Milo …
Wir hätten so viel schon wieder zu berichten, aber der Blog heute soll nur Milo gewidmet sein:
Milo, ein Eichkater von ca. 6 Wochen, kam heute aus Unna-Königsborn zu uns. Er lag wohl in der Nähe der Haustür, die Finder haben nicht weggesehen, das Eichhörnchen in einen Karton gepackt und angerufen. Da die Zeit wegen persönlicher Termine drängte, sind wir direkt losgefahren und haben den kleinen Kerl abgeholt. Bei der Übergabe fiel schon auf, ojeh, ganz viele Zecken im Gesicht, am Auge und in den Ohren, da war jetzt wirklich Eile geboten.

Also ab nach Hause und los ging es … wo wir noch dachten, es wären nur die Zecken, die man im Gesicht sieht, mussten wir nach eingehender Untersuchung feststellen, dass kinnabwärts bis zum Bauchansatz alles „schwarz“ voller Zecken war. Hilft nichts, die müssen weg. Milo war super lieb. Ohne zu murren konnten wir ihm die Zecken, auch zwischen den Schnurrhaaren und nah am Auge entfernen. Zum Teil saßen sie so dicht, dass man mit unserer Zeckenpinzette 3 auf einmal heraushebeln konnte. Dass wir in einem ersten Durchgang nicht alles erwischen, war uns klar, aber den größten Teil wollten wir weghaben. Gesagt getan. Nach ca. 1 1/2 Stunden wurde Milo auch unruhig, wir haben insbesondere das Kinn und den Bauchansatz mit Kokosöl eingerieben, damit die Haut sich beruhigt und ggfs. noch vorhandene Zeckenlarven abfallen, weil sie sich nicht mehr festkrallen können. Wir gaben ihm Walnusshälften und einen Apfelschnitz in die Transportbox, dazu hatten wir ihn natürlich auch noch mit Elektrolyten, einem Minitropfen Schmerzmittel und AB versorgt. Den Sauger wollte er eigentlich gar nicht. Nach und nach schauten wir nach ihm, sammelten in der Transportbox die abgefallenen Zecken ein und plötzlich wollte er auch den Sauger mit Elektrolyten und trank gut, gutes Zeichen!

Am Abend wollten wir die 2. Zeckensession machen, mussten dann aber feststellen, dass er immer schwächer wurde und dann in unseren Händen eingeschlafen ist. Einfach so. Das ist so bitter, so traurig, so unfassbar.

Als ich jetzt eben die Transportbox desinfiziert habe, habe ich gesehen, dass er den kompletten Apfelschnitz (bis auf die Schale) und einige der Walnusshälften (ich zähle vorher immer ab) gefressen hat. Das macht es im Prinzip noch schlimmer, denn Milo wollte leben, aber die Zecken hatten ihm wohl einfach zu viel an Lebenskraft gestohlen. Ich glaube, ich muss nicht beschreiben, wie man sich nach so einem Tag fühlt ….
Mach’s gut kleiner Milo, du warst so tapfer!