09.09.2021

Bei uns aktuell: Schrebi, w, ca 6 Wochen alt
Im Außengehege: niemand

Schrebi gibt uns jede Menge Rätsel auf. Sie hat 15 g zugenommen, das ist ein gutes Zeichen, vor allem wo sie Milch aus der Spritze nicht nimmt. Ihr Verhalten aber gibt uns zu denken, sie ist ungeheuer ängstlich, wagt keinen Schritt allein und liegt fast den ganzen Tag irgendwo an einen unserer Körper geschmiegt und ruht oder turnt dort quasi auf der Stelle. Sie frisst nur, wenn wir ihr etwas direkt reichen oder in ihren ganz wenigen aktiven Momenten, in denen sie dann an eines der Buffets auf der Heizung geht. Ihr Erkundungsdrang dauert maximal 5 Minuten, dann sucht sie wieder Zuflucht, ihr Schlaftipi akzeptiert sie nur zur Nacht, notgedrungen. Solches Verhalten haben wir noch nie erlebt, auch bei unseren Einzelgängern nicht. Dabei macht sie einen völlig gesunden Eindruck, Vertrauen hat sie auch zu uns gefasst, so richtig ausgelassen wird sie nur, wenn sie möglichst in der Dunkelheit mit unseren Fingern spielen kann, dann tollt sie herum, legt sich auf den Rücken, lässt sich am Bauch krabbeln, kneift uns…


Kurze Zeit nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, geht es genau in die andere Richtung: Schrebi ist munter, unternehmungslustig, offensichtlich guter Dinge, wir haben davon ein Video gemacht, das jetzt bei Youtube steht. Sie knabbert selbständig, kommt zwischendurch nur noch kurz zu uns und probiert alles aus, dabei ist zu sehen, dass sie prima klettert und sogar mit dem Seil ganz gut zurecht kommt, sie hangelt sich am Bügelbrett auf den Schrank (hätten wir nie gedacht), nur mit dem Herunterklettern klappt das noch nicht so. Jetzt wäre der Zeitpunkt, wo sie dringend ein Gesellschaftshörnchen bräuchte zum sozialen Lernen und zur Vermeidung von Langeweile, aber leider ist die Saison fast beendet und niemand kann oder will uns ein passendes Tier abgeben, klar, eine funktionierende Gruppe würden wir auch nicht trennen wollen. So wird Schrebi weiter Einzelgängerin bleiben, mehr oder weniger auf uns fixiert, und wir hoffen, dass das im Außengehege dann ein wenig ausgeglichen wird, denn dort ist sie ja die allermeiste Zeit allein.


Urin absetzen kann sie (noch) nicht allein, ansonsten ist alles gut, sie bewegt sich toll, hat keine Parasiten, Pipi und Köttel sind perfekt, die Zähne stehen so wie sie sein sollen, sie kann nagen, sich putzen und versucht sich mittlerweile auch an Sonnenblumenkernen und Zirbennüssen. Sie ist ein rechter Sonnenschein und macht uns viel Spaß.

Im Wildwald nimmt die Zahl der Hörnchen, die sich bei uns Futter und Vorräte holen, ab, jetzt sind es pro Abend vielleicht noch 6 Tiere, Vivi haben wir schon seit Tagen nicht mehr gesehen, Polli ist noch täglich da genau wie Moritz und einige andere, die wir aber nicht mehr genau zuordnen können. Hoffentlich geht es allen gut.