17.12.2022

Wildwald Vosswinkel, -13 Grad ...

gestern um 7.30 Uhr. Es war wieder Zeit unsere Hörnchenfutterstationen aufzufüllen. Allein die Zufahrt zum Wildwald war von glitzernden Wegrändern gesäumt, die nicht geteerte Zufahrt zu den Parkplätzen bretterhart, kein Tier zu sehen.

Kein Tier? Doch, unsere Lilly tobte gegen 8 Uhr durch das Gehege. Nahm gern die ein oder andere Baumnuss durch das Gitter und hopste weiter in ihren unnachahmlichen „Parabelsprüngen“ (aufgrund ihres damaligen Schädel-Hirn-Traumas hat sie hier ein paar Defizite und ist deshalb auch im Residentengehege) durch das Gehege. Es scheint ihr gut zu gehen. Sie sitzt auch wieder brav auf beiden Pfoten, so dass man davon ausgehen kann, dass die Verletzung an der Kralle mittlerweile ausgeheilt ist. Von Fuchsie keine Spur, sie ist älter & erfahrender und vielleicht nicht mehr von jugendlichem Leichtsinn geprägt, so dass sie die ganz frühen Morgenstunden noch meidet und erst gegen Mittag, wenn die Temperaturen steigen, aus ihrem Schlafgemach klettert.

Lilly ein bisschen „unscharf“, war noch zu dunkel …

Wir erwarten jeden Tag, dass die Futterstation für unsere freilebenden Hörnchen nicht mehr geleert werden. Noch ist es nicht so weit. Allein oberhalb des Geheges in der Schleuse waren ein paar Nüsse noch zu finden, was aber damit zu tun haben kann, dass die Wildwaldmitarbeiter*innen in den letzten Tagen ganze Arbeit geleistet haben, vom Weihnachtsmarkt und den ganzen Buden, Christbäumen und Beleuchtung ist nichts mehr zu sehen. Alles abgebaut. Respekt.

Wir fahren weiterhin alle 2-3 Tage in den Wildwald und schauen, ob wir den Wildtieren was Gutes tun können. Aber alle -insbesondere die Wildvögel- freuen sich über die Tonschalen, die mit Nussstücken, Haferflocken & Rosinen gefüllt und dann mit Kokosfett oder Kokosöl übergossen werden. Da findet jeder Vogel und jedes Eichhörnchen was. Da die Schalen alle 2 Tage wie „ausgeschleckt“ aussehen, wird das Fett auch nicht so hart wie z.B. bei Meisenknödel und es ist einfacher für die Tiere, schnell an kräftigende Nahrung zu kommen. Wir tun was wir können, nicht nur für Eichhörnchen.

Bei uns kehrt auch so langsam die weihnachtlich, besinnliche Ruhe ein, aber 2 Dinge wollen wir noch anmerken:

Uns fällt immer wieder auf, dass Unmengen von Streusalz in den Wohngebieten verteilt wird. Das Streusalz ist aggressiv auch in unseren Händen, weshalb wir Handschuhe zum Streuen anziehen sollten. Hund und Katz und auch die Eichhörnchen laufen mit ihren empfindlichen Pfoten darüber. Alle sind sehr reinlich und schlecken ihre Pfoten ab und nehmen das Streusalz auf. Hund und Katz findet Wasser, bei den Wildtieren und der klirrenden Kälte kann das schon mal zum Problem werden und was zu viel Salz im Körper anrichtet, wissen wir selbst zu gut. Deshalb, bitte am Besten gar kein Salz streuen und wenn es doch unbedingt notwendig ist, bitte, nachdem das Eis aufgetaut ist, die Reste zusammenkehren und einfach wieder verwenden. Es freuen sich alle … Tier wie Mensch.

Die andere Bitte, die wir jedes Jahr äußern: keine Böller zu Silvester. Wir können immer nur betonen, dass das Böllern die Wildtiere in der Nacht extrem aufschreckt. Bei Eichörnchen platzen die Raketen womöglich in Schlafhöhe … auch an Silvester haben wir immer wieder Eichhörnchennotfälle, die vor Schreck aus dem Kobel oder in Panik geflüchtet sind und sich verletzten. Keine Böller heißt auch, mehr Geld in der Spardose.

Aber jetzt noch ein paar Bilder vom glitzernden Wildwald. Nutzt die kommenden Tage, gerade wenn es noch so kalt ist, „hört“ in die Natur rein, wer noch unterwegs ist. Wer die Wildtiere unterstützen möchte, schaut einfach mal im Internet. Da gibt es Lösungen z.B. eine Wasserstelle eisfrei zu halten, den Vögeln -rattensicher- Futter anzubieten und den Eichhörnchen auch ein paar Walnussfilets anzubieten, damit sie in den kurzen Aktivitätszeiten schnell an Kalorien herankommen. Sie müssen irgendwie den Winter überstehen.

Vielen Dank schon jetzt!