02.06.2022

Mehrgenerationenwohnen leider gescheitert

Tja, wir sind ja immer sehr harmonierbedürftig und möchten das unseren Hörnchen auch „antun“. Deshalb versuchen wir immer verschiedene Altersgruppen in dem großen Wohnzimmer zu halten. Klappt leider immer mehr oder minder gut. Bei den 5 Hörnchen aktuell nicht. Es ist aber nicht so, dass die beiden Großen „Lina & Lino“ die Kleinen „Lilly, Fee und Lotta“ jagen würden, im Gegenteil, sie springen immer schön über sie hinweg, klauen ihnen kein Futter, überhaupt kein Feindkontakt, im Gegenteil, die kleine Fee schwingt auch schon mal ihre Tatze gegen die große Lina, die kleine Lotta faucht wie ein Löwe, wenn der große Lino sich nur „annähert“. Nein, es geht vielmehr darum, dass vor allem Lilly mit ihrem Schädelhirntrauma, als auch Lotta mit ihrem extremen Untergewicht vor diesen 2 großen Hörnchen „Angst“ haben. Lina und Lino rennen und springen in einem atemberaubenden Tempo durch das Wohnzimmer, wie gesagt, ohne die Kleinen irgendwie anzugreifen. Aber diese Schnelligkeit weckt offensichtlich schon die ersten Ängste vor Angriffen, das ist in den Genen verankert, das kann man auch nicht wegdenken, gut so, denn sonst wären sie nicht auswilderungsfähig, aber genau darauf müssen wir natürlich Rücksicht nehmen. Den Stress sollen die Kleinen in der Aufzucht natürlich nicht erleben, sie sollen in Ruhe und Frieden wachsen dürfen. Also haben wir die Drei erst mal ins Badezimmer umquartiert, da saßen schon öfters Hörnchen. Keine 10 Minuten nach dem Umzug tollten die drei -locker lässig- über die mit Fleecedecken überdeckten Fliesen. Da die Schafskälte mit 14 Grad auch Einzug gehalten hat, freuten sie sich auch noch über eine lauwarme Heizung.

Mit jedem Eichhörnchen, mit jeder Eichhörnchengruppe, lernen wir dazu. Toll, so soll es sein. Und nein, es ist nicht so, dass andere Pflegestellen uns dabei unterstützen könnten. Wir sind unter den Eichhörnchenpflegestellen ein kleiner „Exot“. Es gibt einige wenige Päppelstellen, die so viel Wohnraum zur Verfügung haben, dass sie ihnen ganze Zimmer zur Verfügung stellen können, andere halten die Eichhörnchen in entsprechend großen Käfigen. Letzteres ist nicht unser Ding, also müssen wir einfach ab und zu „improvisieren“ und wenn es dazu führt, das Badezimmer für ein paar Tage aufzugeben. Wir laufen deshalb auch nicht „ungeduscht“ durch die Gegend, da kann man sich mit den Hörnchen schon absprechen 🙂

Fazit: Generationenwohnen bei Eichhörnchen funktioniert, allerdings müssen auswilderungsfähige Hörnchen in die Auswilderungsvoliere übersiedeln. Ist das, aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen, nicht/noch nicht möglich, klappt das mit dem Generationenwohnen nicht, aber nur, weil die Kleinen „Angst“ vor dem Tempo der Großen haben, sie tun ihnen nichts.

Die beste Nachricht des Tages

Eigentlich sollten Lina und Lino schon längst im Auswilderungsgehege sein, allein der Abszess an der Nase von Lina hat das ausgebremst, denn ein geöffneter Abszess im Auswilderungsgehege, in dem wir keine Chance mehr haben an die Beiden, insbesondere an Lina, „dranzukommen“, war für uns keine Alternative. Den beiden ist das 23qm Wohnzimmer zu langweilig, Lina springt locker aus dem Stand 2 1/2 Meter. Lino ist nicht weit dahinter. Und, heute morgen schaute Lina von der Vitrine herunter und hatte einen Hautfetzen auf der Nase. Entweder hat sie sich den Abszess selbst aufgekratzt oder er ist geplatzt. Leider war der „Ausgang“ oben auf der Nase und es ist nicht alles „rausgeflossen“. Also, wir die Kleine gepackt und den ganzen Schmodder rausgedrückt bis Blut kam. Und wer jetzt glaubt, sie lässt das so über sich ergehen, obwohl sie uns ja kennt, falsch! Wir sind beide ordentlich gebissen worden, aber, es waren „Warnbisse“, ein bisschen fester als sonst „im Spiel“. Wenn man bedenkt, dass sie uns bis zu den Knochen durchbeißen könnte, dann hat sie das definitiv nicht getan. Und ja, klar hätten wir Handschuhe anziehen können, Ziegenleder usw., aber damit hätten wir nie den Abszess ausdrücken können, da ist null Gefühl in den Fingerspitzen. Im Endeffekt müssen wir jetzt hoffen, dass es sich weder entzündet noch sich wieder füllt. Das werden die nächsten Stunden/Tage zeigen. Lina selbst turnte schon ein paar Minuten später wieder auf uns rum, sie hat es vergessen oder ist uns nicht böse. Wir würden uns sehr für die beiden freuen, wenn wir sie am am Wochenende in die Auswilderungsvoliere übersiedeln können, denn die drei derzeitigen Insassen -Balou, Alya, Flora – dürfen zum Wochenende raus. Und dann, dann haben die drei Kleinen das Wohnzimmer für sich und wir haben ein hoffentlich spannendes und erfolgreiches Eichhörnchenwochenende hinter uns.

Spende

Noch eine ganz tolle Sache hat uns diese Woche erreicht. Wir haben vom KiJuPa Waltrop überraschender Weise eine Spende bekommen. Vielen, vielen Dank auch an dieser Stelle noch mal dafür. Wir hatten vorher nie eine Verbindung zum KiJuPa und wir können die Mitarbeiter*innen und das Jugendamt dahingehegen unterstützen, dass wir in der hörnchenfreien Zeit Kinderinfoveranstaltungen – ähnlich der Veranstaltung im Wildwald Vosswinkel – anbieten und unsere „Nachwuchskräfte“ über Eichhörnchen informieren. Der Erlös kommt natürlich zu 100% dem Verein Aktion Eichhörnchen e.V. zu Gute. Wir freuen uns über solche Angebote und nehmen sie gerne wahr.

Ein jugendlicher Eichkater gestern aus Iserlohn hat es leider nicht geschafft. Er hatte exorbitanten Durchfall, hatte schon leichte Krämpfe und später Schnappatmung. Die Nacht hat er leider nicht überstanden, da steht man dann ziemlich hilflos da, auch wenn man weiß, man kann nicht alle retten, so ist es doch traurig.

Gerade kündigen sich noch 2 Notfellchen an, die aber zur Pflegestelle nach Castrop Rauxel gegangen sind.