07.06.2021

Gestern Mittag sind dann alle draußen, vielleicht war es ihnen ja suspekt, dass wir in der Nähe der Tür gewartet haben. Ist ein komisches Gefühl zwischen Erleichterung und der Sorge, dass sie draußen nicht zurecht kommen könnten. Es wimmelt förmlich vor Hörnchen, überall sieht man sie in den Büschen und Bäumen turnen, die Futterstationen an den Gehegen werden gut angenommen, die beiden neuen sind noch nicht entdeckt worden. Mary kommt nicht mehr nahe heran, sie flitzt aber auch nicht davon, wenn sie uns entdeckt. Wir bereiten schon mal das Gehege vor, vertrocknete Zweige raus, die alten und zerschlissenen Seile raus, Kobel reinigen, Futterschalen auch, was eben so anfällt. Zum Laufrad: das Video hat Reaktionen ausgelöst, das Laufrad ist nach innen nicht abgesichert, Hörnchen, die zur Achse hin aussteigen laufen Gefahr, von den Speichen verletzt zu werden. Zum einen sind Eichhörnchen von ihren Reaktionen und ihrer Mobilität her anders drauf als andere Tiere, wir haben das Treiben jetzt ausführlich beobachtet und zu keiner Zeit irgendeine knappe Situation oder gar einen Unfall gesehen, zum anderen haben wir im Moment ganz andere Prioritäten. Ein neues Rad oder eine Plexischeibe zur Abdeckung kommt, wenn wir die nächste Gruppe im Wald haben, jetzt sind einfach ganz andere Dinge wichtig, tatsächlich sind 24 Stunden manches Mal zu wenig, um ein Tagesprogramm unterzubringen.

Dann wieder ab nach Hause, dort wartet unsere Patientin, der wir eine Zecke entfernen, die wir jetzt erst entdecken. Und dabei hatten wir sie sehr gründlich abgesucht, eben weil sie so brav und ruhig war. Tara und Paul haben am frühen Abend noch Turnbedarf, das ist eher ungewöhnlich, um die Zeit sind sie lieber zurückgezogen für sich, vielleicht merken sie, dass wir viel unterwegs sind.

Am Montag morgen entdecken wir noch drei (!) weitere Zecken neben der Nase, die sitzen blöd, da kann man den Zeckenheber kaum ansetzen. Wir warten, bis sie wieder müde ist, dann werden wir wohl mit der Pinzette einen Versuch starten.

Vorher waren wir noch zu nachtschlafender Zeit im WiWa in der sicheren Erwartung, dort unsere 7 aus dem Gehege plus Mary plus weitere Hörnchen im Streit um die Futterstationen zu sehen, aber da waren wir wohl zu früh, die Tiere richten sich nicht nach unserem Dienstplan. Henni konnten wir beobachten, er war der erste, sonst haben wir noch aus der Ferne zwei gesehen, die wir aber nicht identifizieren konnten. Entweder sind sie gestern noch weiter in den Wald gezogen oder sie haben noch keine Not und schlafen gern länger.