27.04.2021

Wir sind in den letzten Tagen kaum zum Durchschnaufen geschweige denn zum Schreiben gekommen…die sieben im Wildwald sind mit der Gesamtsituation immer noch nicht ganz zufrieden, tauen aber schon (im wahrsten Sinne des Wortes) ein wenig auf, d.h. wenn sie sich unbeobachtet fühlen, sind sie aktiv, toben durchs Gehege und balgen miteinander, sobald jemand ans Gitter kommt, gehts husch husch in den Kobel. Heute morgen waren zumindest schon mal Luigi, Maxi und Moritz bereit, sich ihren Gasteltern zu stellen, sie akzeptierten unsere Anwesenheit im Gehege und sprangen in alter Gewohnheit an die Kleidung und suchten in den vertrauten Jackentaschen nach Nüssen. Die anderen 4 schauten sich das lieber aus dem sicheren Versteck an, sie alle fressen aber und bewegen sich, nur Luisa haben wir bisher noch nicht so richtig gesehen, evtl. stellen wir die Wildkamera noch mal auf.

Die beiden daheim, Polli und Krick, geben uns einige Rätsel auf – sämtliches Vertrauen scheint verloren, wenn wir ihnen nahe kommen, also das Wohnzimmer betreten, sind sie blitzschnell verschwunden. Wenn wir lange genug reglos sitzen bleiben, kommen sie wieder hervor, bewegen sich aber nur noch ganz vorsichtig und immer mit Sichtkontakt. Abends hingegen nimmt Polli gern ihre Milch, aber nur, wenn sie in ihrem sicheren Kobel sitzt und ihre Nase durch den Eingang nach draußen stecken kann. Die beiden schlafen zusammen, sind tagsüber auch gelegentlich gemeinsam unterwegs, aber ein richtiges Duo sind sie nicht. Polli spielt gern ausgelassen mit und an den großen Stofftieren herum, Krick frisst hauptsächlich. Sein triefendes Auge scheint sich zu bessern, er macht auch sonst einen eher gesunden Eindruck, Polli ist fit und pfeilschnell unterwegs…die beiden sind schon besonders, aber leider nicht sonderlich anhänglich, obwohl doch gerade die beiden ihr Leben uns verdanken, in der Natur wären sie schon längst untergegangen. Wir geben ihnen die Zeit, die sie für eine sichere Umsiedlung ins Außengehege brauchen und werden uns weiter um sie bemühen, das ist doch klar

Gestern Abend erhielten wir auf unserem Hörnchenfon einen Anruf, der uns animierte, in Kürze unsere sämtlichen Webseiten noch einmal zu überarbeiten: eine Dame meldete sich bei uns und erklärte, sie suche ein Auswilderungsgehege für ein „fertiges Hörnchen“. Gefragt was sie denn damit meine, erklärte sie, sie habe ein ca. 14 Wochen altes Eichhörnchen, dass jetzt soweit sei und raus könne. Sie habe das Tier allein in einem Käfig im Keller bei eingeschaltetem Licht gehalten und bei schönem Wetter auch mal nach draußen geschoben, im Käfig habe sich ein Ast befunden, das Hörnchen habe also keine Langeweile gehabt. Uff. Wir bekommen den Gedanken an ein soziales und bewegungsaffines Junghörnchen in Einzelhaft in einem Kellerkäfig nicht mehr aus dem Kopf. Informiert, dass wir kein auf Menschen geprägtes Einzeltier in unsere funktionierende Gruppe in einem ohnehin schon recht knappen Gehege nähmen, wurde der Dame scheinbar erstmals klar, dass sie das eine oder andere nicht bedacht hatte, als sie das Hörnchen aufnahm: Hörnchen sollten niemals als Einzeltier gehalten werden, sie lernen sonst das typische Sozialverhalten des Jungtiers nicht und können nicht von den Artgenossen lernen und sich ausprobieren; einen Käfig finden wir für Eichhörnchen ohnehin nicht so toll, das ist aus unserer Sicht höchstens in Stationen praktikabel, die einen so hohen Durchsatz an Tieren haben, dass es organisatorisch anders gar nicht geht. Da sind dann aber auch in der Regel gute Außengehege vorhanden, in die die Kleinen dann können, sobald sie selbst Urin absetzen können. Ein 14-Wöchler ist reichlich spät auf seinem Weg ins Außengehege und vermutlich zu alt, um sich in eine neue Gruppensituation einzufügen, das Tier müsste ja schon bald in den Wald. Und ein Tier in einem Keller bei Dauerkunstlicht zu halten, wo es nun mal so gar keine Reize erhält…und außerdem sollte jede Person, die ein Pflegehörnchen aufpäppelt (und es sollten schon mehrere gleichzeitig sein), sich schon zu Beginn darüber im klaren sein, wo das Tier denn mal hinsoll, wenn es groß genug ist.

Also: Hörnchenpäppeln bedeutet nicht nur, kleinen schnuckeligen Tierchen mit der Milchspritze das Leben zu retten sondern auch, einen Plan zu haben, wie es für sie weitergeht. Wir entfernen sämtliche Hinweise darauf, wie man Hörnchen päppelt, von unseren Seiten und verweisen nur noch auf die dringend notwendige Erstversorgung mit anschließendem Anruf bei einer der Notfallnummern.

26.04.2021

Nach der erfolgreichen Umsiedlung unserer 7 Gäste in den Wildwald hätten wir gern die Nacht auf Sonntag ein wenig Schlaf nachgeholt – unser Rauchmelder hatte etwas dagegen, es gefiel ihm, mit lautem Getöse mitten in der Nacht einen Fehlalarm hinzulegen. 5 Degus (unsere Dauergäste), 2 Hörnchen (Polli und Krick) und zwei müde Hörnchenpäppler waren hocherfreut. Das Ding hängt erst seit 4 Jahren, sollte also noch weitere 6 funktionieren, na das war wohl nix.

Sonntagmorgen in den Wildwald, unsere Hörnchen waren bisher schließlich Frühsport mit uns und ein Frühstücksbuffet gewöhnt…allerdings waren 4 noch in ihren Schafgemächern und die anderen drei verdrückten sich auch sofort, als sie uns sahen. Einige Stücke Gurke und Pinienkerne konnten wir noch ganz vorsichtig andienen, herauskommen und toben wollte aber niemand.

Daheim läuft es ganz anders als gehofft – Polli und Krick sind total verängstigt, sehen sie einen von uns verziehen sie sich sofort ins Häuschen, Polli nimmt keine Milch. Krick hat ein verklebtes Auge rechts und macht einen schlappen und kranken Eindruck. Polli nutzt mittags mal die Gelegenheit, als die Barriere nicht geschlossen ist, und macht einen Ausflug in die Küche, dort hinterlässt sie eine Köttelstraße und kehrt ganz unaufgeregt wieder ins Wohnzimmer zurück. Wir lassen ihnen Zeit und hoffen, dass sie wieder Vertrauen zu uns fassen, ob die aktuelle Situation nun durch den plötzlichen Auszug der anderen 7 oder den blöden Rauchmelder ausgelöst wurde. Kricks Auge können wir nur schlecht behandeln, wir versuchen es am Abend, wenn er hoffentlich wieder bei Polli liegt.

25.04.2021

Boaahh, was für ein Tag gestern…wir wollten 7 Hörnchen ins Auswilderungsgehege in den WiWa Voßwinkel bringen. Dazu haben wir uns am Freitag abend im Wohnzimmer einquartiert, um genau mitzubekommen, wo unsere Gäste sich schlafen legen. Die Idee ist, dass sie in den beiden Holzhäuschen pennen, an denen man nur die Luken mit den außen angebrachten Klappen schließen muss, damit dann in den Häuschen der Transport nach Voßwinkel erfolgen soll.

Natürlich ging alles ganz anders…erst jagte uns Luisa einen Riesenschreck ein, weil sie beim Atmen komische Geräusche machte und insgesamt sehr lethargisch wirkte, und natürlich legte sie sich oben in den Kletterbaum und nicht ins Häuschen. Mit viel Überredungskunst brachten wir sie auf den Wohnzimmerschrank, wo die Häuschen stehen, ihr Atmen klang weiterhin nicht gut. Bei der letzten Fütterung um 23 Uhr bemerkten wir, dass das eine oder andere Hörnchen vor dem Haus schlief, vergraben unter Decken. Diese Schlafplätze räumten wir und beschwerten sie mit Hantelscheiben, damit sie nicht wieder benutzt werden konnten. Dann Licht aus, wir auf der Couch in voller Montur, natürlich ahnten die Hörnchen, dass irgendwas anders war als sonst. Eichhörnchen schlafen eher oberflächlich, sie müssen ja auch in der Natur Gefahren erahnen und merken, wenn ihnen ein Marder ans Fell will…insgesamt war es sehr unruhig. Luisa hatte sich mittlerweile wieder beruhigt, ihr Atmen hörte man nicht mehr heraus. An Schlaf war kaum zu denken, im übrigen rochen die Decken auf der Couch auch intensiv nach Hörnchen, ständig rumorte irgendein Fellträger herum, dazu konnten wir draußen auf dem Balkon noch Mäuse sehen, die sich am Vogel- und Hörnchenfutter bedienten, das macht uns auch ganz wuschig…

Um 4 Uhr standen wir auf, schlossen die Klappen an den Häuschen…und waren verblüfft, weil uns zwei Hörnchen ganz erstaunt anstarrten und sich sofort von dannen machten: Henni und Lui hatten irgendwo neben den Häuschen gepennt, der Trubel hat sie geweckt und sofort in die Flucht geschlagen, damit war der Plan geplatzt, 7 Hörnchen zu chauffieren. Wir fuhren dann mit den fünf (Luisa, Luigi, Luisao, Maxi und Moritz) und brachten sie ins Auwilderungsgehege, morgens um 5 Uhr waren wir dort, es war noch zappenduster und ordentlich kalt (0 Grad). Erwartungsgemäß rührten sich die fünf kein bisschen, niemand wollte aus dem Häuschen herauskommen, nachdem wir die Klappen wieder geöffnet hatten. Zwei Stunden, einen Kaffee und zwei Croissant später traute sich Maxi heraus, dann war die Starre gebrochen, nach und nach kamen auch die anderen bis auf Luisa heraus und wagten erste vorsichtige Blicke ins Gehege und nahmen einen Snack. Nach einigen Minuten vorsichtiger Aktivität verschwanden alle wieder im Häuschen (wir hatten mittlerweile eines entfernt, das brauchten wir ja für die zwei Daheimgebliebenen), und wir fuhren heim mit dem Ziel, Lui und Henni auch noch irgendwie rüberzubringen.

Die beiden ahnten natürlich, was ihnen blühen sollte, von dem einstigen tiefen Vertrauen war nix mehr zu spüren, sie waren sehr argwöhnisch, hielten sich fern von uns, Henni legte sich zu Polli in deren Haus, das sie sonst mit viel Gefauche vor Eindringlingen verteidigt, jetzt aber gern mit dem Burschen teilte. Lui kam gar nicht zu uns und beäugte jede unserer Bewegungen. Als ich alle weiteren Verabredungen für den Tag abgesagt hatte kam aus dem Wohnzimmer das Signal „Also den Henni habe ich jetzt“ – der Bursche war grenzenlos naiv und ein wenig bräsig in die Transportbox geklettert, weil dort eine Handvoll Pinienkerne lag…Deckel zu, Henni war transportbereit. Und Lui? Der wollte ausgerechnet im Laufstall herumtollen, am Laufstall war aber nur der eine Eingang auf, als Lui drin war schlossen wir den natürlich auch und konnten ihn dann mit dem Kescher von der Laufstalldecke pflücken, schwupps mitsamt Kescher in die zweite Transportbox und wieder ab ins Auto und auf die Autobahn Richtung Voßwinkel. Die WG-Zusammenführung dort lief völlig unterschiedlich, während Lui sofort das Holzhäuschen erkannte, dorthin kletterte und sich hineinzwängte, wollte Henni erst einmal keinen Rat annehmen, er drückt sich im Gehege rum und suchte sich Angstecken. Wir trieben ihn dann mit vereinten Kräften Richtung Häuschen und nach einiger Zeit ließ er sich überreden, zwängte sich hinein zu den anderen und schon war diese tolle Gruppe wieder vereint.

Moritz findet sein neues Domizil toll

Wieder zurück daheim konnten wir Polli und Krick ein wenig supporten, die beiden waren natürlich ein wenig zu kurz gekommen, dann wieder zurück in den Wildwald, und dort im Auswilderungsgehege sah es dann schon viel besser aus, unsere 7 Bewohner hatten offenbar gefressen und sich Schlafplätze in den Kobeln gesucht, zwei waren noch im Häuschen und noch etwas später sahen wir sie fast alle draußen herumspringen. Happyend also für diesen Tag, alle scheinen sich mit der neuen Situation abgefunden zu haben. Die Nacht wird für sie noch einmal eine neue Erfahrung, 0 Grad statt 18 wie im Wohnzimmer, keinen Spiel- und Frühstückssupport wie bisher, ab neun Uhr Besucher (es ist ja dann Sonntag), die oft sehr gedankenlos agieren und lärmen und am Gitter rappeln, aber wir fahren natürlich auch wieder hin und sie erkennen uns noch und bekommen natürlich auch ne Extraportion Gurke, die sie immer noch gern nehmen (bisher hatten wir noch nie Hörnchen, die Salatgurke mögen).

Daheim ist es ruhig, Krick und Polli kuscheln in „Pollis“ Haus, die beiden kleinen Außenseiter werden vielleicht doch noch von Solisten zum Traumduett, wir können erst einmal wieder die andere Trennwand 2.0 einziehen. Im Moment sieht alles gut aus…bis auf die Flurschäden im Wohnzimmer, da wurde einiges an Tapete von der Wand gezogen, wir waren vielleicht eine Woche zu spät mit dem Umzug ins Gehege, letzten Samstag war noch alles in Ordnung. Berge von Hörnchenköttel können wir anbieten, haben die vielleicht heilende oder aphrodisierende Wirkung? Polli und Krick sind, verglichen mit den anderen Abrissbirnen, kleine nette harmlose Hörnchenkinder, obwohl sie altersmäßig auf deren Level waren, körperlich aber sind sie einiges zurück. Das können sie jetzt in Ruhe aufholen und unsere Prognose lautet: auch die beiden werden, wenn auch etwas später, ihren Weg in den Wald machen und dort klarkommen!

Ein irrer Tag, anstrengend, mit tollen Höhen und fiesen Tiefen, aber wir möchten ihn nicht tauschen, für kein Geld der Welt!

22.04.2021

Rumms, da lag die Keramikschale unten, in drei Teile zerbrochen – unsere Gäste entwickeln sich immer mehr zu Schadnagern und Lausebengeln und -gören, die Tapete weist die eine oder andere Lücke auf, die Möbel leiden auch, in den Durchgang mussten wir die Absperrung 3.0 einziehen, knapp 180 cm hoch…aber toll sind sie doch, fit, voller Energie, tolle Läufer, Springer, Kletterer. Maxi springt sehr elegant, fast schwerelos, Luigi ist irre flink, mittlerweile dulden die Großen auch die beiden Schwächeren Krick und Polli, sie werden kaum noch gejagt, beide trauen sich auch immer näher an uns heran. Der Tag der Umsiedlung rückt näher, wie auch immer das vonstatten gehen soll, 7 Hörnchen gleichzeitig und ohne Schaden einsperren und mitsamt den Behausungen ins Außengehege bringen…schaun wir mal. Aber bisher hat das immer geklappt…

Hier noch einige Fotos, ein Video vom Frühstücksgetümmel kommt morgen:

20.04.2021

Die Großen haben so langsam Langeweile, sie hecken eine Menge Unsinn aus, heute war Maxi wieder in der Küche unterwegs, leider finden sie auch die Tapete interessant. Polli hat heute eines von den zwei Häusern auf dem Schrank besetzt, sie schlief bisher immer im Kletterbaum, und hat jeden weggefaucht, der ins Haus wollte. Wir haben ihr ein eigenes Häuschen hingestellt, denn die anderen beiden sind für 7 Hörnchen. Krick traut sich auch immer näher an die anderen heran, die bleiben jetzt auch immer öfter entspannt, wenn sie ihn sehen.

18.04.2021

Der erste Versuch, Motte im Auswilderungsgehege zu fangen und umzusiedeln, ist kläglich gescheitert. Motte ist zwar für ein Hörnchen eher behäbig unterwegs, für uns aber immer noch zu schnell, außerdem beißt sie gern und sehr zielsicher. Wir hatten im Nu eine Menge Zuschauer, und da wir nicht in einem Deppenvideo auf Youtube oder Facebook landen wollten, haben wir den Umsiedlungsversuch vertagt, heute gibts Anlauf Nummer 2 mit Lederhandschuhen und Käscher. Die Infotafeln mit Hörnchenfacts in knappen Botschaften sind eingetroffen und angebracht worden, sie erhöhen den Informationswert deutlich und kommen beim Publikum prima an.

Die neun im Wohnzimmer sind toll, gestern Abend hat uns Krick überrascht, er tummelte sich ganz allein, nachdem alle anderen sich zurückgezogen hatte, an den diversen Buffets, rannte herum, kletterte und fühlte sich ganz offenbar wohl. Leider hat er sich anschließend nicht zu Polli gelegt, was unserem Harmoniebedürfnis mehr entsprochen hätte, so hatten wir zwei Einzelschläfer und die anderen 7 haben die beiden Häuser belegt. Wir haben noch einmal ein Video gemacht über unsere Gäste, Dauer 1 Minute 40.

Kleines update am Sonntag Mittag: wir konnten Motte jetzt ohne Probleme ins Residentengehege bringen, sie schien sich auch sofort zurechtzufinden dort, steuerte zielstrebig die Öffnung ihres Kobels an, den sie bis zum Umzug ständig gegen die anderen behaupten konnte. Wenn die fitten Mitbewohner/innen in den Wald dürfen wirds dort auch ruhiger, dann kommt sie dort auch gut klar.

16.04.2021

So langsam geht alles wieder seinen Gang – Lui und Maxi haben die Gelegenheit genutzt und die Barriere zu Essraum und Küche überwunden, aber sie zeigen keine Fluchttendenzen sondern hopsen direkt ans nächste Hosenbein, das sie entdecken, und dann kann man sie ohne Probleme wieder ins Wohnzimmer bringen.

Krick und Polli werden nicht nur von Luigi gescheucht sondern auch von Moritz und Lui und sogar Luisa. Wir erwägen, nach Mottes Umzug das Gehege schnell zu säubern, kleinere Umbauten zu machen und 7 Hörnchen am übernächsten Wochenende umzusiedeln und Polli und Krick noch ein wenig Ruhe und Zeit im Wohnzimmer zu gönnen. Beide lassen uns hoffen, dass sie mit etwas Geduld doch noch raus können in den Wald: bei Polli sitzt die Schwellung noch oberhalb des Handgelenks, aber sie benutzt die Pfote immer mehr und sie ist richtig schnell und schlägt wieder tolle Haken, und Krick ist nach wie vor ein Hänfling, aber auch flott unterwegs. Beide haben offensichtlich Lust aufs Leben, sie sollen ihre Chance bekommen.

Wir waren im Wildwald, um den Umzug Mottes in das Residentengehege vorzubereiten. Motte macht keinen guten Eindruck, sie wirkt motorisch eingeschränkt und manchmal desorientiert, wir haben den Eindruck, dass sie noch viel mehr plagt, als wir ahnen. Die Zusatzfütterungen mit Päppelbrei haben wir eingestellt, an Gewicht zulegen muss sie sicher nicht mehr und die anderen erhofften Effekte haben nicht stattgefunden. Merkwürdigerweise wirkt auch der dicke braune Eichkater im Residentengehege wie Motte, er ist uns bisher überhaupt nicht aufgefallen, er hält jetzt auch den Kopf schief, bewegt sich atypisch und scheint manches Mal verloren zu sein, als ob er gar nicht wüsste, wo er ist und was er will. Komisch.

15.04.2021

Die aus Gesundheitsgründen leider notwendige Pause ist vorbei, das Wochenende und die Hälfte der Woche auch, im Wohnzimmer herrscht nach wie vor reges Treiben, meistens aber nur vormittags und am frühen Abend. Auch diese Hörnchen folgen einem scheinbar festgelegten Tagesablauf: morgens super aktiv, mittags wird geschlafen, nachmittags noch mal ein wenig aktiv in der Nähe der Schlafstätten mit ein wenig Distanz zu uns, abends hält man sich nur noch in oder direkt vor den Schlafplätzen aus, die man sich für die Nacht ausgesucht hat, und wehe wir kommen in die Nähe der jeweiligen Nase. Bei der Nachtfütterung nehmen sie im liegen noch eine Portion Milch, und dann gehts sofort wieder in die Schlafposition.


Luigi jagt leider Krick und Polli, die dann mit lauten Gefauche flüchten. Sie sind beide schnell genug, trotzdem nerven die Aktionen…auf der anderen Seite ist es vielleicht ein gutes Training für die beiden. Henni macht nach wie vor Geräusche wenn er schläft, scheinbar beim ausatmen, das klingt wie ein Seufzer. Tagsüber ist er fit wie ein Turnschuh, verhält sich ganz normal, muss leider, weil er noch etwas kleiner ist, hinnehmen, dass Luigi ihm mal ein Stück Apfel oder Nuss klaut, aber es ist ja genug da, und auch das trainiert ihn wahrscheinlich ungemein.
Polli kann leider die rechte Vorderpfote nicht wirklich gut aufsetzen, sie benutzt sie zum festhalten von Nahrung und setzt sie auch im Notfall beim klettern oder abfangen eines Sprungs ein. Aber ansonsten schont sie sie und zieht sie mehr oder weniger nur mit. Wenn sie auf ihren 3 Pfoten nicht so schnell und sicher unterwegs wäre und wieder am Leben teilnähme, müsste man wahrscheinlich überlegen, ob sie eine Zukunft hat, aber sie ist pfeilschnell, springt immer noch sehr ästhetisch und scheint klarzukommen. Da werden wir wohl Rat brauchen, das Problem wird nur sein, sie jemandem vorzuführen, denn freiwillig kommt sie nicht mit.


Update am Mittwoch: Luigi jagt die Kleinen jetzt permanent, wir überlegen, ihn vorzeitig ins Außengehege zu Motte zu stecken, damit in unserer Gruppe wieder Ruhe einkehrt. Vorerst nehmen wir Krick in Schutzhaft im Laufstall, dort kann er tagsüber ungestört rumturnen, wenn die Großen ruhiger werden lassen wir ihn raus und er vergnügt sich allein und ungestört im Wohnzimmer.

11.04.2021

Es gibt ein neues Video, gestern Morgen aufgenommen…und wir haben noch einige Aufnahmen vom 30. und 31.03.21 gefunden, als die Hörnchen noch deutlich kleiner waren, daraus haben wir mal was gebastelt. Zu der Zeit hatten wir gerade 7 Pflegetiere, die Großen waren auch noch reichlich tapsig und Henni gerade frisch angekommen, Polli und Krick noch nicht da. Und zu guter Letzt noch das ausstehende Video aus der zweiten Woche unserer diesjährigen Päppelsaison zwischen dem 21. und 28.03.21, Lui und Co. passen da noch ins Babyschema, Luisao ist gerade frisch eingetroffen. Erstaunlich, wie schnell sich Hörnchen entwickeln. In dem Trubel der letzten Tage sind einige Videos liegengeblieben, das Sichten und Schneiden der Szenen braucht Zeit, das war zuletzt nur schwer möglich, aber bei dem schlechten Wetter jetzt und der wachsenden Selbständigkeit unserer Gäste konnten wir einiges aufarbeiten.

Polli verhält sich ziemlich normal, hat aber immer noch eine ziemliche Schwellung auf der rechten Vorderpfote, das könnte auch eine Eiterpocke sein, wir lassen das doch mal von der TÄin begutachten. Luigi macht sich einen Spaß draus, den kleinen Krick zu jagen, der dann mit Gefauche reagiert, Henni hat die Nacht über komische Geräusche gemacht, das hörte ich an wie jammern oder seufzen, am Morgen turnt er aber ganz normal rum. Fütterungen sind jetzt nur noch Angebote, die Gäste entscheiden selbst, ob sie Milch wollen und ob sie sie aus der Spritze nehmen oder dem Napf. Alle knabbern ständig an den Buffets, Pinienkerne gehen am besten. Urin absetzen können jetzt alle selbständig, wir haben die zweite Schlafhütte jetzt aufgebaut, alle neun in einer funktioniert nicht, sie teilen sich jetzt auf.

Heute sind auch wieder einige tolle Fotos gelungen, das eine oder andere davon ist Kandidat für den Kalender 2022.

Rosti und Braunie, unsere Balkongäste, haben sich auch mal wieder gezeigt, beide sind in gutem Zustand, wir haben sie länger nicht gesehen, Rosti hat sehr erstaunt ins Wohnzimmer geblickt, er hat wohl unsere Gäste gesehen.

Luigi