14.06.2022

==> im Auswilderungsgehege Lina und Lino (ca. 10 Wochen)
==> im Wohnzimmer Lilly, Fee & Lotta (ca. 7 Wochen), Sammy (ca. 5 Wochen), Amelie & Fridolin (ca. 6 Wochen)
==> im Körbchen „Roxy“, 3-4 Wochen, Augen noch geschlossen
==> im Badezimmer „Selmi“, ca. 10-12 Wochen alt

Langeweile ausgeschlossen!

Erst mal etwas ganz Wichtiges vorweg. Unsere Videos bei YouTube werden gerne kommentiert und mittlerweile trudelt auch die ein oder andere Spende z.B. von Jeannette bei uns ein. Vielen, vielen Dank dafür. Wer spendet und eine Spendenquittung haben möchte, der schickt uns doch bitte eine Mail an post@aktion-eichhörnchen.de mit der postalischen Adresse, damit wir die Spendenquittung auch zuschicken können.

Jetzt zu unserem „aktuellen“ Bestand:

Lina und Lino im Auswilderungsgehege sind nach wie vor gut drauf. Mal eher reserviert, am nächsten Tag krabbeln sie unter den Pullover und freuen sich über Streicheleinheiten. Ansonsten genießen sie das AI-Buffet. Die Beiden sind in sofern etwas Besonderes, als dass sie nicht in den Wandkobeln schlafen, sondern lieber in der -eigentlich für den Mittagsschlaf gedachten – Hängematte. Gut, die Nächte sind nicht kalt, vielleicht ist das für Eichhörnchen mit ihrem Pelz angenehmer, sie haben es uns noch nicht verraten.

Unsere zwei „Wackelkandidaten“ (Flüssigkeit in der Lunge) Amelie und Fridolin im Wohnzimmer gehen bisher einen guten Weg. Sie toben, aber lang nicht so ausdauernd wie die anderen, schlafen viel und müssen zur Milchspritze auch mal geweckt werden, aber dann wird sie auch sehr gerne genommen. Sie legen beide an Gewicht zu, allerdings scheint sich bei Fridolin ein Abszess an der Schnauze zu bilden, das müssen wir natürlich beobachten wie ähnlich bei Keks und Lina. Bezüglich der Lunge wissen wir aus Erfahrung, dass es schnell „umschlagen“ kann, wenn die Lunge das Körperwachstum nicht mehr „verkraften“ kann. Sie sind noch lange nicht über dem berühmten „Berg“. Und gerade deshalb freuen wir uns jeden Morgen, wenn wir die beiden begrüßen dürfen.

Lilly mit ihrem Schädelhirntrauma wackelt leider immer noch ordentlich mit dem Kopf, kommt aber gut zurecht, sie springt, klettert, das sieht alles gut aus, sie ist aber nicht so schnell wie z.B. Lotta und vor allem Fee, die jetzt schon ein „Speedy“-tempo und auch schon Sprünge bis zu 2 Meter hinlegt. Lotta ist immer noch sehr „Leicht“, aber auch sehr wendig und schnell. Sie macht gerne mal ihr „eigenes“ Ding im Wohnzimmer, gesellt sich im Schlafkobel aber gerne zu Fee.

Sammy, unser „Nachteichkater“ (Anlieferung war um 1 Uhr nachts) steht so ein bisschen zwischen den beiden Gruppen. Während er noch vor 2 Tagen eher bei den „Kleinen“ Amelie und Fridolin war, tendiert er immer mehr zu den Großen. Er schläft oben mit Lilly im Kletterbaum, tobt mit Lilly, Fee und Lotta, wenn auch noch nicht so schnell, faucht wie ein Löwe, wenn ihm eine der Damen zu nahe kommt usw. Er wird seinen Weg gehen, mit Sicherheit.

Gerade die Fütterungen um 0 Uhr sind schon ganze „Milchschlachten“. Je nachdem, mit welchem Hörnchen man gerade beginnt, das vielleicht beim Trinken sehr laut „schmatzt“, ist man plötzlich von 6 Hörnchen umringt, die sich um 1 Spritze streiten. Zum einen reicht das Gläschen dann nicht aus, zum anderen bekommt der Begriff „Multitasking“ oder vielmehr „Multihandling“ eine ganz andere Qualität. Wie zieht man eine Milchspritze auf, wenn ein Hörnchen das Milchgläschen mit seiner Nase blockiert, ein Hörnchen den leeren Sauger nicht loslässt und jeweils rechts und links ein Hörnchen auf dem Arm oder Handgelenk sitzt!? Da gibt es dann schon mal ein Nasenstüber von uns, geht ja nicht anders!!! Aber, es geht natürlich kein Hörnchen hungrig ins Bett, es ist genügend Milch da und irgendwann ist der Hype dann auch vorbei und plötzlich sind alle in ihren Schlafecken verschwunden. Apropos Schlafecken, die wechseln quasi täglich und zwar hinsichtlich des geographischen Ortes als auch hinsichtlich des Partners/Partnerin. Das ist aber auch ok so, denn Eichhörnchen haben in der Freiheit auch immer mehrere Schlafkobel in Betrieb. Der Kobelbau, insbesondere der Winterkobel, nimmt schon mal 2-3 Tage in Anspruch. Geht ein Kobel durch Sturm oder weil er plötzlich „fehlbesetzt“ ist, verloren, haben die Eichhörnchen immer einen Ausweichkobel. Früh übt sich also auch schon im Wohnzimmer. Bedeutet für uns, dass wir jeden Morgen die Eichhörnchen suchen müssen …

Am Sonntag erreichte uns noch Roxy. Sie ist zwischen 3-4 Wochen alt, das genaue Alter können wir bestimmen, wenn sie in den nächsten Tagen die Augen aufmacht, dann ist sie zwischen 28 und 32 Tagen alt. Sie hat leider 2 Bauchwunden, die von dem TA, bei dem sie angelandet ist, genäht wurden, ein Hämatom und auch noch einen kleinen Geschwulst. Muss alles beobachtet werden. Eine liebe Tierarzthelferin hat sich dem Tier angenommen, aber man hat dann feststellen müssen, dass man zeitlich dem Tier nicht gerecht werden kann, insbesondere je älter es wird, die entsprechenden Räumlichkeiten nicht zur Verfügung stehen und hat sich hilfesuchend an uns gewendet. Roxy war schon „spritzengängig“, keine Flöhe, keine Zecken, nichts, gar nichts. Alles perfekt gemacht. Super, das hat uns sehr viel Arbeit abgenommen. Und klar, für Finder ermöglichen wir später immer noch mal Besuche, das ist uns auch sehr wichtig. Roxy hat sich mittlerweile in unseren „Betrieb“ eingelebt, noch hört sie nichts, aber das wird mit dem Öffnen der Augen folgen. Sie trinkt mittlerweile gut, nimmt gerne ihre 2 1/2 ml und bringt immerhin schon 97g auf die Waage, das ist super!

Gestern erreichte uns noch ein Jungtier „Selmi“, das sich nicht mehr aus einem Futterkobel bewegte. Was tun? Kurzerhand erfolgte die Übergabe auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants, komplett mit Futterkobel. Im Badezimmer begutachtet waren wir sehr verwundert. Motorisch fit, Köttel super, Urinteststreifen auch super, aber die Eichkatze voller Milben! Da war Eile geboten, denn die Pfotenballen neigten eher zu einer weißen, als zu einer rosa Farbe. Kurzerhand musste die kleine Eichkatze (ca. 10-12 Wochen) sich mit Kokosöl einreiben lassen und bekam noch ein Mittel gegen die Milben. Davon war sie nicht begeistert und hat uns das auch schmerzlich sprüren lassen, auch durch einen Ziegenlederhandschuh. Aber solche Kollateralschäden sind wir mittlerweile ja schon gewöhnt. Ob unsere Milbenbehandlung rechtzeitig war, wissen wir aktuell noch nicht, denn die braucht mindestens 24 Stunden, bis sie „anschlägt“. Die ersten 12 Stunden hat sie gar nicht gefressen, völlig verängstigt. Bei der Kontrolle eben, hatte sie sich aus der Knabberschüssel Pistazien und Pinienkerne geholt und das Schälchen mit Wassermelone war leer. Ufz, die nächste Nacht wird es zeigen. Sobald sie einigermaßen fit ist und die Milbenmittel wirken, muss sie wieder in ihr angestammtes Revier zurück, da ist ihre Familie. Wir sind in ständigen Kontakt mit der Finderin. Sie braucht aber noch ein paar gedrückte Daumen.
Von ihr haben wir verständlicherweise keine Bilder gemacht, denn sie soll möglichst „wild“ bleiben, steht auch alleine und in einem ruhigen Zimmer in ihrer Box. Sie muss zur Ruhe und zu Kräften kommen. Es wäre wirklich einer der wenigen Fälle, die glücklich enden „könnten“. Die meisten adulten Eichhörnchen werden zu spät gefunden, bzw. suchen sich zu spät Hilfe, so dass man zur Sterbebegleitung mutiert. Vielleicht klappt es ja mal, aber dann auch nur, weil die Finderin sehr aufmerksam war und das Eichhörnchen beobachtet hatte.