05.04.2024

… Aufnahmestopp!!!
Wir hatten heute mal überlegt, wann und wie viele Aufnahmestopps wir für uns in den letzten 7 Jahren „verhängt“ haben. Es waren nicht viele und definitiv nicht so früh im Jahr, am 5. April ….

Viele Leser*innen werden sich fragen, warum und wann man das tut. Das möchten wir gerne erläutern: Aufnahmestopp heißt bei uns: das Notruftelefon bleibt offen, wir bearbeiten Notfälle, vermitteln sie aber direkt in andere Pflegestellen, so dass sie bei uns gar nicht erst „ankommen“. Sollte das nicht möglich sein, nehmen wir die Tiere natürlich auf und machen eine Erstversorgung und versuchen sie dann selbst zu vermitteln.

Warum man das tut? Wir wollen unseren Pfleglingen „gerecht“ werden, sie betreuen, sie beobachten und dazu gehören so Sachen wie „Freilauf“, wiegen, Zähne kontrollieren, Medies geben (dauert häufig länger) usw. Das alles kostet Zeit, bei aktuell 16 Tieren, „mal eben nebenher in der Freizeit“, kann man sich vorstellen, dass es irgendwann nicht mehr klappt und man die Hörnchen nur noch „abfertigt“. Das ist definitiv nicht unser Anspruch! Jedes Hörnchen soll unsere volle Aufmerksamkeit bekommen, alles, was wir tun, wird dokumentiert. Und wenn wir das nicht mehr gewährleisten können, dann kommt es zum Aufnahmestopp. Wir haben auch nicht irgendeine „Zahl“, an der wir das festzementiert haben. Es kommt immer darauf an, welche Hörnchen man hat: Unsere Selbstversorger im Wohnzimmer, kein Problem, die 5 im Laufstall im 1. OG, fast Selbstversorger, auch kein Problem, aber die andere Truppe: Oskar mit geschwollender Pfote, Lissy mit Durchfall (keine Kryptos!), Cooper und Copper mit Kryptos …usw. Sprich, es kommt darauf an, welchen Pflegebedarf die Hörnchen haben. Die Anzahl ist dann völlig egal, es geht nach der Zeit, die wir nach der Arbeit zur Verfügung haben, um uns um die Hörnchen zu kümmern. Aber, wir haben hier ja ein „Netzwerk“ von Pflegestellen, so dass wir auch untereinander mal aushelfen, Hörnchen schieben etc. und zwar und nur zum Wohle der Eichhörnchen.

Aber jetzt zur Übersicht (es haben sich Verschiebungen/Neuzugänge ergeben):

im Wohnzimmer: Annalena, Robert, Olaf, Nancy & Claudia (ca. 9 Wochen)
in den Laufställen: Coopie (8 Wochen), Coopiene (7 Wochen), Fips (7 Wochen), Gipsy (6 Wochen), Feli (8 Wochen)
in Quarantäne: Cooper & Copper (ca. 7 Wochen)
in der Transportbox: Oskar (6 Wochen) & Tassilo (6-7 Wochen), Pfötchen (6 Wochen)
in der Quarantänetransportbox: Lissy (ca. 6 Wochen)

Wer genau mitliest, bemerkt Neuzugänge: Feli, Pfötchen und Lissy

Feli ist am Ostersonntag bei den Findern eingetroffen, wurde 1 Woche gepäppelt und dann zu uns gebracht. Schöne Eichkatze, ohne Flöhe und konnte sich auch abends mit unserem „Schnelltest“ freitesten, so dass sie in die Gruppe von Coopie & Co. integriert werden konnte. Die Integration hat jetzt tatsächlich fast 24 Stunden gedauert. Sie wurde alleine gepäppelt und hatte keine Spielgefährten. Unsere Coopie & Co Truppe ist ein eingespieltes Team, da musste sie sich erst zurechtfinden. Da hat sie ganz lange gemeckert, gefaucht usw…. aber jetzt, voll integriert. Für uns eine Bestätigung, dass Eichhörnchen möglichst nicht alleine aufgezogen werden sollten. Sie brauchen ihre Geschwister oder „art-/altersgerechte“ Geschwister/Lebensabschnittsgefährten*innen. Für Feli auf jeden Fall richtig gewesen, sie wird sich hier wohl fühlen und kann sich sozialisieren. Nichtsdestotrotz, sie kam in einem super gepflegten Zustand hier an!

Pfötchen wurde uns auch von den Finder*innen gebracht, vielen Dank dafür. In der „Hoch“zeit der Eichhörnchensaisson hilft uns das sehr, denn dann können wir bis zur Ankunft schon Transportboxen, Getränke und ggfs. Flohkamm etc. bereitlegen. Wir sind ja kein Krankenhaus, bei dem immer alles parat liegt … schön, wenn man den Platz hätte! Aber jetzt zu Pfötchen, ein kleiner Eichkater, brachte so diverse Flöhe mit, die dann von ihm auf uns gewandert sind … Eichhörnchenflöhe sind eigentlich „wirtsspezifisch“, sprich, sie bleiben lieber im Fell und gehen nicht zu uns „Unbefellten“. Hm, so die Lehrmeinung. Wir können anderes berichten. Egal, der ein oder andere Flohbiss erreicht uns auch, weshalb wir auch immer auf unseren Impfschutz achten, ein absolutes „MUSS“, wenn man mit Wildtieren arbeitet. Pfötchen bekommt 107g auf die Waage, trinkt gerne seine Milch, sehr lieb, beißt nicht etc.

Lissy, ihres Zeichens eine kleine Eichkatze, leider saß sie im Tannenharz und hat auch noch Durchfall mitgebracht. Also eine kleine „Baustelle“. Wir haben sie erst mal grundversorgt und ankommen lassen, zur Ruhe kommen, chillen. Gestern musste sie sich einem Vollbad unterziehen. Eichhörnchen können zwar schwimmen, tun das aber nicht gerne, da ihr Fell nicht wasserabweisend ist, deshalb machen sie es nur, wenn es unbedingt nötig ist. Lissy musste natürlich nicht schwimmen. Der Kopf war immer oberhalb des Wassers. Das Tannenharz haben wir vorher mit Öl gelöst und dann gab es quasi ein Kinderschaumbad mit wenig Schaum. Im Wasser selbst war sie völlig ruhig, aber dann aus dem Wasser raus, wollte sie sich schütteln wie ein Hund. Wir haben sie abgetrocknet, so gut es ging, in die Tasche mit ganz viel Tüchern gepackt und 30 Minuten später kam sie uns super trocken entgegen. Jetzt kümmern wir uns um den Durchfall. Kryptos sind es nicht, der Test war definitiv negativ. Vom Geruch her sind es Kokzidien. Deshalb sitzt sie aktuell alleine, bekommt Medies. Wobei, falsch, sie sitzt nicht alleine: so wie wir den Blog schreiben. sitzt sie in meiner Bauchtasche, muckelt vor sich hin, guckt ab und zu raus, ob ich noch da bin und auch wirklich arbeite, nach dem Motto „Squirrel is watching you!“. In der Transportbox ist sie unheimlich unruhig. Sie will nicht alleine sein. Wir versuchen ihr zu helfen, so gut es geht.

Tja, und der Rest der Hörnchen hier, läuft perfekt. Heute der letzte Tag mit Annalena, Nancy, Claudia, Robert und Olaf im Wohnzimmer. Tolle Truppe, wir werden sie vermissen, das merken wir jetzt schon. Wir werden den Tag mit ihnen noch mal ausgiebig genießen, Fotos/Videos machen etc.

Cooper und Copper schlagen sich tapfer durch die Medikamentengabe. Respekt! Wir hatten nicht damit gerechnet, dass sie das „überleben“, zumal sie ja recht „schmal“ sind, aber, sie haben uns eines besseren belehrt! Toll, weiter so!