02.04.2021

„Wenn ihr sie nicht behalten könnt, dürft ihr sie nicht aufnehmen…“: der Satz hallt seit gestern in unseren Köpfen – wir hatten bei einer benachbarten Rettungsstation angefragt, ob sie zwei Waisenhörnchen aus Unna aufnehmen könne. Wir haben in den letzten 3 Jahren Geld gespendet, die Webseite „eichhörnchen-in-not.de“ auf unsere Kosten übernommen, Stoffkobel für die Hörnchen und Gardinen fürs Wohnzimmer genäht, Päppelmilch aus den Niederlanden besorgt (auf der wir dann trotz vorhergehender Bestellung sitzengeblieben sind), Hörnchen übernommen und und und…war scheinbar alles nicht genug.
Unsere Idee, den tierliebenden Findern in ihrer Notlage zu helfen, dem Findling eine Erstversorgung zukommen zu lassen und dann das Tier an Päppelkundige weiterzugeben, hat da aber mal so gar nicht funktioniert, wir sind im Moment voll, eigentlich überbelegt, unsere räumlichen Kapazitäten fürs Aufziehen und auch fürs Auswildern sind nun mal begrenzt. Wir mussten dann anschließend die Anfrage eines Finders aus Unna an andere Notrufnummern weiterleiten und haben uns beschissen dabei gefühlt. Ob der Mensch noch einmal Hilfe für ein Findelhörnchen sucht? Wegschauen wäre einfacher und macht vielleicht nur ein paar Minuten Bauchschmerzen. Für unsere zwei Kleinen aus der Hertinger Straße in Unna haben wir mittlerweile eine freundliche Zusage bekommen, dafür fahren wir auch gern 40 Minuten über die A2, vorher warten wir aber noch ab, ob aus demselben Hauskobel noch mehr Geschwister kommen.

Und nun wieder zum Hörnchenteil: mit Polli, Krick und 3 Neuzugängen aus Unna (2 von der Hertinger Straße und Felix aus Mühlhausen) hatten wir gestern eine Verabredung mit unserer Tierärztin, Felix musste leider dort bleiben, er hatte durch den Sturz aus dem Kobel einen üblen Bruch des Unterschenkels erlitten, der nicht zu behandeln war.
Eins von den beiden aus der Hertinger Straße hat eine Augenverletzung, er muss jetzt einige Male täglich eine antibiotische Salbe auf die Wunde bekommen, der andere ist unverletzt und munter.
Pollis rechte Vorderpfote ist geschwollen, vermutlich aber nur verstaucht, die Schwellung wird hoffentlich wieder zurückgehen, allerdings ist sie mit 3 Pfoten genau so schnell wie andere mit vier. Ein tolles Mädchen, sie springt mit einmaliger Eleganz, fast schwerelos. Leider mag sie die Urinstimulation nun mal so gar nicht, das ist immer ein zähes Ringen.


Krick, unser dehydriertes Mangelsorgenhörnchen, hat sich überraschend gut entwickelt, die Verdauung klappt, der Organismus hat seine Arbeit aufgenommen, ihm gehts von Tag zu Tag besser, er war heute nur zur Kontrolle bei der TA; ob er jemals ganz normal entwickelt sein wird, weiß natürlich kein Mensch, wir geben ihm aber erst einmal noch einige Wochen Zeit.

Eine ganz schwarze Eichkatze aus Unna-Hemmerde hat den Transport zum TA nicht überlebt, da war die Dehydration schon zu weit fortgeschritten. Schade.

Die anderen erwähnen wir einfach mal nur am Rande, es macht einen Riesenspaß, sie zu begleiten in ihrer Entwicklung. Wir versuchen, ihnen jeden Tag neue Reize zu geben, und sie nehmen sie dankbar an. Heute haben sie den legendären Kletterbaum und das Schlafhäuschen bekommen, die Großen, die zur Aufbauzeit noch wach waren, haben sich sofort draufgestürzt. Polli war als erste ganz oben, hat auch sofort einen Absturz hingelegt, wurde aber in der Luft gefangen, nix passiert, und jetzt liegt dort noch ein Fallschutz für übereifrige Kletterer- und innen.