30.05.2021

Vorgestern bekamen wir einen Hinweis aus dem Wildwald, dass in unserem Auswilderungsgehege Blut auf dem Brett an der Wand und im Futterkobel haftet, möglicherweise ist ein Tier verletzt. Wir sind sofort hingedüst, konnten aber kein Hörnchen mit einer sichtbaren Verletzung ausmachen, keines machte einen geschwächten Eindruck und in keinem Schlafkobel klebte Blut an der Baumwollauspolsterung…komisch. Untereinander benahmen sich die 7 auch völlig normal und stressfrei. Wir haben keine Erklärung für das viele Blut, das dort wohl geflossen sein muss, vielleicht haben die Hörnchen eine Maus oder eine Ratte weggebissen? Oder vielleicht hat sich ein Hörnchen ein Hämatom oder einen Abszess aufgebissen? Oder hat sich bei einer unglücklichen Landung auf die Zunge oder die Lippe gebissen? Auch am Samstag finden wir keinen Hinweis, alles scheinbar in Ordnung also. Unsere Pfleglinge werden natürlich immer größer, sie haben auch in den Wochen im Gehege noch einmal einen richtigen Wachstumsschub erlebt, der ohnehin nur knapp vorhandene Platz wird immer weniger bzw. passt immer weniger zum Bewegungsbedürfnis der Hörnchen, damit könnte auch der Stress größer werden, obwohl die Mädels und Buben zusammen aufgewachsen sind…es wird Zeit. Erst Mary und Emma aus dem Residentengehege plus die Kandidaten von dort, die der Wildwald gern auswildern möchte, einige Tage später dann unsere 7 – das wird ein Trubel im Wald, hoffentlich findet jede/r ein Revier.


Im Wohnzimmer sieht alles aus wie vor der Krise, zwar reagieren wir immer noch in höchster Alarmbereitschaft, wenn uns was komisch vorkommt, aber im Ergebnis leidet wohl keines unserer Pflegehörnchen unter Parasiten und das Medikament haben sie auch alle gut vertragen. Leider ist unsere Gruppe nicht so zusammengewachsen, wie wir uns das erhofft hatten, eigentlich haben wir drei Einzelgänger und das Geschwisterpaar Tara und Paul. Polli spielt sich immer wieder als Revierchefin auf, was oftmals zu Streß führt, Malbec zieht sich immer wieder gern zurück und versteckt sich irgendwo, vor allem wenn wir ins Zimmer kommen. Ansonsten sind alle fit und aktiv, klettern und springen, keinerlei Anzeichen für irgendwelche Ausfälle. Der Zeitpunkt des Umzugs naht, wir peilen mal vorsichtig das kommende Wochenende an, wir müssten ja nach der Auswilderung der jetzigen Bewohner alles säubern, die Kletterseile ersetzen und noch grob versuchen, das Gehege vor Mäusen und Ratten zu schützen. Unser neuer Flyerständer wird übrigens ganz gut angenommen, wir müssen immer wieder nachlegen.