… ein bewegender Tag geht für alle zu Ende …
Puh, ein Tag den wir/ich nicht unbedingt so braucht/brauchen.
Der Tag startete eigentlich ganz gut. Heute sollten ja Flippy und Hammy in das Auswilderungsgehege bei Jasmin wechseln. Wo wir vor Jahren noch die Tiere schon nachts „eingesperrt“ haben, haben wir mittlerweile ein besseres „System“. Am Tag davor stellen wir die großen Transportboxen ins Wohnzimmer, damit sie die Eichhörnchen nicht als „Fremdkörper“ erschrecken. Die Boxen sind dann geöffnet, sie können inspiziert werden. Wenn die Hörnchen dann von 5 Uhr bis 9 Uhr schon ordentlich getobt haben (dementsprechend sah auch das Laufrad aus, Eichhörnchen sind diesbezüglich multitaskingfähig, das heißt laufen und sämtliche Hinterlassenschaften verteilen und damit auch vertrampeln), schließen wir die Boxen und legen aber vorher ordentlich Leckerlies rein, z.B. Zuckermais, Maronen und grüne Haselnüsse aus der Gefriertruhe und die so geliebten Pistazien (die gibt es ab dem Vortag nämlich nicht mehr). Das ist gemein, wissen wir. Wenige Minuten später „tanzen“ die Hörnchen um die Boxen, klar, die Leckerlies werden natürlich „errochen“. Jetzt geht es quasi nur darum, die richtigen Hörnchen in die Boxen zu bekommen. Bei Hammy und Flippy war das kein Problem. Keine 10 Minuten später saßen sie drin, haben allerdings auch richtig Randale gemacht, als sie gemerkt haben, dass alles zu ist und sie nicht rauskommen. Wir versuchen dann immer so schnell wie möglich sie ins Auto zu verfrachen (das ist natürlich schon vorher aus der Garage geholt, möglichst in der Nähe geparkt usw.). So, und da ist mir ein riesiger Fehler unterlaufen, den ich mittlerweile mit vielen Tränen bereut habe, aber nicht mehr ändern kann. Aber dazu weiter unten mehr.
Also ab ins Auto mit den Beiden und dann wurden sie durch das „Autobrummen“ ganz ruhig, teilweise hörte man noch, dass sie die Leckerlies knabbern, aber ansonsten ist schläfrige Ruhe, sie hatten den ganzen Morgen ja schon im Wohnzimmer getobt. Am Zielort angekommen haben wir die beiden dann im Gehege rausgelassen, sie noch eine Weile beobachtet, Futter und Wasser bereitgestellt. Sie sind in einer sehr ländlichen Gegend untergebracht, in unmittelbarer Nähe steht ein Walnussbaum und auch Wasser werden sie dort finden, wenn sie in die Freiheit dürfen. Hier ein paar Bilder:




So und nach dem Rückweg nahm das Schicksal seinen Lauf, das ich nicht mehr ändern kann und das ich mir auch selbst zuschreiben muss. Ich hatte bei dem überstürzten Aufbruch das Küchenfenster auf Kippe aufgelassen. Normalerweise mache ich immer alle Türen und Fenster zu, so dass sie „nur“ in die Küche ausbüxen können. Harry kann das sehr gut, der kann mit seinem „Gewicht“ nämlich die Absperrung so weit „wegdrücken“, dass er durchrutschen kann, nur er kann ja nicht klettern und springen, also eigentlich nicht so schlimm. Nur ausgerechnet heute ist Tommy irgendwie durchgekommen. Anhand seiner Köttelspur konnten wir nachvollziehen, dass er die Heizung hoch, auf die Fensterbank (ein Blumentopf nach unten geworfen), über den Rolladengurt nach oben auf die Gardinenstange (da den Abschlussknopf runtergeworfen) und dann über das Kippfenster nach draußen ist, vermutlich auf den Baum, der vor dem Küchenfenster steht. Wir haben draußen noch nach ihm gesucht, aber nicht gefunden. Wir hatten auch noch die Hoffnung, dass er sich irgendwo in der Küche versteckt, alle Blenden abgenommen, dahintergeschaut, hinter den Hängeschränken, nichts. Das Wohnzimmer auf den Kopf gestellt, es waren nur noch 3 Hörnchen drin: Harry, Garfield und Lui. Tommy fehlte. Es ist unverzeihlich, dass das passiert ist, aber auch ich bin nicht „fehlerfrei“. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich heute durch die Siedlung gelaufen bin und ihn gesucht habe. Ich werde Gleiches morgen früh nach Sonnenaufgang wieder tun. Es tut mir so leid, ich ärgere mich so über mich selbst, auch wenn ich weiß, dass ich an der Situation jetzt erst mal nichts ändern kann. Ob er eine Chance draußen hat? Schwer zu sagen. Er hat geknabbert, aber er kann sich noch keinen Kobel bauen. Er kennt Regen und Gewitter nicht, davon gab es heute auch reichlich.
Also für alle ein sehr bewegender Tag; Flippy und Hammy verbringen gerade ihre erste Nacht „im Freien“, Lui, Garfield und Harry vermissen leider jetzt 3 Spielkameraden und nicht nur 2 und Tommy hat das schwerste Los zu tragen. Tja und wir – oder insbesondere ich – bin traurig, ärgerlich oder was auch immer über meinen Fehler. Doofer Tag!
Aber jetzt noch ein paar Bilder aus dem Wohnzimmer























Abends steht auch immer die Putzrunde an. Bitte nicht glauben, dass Eichhörnchen „stubenrein“ sind und keinen Unsinn machen. Täglich ca. 1 -1 1/2 Stunden muss das Wohnzimmer wieder „bearbeitet“ werden, von den Wäsche- und Müllbergen mal ganz abgesehen. Aber, es ist so, wie wir es haben möchten, sie können sich hier auf 23 qm austoben, springen, klettern und toben üben oder sich einfach in die diversen Kuschelecken zurückziehen. Das Putzen am Abend ist der berühmte „Kollateralschaden“.




Rudolf, Blondie, Eva und Lexi ruhen im Seegraskörbchen. Blondie hat als nächstes die Augen geöffnet, jetzt warten wir noch auf Eva und Lexi. Die Vier werden demnächst in den kleinen Laufstall wechseln, wenn Emilia, Kratos und Illi in den großen Laufstall umziehen.

Emilia, Kratos und Illi werden morgen – oder mittlerweile heute – vom kleinen Laufstall in den großen Laufstall im Arbeitszimmer wechseln. Dann sind auch hoffentlich bessere und mehr Bilder möglich. Der kleine Laufstall ist leider sehr begrenzt für so eine große Kamera und die Drei müssen sich auch erst an das „Monster“ gewöhnen:





Tja und Ilvy, sitzt leider immer noch im Badezimmer in Quarantäne. Sie nimmt schön langsam an Gewicht zu, der Durchfall ist weg, die Clostridien aber noch da. Da brauchen wir tatsächlich „Input“ von unserer Tierärztin, wie wir mit ihr weiterverfahren.
Auch Lilly im Wildwald geht es gut, sie freut sich immer wieder über die mitgebrachten Leckerlies und übersteht die „kinderreiche“ Ferienzeit mit ihrer eigenen Ruhe. Wird es ihr zu viel, verzieht sie sich in den Kobel. Ansonsten lässt sie sich gut beobachten. Witzig finden wir, und das kommt in dem Bild recht gut zur Geltung, diese „völlig ausgedünnten Pinselohren“ …. sie stehen immer „im Wind“ …
