20.08.2023

Seit dem letzten Blog 6 Tage vergangen??? Wo sind sie nur geblieben???

Die Zeit rennt und wir rennen mit!

Unter der Woche passierte nicht viel, die Hörnchen haben gefressen, jede Menge Krümel und Hinterlassenschaften hinterlassen usw., wie Eichhörnchen nun mal im Alltag sind.

Am Freitag war der geplante große Auszug von Lui und Garfield in die Auswilderungsvoliere nach Lippetal. Extra einen Tag Urlaub genommen, weil das ja alles organisiert, geplant und vor allem durchgeführt werden muss. Nach der morgendlichen Toberunde, so gegen 8 Uhr, haben wir versucht, die beiden Eichkater in die Boxen zu bringen. Bei Garfield überhaupt kein Problem, er schnupperte die Pistazien, Maronen und Zuckermais in der Box, nix wie rein, Klappe zu, erledigt. Lui war da ganz anders drauf, da war nichts zu wollen, er wollte nicht in die Box. Wir hätten Emilia und Harry, die ja noch im Wohnzimmer verbleiben sollten, 3x in die Boxen sperren können, aber nicht Lui. Also, was macht man, man bringt erst mal den einen weg, er soll ja nicht in der Transportkiste versauern.

Das hat auch super geklappt, denn mit Garfield sind noch 5 Hörnchen der Pflegestelle Lippetal angekommen. Alle gleichzeitig rausgelassen. Hier zeigt sich, dass die einen ganz forsch und mutig sind und gleich das Gehege, mit sehr vielen Kletter- und Schlafmöglichkeiten ausgestattet, erkunden. Es liegt in einem Gebiet mit vielen Wal- und Haselnussbäumen, Brombeeren, Kürbissen, usw., Schlaraffia für Eichhörnchen. Ein paar Schafe sind auch da, die dienen später als Wollspender für den Kobelbau.

Nachdem wir ein wenig gewartet haben, die Futterschalen und Wasserspender aufgefüllt hatten, fuhren wir wieder nach Hause. Die „Mission Lui“ gestaltete sich fast als „Misson Impossible Lui“ und dauerte bis tatsächlich 18 Uhr. Erst dann konnten wir ihn „stellen“. Davor ist er uns ausgebüxt: einmal aus dem Kescher, der plötzlich ein Loch hatte, aus diversen Verstecken, wo er die unmöglichsten Ausgänge gefunden hat. Er hat uns fast in den Wahnsinn getrieben, aber wenn er nicht fit für die Freiheit ist, wer dann? Wir konnten ihn dann tatsächlich mit einer „Tupperschüssel“ festsetzen. Lui hatte den Fehler gemacht, dass er unter einer doppeltliegenden Decke in dem Zwischenraum ging. Tupperschüssel drüber und mitsamt Decke in die Box. So weich ist noch kein Eichie beim Transport gebettet gewesen. Wir sind direkt wieder nach Lippetal gefahren. Dort angekommen, wollte er gar nicht raus, wir mussten ihn schon „nötigen“. Von der morgendlichen Auswilderung lagen noch 3 Hörnchen auf den Kobelboxen. Was macht Lui? Er gesellt sich einfach dazu und kuschelt. Was für ein Haudegen!

Macht’s gut ihr Beiden. Ihr seid echt klasse und habt die besten Voraussetzungen auch in Freiheit erfolgreich zu sein.

Damit war unser Zeitplan für Freitag natürlich völlig aus dem Ruder. Eigentlich wollten wir auch noch die beiden Gruppen aus dem Arbeitszimmer, zum einen Kratos und Illi, sowie die Minis Rudolf, Blondie, Eva und Lexi ins Wohnzimmer bringen. Hier noch Bilder aus dem Arbeitszimmer:

Davor sollte noch ein kompletter Kuscheldeckenwechsel erfolgen – sprich, eine kleine (3 Stunden dauernde) Grundreinigung des Wohnzimmers. Wir wussten, dass Harry das nicht stört und Emilia war während der ganzen Fangversuche von Lui so „tiefenentspannt“, das hat sie überhaupt nicht gestört, wir waren völlig perplex. Also Deckenwechsel, alles sauber gemacht und dann haben wir am Freitag Abend nur noch Kratos und Illi nach unten gebracht. Für die Minis wäre es einfach zu spät gewesen, sie schlafen ja noch erheblich mehr, als die Großen. Die erste Nacht von Kratos und Illi im Wohnzimmer hat „solala“ geklappt. Gegen 0 Uhr musste ich Illi von der Couch pflücken, irgendwie hatte sie keinen Schlafplatz gefunden. Ich habe sie dann in ihr ursprüngliches Tipi gelegt und da hat sie dann auch in Ruhe die ganze Nacht verbracht. Kratos hat sich im „Schottenkobel“ eingenistet und da schläft er auch heute noch.

Am nächsten Morgen (Samstag) stand der Wildwald Vosswinkel auf dem Programm, der Gehegeumbau hat begonnen, wir wollten Lilly im Residentengehege sehen, die Futterstationen auffüllen und einfach mal „spickeln“.

Lilly freute sich über ein Stück Zuckermais. Leider düste sie sofort damit ab, so dass wir keine Chance hatten ein Bild zu machen, bis auf das:

Natürlich haben wir auch Bilder vom Umbau gemacht und es gibt auch einen Eintrag auf Instagram vom Wildwald.

Die Rechnung wird nicht klein werden, aber wir haben auch ein gut gefülltes Vereinskonto und bei der ersten Finanzamtsprüfung haben wir eben auf diesen Umbau hingewiesen und durften die Vereinsersparnisse entsprechend „überziehen“ (bis 2025). Der Umbau ist aufwändig, denn das Casanet ist auf Rollen und recht „störrisch“ in der Behandlung. Das glatt auf so eine lange Fläche zu bekommen ist nicht einfach, aber mit den vielen helfenden Händen der FÖJler sieht das gut aus:

Umbaumaßmahmen an unserem Auswilderungsgehege

Wann das Gehege letztendlich fertig ist und ob wir noch welche von unseren derzeitigen Hörnchen dort auswildern können, wissen wir aktuell nicht, wir müssen abwarten.

Aber zurück zum Samstag: zu Hause angekommen, haben wir dann die Minis, die so mini gar nicht mehr sind, „ins Wohnzimmer“ gebracht. Auch kein Problem. Harry ist ein Gemütsriese, der meckert nur, wenn die Minis mal aus Versehen, weil sie die Entfernungen noch nicht so gut abschätzen können, auf ihn springen, ansonsten freut er sich bestimmt über die neue Besatzung. Es wird gemeinsam am Kratztonnenturm getobt, sich um Leckerlies gestritten oder einfach mal zusammen gechillt, völlig entspannt. Interessant ist hier immer, wie die unterschiedlichen Charaktere der Eichhörnchen ausfallen: Illi ist zum Beispiel sehr schüchtern, sucht noch gerne die Tasche meiner Teddyjacke und kuschelt sich da ein. Kratos ist ein Haudegen, er beißt in alles, was er kriegen kann (Füße, Schuhe, Achillessehen, Finger), das kann weh tun und damit auch nervig sein. Erziehen? Keine Chance! Lexi, die Kleinste und Leichteste aus dem ehemaligen Nackiebereich, düst permanent durch das Wohnzimmer, die ist so gar nicht müde zu bekommen, ein echtes „Duracell-Hörnchen“ und trotzdem noch kuschelig.

So, nach dem ganzen Text noch eine große Bildergalerie, wir haben von den letzten Tagen über 800 Bilder, die mussten ja auch noch gesichtet, aussortiert und bearbeitet werden:

Aber jetzt hätten wir doch fast noch 3 Hörnchen vergessen! Bei allen Dreien warten wir auf die Ergebnisse des CVUA aus Arnsberg, die die Kotproben professionell untersuchen. Erst dann können wir entscheiden, wie es mit Ihnen weitergeht.

Krümel wohnt alleine in einem kleinen Laufstall. Ab und an darf Krümel, weil sie ja im Gegensatz zu Ilvy und Nuts komplett alleine ist, im Sportraum ihre Runden drehen. Sie darf am Montag auch mal zur TA, denn trotz Behandlung kratzt sie sich noch sehr oft. Das müssen wir genau abklären lassen. Deshalb ist es auch so wichtig, gerade die Tiere in der Quarantäne gut zu beobachten.

Von Ilvy und Nuts gibt es nach wie vor selten Bilder. Sie sind aber aktiv, Ilvy läuft nach wie vor sehr gerne in dem kleinen Laufrad und die Futternäpfe sind nach einem Tag ordentlich geplündert. Ihre Hinterlassenschaften sehen gut aus, wie auch bei Krümel, aber das hat nicht unbedingt was zu bedeuten, da können trotzdem fiese Bewohner drin sein, die aber von der Darmflora der Eichhörnchen in Schach gehalten werden.