07.05.2024

Niffler – fast ohne Worte

Es fällt schwer was dazu zu schreiben, weil Niffler vor ca. 2 Stunden über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Völlig überraschend und erinnert uns an unseren Sweety, dessen Blase aufgrund von Harngries geplatzt ist …

Was ist passiert? Gestern noch tobte sie mit Magie durch den Laufstall und tagsüber auch durch den Sportraum, gefressen, geknabbert, geköttelt, alles gut. Niffler war seit 16.04.2024 bei uns, direkt aus Unna von ganz, ganz lieben Findern, hat sich von 80g auf 129g hochgefuttert, Entwicklung sah super gut aus.

Heute um die Mittagszeit saß sie völlig apathisch, Nase auf dem Boden, mitten im Raum … das ist kein typisches Eichhörnchenverhalten. Auch als wir das Zimmer betreten haben, keine Reaktion. Da stimmt was nicht. Sofort aufgenommen und festgestellt, dass die Körpertemperatur nicht in Ordnung war … also ab auf die Wärmeplatte. Sie hatte kein Durchfall, konnte ganz normal klettern und hoppeln. Pipi war ok, kein Grund zur Sorge, aber sie war schlapp unterwegs, d.h. 2m gehoppelt, dann saß sie da und „pumpte“ nach Luft. Gar nicht gut. Wir spekulierten auf alles Mögliche, fragten auch noch bei einer befreundeten Pflegestelle nach usw.. Wir waren unsicher, also bei unserer TA angerufen und versucht noch für heute einen Termin zu bekommen. War auch möglich, wir wurden mal wieder „mal eben“ dazwischengeschoben, auch hier ein ganz lieben Dank an unsere TA, die das alles mitmacht. Diagnose: Darmverschluss, es gibt kaum was Schlimmeres … wir haben alle Register gezogen, eine weitere TA hinzugezogen, Darmverschluss bei Nagern ist ganz übel. Warum? Auch bei uns Menschen wird ein Darmverschluss ganz schnell lebensbedrohend. Eichhörnchen haben einen viel kürzeren Darm und damit eine noch kürzere Verweildauer des „Eßbaren“, sprich, wenn es sich da staut, dann staut es sich in einem kleinen Darm viel, viel schneller als bei uns Menschen. OP unmöglich, wir hatten nur eine Chance, mit Medies von oben und anal von unten die Verstopfung lösen. Natürlich mit Schmerzmittel für Niffler, wir wissen selbst, wie weh das tun kan. Um es kurz zu machen, es hat nicht funktioniert. Leider melden Wildtiere immer erst sehr spät, wenn sie Probleme haben und dann auch nicht „welche“. Es ist häufiger unklar und gleicht einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Und trotzdem, die eigenen Vorwürfe und Gedanken bleiben. Was haben wir falsch gemacht? Niffler und Magie waren schon „Selbstversorger“ mit Futter und Wasser im Laufstall, mit Freilauf usw.. Wenn mehrere Hörnchen zusammensitzen kann man nicht mehr kontrollieren wer, was, wieviel trinkt und frisst. Wir können die Hinterlassenschaften und Pipiflecken kontrollieren, aber wer die gemacht hat, sehen wir meist nicht. Eichhörnchen komplett getrennt aufziehen, geht gar nicht, das gibt Fehlprägungen wie wir das gerade bei Feli sehen.

Wie hätten wir es schneller erkennen können??? Fragen über Fragen, es kreiselt im Kopf. Wie können wir das künfitig vermeiden? Das Ganze begleitet von einem Wasserfall an Tränen, Niffler war so eine Liebe, wir wähnten sie schon im Wildwald … und… und … es zeigt uns mal wieder, man kann nie sicher sein, auch wenn alles gut läuft, dass man die Hörnchen auswildern kann und sucht deshalb schon verzweifelt nach Verbesserungsmöglichkeiten.

Niffler wird es leider nicht mehr helfen. Es war nach den ganzen Jahren unser erstes Hörnchen mit Darmverschluss. Was uns total erschüttert, ist die Schnelligkeit mit der es abwärts ging und dass die Hörnchen das so spät „anzeigen“. Aber das ist in der Wildnis so, alle Wildtiere dürfen Schwächen nicht zeigen, denn dann sind sie „angreifbar und verletzlich“.

Wir danken Annemarie und Daniel für die lieben Worte und die Unterstützung. Niffler wird morgen mit Butterkeks begraben, sie mochte sie so sehr. In der Station müssen wir jetzt komplett umplanen, denn wir haben plötzlich 3 Einzeltiere sitzen: Magie, die Lebensabschnittsgefährtin von Niffler, Daisy und unseren Neuzugang aus Unna Massen. Aber darüber berichen wir, wenn wir wieder zur Ruhe gekommen sind.

Hier noch zwei Bilder von Niffler

„Mach es gut, da oben werden dich ganz viele Eichhörnchen erwarten…!“