14.03.2021

Aus aktuellem Anlass gibts einen außerplanmäßigen Beitrag…und in Zukunft dann immer Mittwochs morgens (den laden wir Dienstag Abend hoch) und bei Bedarf und Gelegenheit weitere:

Lui hat uns gestern Mittag gefunden, ein Eichkaterchen aus Hamm-Uentrop. Er hielt sich nicht lange damit auf, gefunden zu werden, er sprang seinem Finder einfach ans Hosenbein. Der hat dann alles perfekt richtig gemacht: er hat zunächst geschaut, ob die Mutter oder weitere Geschwister in Sichtweite war, hat dann wegen streunender Katzen entschieden, dass es besser ist, den Kleinen aufzunehmen, hat ihn in einen ausstaffierten Pappkarton auf die Heizung (!) gesetzt und anschließend Hilfe gesucht und ist dabei bei uns gelandet.

Lui ist ungefähr 4 Wochen alt, wiegt 89 g, ist recht groß, hat ein wunderbar puscheliges Winterfell und sogar Püschel an den Ohren, die unteren Schneidezähne sind schon lang, oben ist noch nix zu sehen. Er hat keine sichtbaren Verletzungen, bewegt sich prima, hat keinerlei Madenbefall, nur wenige Flöhe und Krabbeltiere und riecht ein wenig säuerlich, als ob er Durchfall hätte, sein Fell am Anus ist aber nicht verklebt.

Das übliche Aufnahmeritual nimmt er gelassen hin, Scheu kennt er scheinbar nicht: Untersuchung, zur Ruhe kommen, und weil er ohne Unterlass schleckt, bekommt er schon ein paar Elektrolyte – Spritze und Sauger sind gar kein Problem, das klappt auf Anhieb, anschließend nach der übliche Pipiprozedur (klappt, Pipi ist klar und riecht nicht) Bubu bei seinem Gastvater auf dem Bauch (er sucht permanent Nähe, ist mit der Unterbringung in einer Tragebox nicht einverstanden).

Gegen Abend, nachdem er einige Stunden bei uns ist, der erste Versuch mit ein wenig Fox Valley-Päppelmilch: klappt, der Herr hat Kohldampf, an einer Walnuss knabbert er auch herum, raspelt sie aber hauptsächlich klein, danach noch mal ein Schläfchen.

Nachts noch mal ein wenig Milch und Elos, zum Schlafen dann in die Tragebox, morgen gehts weiter.

Sonntagmorgen lässt er sich früh wecken, Frühstück, Pipi, muntere Flohjagd, weil noch ein paar Krabbler da sind, anschließend ruhen. In seiner Schlafbox entdecken wir ein paar kleine schwarze harte Köttel, also kein Durchfall, er riecht auch nicht mehr, seine Schlafunterlage ist an einer Ecke naß: hat er selbständig Urin abgesetzt? Muß fast so sein, eine Wasserschale hatten wir ihm nicht mitgegeben.

Wir bauen das Wohnzimmer auf die Bedürfnisse eines Couchhörnchens um, er sucht nach dem Durcheinander einen sicheren Platz unterm(!) Tipi und lässt sich erst einmal nicht mehr sehen.

Wir warten noch gespannt, ob noch weitere seiner Geschwister auftauchen, die Finder wollten die Augen offenhalten.