26.05.2021

So schnell kann das gehen: eben war noch alles in Ordnung, die Perspektive prima, eigentlich mussten wir nur noch warten, bis auch die Kleinen soweit gewachsen sind, dass wir sie rausbringen können…und dann ist auf einmal alles anders. Gestern Morgen ist Lovely gegangen, sie ist von Haarlingen quasi aufgefressen und ausgesaugt worden. In den letzten zwei Tagen ist uns aufgefallen, dass Lovely eher zurückhaltend und müde war, sie hielt sich fern von den anderen und ihren üblichen Schlafplätzen und war fast lethargisch. Wenn wir uns ihr genähert haben gab sie Fersengeld, sie hat ohnehin eher Distanz gewahrt zu uns außer an ihren ersten Tagen bei uns. Gestern Morgen nahm sie nicht mehr Reißaus, so konnten wir sie aus der Nähe betrachten, und dann waren die Mistviecher auch ohne Mikroskop zu erkennen. Wir haben sofort alles versucht, aber ihre Durchblutung war schon ziemlich gestört und die Parasiten saßen unter der Haut und in allen Körperöffnungen.
Jetzt geht es darum, die anderen vor diesem Schicksal zu bewahren, befallen sind sie wohl alle fünf. Haarlinge sind vor allem für Eichhörnchen gefährlich, die ohnehin etwas geschwächt sind…warum gerade Lovely das sein soll, wissen wir auch nicht, sie war bisher quicklebendig und unauffällig unterwegs. Natürlich ist Krick besonders gefährdet, unser Mangelhörnchen, dessen Immunsystem sowieso angeschlagen ist, aber auch die anderen brauchen dringend Behandlung. Es gibt Medis, die meisten davon sind aber leider für Eichhörnchen nicht geeignet, und natürlich müssen wir alles reinigen und desinfizieren. Auf Menschen gehen die Viecher nicht, aber auch unsere 5 Degus müssen wir schützen. So eine Katastrophe. Haarlinge sitzen latent an jedem Hörnchen – normalerweise sind die aber kein Problem. Wenn sie sich auf einem anderen Wirt ausgebreitet hätten (alle außer Polli), dann wären sie uns aufgefallen, die Hörnchen sehen dann so aus als hätten sie Haarschuppen, aber weil Lovely uns am liebsten aus der Ferne gesehen hat, konnten sie sich scheinbar ungestört ausbreiten. 4 Wochen früher wäre das auch noch schlimm gewesen, wir hätten die da noch kleinen Hörnchen aber ohne Widerstand behandeln können, jetzt aber wird das ein Problem. Polli z.B. bekommen wir gar nicht zu fassen, Krick und Malbec müssen wir überlisten, ihre erste Medigabe haben sie aber bekommen. Tara und Paul sind arglos und lassen sich anfassen, da können wir auch noch andere Sachen probieren.

Alle Decken sind mittlerweile gewaschen, alle Einrichtungsgegenstände gereinigt bzw. desinfiziert, soweit das möglich ist, alle Spiel- und Kletterattraktionen abgebaut und zur Reinigung in den Keller gebracht, trotzdem bleibt natürlich immer die Angst, bei einem von den Hörnchen weitere Symptome für eine Verschlechterung des Zustands zu sehen. Allein der Gedanke daran ist schrecklich…