten zu, Lieselotte wollte zunächst gar nichts mit uns zu tun haben und schrie immer nach ihrer Mutter, mittlerweile hat sie sich dreingefunden und trinkt und pinkelt ordentlich. Keks und Krümel sind noch nicht ganz zufrieden mit der Gesamtsituation, sie trinken noch recht unbeständig, Urin wollen sie auch mal mehr oder mal weniger absetzen, aber auch sie nehmen an Gewicht zu und machen uns nicht wirklich Sorgen, aktueller Stand heute Morgen 71g, 69g, 67g und 63g (Keks, der hat aber seither kräftig schnabuliert und holt bestimmt auf).
Ihre Tage bestehen bisher noch aus trinken, schlafen und verdauen, und das ist genau richtig so, der Entdeckertrieb kommt erst später. Wir haben uns einen Babygläschenwärmer gegönnt, ein Gerät, das uns den Umgang mit der Milch zu den Fütterungszeiten erleichtert, sie wird halt warmgehalten, während wir die Kleinen füttern, d.h. auch die beiden aus der zweiten Reihe bekommen genau so warme Milch wie die ersten.

Schrebi besuchen wir nur noch jeden zweiten Tag, das war zum einen ohnehin so geplant mit Blick auf ihre bevorstehende Auswilderung und ist jetzt auch nötig bei den aktuellen Benzinpreisen. Sie leidet ja keinen Hunger und wird im Wildwald vorbildlich betreut, trotzdem wollen wir sie auf der Zielgeraden natürlich noch gern begleiten.

2 Neuzugänge aus Unna haben wir auch, 2 Buben, ungefähr 7 Wochen alt, die oberen Schneidezähne gerade durch. Die beiden sind im Abstand von einer Stunde aus einem Kobel ungefähr 10 m tief auf eine Straße gefallen; wir schauen sie uns an, vielleicht können wir sie morgen schon wieder zurückbringen, wobei…irgendeinen Grund muss es für den Absturz ja geben…? 2 weitere Notrufe kamen aus Fröndenberg, die wir weiterleiten konnten, jetzt gehts wohl so langsam los mit der Hörnchensaison.

13.03.2022

Bei uns aktuell: Krümel (m), Keks (m), Kasimir (m) und Lieselotte (w), ca. 3 Wochen alt
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 32 Wochen alt

Das Glück hat 5 Namen – Schrebi natürlich, die wir jetzt seit einem halben Jahr begleiten, und – ganz neu und spontan Krümel, Keks, Kasimir und Lieselotte (die Finderin war Namensgeberin), die wir von der Rettungsstation Lippetal (=Christiane Bierwas) vermittelt bekommen haben, sie konnte die vier Geschwister wegen eines Hausumbaus und bereits vorhandener Notfellchen nicht selbst betreuen…wir sind natürlich supergern eingesprungen. Christiane hat die ersten 24 Stunden vorbildlich gearbeitet, wir bekommen parasitenfreie Hörnchen ohne Verletzungen und Krankheiten, die an Spritze und Sauger gewöhnt sind und auch die Urinstimulation schon kennen. Die vier sind ca. 3 Wochen alt, die Augen sind noch geschlossen, sie wirken als hätten sie die Pelzmäntel ihrer älteren Geschwister angezogen…das Fell wirft noch arge Falten, da gibts wohl einigen Futter-Nachholbedarf. Einer der drei Buben hat einen Bluterguss in der Leiste und in der Nähe des Schnidelwutz, sonst fehlt ihnen scheinbar nichts. Zunächst heißt das für uns erst einmal, dass wir ungefähr alle 2 Stunden füttern und Urin stimulieren, ihr Pipi ist noch arg dunkel und ihre Köttel sind f…trocken. Ansonsten kuscheln die vier viel miteinander und, wie in dem Alter üblich, besteht ihr Tag aus schlafen, trinken und verdauen. Wir hatten bereits 2018 und 2019 insgesamt 3 Viererwürfe (bis wir mit Hilfe der Feuerwehr den leeren Kobel entfernen und das Loch unterm Dachbalken des Wohnhauses verschließen ließen), vier Geschwister haben eine eigene Gruppendynamik und lernen voneinander, und weil sie alle unterschiedliche Charaktere haben, profitieren sie in ihrer Entwicklung. Bei unseren bisherigen Geschwistergruppen war immer eines, das besonders keck war und stellvertretend für die anderen etwas ausprobierte, z.B. eine neue Klettertour oder einen tollen Sprung oder ein neues Leckerli, und die anderen haben das dann schnell für sich übernommen.
Wir sind daher supergespannt, wie sich diese 4 „Münsterländer“ entwickeln, jetzt jedenfalls sind sie zum niederknieen. Unser Nahziel lautet deshalb, Routinen und Rituale beizubringen, damit die Nahrungsaufnahme schon mal stressfrei klappt und wir alle nächtens möglichst bald unterbrechungsfrei schlafen können.

Erster kleiner Nachtrag am Sonntag vormittag: der Urin wird heller, aktuelles Gewicht 64, 63, 63 und 61 g, Fütterung klappt, wir könnten stundenlang vor dem Nestchen hocken und das Gewusel bestaunen. Wir werden hier jetzt wieder öfter schreiben und auch reichlich Fotos und Videos zeigen…

12.03.2022

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 32 Wochen alt

Fast hätte für uns in dieser Woche die Hörnchensaison 22 begonnen: ein Viererwurf kam bei Renovierungsarbeiten an einer Klimaanlage runter, die Finder verhielten sich vorbildlich, sie sicherten zunächst die ca. 3-Wöchler und riefen dann bei einer ihnen bekannten Rettungsstation an, von dort kam der Ruf zu uns. Während wir noch das weitere Vorgehen besprachen, kam aber auch schon die tapfere Hörnchenmama und holte ihre vier Kleinen, eines nach dem anderen. Das ist für den Nachwuchs natürlich die beste Lösung, bei ihrer Mutter sind sie richtig…und wir halten uns bereit für den nächsten Notfall.
In dieser Woche konnten wir Schrebi morgens besuchen, sie macht uns nach wie vor viel Freude. Im Wildwald sind neue Gehegebewohner angekommen, 2 bedauernswerte Waldkäuze, die sicher noch viel support brauchen, sie sind entsprechend der Philosophie des WiWa draußen nicht überlebensfähig.


Bei unseren Besuchen haben wir zeitweise 3 „externe“ Hörnchen gesehen, also vermutlich unsere ausgewilderten aus dem letzten Jahr. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, die alten Bekannten zu sehen und dabei auch zu beobachten, dass sie eine gute Distanz zu uns wahren, obwohl wir uns doch früher mal sehr nah waren.

05.03.2022

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 31 Wochen alt

Nach dem Abschied von Eichkater#1 war die Stimmung erst einmal auf dem Nullpunkt, dann haben wir auch noch den einen oder anderen Eichkater von der Straße kratzen müssen, gestern morgen wieder…da tröstet dann auch die Sonne nicht so richtig.
So langsam müssen wir uns auch mit Schrebis Auswilderung beschäftigen, sobald das Wetter einigermaßen stabil ist und ein paar Blätter an den Bäumen hängen, wollen wir sie in den Wald lassen. Sie ist nach wie vor fit wie ein Turnschuh, hat sich in der letzten Woche aber doch eher selten außerhalb des Kobels bewegt, vielleicht hing das mit den Auf- und Umräumarbeiten im Wildwald zusammen – dort werden einige neue gefiederte Bewohner erwartet, da muss noch das eine oder andere Gehege hergerichtet werden, u.a. soll Buntfalke Goliath seinen Platz neben dem Eichhörnchengehege für zwei Käuzchen hergeben.


Zwei outdoor-Hörnchen konnten wir morgens am Auswilderungsgehege begrüssen, das eine kannte uns und kam ohne Scheu zur Futterbox, wer das aber jetzt war, können wir nicht zuordnen, schließlich haben wir im letzten Jahr mehr als 20 Hörnchen dort ausgewildert.

02.03.2022

Bei uns aktuell: Eichkater#1, m, adult
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 30 Wochen alt

Nachdem wir eine Woche gekämpft haben und wir schon Pläne für seine Rückführung in sein Revier gemacht hatten, hat uns unser Gast heute Morgen leider verlassen, er hat es nicht geschafft. Als er zu uns kam, hatte er grauenhaften Durchfall mit Blut, eine geschwollene Leber und Niere und war sehr schlecht zurecht. Nach Medigabe und „Zwangsernährung“ erholte er sich zusehends und wurde wehrhafter, zuletzt mussten wir ihn gar nicht mehr drangsalieren, seine Nierenwerte waren zwar noch nicht wirklich gut, aber schon besser, d.h. er hätte möglicherweise zum kommenden Wochenende wieder zurück gekonnt. Wir hatten ihn in Ruhe gelassen und mit der webcam beobachtet, er verhielt sich ganz normal, fraß, trank, putzte sich und interessierte sich für seine Umgebung, bewegte sich und zog sich zurück in den Schutz seines Kobels, wenn wir in seine Nähe kamen – alles gut. Bis heute Morgen…als wir ihn wieder ins Bad stellen wollten, war kaum noch Leben in ihm, die Ballen weiß, er eingerollt, flach atmend.

Uns war gestern aufgefallen, dass er viele Pausen brauchte, in denen er die Nase auf dem Boden abstützte, dann ging es aber wieder weiter. Möglicherweise war bei ihm innerlich vielleicht doch mehr betroffen, als wir wussten, wir hatten allerdings auch vermutet, dass er mit ein wenig Erholung doch wieder zu Kräften kommen würde.
Erwachsene Hörnchen lassen sich nach unserer Erfahrung erst helfen, wenn es schon zu spät ist, vorher verhindert das Wildtier in ihnen die Annäherung an den Menschen. Meistens gehen sie dann auch innerhalb von wenigen Stunden, dieses Mal allerdings hatten wir gute Hoffnung, dass der Bube durchkommen würde. Schade, er war uns richtig ans Herz gewachsen.

26.02.2022

Bei uns aktuell: Eichkater#1, m, adult
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 30 Wochen alt

Erstes Notfallhörnchen diese Woche: zu uns kommt ein ausgewachsener Eichkater, der zusammengerollt bei seinen Findern vor der Terrassentür lag und sich widerstandslos aufnehmen ließ. Der Bube ist eigentlich in guter Verfassung, allerdings ist er eine rechte Flohherberge und hat grauenhaften Durchfall, übelriechend, schmierig, zum Teil auch blutig. Trotzdem ist er agil, und wenn man ihn aufnehmen und behandeln oder füttern will, beißt er gern und kräftig. Da ist ein Tierarztbesuch angesagt. Erwachsene Hörnchen stellen uns immer wieder vor ganz besondere Herausforderungen, denn sobald es ihnen etwas besser geht, entwickeln sie dynamische Fluchttendenzen.
Schrebi ließ sich am Mittwoch leider von der Sonne kaum locken, als wir mittags dort waren, hatte sie sich schon zurückgezogen, allerdings kreist im Wildwald Voßwinkel nach den 3 Sturmtagen- und nächten die Kettensäge, da hats schon einigen Schaden gegeben. Der Wald ist auch derzeit aus Sicherheitsgründen für Besucher geschlossen.

Kurzes update zu Eichkater#1 (so hat die TÄ ihn getauft): Niere und Leber sind geschwollen, er blutet aus dem After, der schlimme Durchfall rührt nicht von Parasiten her, vermutlich eine Vergiftung, evtl. mit Rattengift. Scheinbar aber hat er nicht so viel davon abbekommen, dass die weitere Behandlung aussichtslos ist, er wiegt zwar nur 198 g, ist aber relativ fit. Wir behandeln ihn nach Vorgabe und flößen ihm reichlich Flüssigkeit ein, er hat nun schon drei Nächte bei uns überlebt, mittlerweile ist sein Stuhl nicht mehr blutig, aber immer noch flüssig. Wir wollen Geduld bewahren und ihn idealerweise wieder an seinen Fundort zurück bringen, wenn er sich berappelt, und gar so schlecht sieht es im Moment nicht aus.

Kurz bevor dieser Beitrag online ging, war sein Fell um den After erstmals trocken und nicht kotverschmiert, Eichkater#1 wird wehrhafter, die Schwellung der Organe scheint zurück zu gehen, Flöhe und Läuse haben sich wohl getrollt, allerdings sind seine Nierenwerte lt. Urinteststreifen nach wie vor nicht gut.

Irgendwie mutet es im Moment völlig unwirklich an, dass wir um das Leben dieses hilflosen und vermutlich sonst dem Tod geweihten Geschöpfes kämpfen, während gerade in der Ukraine Menschen getötet werden – wir sind fassungslos.

19.02.2022

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 29 Wochen alt

Traurige Nachricht in dieser Woche: Torkeline lag am Donnerstag tot im Residentengehege, wir konnten schon vorher beobachten, dass sich ihr Zustand verschlechtert und hatten zusammen mit dem WiWa überlegt, sie in einen (grossen) Käfig umzusiedeln, damit wir sie gezielter betreuen können. Leider zu spät.
Schrebi gehts nach wie vor prima, wenn wir sie bis mittags besuchen ist sie in Spiellaune, danach gibts nur die pelzige Nase zusehen. Tolle Nachrichten gibts auch von unserem fast blinden ehemaligen Sorgenhörnchen Puschel, für den wir den besten Residentenplatz, den es vermutlich für Hörnchen gibt, in Erkelenz gefunden haben. Er macht sich prima, findet sich in „seinem“ Gehege bestens zurecht und wird fürsorglich betreut.

Ansonsten herrscht gespannte Ruhe vor der neuen Saison, beim Eichhörnchenschutz sind schon die ersten Winzlinge eingetroffen. Wir haben noch ein schönes Video zum Thema „Bau eines Hörnchenkobels“ gefunden, die Ausführungen des „Bauherrn“ sind fundiert und seine Häuser klasse.