31.03.2021

Wir werden von einer Reihe von Anfragen überrollt, täglich bimmelt das Telefon mehrmals – mittlerweile haben wir 9 Gäste: Lui aus Hamm, Luisa aus Ahlen, Luigi aus dem Sauerland, Luisao aus Unna, Maxi und Moritz aus Bergkamen, Henni aus Bönen, Polli (sie wurde vor der Polizeistation gefunden) aus Unna und Krick, der bisher namenlose aus Unna-Massen. Er hat die erste nacht überstanden, sein Allgemeinzustand bessert sich langsam…aber schon sehr langsam. Er kann mittlerweile den Kopf selbst aufrecht halten, trinkt, setzt Urin ab nach Stimulation, Köttel haben wir auch schon gefunden. Er wird alle 90 Minuten gefüttert, bei der Tierärztin haben wir ihn heute auch noch einmal vorgestellt.

Der kleine Henni war anfänglich etwas widerwillig, seitdem er mit den anderen Hörnchen zusammen ist, nimmt er Milch, die Urinstimulation mag er gar nicht. Er ist für sein Alter sehr neugierig und mutig und erkundet schon seine Umgebung, mal schläft er bei den Großen, mal allein.

Polli ist gar nicht zufrieden mit ihrer Situation, sie wurde fast apathisch auf einem Gehweg aufgefunden, die Apathie ist aber gänzlich verschwunden, Polli möchte gar nichts mit uns zu tun haben. Sie trinkt von der ersten Sekunde ohne zu zögern aus der Spritze, erst Elos, später dann auch Milch, leider beißt sie auch schon mal kräftig zu. Altersmäßig passt sie prima zu unseren anderen Gästen, das wird aber noch einige Mühe kosten, sie in die Spur zu bekommen.

Maxi und Moritz entwickeln sich prima, sie haben schon zugelegt und spielen hauptsächlich miteinander, haben aber auch keine Probleme mit den anderen. Sie sind altersgerecht entwickelt, motorisch völlig normal unterwegs, alles ist im grünen Bereich.

Die vier Großen (Lui, Luisa, Luigi und Luisao) vertreiben sich die Zeit, ihr persönlichen Fertigkeiten nehmen von Tag zu Tag zu, 3 können schon selbständig pinkeln, nur Luisao braucht noch etwas Animation. Sie versorgen sich weitgehend selbst, knabbern mal hier und mal da, nehmen nur noch selten eine Milchmahlzeit. Luigi ist der motorisch weiteste, er ist aber etwas kleiner als die anderen, seinem Mut tut das aber keinen Abbruch, allerdings ist er nach wie vor etwas schreckhaft. Er springt mit Leichtigkeit mehr als einen Meter aus dem Stand und klettert ohne Probleme die Birkenstämme hoch, so weit sind die anderen noch längst nicht. Luisa zieht sich zwischendurch schon mal gern zurück und braucht auch mal ein wenig Zuwendung, ansonsten macht sie ihr Ding.

Aus Unna-Hemmerde wurde uns heute ein dehydriertes Hörnchen gemeldet, das aber leider den Weg zur Tierärztin nicht mehr geschafft hat, überhaupt scheint Dehydration gerade sehr verbreitet zu sein – hier bitten wir mal ganz dringend alle, im Garten oder auf der Terrasse oder dem Balkon eine flache Wasserschale aufzustellen, das Wasser muss nicht täglich gewechselt werden, die Schale sollte aber immer einigermaßen gefüllt sein…das freut übrigens auch die Vögel.