20.08.2022

… Abschied …

Wir hatten uns entschieden Lilly am Donnerstag ein zweites Mal in Richtung Wildwald Vosswinkel, dann aber nicht in das Auswilderungsgehege, sondern in das Residentengehege, zu bringen. Sie ist definitiv nicht auswilderungsfähig – oder wie man auch sagt „wildbahnfähig“ – Alternative wäre nur einschläfern, aber dafür ist sie einfach zu fit und kann im Wildwald noch als Anschauungsobjekt dienen, wie so viele Tiere dort, die auch nicht ausgewildert werden können. Der Abschied ist vor allem mir – Steffi – sehr schwer fallen. Ich werde sie unendlich vermissen. Keine mehr, die mich morgens weckt, die mit ihren Krallen meine Haare kämmt, mir Pistazien in den Jackentaschen oder in den Haaren versteckt, mich freudig begrüßt und super gerne in die Küche ausbüxt, um nach dem Rechten zu sehen, dann auch mal den Weg nach oben ins Obergeschoss nimmt und dort die Räume „inspiziert“, sind die auch ordentlich geputzt etc., etc. Es gibt so viele Storys um Lilly, sie ist uns einfach ans Herz gewachsen, z.T. folgt sie schon wie ein Hund, aber nein, sie ist ein Wildtier, sie kann nicht in der Wohnung gehalten werden und sie wird sich hoffentlich mit der roten Eichkatze „Fuchsia“ im Residentengehege verstehen. Allein die Benutzung des Laufrades könnte ein Problem werden, denn beide, Fuchsia und Lilly, laufen ausgiebig im Laufrad. Wir werden mit Bildern berichten, hier meine letzten Bilder aus dem Wohnzimmer und die ersten aus dem Residentengehege.

„Lilly, halte dich tapfer, aber wir sehen uns ja in der nächsten Zeit fast täglich!“

Und ja, bezüglich Lilly bin ich Helicoptermama, dazu stehe ich!

Umzug der 9erGruppe ins Wohnzimmer …

Die Eingewöhnung war leider überhaupt nicht einfach, denn irgendwie hatten wir das Gefühl, dass die Erweiterung vom Laufstall auf 23m² Wohnzimmer zu schnell und zu viel war. Die ersten Tage kamen die Fellnasen kaum von den dargebotenen Kuscheltunneln, Fleecetunneln, Häuschen, Hängekobeln etc. herunter, das war ihnen wohl alles völlig suspekt. Erst seit gestern scheint sich die Scheu so ein bisschen aufzuheben und man stromert durch das Wohnzimmer, in Eichhörnchenmanier, Nase auf dem Boden und Vorschub … wir müssen abwarten und Geduld haben. Aber wieder was gelernt, da muss der Übergang „sanfter“ werden, quasi „Softrelease ins Wohnzimmer“.

Das Pipiproblem bei Maverick und ChokDi ist erledigt, sieht alles wieder gut aus, auch die Urinteststreifen sind in Ordnung, die ABs werden abgesetzt. Allein die Schulter von ChokDi bereitet uns Sorgen. Laut TA kann der Heilungsprozess 4-6 Wochen dauern, so lange können wir aber ChokDi nicht im Wohnzimmer halten. Urps, nächstes Problem, aber auch dafür werden wir eine Lösung finden. Aktuell hoppelt er auf 3 Beinen durchs Wohnzimmer, geht, aber natürlich nicht toll, aber er ist in der 9er-Gruppe mitten drin und das ist für den Heilungsprozess auch ausschlaggebend. Er will mitmachen, er soll mitmachen und er wird es tun, so wie es seine derzeitigen körperlichen Voraussetzungen erlauben. Ihn von der Gruppe zu trennen ist überhaupt keine Option, auch wenn Andere was Anders behaupten.

Nun zu unseren Superpfleglingen: Lara (ehemals NN) hat uns überraschend verlassen. Es schien alles gut, sie hat keine Anzeichen für Probleme angezeigt, lag aber morgens bei der Fütterung um 2.30 Uhr tot in ihrem Nest. Das ist bitter, vor allem, weil keine Anzeichen zu erkennen waren und man immer zweifelt, ob man was falsch oder etwas übersehen hat. Wir „sehen“ die Tiere allerdings immer nur von „außen“ und sie können uns nicht mitteilen, wo ev. Probleme sind. Undendlich traurig haben wir sie begraben.

Volti, vom Strommast, ist nach wie vor instabil, heißt, mittlerweile trinkt er gut, allein Köttel will er uns nicht schenken. Er war sowohl dehydriert als auch ausgehungert, wahrscheinlich wird er alles, was wir ihm derzeit geben, noch komplett im Körper verbauen. Wir müssen Geduld haben und hoffen. Sein Gewicht war erst stabil, dann ging es runter, jetzt wieder rauf. Man bangt mit, man fiebert mit, man hofft, man überlegt, was man noch tun kann. Er braucht ganz viel gedrückte Daumen.

Wildtierfotoshooting

Gestern hatte ich die Gelegenheit zu einem Fotoshooting mit Emma; sie ist eine Steinmarderdame, die mit der Hand von Anneli im Wildwald aufgezogen wurde und jetzt gaaannnnzzz langsam an die Freiheit gewöhnt wird. Bevor sie sich aber „von dem berühmten Acker macht“, wollten wir noch ein paar Fotos machen. Nach 20 Minuten waren einige Bilder geschossen, Emma ließ sich von mir als unbeteiligte Dritte kaum ablenken, die Geräusche der Kamera, wenn auch recht leise, für ihr Gehör aber mit Sicherheit hörbar, nicht ablenken. Hier eine kleine Auswahl der Bilder. Wildtiere, einfach nur schön, da braucht es keine Farbzüchtungen, Natur pur!