07.08.2024

… die letzten Stunden (nix für schwache Nerven)

Wer hier nicht mehr weiter lesen will, sollte es lassen. Wir warnen vor, wir beschreiben mal die letzten Stunden eines Eichhörnchenlebens, das wir einfach nicht retten können.

Südy und Friedy kamen vom Südfriedhof Unna von Mitarbeiter*innen der Grabpflege Asbeck. Sie waren aus dem Kobel gefallen, beide blutige Nasen, Rückführung hatte sich damit erledigt, denn eine Eichhörnchenmama nimmt kein „blutiges“ Kind zurück (Gefahr, dass der Marder das Blut riecht und nicht nur das verletzte Kind holt, sondern den ganzen Kobel!).

Beide entwickelten sich erst gut, aber sie waren beide „schwankend“, mal trank Südy besser, mal Friedy oder umgekehrt. Plötzlich stellte sich nach ein paar Tagen bei Friedy wässriger Durchfall ein. Alarmstufe „rot“, Kot untersucht, Schnelltest gemacht, es war „schnell“ klar: Kryptosporidien, die Rosskur.

Sofort damit angefangen, eine kleine Anfangsdosis haben wir immer hier, bis wir bei der TA die restlichens Medies bekommen. Friedy entwickelte sich gut, hat nach 5 Tagen schon wieder „geformte“ Köttel, bei Südy genau das Gegenteil, wässriger Durchfall trotz Antibiotika. Sie sind Brüder und haben beide die gleiche Dosis (Maximaldosis) bekommen. Bei Südy schlägt nichts an. Wir versuchen es alternativ noch mit Kohle und Dysticum, homöopathischen Mitteln, nichts hilft. Milch oben rein, Milch binnen Minuten unverdaut unten wieder raus. Sehr bitter. Wir spritzen Elektrolyte/Ringerlösung subcutan, bei einem abgemagerten Eichhörnchen nicht einfach, wollen wir eigentlich auch nicht, aber wenn wir ihn damit rettten könnten, dann… wir versuchen alles. Es geht ihm mega schlecht … er ist z.T. sogar zu schwach, um in eine Wassermelone zu beißen, er schleckt nur noch daran. Es tut so weh, dabei zusehen zu müssen…..wie er immer weniger wird, kaum noch trinken kann und nichts, aber auch gar nichts hilft.

Bei jeder Fütterung muss er gebadet werden, weil er sich natürlich „einsaut“, das Fell muss gepflegt werden, das machen wir mitunter gemeinsam, er kratzt sich, ich unterstütze mit einer Kinderzahnbürste …. es ist so bitter. In der Nacht sitzen wir auf dem Küchenboden, beide, gemeinsam und denken über die Zukunft nach. Die Tränen fließen, wir haben alles Erdenkliche getan und trotzdem … Bilder erspare ich, denn dazu fehlt mir die 3. Hand … ich vermute, er wird in den nächsten Stunden über die Regenbogenbrücke gehen. Ich habe alles versucht, und doch vergebens. Ich hasse diese „Viecher“ … aber, er ist nicht allein, Friedy, sein Bruder, ist bei ihm …..

Vielleicht schafft es wenigstens Friedy …