22.05.2021

Wir haben Polli jetzt mal ein wenig genauer beobachtet, das geht jetzt ganz gut, weil sie etwas mehr Vertrauen hat und nicht sofort wegflitzt, wenn wir in der Nähe sind. Sie passt zwar ganz genau auf, was wir tun, und jede unerwartete Bewegung führt zu einer wilden Flucht, aber sie traut sich auch heran und holt sich Futter, wenn wir unmittelbar daneben sitzen. Ihre rechte Vorderpfote ist scheinbar im Gelenk geblockt, d.h. sie bewegt sie nicht nach rechts oder links, sie kann auch die „Finger“ nicht so spreizen wie die anderen, aber beim Klettern und bei der Landung nach einem Sprung setzt sie sie ein und Gegenstände kann sie damit auch halten. Das Gelenk hat also irgendetwas zurückbehalten, sie kompensiert das aber gut. Und sie springt immer noch superelegant und sicher auch über größere Distanzen und sie klettert mit überragender Geschwindigkeit. Kurz und gut: der Wald wartet.


Tara und Paul wollen die Urinstimulation immer weniger, Paul verzichtet sogar lieber auf seine Milch – und sie suchen sich ganz andere Schlafplätze als bisher, was es natürlich auch nicht einfacher macht, sie zu finden und zu animieren. Aber das ist eine normale Entwicklung und eher beruhigend. Von der Größe her können es die beiden locker mit den anderen aufnehmen, Malbec ist jetzt der Kleinste, jetzt müssen sie noch einige Erfahrungen machen, z.B. nicht vor Fensterscheiben zu springen (hilft zwar nicht im Wald, wird aber im Moment gebraucht) oder bei beweglichen Zielen die Landung genau zu planen (Bäume bewegen sich auch weniger, sofern sie nicht gerade aus dem „Herrn der Ringe“ stammen, aber Äste und Zweige wackeln schon im Wind). Nach einem Fehlsprung heißt es „Krönchen richten und weitermachen“, auch eine Notlandung muss klappen, da sollten sie möglichst auf den Pfoten landen, aber das können sie schon ganz gut.


Krick ist und bleibt ein Charakterkopf, er war von Anfang an sehr speziell, und jetzt, wo er Vertrauen zu uns gefasst hat (hat ja auch lang genug gedauert), bringt er uns immer wieder zum schmunzeln. Eigentlich frisst er den ganzen Tag, aber er wird und wird nicht größer, vielleicht ist das draußen sein Vorteil, allerdings können wir uns im Moment nur schlecht vorstellen, wie er draußen seinen immensen Kalorienbedarf stillen kann. Aber auch er ist flink unterwegs, sehr aufmerksam, klettert und springt sicher und verteidigt sein Futter oder seinen Laufweg mit drohendem Fauchen, sicheres Zeichen für die jüngeren: stört meine Kreise nicht, kommt nicht zu nahe, sonst gibts was auf die Nase. Dabei haben ihn die anderen alle bis auf Malbec an Größe überholt.