16.03.2021

Ereignisreicher Tag gestern – Lui hat Verstärkung bekommen, ein etwa 4 Wochen altes Mädel aus Ahlen, wir nennen es Luisa, weil weder der Name der Finder noch deren Adresse eine Inspiration boten.

Luisa ist gesund, hat ein glattes Fell, eine Andeutung von Ohrpüscheln, und ist seeeehr schüchtern, das ist nach Luis unbeschwertem Auftritt bei uns wieder eine andere Herausforderung. Wir hatten vorher telefonisch eine Rückführung versucht, der Kobel liegt scheinbar hinter der Holzfassade eines Wohnhauses, die Mutter hat die Kleine aber nicht wieder zurückgeholt. Mit einsetzendem Regen und beginnender Dämmerung haben wir uns für die Abholung entschieden.

Luisa hält sich am liebsten versteckt, möchte erst einmal nichts zu sich nehmen, obwohl sie schon seit Stunden nichts hatte, Pipi gibt sie auch nur sparsam, sie braucht jetzt Zeit und Ruhe. Bei der Nachtfütterung, sie war jetzt schon Stunden von ihrer Mutter getrennt, nimmt sie ein paar Tropfen Elos und Milch.

Heute morgen schlabbert sie einen ml Milch sehr zögerlich, Pipi waren ein paar Tröpfchen, woher soll es auch kommen. Geduld ist gefragt.

Mit Lui waren wir gestern bei der Tierärztin, er ist leider auch ein schlechter Pinkler, aber der ph-Wert ist o.K, also kein Harngries wie vor einem halben Jahr bei Sweetie; wir konnten danach auch beobachten, wie der Kleine selbständig Urin absetzt, das sollte er eigentlich erst mit ca. 7 Wochen können, und so alt ist er definitiv nicht. Als wir ihn heute Morgen aus dem Kobel holen, hat er eine feuchte Stelle auf seiner Kobelunterlage, und er tobt voller Energie ausgelassen herum. Der Bursche ist ein Phänomen, ein richtiger Gute-Laune-Bär, wir hoffen, dass er Luisa bald mitzieht. Wenn er nur besser pinkeln würde…

14.03.2021

Aus aktuellem Anlass gibts einen außerplanmäßigen Beitrag…und in Zukunft dann immer Mittwochs morgens (den laden wir Dienstag Abend hoch) und bei Bedarf und Gelegenheit weitere:

Lui hat uns gestern Mittag gefunden, ein Eichkaterchen aus Hamm-Uentrop. Er hielt sich nicht lange damit auf, gefunden zu werden, er sprang seinem Finder einfach ans Hosenbein. Der hat dann alles perfekt richtig gemacht: er hat zunächst geschaut, ob die Mutter oder weitere Geschwister in Sichtweite war, hat dann wegen streunender Katzen entschieden, dass es besser ist, den Kleinen aufzunehmen, hat ihn in einen ausstaffierten Pappkarton auf die Heizung (!) gesetzt und anschließend Hilfe gesucht und ist dabei bei uns gelandet.

Lui ist ungefähr 4 Wochen alt, wiegt 89 g, ist recht groß, hat ein wunderbar puscheliges Winterfell und sogar Püschel an den Ohren, die unteren Schneidezähne sind schon lang, oben ist noch nix zu sehen. Er hat keine sichtbaren Verletzungen, bewegt sich prima, hat keinerlei Madenbefall, nur wenige Flöhe und Krabbeltiere und riecht ein wenig säuerlich, als ob er Durchfall hätte, sein Fell am Anus ist aber nicht verklebt.

Das übliche Aufnahmeritual nimmt er gelassen hin, Scheu kennt er scheinbar nicht: Untersuchung, zur Ruhe kommen, und weil er ohne Unterlass schleckt, bekommt er schon ein paar Elektrolyte – Spritze und Sauger sind gar kein Problem, das klappt auf Anhieb, anschließend nach der übliche Pipiprozedur (klappt, Pipi ist klar und riecht nicht) Bubu bei seinem Gastvater auf dem Bauch (er sucht permanent Nähe, ist mit der Unterbringung in einer Tragebox nicht einverstanden).

Gegen Abend, nachdem er einige Stunden bei uns ist, der erste Versuch mit ein wenig Fox Valley-Päppelmilch: klappt, der Herr hat Kohldampf, an einer Walnuss knabbert er auch herum, raspelt sie aber hauptsächlich klein, danach noch mal ein Schläfchen.

Nachts noch mal ein wenig Milch und Elos, zum Schlafen dann in die Tragebox, morgen gehts weiter.

Sonntagmorgen lässt er sich früh wecken, Frühstück, Pipi, muntere Flohjagd, weil noch ein paar Krabbler da sind, anschließend ruhen. In seiner Schlafbox entdecken wir ein paar kleine schwarze harte Köttel, also kein Durchfall, er riecht auch nicht mehr, seine Schlafunterlage ist an einer Ecke naß: hat er selbständig Urin abgesetzt? Muß fast so sein, eine Wasserschale hatten wir ihm nicht mitgegeben.

Wir bauen das Wohnzimmer auf die Bedürfnisse eines Couchhörnchens um, er sucht nach dem Durcheinander einen sicheren Platz unterm(!) Tipi und lässt sich erst einmal nicht mehr sehen.

Wir warten noch gespannt, ob noch weitere seiner Geschwister auftauchen, die Finder wollten die Augen offenhalten.

13.03.2021

Mottes Besucher innerhalb des Geheges sind identifiziert: eine Ratte (ein kapitales Exemplar) und eine Maus. Obwohl wir den Buddelgang immer wieder zuschütten, wühlt sich das Tier nächtens ins Innere des Geheges zurück. Da hilft wohl nur eine ordentliche Sperre mit Casanet. Wie tief buddeln Ratten?

Im Rombergpark hatten wir an einem kalten aber sonnigen Sonntag wieder Spaß mit Hörnchen, hier ein paar Bilder:

Im Wildwald hatten wir letzten Samstag eine tolle Begegnung mit einer Bache und ihren 4 Frischlingen, die trotz unserer Nähe ganz ungezwungen unterwegs waren. Leider hatten wir ausnahmsweise mal keine Kamera dabei, hoffentlich bekommen wir noch einmal die Gelegenheit, bis dahin Wildschweine ohne Frischlinge:

In Sat1 läuft nächste Woche „Luke: Die Umwelt und ich“, eine Spielshow, mit der auf den aktuellen Zustand und Probleme des Waldes, aber auch auf die Klimakrise und Nachhaltigkeit, hingewiesen und auch Mittel zur Hilfe generiert werden sollen. Alles, was dem Wald hilft, hilft auch den Eichhörnchen, und wir glauben, dass beide jede Hilfe gut gebrauchen können.

06.03.2021

Mottes Problem ist erkannt: ihre Krallen (jedenfalls die an den „Zeigefingern“) sind bisher leider nicht gewachsen, sie sind noch so kurz wie bei einem Säugling, vermutlich weil sie in dem Stadium Mangel gelitten hat. Somit kann sie eigentlich nur am Casanet klettern, einen Baumstamm gehts schlecht hoch, weil sie sich nicht richtig an der Rinde festkrallen kann. Jetzt müssen wir herausfinden, ob es Aussichten gibt, dass sie wieder wachsen, sonst wird sie wohl ein Dauerbewohner des Residentengeheges werden. Walnüsse bekommt sie auch nur schlecht auf, sie hat den Trick noch nicht gefunden, mit dem sie die beiden Nußhälften sprengen kann, sie nagt immer ein kreisrundes Loch hinein wie eine Maus. Sie bekommt weiterhin Trainingsmaterial, an- und ungeknackt, irgendwann wird sie das schon raffen.

Mary und Emma sind gut drauf, sie sehen prima aus und sind aktiv im Gehege, hier ein paar Impressionen:

Päppelhörnchen haben wir immer noch nicht, wir werden jetzt wo unser Verein tatsächlich geboren, anerkannt und eingetragen ist, noch einmal ein wenig die Öffentlichkeit suchen.

In Mottes Gehege haben wir Buddelspuren gefunden, wir tippen auf eine Ratte, die vermutlich unter der Waldschule haust; wir haben mal die Wildkamera aufgehängt, die sonst das Geschehen auf unserem Balkon filmt (dort ist im Moment aber auch mal so wirklich nix los) und wollen mal schauen, wen wir da so ertappen.

27.02.2021

Letzten Samstag haben wir das Außengehege eingerichtet, jetzt sieht es ungefähr so aus, wie wir uns das vorgestellt haben. Anschließend eine Runde durch den Wald gedreht und 5 Wildschweine gesehen, nur ein paar Meter von uns entfernt, die den Boden umgewühlt haben ohne uns aus den Augen zu lassen. Tolles Erlebnis, monatelang keine mehr gesehen, und jetzt gleich so nah…sie waren keine Frischlinge mehr aber ganz sicher auch noch nicht erwachsen. Und das bei 14 Grad am 20. Februar…

Die Hörnchen im Wald und im Gehege werden aktiver, diese Temperaturen behagen ihnen mehr. Blöd nur, dass der Wald noch nicht zu der Wärme passt, kaum grün, wenig Schutz und wenig frische Nahrung, hoffentlich reichen die Vorräte noch.

Am Montag konnten wir Motte umsiedeln vom Residenten- ins neue Auswilderungsgehege, leider hat sie Steffi „zum Fressen gern“ und drei Mal gebissen, sogar durch einen Handschuh hindurch.

Jetzt können wir sie besser beobachten und schauen, ob wir sie wirklich auwildern können.

Hier noch ein paar Eindrücke von unseren Runden im Wald:

20.02.2021

Ab sofort kann man die Bilder durch Klick vergrößern…

Die Interessengemeinschaft Hessischer Wildtierpfleger hat eine Notfallbroschüre für Wildtierfinder erstellt und bietet sie kostenlos zum download an – interessant und hilfreich.

Nach einer Woche Pause finden sich auch die Hörnchen auf dem Balkon wieder ein, die Spurenlage ist eindeutig. Die Hörnchenpopulation auf dem Südfriedhof in Unna ist quirlig unterwegs an einem sonnigen Sonntagmorgen, viele Zapfen hängen an den Bäumen, munteres Knabbern ist schon von weitem zu hören. Und da sind auch schon Bilder von Braunie:

Und – große Freude – auch unser Liebling Knetschie (der Bub mit nur einem Auge) ist wieder aufgetaucht, mehr als sechs Wochen ist die letzte Sichtung schon wieder her, wir hatten ihn eigentlich abgeschrieben, aber er hat den Schnee und die Kälte gut überstanden, er sieht prima aus, wie man hier sehen kann:

Motte im Wildwald findet keine Ruhe, trotz Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt turnt sie im Gehege herum. Sie frisst tüchtig, wir haben den Brei mit Vitaminen und anderen guten Zutaten versetzt, motorisch ist sie nicht richtig gut unterwegs, wir müssen sie dringend umsiedeln und mehr beobachten, in zwei Monaten soll sie schließlich nach Möglichkeit in den Wald.

Wir haben noch nicht einmal die Mitteilung vom Registergericht in Hamm über die Eintragung unseres Vereins bekommen, da trudelt schon eine behördlich aussehende Rechnung ins Haus, die für die Eintragung in ein dubioses Unternehmensregister 495,- € netto jährlich haben möchte – wir können gar nicht so viel essen, wie wir brechen möchten.

Die ersten Eichhörnchen trudeln ein – bei der Eichhörnchenhilfe Stuttgart (haben wir jetzt auch im Kasten oben als link, toll, was da geleistet wird) und in Eslohe.

Wir nutzen den spontanen Frühlingseinbruch, um das neue Gehege fertig einzurichten, damit Motte dann bald umziehen kann, vielleicht sogar noch an diesem Wochenende.