08.08.2022

Die 3. Welle …

kommt so massiv, das ist nicht mehr zu bewältigen, auch heute steht das Telefon nicht mehr still. Gerade in NRW sind so gut wie alle Station komplett überfüllt, die nächsten heißen Tage rollen an und es kommen alle Altersgruppen, von 2 Tagen bis 7 Wochen aufwärts. Den Findern sagen zu müssen, wir können nicht mehr „helfen“, ist fast unmöglich, zumindest für uns. Es werden turbulente Tage …wir brauchen dringend mehr Päppelstellen oder wir verlieren die Tiere nicht nur im Straßenverkehr oder durch die natürlichen Feinde und die wegfallenden Lebensräume….

Alle Neuzugänge vom 04.08.2022 sind über der Regenbogenbrücke, allerdings aus den unterschiedlichsten Gründen.

Die kleine Ronia hatte von Beginn an weiße Pfotenballen (mangelnde Durchblutung), war sehr inaktiv und insgesamt „zu kalt“. Ein Eichhörnchen in der Hand muss sich für uns Zweibeiner „wärmer“ anfühlen, denn ihre normale Körpertemperatur (im Sommer) liegt bei ca. 38 Grad. Während der Winterruhe senken sie ihre Körpertemperatur auf 37 Grad, um Energie zu sparen. Da Eichhörnchen nicht schwitzen können und sie auch im Sommer „mit Pelz“ rumtoben, regulieren sie ihren Wärmehaushalt über Ruhepausen, vor allem in der Mittags- und Nachmittagszeit, über ihre Pfotenballen und den langen Schwanz. Sie können die Blutzirkulation im Schwanz quasi „steuern“ und damit auch den Wärmeaustausch. Bei Ronia hat das irgendwie nicht mehr funtkioniert, der Kreislauf wollte nicht mehr „anspringen“, sie ist in Ruhe eingeschlafen.

Die drei Minis Max, Moritz und Lotta waren unterschiedlich zu sehen. Moritz hat leider die erste Nacht nicht überstanden, er hat zwar seine Milch geschlabbert, wurde aber immer schwächer. Lotta und Max mussten wir am Samstag beim Nottierarzt über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Lotta hatte eine gebrochene Schulter, Max innere Blutungen, keine Chance für die Tiere „groß“ zu werden, also haben wir sie erlösen lassen, sie sollten auf keinen Fall leiden. 4 Hörnchen in 48 Stunden gehen zu lassen tut weh, auch, wenn sie nur sehr kurz bei uns waren, es sind wieder 4 weniger …

Gestern kam noch ein neuer Notfall, der es auch „in sich hat“:. Eddy, ihres Zeichens ein Mädchen, 12 g schwer. Sie ist sehr agil, bewegt alle 4 Gliedmaßen gut, schlabbert, allerdings noch ohne wirklichen „Saugreflex“ die Milch. Sie wurde 1 Tag vom Finder vorbildlich „gepäppelt“, toll und vielen Dank dafür! Wir sind derzeit über jede Unterstützung froh. Ob sie es schafft, steht in den Sternen. Sie braucht selbst viel Kämpferwillen. Sie kann z.B. ihre Körpertemperatur noch nicht selbst halten, das ist ihrem Alter „normal“. Das macht Mama Eichhorn und die Gewister im Kobel. Da sie derzeit „alleine“ ist, muss die Technik in Form von Wärmebett herhalten. Wie können es nur versuchen, wir „arbeiten“ bis zum letzten Atemzug …

Am Sonntag hatten wir auf dem Trödel im Wildwald Vosswinkel unseren Infostand. Obwohl es nur ca. 25 Aussteller waren, war es für uns ein voller Erfolg. Viele Kontakte geknüpft, super interessante Gespräche sowohl mit Ausstellern als auch mit Besuchern. Im nächsten Jahr soll der Trödel um weitere Themen (dieses Jahr nur das Thema Jagd und Reiter), erweitert werden. Wäre schön, wenn wir wieder dabei sein dürften.

Zur Päppelstation Unna

Die 8 Hörnchen im Auswilderungsgehege dürfen am nächsten Wochenende in die Freiheit, es sei denn, das Wetter macht uns ein Strich durch die Rechnung, dann müssten wir noch mal umplanen. Die 8 sind „reif“ für die Freiheit, sie kennen jetzt Regen, Wind, Wespen, die Rufe der Falken usw. und sie sitzen mit Blick auf die Außenfutterstationen, so dass sie auch wissen, wo sie in den ersten Tagen noch was zu fressen finden.

Ihnen nachfolgen werden dann auch am nächsten Wochenende unsere 4 Gebäckstückchen: Hörnchen, Brioche, Quarki und Croissant. Sie „rocken“ durch das Wohnzimmer, die ein oder andere Tapete hängt mal wieder runter, aber das kenne wir ja. Sie sind fit. Der „doppelte Kratzbaum“ ist, wie auch das Laufrad, permanent belegt, sie sprühen vor Lebenskraft und Entdeckertum, es wird Zeit für sie, Neues zu erkunden. Unsere Lilly wird dann in das Residentengehege im Wildwald Vosswinkel wechseln. Sie ist zwar motorisch so weit fit, springt, klettert, aber durch ihr anfängliches SHT (Schädelhirntrauma) nach wie vor erhelblich „langsamer“ als ein gesundes Eichhörnchen. Genau dafür sind Residentengehege geschaffen und sie teilt sich das große Gehege mit einer schönen roten Eichkatze. Auch sie läuft gerne durch das Laufrad und wir hoffen, dass die beiden sich gut verstehen und sich das große Laufrad dann künftig teilen. Wir werden berichten.

Nach der Grundreinigung des Wohnzimmers ziehen dann der 8er-Trupp aus dem Laufstall ins Wohnzimmer. Leider haben wir plötzlich einen Sorgenfall dabei. Wir wiegen die Hörnchen -wenn sie noch unter 4 Wochen sind täglich, über 4 Wochen alle 2-3 Tage (ein 120g Hörnchen auf einer Küchenwaage zum still sitzen zu bringen ist fast unmöglich). Dabei ist uns aufgefallen, dass Maverick bei 122g „stehen“ bleibt. Also kam er in die „genauere“ Beobachtung. Er trinkt gut, zieht sich danach aber recht frühzeitig zurück. Die Gewichtsentwicklung und das frühe Zurückziehen ist bei Eichhörnchen (aber auch bei anderen Haustieren, Degus sind da ähnlich gestrickt) ein „kleines“ Alarmzeichen. Bei der Fütterung heute morgen um 5 Uhr zeigte sich, dass der Urin von Maverick auch verfärbt ist (normalerweise muss bei ihm keine Urinstimulation mehr erfolgen, weil er selbst „Pipi machen kann“, aber er lässt es noch zu, wenn wir das machen). Wir werden mit Urinteststreifen und unserer TA hoffentlich das Problem kurzfristig lösen können, aber es ist mal wieder ein Beispiel dafür, dass man nie „nachlässig“ sein darf. Weder bei Eichhörnchen, noch bei seinen Haustieren. Je früher die Gefahr/Problem erkannt ist, um so besser und einfacher ist die „Lösung“!

Aber jetzt noch ein paar Bilder ….