12.10.2021

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca 11.Wochen alt

Schrebi hat den nächsten wichtigen Schritt in ihrem noch jungen Leben prima geschafft – sie ist gestern nicht ganz freiwillig aus dem Spiel(Wohn)zimmer ins Auswilderungsgehege gezogen. Dort angekommen war sie voller Tatendrang und irre aktiv, ist gesprungen und geklettert, hat alles genau untersucht, und wir haben noch nie ein Hörnchen so intensiv schnuppern sehen wie sie. Zwischendurch suchte sie immer wieder den Kontakt zu uns, wir sind deshalb noch einige Zeit im Gehege geblieben. Jedes Hörnchen draußen vor dem Käfig wurde genau beobachtet, Besucher vorsichtig beäugt, Geräusche und Gerüche aufgenommen. Als wir nachmittags wieder hinfuhren konnte sie vor Müdigkeit kaum noch stehen und verzog sich dann nach auch bald in einen der eingebauten Kobel, die wir natürlich vorher mit Naturbaumwolle und ihren vertrauten Tüchern ausstaffiert hatten.


Diese Art des Umzugs am frühen Vormittag, wenn wir das Hörnchen einfach aufnehmen und in die Tragebox stecken, hat sich aus unserer Sicht bewährt, der Übergang ins Gehege fällt dem Tier viel leichter, als wenn wir es nachts mitsamt dem Schlafhäuschen verschleppen und bei Dunkelheit ins Gehege stellen.

Die anderen Hörnchen draußen kamen so in den Genuß von zwei Nußlieferungen, und sie waren alle da, Polli nahm auch direkt Kontakt zu Schrebi auf. Polli ist mittlerweile auch Publikumsliebling, sie nimmt von jedem Menschen Nüsse aus der Hand, selbst die Mitarbeiter/innen des Wildwaldes haben jetzt eine Nuß in der Jackentasche, falls sie ihr mal begegnen. Sie wird so langsam grau, sie ist mitten im Fellwechsel und fit wie ein Turnschuh.

Die Hörnchenpäppelsaison ist jetzt wohl vorüber, wir haben mal vorsichtig unsere Überlegungen wegen einer Gehegeerweiterung oder evtl. eines weiteren Geheges vorgetragen und sind zumindest auf Verständnis und Interesse gestoßen, interessant wäre eine „Übergangsunterkunft“ für ausgewilderte Hörnchen, die ja in der Regel zu jung sind, um sich einen Kobel zu bauen und sich irgend einen Schlafplatz suchen müssen. Für diese Tiere könnte ein Anbau an unser Auswilderungsgehege mit Zugängen von außen und innen und zwei Schlafkobeln innen etwas vom Umgewöhnungsstreß nehmen, und als Gehegebewohner/in könnten sie die Schlafplätze schon mal erkunden. Ideen haben wir genug und dank großzügiger Spenden könnte der Verein das auch bezahlen.


Nuß- und Futterspenden bekommen wir zur Zeit auch, die Walnussernte 21 hat begonnen, da kommt schon einiges rein, wir profitieren zur Zeit von Menschen, die einen Walnussbaum besitzen, aber mit den Nüssen nichts anfangen, auch einen Karton mit Maiskolben und Sonnenblumen haben wir bekommen. Allen diesen Menschen sind wir sehr dankbar und sie können alle ganz sicher sein, dass die Futterspenden alle an die Hörnchen gehen, spätestens mit Beginn der Hörnchensaison 22…

Im Wildwald ist jetzt wieder Herbstferientrubel, viele Familien mit Kindern sind bereits morgens dort, abends ist immer noch Hirschbrunfttourismus, wahrscheinlich können Wald und Bewohner auch so langsam etwas Ruhe gut gebrauchen. Oft ergeben sich am Gehege gute Gespräche, manchmal kann man auch nur den Kopf schütteln, wir sehen jetzt erst einmal dem Ferienende entgegen, die Tage sind ja auch schon deutlich kürzer.

An dieser Stelle berichten wir jetzt wieder einmal wöchentlich am Samstag über die aktuellen Entwicklungen, in den nächsten Tagen liefern wir noch einige Videos von Schrebi nach.