30.08.2022

Hörnchen und kein Ende in Sicht …

Puh, die 3. Welle Hörnchen hat es wirklich in sich, abebben will sie mal so gar nicht. Die Notrufe werden weniger, die ankommenden Hörnchen gewaltiger im Sinne von Verletzungen, Pflegebedarf, Auswilderungsmöglichkeit etc. Aber der Reihe nach, was in den letzten 2 Tagen geschah:

Zu Kiga gesellte sich Feline. Sie ist von einem Ehepaar in Lüdinghausen gepäppelt worden, weil sie im heimischen Garten vom Baum gefallen ist, blutige Nase inklusive, die Mama hat sie -natürlich – nicht mehr zurückgeholt. Handzahm, superlieb, 8 Wochen alt, aber als Einzeltier gepäppelt, deshalb der Wunsch, sie in eine Gruppe zu bringen, auf jeden Fall eine richtige Entscheidung. Sie passte zu unserer Kiga, die wahrscheinlich auch als Einzeltier aufgezogen und dann einfach ausgesetzt wurde. Die Vergesellschaftung war spannend. Erst wollten sie nichts voneinander wissen, dann „käbbelten“ sie in Eichhörnchenmanier, nach einer Nacht waren sie ein Dreamteam und stellten das Arbeitszimmer auf den Kopf. Da eine Eingemeindung in unserer 9-fellige Wohnzimmergruppe, zu der sie altersmäßig gepasst hätten, aufgrund von Platzgründen unserer Auswilderungsvoliere einfach nicht mehr möglich war, sind die beiden in die Pflegestelle nach Ahlen zu Jasmin gegangen. Dort warten 2 gleichaltrige Eichhörnchen auf zusätzliche Gesellschaft. Die Übergabe erfolgte, da wir ja alle nicht viel Zeit und nicht immer jeder auf den Benzinkosten sitzen bleiben soll, in einer „Einwegtransportbox“ am Parkplatz in Hamm-Rhynern. Alles Gute ihr beiden, ihr seid dort super aufgehoben!

Am gleichen Tag erreichte uns ein Notruf aus Unna von einem Eichhörnchen auf einer Kellertreppe. Kurze „Begutachtung“ und direkt zur TA weitergefahren. Keine Chance mehr, das Tier sollte nicht weiter leiden und wurde in Richtung Regenbogenbrücke geschickt. Das tut so weh und die TA leidet förmlich mit uns, weil wir ihr immer nur verletzte Tiere oder Todeskandidaten bringen. Irgendwann kann und will man das wahrscheinlich auch nicht mehr sehen. Sie ist sehr, sehr hilfsbereit, verlangt uns dafür keine Gebühren, obwohl sie „dürfte“ und verlängert auch mal ihre Arbeitszeit für ein Notfallhörnchen.

Gestern abend gesellten sich dann noch 2 x 3-Wöchler in unsere Gemeinschaft. Beide ordentlich mit Blut behaftet, es war unklar, wer von den beiden welche Verletzung trägt. Nach einer umfassenden Reinigungsaktion, die natürlich von den Kleinen lautstark begleitet wurde, war klar: „Sie“ hat sehr viel mehr abbekommen als „Er“, z.T. tiefe Krater, die womöglich von Krähen stammen, einer auch kurz unter dem Auge, das aber ja noch geschlossen ist, vielleicht Glück gehabt. „Er“ allerdings hat ein lahmes Hinterbein, also wieder zur TA, die werden bald eine Drehtür für uns einbauen. Sie sind beide wieder zurück in die Station gekommen. Das Hinterbein ist nicht gebrochen, die Hüfte auch nicht, die Lahmheit kann aufgrund Mangelernährung und Dehydrierung erfolgt sein, hier heißt es schlichtweg mal wieder abwarten und hoffen. Da wir sie zu Simon und Garfunkel setzen wollen, mussten sie auch adäquate Namen erhalten: Mike und Maggie!

… links Maggie, rechts Mike …

Unsere beiden anderen Jüngsten „Simon & Garfunkel“ machen sich derzeit gut, die Schwellung an Vorderpfote/Oberarm bei Garfunkel ist normalfarbig, d.h. das Blut ist raus, allerdings immer noch geschwollen. Hier muss sich zeigen, wenn die Schwellung endlich weg ist, ob auch der Knochen oder das Gelenk was abbekommen hat, auch das ist noch nicht sicher. Beide trinken gut, nehmen schön zu.

Im Laufstall gibt es einen Problemfall mehr. Volti hat nach wie vor Koordinationsprobleme, mittlerweile kann er „laufen“, wenn auch etwas „ungelenk“, aber er übt gerne und ist häufig der Einzige von den Dreien, der im Zimmer, in dem der Laufstall steht, unterwegs ist. Spiky ist fit wie ein Turnschuh und Benito kämpft mit Dauerdurchfall, der aber nicht bakteriell bedingt ist. Wir vermuten, dass er irgendeinen Inhaltsstoff der Milch nicht verträgt. Wir haben ihn seit heute auf Babybrei „umgestellt“, der ist zwar nicht so nahrhaft, aber er wäre nicht das erste Hörnchen, das erst mal 1-2 Wochen Babybrei braucht und dann Zug um Zug an Milch gewöhnt wird.

Der Trubel im Wohnzimmer hat morgen ein Ende. 7 Hörnchen von 9 werden in die Auswilderungsvoliere umziehen. Und ja, natürlich müssen wir dafür „frei“ nehmen, das geht nicht mal eben so nebenbei. Vor allem sollen sie morgens umziehen, damit sie noch den ganzen Tag Zeit haben, das Gehege zu erkunden. Ist wie immer ein Abenteuer für uns, für die Hörnchen stressig, aber das ist hoffentlich ganz schnell vergessen. Zurück werden ChokDi und Knuffel bleiben. ChokDi braucht mit seiner geschwollenen Schulter noch Zeit und Knuffel hat auch noch Koordinationsprobleme und ist auch der Letzte, der zu der Gruppe hinzugekommen ist. Sie sollen noch ein bisschen Zeit bekommen und dann gemeinsam, als letzte Hörnchen 2022, in die Auswilderungsvoliere wechseln.

Lilly im Außengehege – zusammen mit ihrer Gefährtin Fuchsie – sind total klasse. Sie warten morgens schon auf dem „hängenden Querast“ und schauen, wo wir bleiben (mit Blick auf den Eingang vom Wildwald), denn es gibt natürlich ein Leckerlie, jeden Morgen. Für Lilly ein Stück Wassermelone und eine Pistazie -naja, manchmal auch zwei -, Fuchsie steht mehr auf Walnussfilets, die sie sofort abschleppt und von dannen zieht. Beide können auch gut nebeneinander sitzen und spachteln, es sieht nicht nach Rivalität aus. Warum auch, genug Schlafkobel, genug zu fressen und das Gehege ist schön groß. Wir sind wirklich erleichtert, dass Lilly so gut klarkommt und hoffen, dass sie uns noch lange erhalten bleiben wird. Bei ihrer Krankheitsgeschichte ist das allerdings nicht unbedingt zu erwarten.

Lilly & Fuchsie

Und was wir noch schuldig sind, sind Bilder vom Auszug von den „französischen Gebäckstückchen“, Hörnchen, Brioche, Croissant und Quarki. Quarki war der Erste, er wanderte auf meiner Schulter nach draußen, Hörnchen und Croissant folgten recht zügig, allein Brioche brauchte ein bisschen „drängelei“ unsererseits, fand aber dann auch den Weg über die Schleuse nach draußen. Macht es gut, passt auf Euch auf, lasst euch ab und zu sehen, es täte uns so gut. Hier die letzten Bilder