08.06.2022

„Unna“-eraner Neuzugänge:
Gestern gab es zwei Neuzugänge aus Unna. 2 Rückführungen haben leider nicht geklappt, die Mutter ließ sich trotz Hörnchen-Ruf-Lockton nicht herbeirufen andere Hörnchen waren auch nicht zu sehen. Die beiden heißen Amelie und Friedolin, die Namen haben sich die Kinder am Fundort ausgesucht. Sie sind beide noch sehr aufgeregt und zappelig, Milch aus dem Sauger nehmen sie gerne, wenn auch noch nicht ausreichend, aber das ist der Aufregung geschuldet und völlig normal. Pipi ist auch in Ordnung. Da Amelie auch ordentlich niest, muss sie leider Bekanntschaft mit unserer TA machen, die Lunge hört sich erst mal gut an. Aber das lassen wir besser von der Fachfrau abklären.

Obwohl sie erstaunlicherweise weder Flöhe noch Zecken mitgebracht haben, müssen sie noch in Quarantäne bleiben, denn die Wohnzimmerbesatzung soll ja nicht mit irgendetwas Fiesem angesteckt werden, das man auf den ersten Blick nicht sieht. Aber, sie sind zu Zweit und wenn man Eine/n nur zum Füttern rausnimmt, meckert der/die Andere ohne Unterlass. Sie hängen sehr aneinander. Von daher werden sie die Quarantäne bestimmt gut überstehen.

Eigentlich ist unser Wohnzimmer mit 4 Hörnchen schon gut gefüllt, aber es sind „Unnaer Kinder“ und unser Verein Aktion Eichhörnchen e.V. hat sich der Pflege und dem Schutz der Eichhörnchen insbesondere aus Unna gewidmet, so dass die beiden noch in die Gruppe im Wohnzimmer integrieren werden. Wird nicht einfach, das wissen wir! Sie müssen sich erst an uns gewöhnen und dürfen dann erst ins Wohnzimmer übersiedeln. Aber wir sind uns sicher, die beiden schaffen das.

Das hat z.B. jetzt auch Sammy mit Bravour gemeistert. Er, der eigentlich 2 Wochen jünger ist, tobte heute morgen mit den 3 „großen“ Damen durch das Wohnzimmer. Er hängt sich so ein bisschen an Lilly dran, die noch Defizite bezüglich ihres Schädel-Hirn-Traumas hat, er seilt sich auch früher in seinen Kobel ab, weil er einfach noch mehr Schlaf benötigt. Aber er will mitspielen und das „Wollen“ ist das Ausschlaggebende. Fridolin und Amelie liegen quasi genau zwischen Sammy und den drei Damen Lilly, Fee und Lotta. Die Schwierigkeit für uns ist immer, das Ganze „abzubremsen“, nicht zu schnell, alles in Ruhe. Wir dürfen die Tiere weder unter- noch überfordern. Aber wenn es dann klappt, wie jetzt bei Sammy, sind wir doch einfach nur froh und glücklich, den Tieren vielleicht doch noch eine schöne Kindheit zu verschaffen, wenn sie auch nicht „natürlich“ ist, das wissen wir. Wir können die Eichhörnchenmütter nicht mehr herbeizaubern und wir sind ganz weit weg davon sie zu „ersetzen“, das geht nicht.

Und damit die Beiden nicht in Vergessenheit geraten: Lina und Lino sind im Auswilderungsgehege im Wildwald angekommen. Sie scheinen nach wie vor in der Hängematte zu übernachten, die anderen Kobel sind noch völlig unberührt. Lina läuft schon stereo, aber es hilft nichts, sie muss sich erst noch an die neue Situation, die Geräusche, den Rufen von Habicht, Waldkautz und Rotmilan lauschen, bevor sie nach draußen darf.