Billy
Wir wollten ja schon längst mit dem Blog wieder anfangen, aber gesundheitliche und private Hindernisse haben das „erfolgreich“ verhindert. Heute allerdings ist uns etwas widerfahren, an dem wir echt „zu knacken“ haben. Billy ist über der Regenbogenbrücke … es sind mehr als Krokodilstränen geflossen … es ist die pure Verzweiflung, wenn man ein Eichhörnchen auf der Hand hat und es stirbt einfach so weg und man selbst kann nichts mehr tun… das wünscht man Keinem und das hat mit Resilienz, gerade bei Herzenshörnchen, nichts zu tun, da gibt es keine Resilienz, da gibt es nur Tränen.

Billy ist hier im Blog noch nicht bekannt, er kam am 28.06.2025 von Jörg zu uns, der ihn in unsere Station brachte, Jörg, vielen Dank dafür! Billy war von Anfang an ein sehr lieber Eichkater, keine Beißereien, hat sich nach der Quarantäne gut mit den anderen Eichies verstanden und wechselte ins Wohnzimmer.
Gestern abend/nacht kam dann der Supergau … in und während meiner täglichen Putzaktion lief er mir nach wie ein „Nachlaufhörnchen“, nachts!!! Sehr ungewöhnlich. Er lies sich auch ohne Probeme aufnehmen, was nicht „normal“ ist im Wohnzimmer, die Hörnnchen wollen dann meistens nichts mehr von mir wissen. Und dann war klar, der Kleine ist viel zu „heiß“ (man bekommt irgendwann ein Gespür dafür), war zu unruhig, rollte sich sofort in die Hand ein und blieb liegen, einfach so. Also, ab mit ihm in den Keller (ich wollte ihn keine Sekunde alleine lassen) und da eine neue, kleine, desinfizierte Transportbox geholt und ihn mit Futter und Wasser einquartiert, er brauchte definitiv Ruhe. Dann schien erst mal alles gut.
Im Laufe des heutigen Tages haben wir immer mal wieder nach ihm geschaut, es schien erst mal alles in Ordnung, bis zur Mittagspause …. er wurde unruhig, zitterte, krampfte, immer wieder sehr heiß. Ich habe Billy dann aus der Box genommen und ihn in ein dickes weißes Tuch gehüllt, dass er sich durch die Krämpfe nicht wehtun kann. 30 Minuten später war er über der Regenbogenbrücke, in meinen Händen gestorben. Wir vermuten epileptische Anfälle.
Genau das sind die Momente, die einen an der eigenen Kompetenz zweifeln lassen. Hätten wir es erkennen müssen? Hätten wir überhaupt etwas tun können?
So was zu erleben ist schwer erträglich und da hilft dann eigentlich auch nur der eigene Job „Nüsse verdienen“, Ablenkung, mit anderen Problemen beschäftigen, wenn sie einem dann auch als völlig nichtig erscheinen.
Es tut mir leid für diesen emotionalen Blog, aber ich denke, wir zeigen damit auch, dass wir an jedem Hörnchen hängen, dass wir alles versuchen, aber auch das ein oder andere Mal verlieren/scheitern.
Die Blümchen für Billy sind gekauft, heute abend in der Dunkelheit werden wir ihn beerdigen mit Kerzenschein und allem was dazugehört.

„Billy, mach es gut, grüße alle da oben auf der Eichhörnchenwolke und vor allem: schickt bitte allen Menschen auf der Erde die Nachricht, immer wieder:
„Helft uns bitte, wir brauchen Futter und Wasser! Seht nicht weg, wenn wir Hilfe brauchen!“