… wir sind zurück, schneller als gedacht …
Die Situatiion entspannt sich so ganz langsam, deshalb wollen wir auch wieder berichten, denn unsere Finder*innen und Mitleser*innen möchten ja wissen, wie es ihren Schützlingen geht. Unsere aktuelle Übersicht:
Auswilderungsgehege DO: Walter, Peanut, Snoopy, Schröder, Muffin
Auswilderungsgehege Wildwald Vosswinkel: Nussi und Kletti (Pflegestelle Iserlohn)
im Wohnzimmer: Emma, Felix & Friedy
in Quarantäne 1: Wick
in Quarantäne 2: Fritzy
in der Transporttasche: Oscar, Luca und Sammy
Eigentlich nur 8 Hörnchen bei uns zu Hause, aber trotzdem war es zeitlich kaum noch zu schaffen, wir sind ja schließlich auch voll berufstätig, d.h. die Freizeit ist packevoll, der Schlaf kurz. Wir fangen mal bei den Kleinsten an:
Oscar: bei ihm haben wir Spulwürmer festgestellt, deshalb hat er nur so schleppend zugenommen. Ohne Antibiotika bekommt man das nicht weg und er soll ja irgendwann mal ausgewildert werden. Die Antibiose schlägt sehr gut an, mittlerweile bringt er stattliche 119g auf die Waage und stromert abends nach der 20Uhr-Mahlzeit noch mal durch die Box und sucht nach was „für ihn“ Fressbaren. Ohne obere Schneidezähne ist das Angebot natürlich noch sehr eingeschränkt. Aber ein Butterkeks kann man so lange weichlutschen, bis es passt. Was uns noch Sorgen bereitet ist der kahle Schwanz, das wird wohl bis zum ersten Fellwechsel so bleiben. Warum auch immer, vielleicht auch die Unterversorgung durch den Spulwurmbefall.
Sammy: ein Fliegeneieropfer. Er musste sofort Antibiotika bekommen, da wir ja nicht wussten, ob durch diverse Körperöffnungen schon Maden im Hörnchen waren. Wenn ja, könnten die schon einiges an inneren Organen zerstört haben. Er ist am 13.08. zu uns gekommen, heute der 20.08., also gehen wir davon aus, dass diesbezüglich alles in Ordnung ist. Er hat gerade gestern abend das erste Auge einen Minischlitz aufgemacht. Er wiegt 93g und ist auf einem guten Weg, aber es kann so viel noch passieren …
Luca: Auch er ein Fliegeneieropfer, nicht so viele wie bei Sammy, aber er ist ein echtes Microhörnchen und die Belastungen durch die Antibiotika sind dann eine ganz andere, obwohl wir nach Gewicht dosieren (das ist leider sehr zeitaufwändig und mühselig und man sollte sich tunlichst nicht verrechnen!). Luca kam am 13.08. mit 44g und hat sein Gewicht um 20g gesteigert. Schneller sollte er auch nicht, er muss langsam wachsen und so wirklich „groß“ wird er nicht werden. Gut so.
Jetzt aber ein paar Bilder von den Dreien:
Wick: blockiert in der Quarantänestation unser Badezimmer; er verarbeitet Kryptosporidien. Auch hier schlägt die Behandlung recht gut an, die Hinterlassenschaften sehen schon recht gut aus. Wenn es so weitergeht, wird er am Wochenende in das Gehege im Wildwald Vosswinkel zu Nussi und Kletti wechseln, das passt vom Alter perfekt, dann ist er auch nicht mehr alleine. Er ist superschnell unterwegs, darf aber im Auswilderungsgehege noch gerne ein bisschen Gewicht zulegen:
Fritzi: wieso Fritzi, die war doch schon im Auswilderungsgehege? Ja, sie war, ist mittlerweile zurück. Heiko und Susanne haben schnell erkannt, dass mit ihr irgendwas nicht stimmt. Von einem „einfangen“ konnte man gar nicht reden, sie hat sich einfach aufnehmen und in einer Transportbox setzen lassen. Sehr ungewöhnlich für ein Eichhörnchen, das schon über 1 Woche im Auswilderungsgehege ist. Zu Hause angekommen, hat sich recht schnell gezeigt, was los ist: weiße Pfotenballen, voll mit Haarlingen. Wo Haarlinge sind, sind auch gerne Milben und die saugen Blut, deshalb die weißen Pfotenballen. Wir hatten keine Chance, auskämmen geht da gar nicht mehr (im Gegensatz zu Fliegeneiern). Sie hat die berühmte Rosskur bekommen … und überlebt, dank Heiko und Susanne, die sehr aufmerksame Beobachter sind. Mittlerweile tobt sie hier ab und zu durch unseren Sportrraum (noch ein aktuell nicht nutzbarer Raum), hinterlässt eine Spur der Verwüstung und lässt sich seit gestern auch nicht mehr wirklich „aufnehmen“, da muss ab und zu der Kescher dran, sonst geht sie uns stiften. Nicht gut. Deshalb wird sie voraussichtlich am Donnerstag wieder zurück nach Dortmund Husen wechseln. Sie braucht keine lange Eingewöhnungszeit und kennt alle Hörnchen dort. Das wäre ein toller Erfolg. Noch braucht sie gedrückte Daumen.
Kommen wir zur WohnzimmerWG:
Friedy: neu hinzugekommen; da er ein etwas ängstlicher Eichkater ist und natürlich auch 2 Wochen jünger als Felix und 3 Wochen jünger als Emma, haben wir ihn stundenweise „einquartiert“ und nachts immer ausquartiert in seinen kleinen Laufstall. Auch das sehr zeitaufwändig, aber Friedy ist ein ganz lieber Zeitgenosse. Mittlerweile hat er sich im Wohnzimmer eingelebt. Ab und zu „quieckt“ er noch, wenn -vor allem Felix – mit ihm zu übertrieben spielen will, aber er weiß sich zu wehren. Auch das ist für die spätere Auswilderung gut so.
Felix: unser einziger Überlebender von unserem großen Eichhörnchensterben vor ein paar Wochen. Er nießt überhaupt nicht mehr, topfit und nur Blödsinn im Kopf (z.B. Tapeten runterreißen: oder sollten wir ihm dankbar sein, weil wir nach der Saison sowieso neu tapezieren ?). Für ihn wird es Zeit in die Außenvoliere zu wechseln.
Der Bericht vom CVUA Westfalen ist seit gestern auch eingetroffen, es hat sich bestätigt, was wir schon per Telefon erfahren haben: unsere 7 Todesfälle in 3 Tagen waren Lungenentzündungen, bei denen u.a. – und das ist das höchst ungewöhnliche – Bordetella parapertussis beteiligt war, das ist der Erreger vom menschlichen Keuchhusten. Da wir diesbezüglich negativ sind, muss der Erreger von den 4 Nackies gekommen sein, die uns die Pflegestelle Lippetal vermittelt hat. Tröpfcheninfektion, wie bei Corona, hochansteckend! Wenn man nicht weiß, gegen was man kämpft (lässt sich auch erst nach dem Tod feststellen) und nicht beim Füttern die Luft anhält oder eine Maske trägt … bitter, sehr bitter … wir können ja schon von Glück sagen, dass es uns selbst und auch die anderen Hörnchen oder unsere Degus erwischt hat. Aber auch das CVUA war sehr überrascht über das Ergebnis. Geht jetzt alles an das RKI und FLI … bringt uns aber unsere 7 verstorbenen Eichhörnchen nicht mehr zurück. Antibiose hätte mit Sicherheit nicht geholfen.
Emma: hatte gestern wieder einen Zahn-TA-Termin. Die Zähne stehen besser, wir haben innerhalb der letzten 2 Wochen nicht eingekürzt, sie ist auch nicht abgemagert. Unsere TA ist noch nicht bereit „sie gehen zu lassen“, wir kürzen noch mal alles runter, Ober- wie Unterzähne. Ufzh, da purzeln bei uns Steine, wir würden sie so gerne mit Felix nach Dortmund-Husen bringen. Also noch mal warten, bis zum 02.09. und hoffen … Ob Friedy dann mitziehen wird, hängt davon ab, wie er sich in den nächsten 2 Wochen entwickelt.
Jetzt aber Bilder:
Und unsere Auswilderer toben durch die Gehege in Dortmund Husen und im Wildwald Vosswinkel, Bilder davon gibt es dann im nächsten Blog …
Aber wir haben noch von einer ganz lieben Spende zu berichten, unsere Vereinsmitglieder Dunja und Marcus, die uns auch immer mit Videos und Bildern von ihren freilebenden, gesunden Hörnchen versorgen und immer ein aufmunterndes Wort an uns richten:
Und von noch etwas Positivem haben wir zu berichten: wir haben aktuell ja schon Kalender für 2025 drucken lassen. Künftig können die Kalender nicht nur bei uns, sondern auch über den Waldkobolde-Shop bestellt werden. Wir gehen aktuell in die Produktion und in ca. 3 Wochen sollten sie dort verfügbar sein. Das nimmt uns viel Arbeit ab und der Waldkoboldeshop ist eine tolle Idee und wir danken Vera, dass sie uns dort in ihre Produktlinie aufnehmen. Schaut einfach mal vorbei: