21.04.2024

bewegender und bewegter Samstag … (Blog mit Überlänge!!!)

Tja, wo fängt man an, es gibt so viel zu erzählen. Machen wir doch erst mal unsere Übersicht:

im Auswilderungsgehege: Annalena, Nancy, Claudia, Robert und Olaf
im Wohnzimmer: Coopie, Coopiene, Fips, Chipsy, Tassilo, Oskar, Feli, Pfötchen
im Laufstall: Alwin, Charly, Niffler, Milo, Magie
in Quarantäne: Ernst

Wir fangen mit unseren Danksagungen an: Marita, Tanja & Finderin von „Ernst“ für die Geldspenden! Ein besonderes Dankeschön auch an unsere liebe Kollegin Nicole, die mal wieder einen „abgelegten“ Katzenkratzbaum (huch, der liegt ja noch auseinandergebaut im Auto!!!) an uns weitergegeben hat. Auch an Dana und Klaus, die uns mit Walnüssen und Bettwäsche versorgt haben. Vielen, vielen Dank!!! Die Pflegestelle in Altena hat uns mit Futter versorgt. Manchmal sind die Futterspenden zu umfangreich, so dass man auch mal gerne an andere Pflegestellen weitergibt, bevor sie vergammeln. Netzwerken halt …

Nicole

Jetzt aber zu unseren Hörnchen:

Unsere Auswilderer (Annalena, Nancy, Claudia, Robert und Olaf) haben uns in den letzten 48 Stunden leider sehr viele Sorgen bereitet: irgendwie waren sie nie alle zu sehen, mal 3, mal einer und wenn wir nach ihnen gesucht haben, haben wir sie nicht gefunden. Also sind wir gestern sehr früh (5 Uhr) in den Wildwald gefahren. Auch nur 1 Hörnchen – ganz kurz – gesehen. Das hat uns doch sehr beunruhigt. Wir haben bis zum kompletten Sonnenaufgang gewartet, immer noch nichts. Dann haben wir quasi für uns die berühmte Reißleine gezogen und die Schlafkobel aufgemacht. Irgendwie, scheinbar weil Samstag war, hat man länger geschlafen, alle da, alle fit und tobten dann – leider sehr aufgeregt – durchs Gehege. Ufzh, da polterten einige Steine…. jetzt beobachten wir mal die Wetterlage. An diesem Wochenende mit den Temperaturen und den Regenmassen definitiv keine Auswilderung, vielleicht unter der Woche oder am nächsten Wochenende. Wie schon beschrieben, wir haben da gerade einen kleinen „Auswilderungsstau“, aber bei dem Wetter Hörnchen in die Freiheit entlassen, geht gar nicht. Also abwarten und auf besseres Aprilwetter hoffen.

Unsere Wohnzimmerbesatzung ist schwer aktiv und wir haben auch schon die Entscheidung getroffen, wer als nächstes in den Wildwald wechselt: es werden Coopie, Coopiene, Fips und Chipsy sein. Chipsy ist davon die Jüngste, aber sie ist so superfit, sie verteilt Ohrfeigen, wenn die Großen ihr zu Nahe kommen und die 4 sind einfach dauerhaft im Wohnzimmer unterwegs. Chipsy wegen ihres Alters jetzt von den Großen zu trennen wird ihr wahrscheinlich nicht gefallen. Also, das ist die nächste Schicksalsgemeinschaft, die in den Wildwald geht, wann, natürlich noch unklar.

Tassilo, Oskar, Feli, Pfötchen unsere kleine „Sorgengruppe“, aber nur teilweise. Tassilo macht sich gut, tobt mit den Großen schon mit, aber nicht ausdauernd, klar, er ist ja auch jünger. Pfötchen ist meist mit Tassilo unterwegs, aber sehr viel seltener zu sehen. Feli sehen wir fast gar nicht, sie kommt mit der Gruppe irgendwie überhaupt nicht klar, sie hat nach wie vor Angst vor den Artgenossen und wir wissen nicht, wie wir ihr die Angst nehmen können. Oskar – mit seiner verletzten Vorderpfote – spielt am Boden mit, so gut es geht, er wird Zeit brauchen, klettern geht noch nicht, aber er ist, wie alle anderen, „Selbstversorger“. Er sondert sich auch nicht ab und hat auch keine Angst vor den Großen.

Zum Laufstall:
Durch den Neuzugang von Magie (sie konnte sich schnell „freitesten“) haben wir jetzt 5 im kleinen Laufstall. Sie werden in Kürze in den größeren Laufstall umziehen, ins Wohnzimmer aber erst, wenn die Großen ausgezogen sind. Aktuell sind nur Alvin und Charly im Laufstall unterwegs, die anderen verstecken sich noch im Baumstammkobel, da haben wir also keinen Zeitdruck. Aber jetzt mal einzeln:

Alwin: ein völlig irres Herzenshörnchen: Reißverschluss vom Laufstall auf, der Erste, der ankommt, ist immer Alwin. Wir hatten Sorge, dass er durch das Zähneeinkürzen nicht ans Knabbern kommt. Gestern hat er uns gezeigt, er kann knabbern!!! Jetzt müssen wir „nur“ noch darauf achten, dass sich die eingekürzten Zähnchen ordentlich abnutzen, dann ist er auch „wildbahnfähig“. Er überrascht uns immer wieder. Gestern wieder so eine Schote: wir kommen vom Einkaufen zurück, Wohnungstür auf und ein Hörnchen springt uns an. Wir mussten erst mal realisieren, welches Hörnchen das war, es hätte ja auch eines aus dem Wohnzimmer sein können, das den Sprung über die Absperrung schafft hat. Nein, es war Alwin. Also ihn zurück in den Laufstall gebracht, wie er rauskam, war uns erst unklar. Dann haben wir ihn beobachtet. Er hangelt unheimlich gerne an der Decke des Laufstalls. Durch sein Gewicht (150g) schafft er es, dass der Reißverschluss an der Decke immer weiter aufgeht. Darauf muss man erst mal kommen! Der Reißverschluss ist jetzt mit Kabelbinder gesichert. Was Alwin angestellt hat? Alle Fenster und Türen sind sowieso zu, also, er hat an den Haselzweigen geknabbert, einen Handfeger runtergeworfen, aber mehr Schäden haben wir nicht gefunden. Alwin ist ein echtes Herzenshörnchen. Und böse sein können wir ihm schon gar nicht!

Niffler: die Leichteste und Jüngste im Laufstall. Trinkt sehr gut, aber sie ist noch sehr, sehr leicht. Sie braucht Zeit um das Gewicht aufzuholen, zu schnell darf es nicht gehen …. aber sie macht das, ein sehr liebes Mädchen auch!

Milo: aktuell unser Sorgenhörnchen. Er hat eine ordentliche Blasenentzündung mitgebracht. Wir müssen jetzt leider mit Antibiotika nachhelfen, außerdem muss er viel trinken, damit die Blase gespült wird. Das ist nicht nur mit „trinken“ zu machen, sondern wir müssen ihm auch Flüssigkeitsdepots spritzen. Bei einem Hörnchen, das nicht sehr koorperativ ist, wünscht man sich 8 Hände …. wir kämpfen mit ihm, wird nicht einfach ….ansonsten trinkt er gut, aber er ist eins der Hörnchen, bei dem man zwischen Mäulchen und Finger immer mindestens eine Tuchlage haben sollte.

Magie: leider sehr ähnlich zu Milo. Sie hat zwar keine „Baustellen“, ist aber so ängstlich, dass sie wie Milo den Milchsauger mehr zerkaut als saugt, da ging der ein oder andere schon kaputt. Sie trinkt dazwischen, keine Frage. Aber es wechselt sich sekündlich ab zwischen „ich habe Angst“ und „ich habe Hunger“. Das hört sich vielleicht komisch an, aber, man muss sich immer vor Augen halten: es sind Wildtiere, es sind keine domestizierten Haustiere, die man „erziehen“ kann. Die Einen lassen sich auf den Menschen ein und sind dankbar, dass man ihnen hilft, die anderen kommen mit der Situation nicht klar. Erzieherisch darauf einwirken, geht nicht. Man kann nur versuchen mit aller Liebe, Beruhigung und viel Geduld dagegen anzugehen, klappt nicht immer. Aber wir versuchen es immer, mit aller Geduld.

Charlie: ist auch sehr fit, schüchtern und vor allem, er ist schon fast Selbstversorger. Er mag kaum mehr Milch, knabbert viel von den angebotenen Nüssen und legt kontinuierlich an Gewicht zu. Bei der LaufstallWG können wir das Gewicht noch kontrollieren und das ist auch wichtig, gerade, wenn sie keine Milch mehr mögen. Aber Charlie macht das super, 1-2ml Milch pro Fütterung und den Rest knabbert er sich an.

Wie so eine Fütterung der 5 abläuft … es gibt hoffentlich bald ein Video dazu. Wir brauchen in jedem Fall eine „Parkgarage“ in Form einer 2. Transportbox ==> Hörnchen aus dem Laufstall raus, füttern, ab in die Parkgarage. Sind alle gefüttert, kann der Laufstall von Hinterlassenschaften befreit, Futter und Wasser aufgefüllt werden und dann kommen alle von der Parkgarage wieder zurück in den Laufstall.

So, Laufstall abgearbeitet.
Jetzt zu unserem Neuzugang von gestern: „Ernst“: kommt direkt aus Unna-Afferde, 5/6 Wochen alt, die Oberzähne brechen gerade durch (Danke noch mal für das „Bringen“ des Hörnchens!). Hat lange nach seiner Mama gerufen, die hat aber nur sein Geschwisterchen mitgenommen, nicht ihn. Warum? Wie immer, blutige Nase, die Marder anziehen würde, deshalb verzichtet Mama auf ihn. Schade, er ist so ein knuffeliges Kerlchen. Nichtsdestotrotz haben wir gestern eine Erstversorgung gemacht, ihn so gut es geht von Flöhen befreit (der ein oder andere ist bei uns gelandet, obwohl Eichhörnchenflöhe „wirtsspezifisch“ sein sollen und sich eigentlich bei uns gar nicht wohlfühlen sollten – wir wissen anderes zu berichten!) und er geht heute in die Pflegestelle von Simone, weil dort ein fast gleichaltriges Hörnchen auf Gesellschaft wartet. Auch wenn es einem leid tut, so einen Knuffel gehen zu lassen, wir müssen immer im/zum Wohl der Eichhörnchen entscheiden. Klar, hätten wir ihn gerne behalten, aber 18 Eichhörnchen sind wirklich genug, die müssen, wenn sie auch zum überwiegenden Teil Selbstversorger sind, betüttelt werden, d.h. Futter bereitstellen, putzen, alles kontrollieren, etc. … und bei Simone ist er gut aufgehoben:

Und, noch zum Abschluss: unser 2. Auswilderungsgehege bei Heiko und Susanne geht in die Beauftragung. Wir haben uns gestern noch mal abgesprochen und die weiteren Schritte festgelegt. Wir bestellen das Gehege und das Casanet für den Boden, Heiko sucht sich schon mal Randsteine aus und legt die ersten Ecken. Ein Traum für uns. Für den eigentlichen Aufbau brauchen wir vielleicht noch ein paar helfende Hände, das ein oder andere Angebot haben wir schon, denn das Gehege wird in Einzelteilen geliefert und muss verbaut werden.

So, was vergessen? Doch, klar, unsere erste Kalenderproduktion 2025 ist angelaufen. Wir starten mit einem kleinen Postkartenkalender:


Im nächsten Blog berichten wir von unserer Schulung in der Astrid-Lindgren-Schule in Kamen …