26.02.2022

Bei uns aktuell: Eichkater#1, m, adult
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 30 Wochen alt

Erstes Notfallhörnchen diese Woche: zu uns kommt ein ausgewachsener Eichkater, der zusammengerollt bei seinen Findern vor der Terrassentür lag und sich widerstandslos aufnehmen ließ. Der Bube ist eigentlich in guter Verfassung, allerdings ist er eine rechte Flohherberge und hat grauenhaften Durchfall, übelriechend, schmierig, zum Teil auch blutig. Trotzdem ist er agil, und wenn man ihn aufnehmen und behandeln oder füttern will, beißt er gern und kräftig. Da ist ein Tierarztbesuch angesagt. Erwachsene Hörnchen stellen uns immer wieder vor ganz besondere Herausforderungen, denn sobald es ihnen etwas besser geht, entwickeln sie dynamische Fluchttendenzen.
Schrebi ließ sich am Mittwoch leider von der Sonne kaum locken, als wir mittags dort waren, hatte sie sich schon zurückgezogen, allerdings kreist im Wildwald Voßwinkel nach den 3 Sturmtagen- und nächten die Kettensäge, da hats schon einigen Schaden gegeben. Der Wald ist auch derzeit aus Sicherheitsgründen für Besucher geschlossen.

Kurzes update zu Eichkater#1 (so hat die TÄ ihn getauft): Niere und Leber sind geschwollen, er blutet aus dem After, der schlimme Durchfall rührt nicht von Parasiten her, vermutlich eine Vergiftung, evtl. mit Rattengift. Scheinbar aber hat er nicht so viel davon abbekommen, dass die weitere Behandlung aussichtslos ist, er wiegt zwar nur 198 g, ist aber relativ fit. Wir behandeln ihn nach Vorgabe und flößen ihm reichlich Flüssigkeit ein, er hat nun schon drei Nächte bei uns überlebt, mittlerweile ist sein Stuhl nicht mehr blutig, aber immer noch flüssig. Wir wollen Geduld bewahren und ihn idealerweise wieder an seinen Fundort zurück bringen, wenn er sich berappelt, und gar so schlecht sieht es im Moment nicht aus.

Kurz bevor dieser Beitrag online ging, war sein Fell um den After erstmals trocken und nicht kotverschmiert, Eichkater#1 wird wehrhafter, die Schwellung der Organe scheint zurück zu gehen, Flöhe und Läuse haben sich wohl getrollt, allerdings sind seine Nierenwerte lt. Urinteststreifen nach wie vor nicht gut.

Irgendwie mutet es im Moment völlig unwirklich an, dass wir um das Leben dieses hilflosen und vermutlich sonst dem Tod geweihten Geschöpfes kämpfen, während gerade in der Ukraine Menschen getötet werden – wir sind fassungslos.

19.02.2022

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 29 Wochen alt

Traurige Nachricht in dieser Woche: Torkeline lag am Donnerstag tot im Residentengehege, wir konnten schon vorher beobachten, dass sich ihr Zustand verschlechtert und hatten zusammen mit dem WiWa überlegt, sie in einen (grossen) Käfig umzusiedeln, damit wir sie gezielter betreuen können. Leider zu spät.
Schrebi gehts nach wie vor prima, wenn wir sie bis mittags besuchen ist sie in Spiellaune, danach gibts nur die pelzige Nase zusehen. Tolle Nachrichten gibts auch von unserem fast blinden ehemaligen Sorgenhörnchen Puschel, für den wir den besten Residentenplatz, den es vermutlich für Hörnchen gibt, in Erkelenz gefunden haben. Er macht sich prima, findet sich in „seinem“ Gehege bestens zurecht und wird fürsorglich betreut.

Ansonsten herrscht gespannte Ruhe vor der neuen Saison, beim Eichhörnchenschutz sind schon die ersten Winzlinge eingetroffen. Wir haben noch ein schönes Video zum Thema „Bau eines Hörnchenkobels“ gefunden, die Ausführungen des „Bauherrn“ sind fundiert und seine Häuser klasse.

12.02.2022

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 28 Wochen alt

Große Überraschung am Wochenende, als wir wieder früh morgens in den WiWa fahren konnten: schon auf dem Weg vom Residenten- zum Auswilderungsgehege kam uns ein „wildes“ Hörnchen entgegen und wartete ohne Scheu, bis wir die Leckerlibox ausgepackt hatten…da hat sich wohl jemand an den Sommer oder an uns erinnert, vielleicht war das Henni, für Polli war die Nase nicht weiß genug. Nach einem ausgiebigen Frühstück trollte sich unser Kostgänger und wir konnten Schrebi bespaßen.

An den Futterstationen sahen wir noch mehr Hörnchen, das hat uns mal wieder so richtig Freude bereitet.

Von Torkeline im Residentengehege gibts nicht viel Neues, sie hat nach wie vor Probleme, scheint aber nicht zu leiden; sie verteidigt ihre Position im Gehege mit lautem Fauchen, kommt also klar, nimmt nach wie vor gern unsere Sonderrationen mit diversen Medis an, aber ein normales fittes Hörnchen ist sie immer noch nicht und bleibt unter Beobachtung. Eine ihrer Mitbewohnerinnen polstert ihren Kobel intensiv mit Moos aus, sie wird doch wohl nicht…?

Ansonsten ist halt noch Winter. Hier noch einige Impressionen aus dem Wildwald:

05.02.2022

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca. 27 Wochen alt

Leider mussten wir wieder einen tollen, stattlichen Eichkater von der Straße kratzen und begraben, außerdem erlebten wir übers Handy mit, wie eine Eichkatze in Unna-Massen, die bis dahin 2 Jahre lang die Terrasse einer Familie besucht und sich dort verpflegt hatte, es nicht geschafft hat. Sehr traurig, Momente, die man nicht braucht und die wohl doch zum Leben dazu gehören.
Das schlechte Wetter diese Woche hat uns nur zwei pelzige Nasen an der Kobelöffnung beschert, Torkeline und Schrebi ließen sich zwar mit Leckerlis locken, aber herausgekommen sind sie nachmittags nicht. Auch externe Hörnchen waren nicht zu sehen (Samstag und Sonntag war das noch anders, davon gibts ja ein Video).


Dafür beschäftigen wir uns mit der deutschen Bürokratie – neben der Steuererklärung, Tätigkeitsnachweisen (wegen der Gemeinnützigkeit) nun auch mit einem Transparenzregister, von dessen Existenz wir bisher nichts wussten, und wo wir plötzlich eine Gebührenbefreiung beantragen müssen ähnlich wie bei der GEZ.