Ups, schon wieder so viel Zeit seit dem letzten Blog vergangen. Aktuell sitze ich mit einer Sherpajacke (bei gefühlten 22 Grad) mit Kapuze vor dem Rechner, Eichhörnchen „Chip“ in der Kapuze … sie kämpft, aber dazu gleich mehr.
Aktuelle Situation:
Auswilderungsgehege Wildwald Vosswinkel: Lieselotte, Blacky, Aggi, Chap
Auswilderungsgehege Dortmund Husen: Taylor, Chip, Thea, Trixi, Schwerti (in der Auswilderung)
Wohn-/Hörnchenzimmer: Romeo, Toni, Balou, Sammy
Laufstall 1: Chip, Fips
Laufstall 2: Jörg
Tja, wie fangen wir an, am Besten mit dem ganz Positiven. Es haben uns wieder Spenden erreicht: Tobias aus Unna, Claudi aus Holzwickede,

Silke aus Bönen und Familie „Toni“, die uns heute auch besucht haben, und nicht nur eine Geldspende, sondern auch Obst, Gemüse, Haselnüsse und Sonnenblumenkerne für unsere Pflegelinge vorbei gebracht haben.

Interessante Gespräche, ich hoffe, dass ich ein paar Infos zu Eichhörnchen rüberbringen konnte, denn das ist unser „Auftrag“. Nur Toni wollte sich nicht so wirklich zeigen. Hm, er darf am Donnerstag in das Auswilderungsgehege nach Husen wechseln … und da sind wir schon richtig im Geschehen…. aber, erst mal vielen, vielen Dank für die Spenden!!!
Fangen wir mit Husen an: Tayplor, Chip, Thea,Trixi, Schwerti durften heute (Sonntag) nach draußen. Wir haben die Klappe gegen 9 Uhr geöffnet, sie bleibt auch bis Donnerstag auf. Wer dann noch „drin“ ist, muss in die Verlängerung, denn dann kommen Romeo, Toni, Balou und Sammy dazu. Eventuell auch noch Fips, das wird die nächste Woche zeigen. So eine Auswilderung ist schon schwer zu ertragen. Von dem abgesehen, dass man die Hörnchen gehen lässt (aber auch damit die Verantwortung), haben wir gesehen, dass Taylor (er war der Erste), 2x aus der Tanne abgestürzt ist, 1x auf das Gehegedach, 1x auf den Rasen. Da stockt einem der Atem und man denkt immer, „Bitte nicht so wie bei Lexi, die abgestürzt ist und sich Trümmerbrüche zugezogen hat, wir mussten sie im letzten Jahr dann euthanasieren, sie war keine 10 Minuten in der Freiheit und ein absolutes Herzenshörnchen“. Aber nein, Taylor krabbelte die Tanne wieder hoch …. wenn wir wüssten, wie wir diese Gefahr abfangen könnten. Die Hörnies gehen voll euphorisch und voller Adrenalin raus, freuen sich, in der Natur zu sein und sind völlig „kopflos“ und rennen nur noch nach oben, anstatt sich mal vorsichtig so in 2-3 Metern zu bewegen. Da wird nicht auf Feinde geachtet, da hopst man unbedarft hin und her und weiß gar nicht, dass man aus 5 Metern Höhe auch abstürzen könnte. Das macht Mama Eichhorn definitiv besser, sie leitet an, denn der Kobel ist ja schon in 5 Metern Höhe. Aber ich möchte mich nicht in einer Tanne mit Eichhörnchen klettern sehen, ich glaube, das wird nix.
Deshalb hier die letzten Bilder aus dem Gehege:
















Und jetzt noch eine Auswilderungsgalerie, die Kamera stand auf … „mehrfach Auslösung“:








Das war heute, Sonntag. Am Samstag haben wir Lieselotte, Blacky, Aggi, Chap in das Auswilderungsgehege in den Wildwald gebracht. Die Einfangaktion gestaltete sich schwierig, aber um 3.30 Uhr begonnen, waren alle um 4.30 Uhr in Boxen und wurden nach Vosswinkel gefahren. Dort war -bis auf Futter und Wasser – schon alles vorbereitet, nur wer nicht aus den Boxen wollte, waren die Eichies. Die mussten wir dann tatsächlich schon ein bisschen „schubsen“. Hotel „Mama“ verlassen ist natürlich auch nicht schön. Abends sind wir noch mal hingefahren, denn wir wollten wissen, ob alle einen Schlafplatz gefunden haben. Es war keiner mehr zu sehen, ein gutes Zeichen. Die Kobel machen wir dann aber auch nicht mehr auf. Es war für sie ein aufregender Tag, da braucht es ganz viel Ruhe. Am Sonntag Morgen, gegen 5 Uhr, waren alle sehr aktiv, wir denken, wir machen auch hier am Donnerstag schon die die Auswilderungsklappe auf. Sie werden ganz schnell stereo -ähnlich wie Zootiere – also nix wie raus in die Natur. Bilder, leider Mangelware. Zum einen ist 5 Uhr morgens noch nicht viel Tageslicht, zum anderen ist das Gehege aktuell durch das Blätterdach voll im Schatten, gut im Hochsommer, schlecht für Bilder, da müsste ich dann tatsächlich mit Nanlight und Walimex auflaufen. Aber in der aktuellen Auswilderungssituation nicht möglich. Die Eichhörnchen sind da wichtiger.







Wer fehlt jetzt noch? Unser Wohnzimmer mit Romeo, Toni, Balou, Sammy
Toni und Romeo sind noch ganz nah bei uns, Balou und Sammy eher reserviert, aber eine Pistazie nehmen sie auch aus der Hand. Sie toben in einem Affenzahn über den „Hörnle-Highway“, landen dann entweder auf dem Kratzbaum oder auf dem Katzenbaum, 2 Runden drehen, dann wieder zurück. Von der Truppe nimmt keiner das Laufrad in Anspruch. Gut für uns, müssen wir dann auch nicht schruppen, andere lieben das Ding und können kaum aufhören. Dann soll das so sein.










Jetzt kommen wir zu unseren Problemfellchen:
Jörg, im großen Laufstall, hat sich leider in den letzten 24 Stunden extrem gedreht, bissig, kaum mehr zu machen, ohne Handschuhe geht gar nichts. Aber, er fängt immerhin an selbst SBKs aufzuknabbern. Vielleicht so langsam bereit für die Wiederauswilderung? In Absprache mit dem Finder warten wir bis Donnerstag, wie er ich entwickelt, und entscheiden dann, unsere TA ist informiert. Go, Jörg. Go !!!



Wer fehlt jetz noch?
Fips und Chip ….
Fips ist recht fit, aber noch total untergewichtig. Er ist auch definiv ein Microhörnchen. Er wird niemals die Größe anderer Eichhörnchen erreichen, was aber nicht heißt, dass er nicht eine (uhh, was ein Ausdruck!) Überlebenschance hätte, im Gegenteil, Microhörnchen sind superflink und bei der Verfolgung von einem Marder im Baum absolut überlegen: die können auf Äste springen, die noch ihr Gewicht halten, würde ein Marder hinterherspringen, würder der Ast gnadenlos brechen und der Marder/Verfolger mit nach unten … damit hat das Eichhörnchen Zeit wieder seinen Kobel aufzusuchen.


Chip ist echt eine Sorgen-/Herzenshörnchen. Wie eingangs beschrieben, liegt sie normalerweise in der Kapuze der Sherpajacke. Gerade hat sie sich „rausgewuselt“ und sitzt auf der Schulter und schaut mir beim Schreiben zu. Zeigt aber auch, sie ist alles andere als fit. Sie ist toll, ein super, liebes Ecihhörnchen, dass wir gerne retten möchten. Ob es uns gelingt? Aktuell verliert sie ihr Fell am Bauch, obwohl sie seit über 1 Woche schon kein Durchfall mehr hat, den konnten wir stoppen …
Ist und bleibt spannend und ihr hoffentlich mit dabei!