30.10.2021

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca 12.Wochen alt

Der Wildwald Voßwinkel gibt uns wieder die Gelegenheit, im nächsten Jahr zum Thema „Eichhörnchen“ zu referieren, dieses Mal sind es sogar zwei Veranstaltungen am 07.05., eine für Kinder, eine für Erwachsene. Wir werden die Winterpause nutzen, um mit kundiger Hilfe ein didaktisches Konzept zu erstellen, damit Kinder aus unserer Veranstaltung auch „etwas mitnehmen“, denn die Kinder von heute könnten die Hörnchenretter von morgen sein. Auch unseren Erwachsenenvortrag werden wir überarbeiten und aufpeppen. Wir sind natürlich sehr froh und stolz, dass wir vortragen dürfen…


Wie nötig Aufklärung für Kinder, besonders in Bezug auf Benehmen im Wald, ist, haben wir gestern wieder an Schrebis Gehege gesehen: infernalisches Geschrei, Schläge gegen das Gegehegitter…Schrebi hat sich erschreckt, falsch gesprungen, dabei die Vorderpfote verletzt, die sie anschließend schonen musste. Die Kinderveranstaltung war organisiert, die erwachsenen Begleitpersonen sahen offensichtlich keinen Grund, einzugreifen und reagierten auf Ansprache ziemlich hilf- und ahnungslos. Wenige Minuten später mischte die Gruppe die anderen Gehegebewohner im Eingangsbereich auf…nichts dazugelernt. Mist.


Schrebi hat einen neuen Nachbarn unterm Gehege: Rattus Norvegicus, mit deutlichen Zeichen für Räude an den Ohren und scheinbar ziemlich dreist, selbst durch unsere Nähe ließ sie sich nicht stören, versuchte die Hörnchen-Leckerlibox zu plündern. Anzeichen dafür, dass sie ins Gehege kommt oder dort schon war, gibt es nicht, trotzdem wollen wir solche Nachbarschaft nicht für Schrebi. Schrebi selbst hat inzwischen scheinbar herausgefunden, wo der Weg raus aus dem Gehege langgeht, sie interessiert sich für die Schleuse und die Spalte an der Außentür, selbst den Riegel hat sie schon interessiert untersucht, wir müssen einige bauliche Nachbesserungen machen, die Holzkonstruktion arbeitet und bewegt sich, dadurch entstehen Zwischenräume, die zu Beginn noch nicht da waren. Wie wir allerdings das Gehege maus- und vor allem rattenfrei bekommen sollen – keine Ahnung.
Unsere wilden Hörnchengäste kommen nach wie vor, drei sind es meistens abends, wir haben aber von anderen Mitarbeiterinnen gehört, dass morgens und mittags auch welche da sind, nach der Beschreibung möglicherweise noch andere als die, die wir abends sehen.

23.10.2021

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca 12.Wochen alt

Am Dienstag waren wir mit einer Kindergruppe vom Kinderferienpass des Kinder- und Jugendbüros Unna im WiWa – eine runde Veranstaltung, die Kinder bekamen einige Hörnchen zu sehen, aber auch Wildschweine (toller Trubel bei der Fütterung), röhrende Hirsche und alle Gehegebewohner natürlich. Ein schönes Naturerlebnis mit netten Kindern…klasse.


Schrebi ist fit und gesund, allerdings scheint sie schon einige Langeweile zu schieben, aber sie ist definitiv noch zu klein für ihre Auswilderung. Unsere „wilden“ Hörnchen um das Gehege herum zeigen sich nicht mehr so zahlreich wie sonst, lediglich Polli und zwei, manchmal auch drei andere sind noch zu sehen. Sie bereiten uns nach wie vor viel Freude, genau so wie Schrebi, die sich auch gern noch ein wenig bespielen lässt.


Ansonsten sind wir mit der Beschaffung von Nüssen und anderem Futter beschäftigt, was wir jetzt nicht verbrauchen dient als Basis für die kommende Saison. Die Trocknung der Spenden gestaltet sich ein wenig schwierig, so viel Platz haben wir nicht, aber mit ein wenig Improvisation klappt das schon. Das letzte Schrebivideo ist jetzt bei Youtube, die Reaktionen aus der ganzen Welt sind ermutigend, scheinbar gibt es doch einige Menschen, die europäische Hörnchen genau so mögen wie wir.

16.10.2021

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca 11.Wochen alt

Schrebi ist toll, sie kommt gut im Auswilderungsgehege klar und beobachtet ganz genau, was außerhalb des Geheges vor sich geht, besonderen Anteil nimmt sie am Hörnchenleben, aber auch Besuchern zeigt sie sich ohne Scheu. Von Winterfell ist bei ihr nichts zu sehen, die kahle Stelle an der Nase ist ungefähr so groß wie ein Stecknadelkopf, sie kommt zu uns, wenn wir ins Gehege gehen um aufzuräumen oder Futter nachzulegen. Vorgestern waren draußen fast keine Hörnchen zu sehen, Polli kam nur einmal, um sich eine Nuß zu holen und die anderen wirkten nervös und angespannt. Wir wissen natürlich nicht, was tagsüber dort so gelaufen ist, vielleicht waren auch Raubvögel in der Nähe oder irgendein anderer Freßfeind. Schaun wir mal, wie sich das so entwickelt.


Die Walnußernte läuft, wir haben schon einige Spenden bekommen, überall liegen Nüsse zum trocknen, auch Maiskolben sind schon reichlich da, der Grundstock für die Saison 22 ist gelegt.
Wir nutzen die nächste Zeit, um die Webseiten zu überarbeiten, einige Videos haben wir noch hochgeladen (Schrebis Sportprogramm , Schrebi frühstückt , Schrebi und das Laufrad ), die sind allesamt zwischen 30 und 60 Sekunden lang. Die Buchführung muss noch finanzamtsgerecht bearbeitet werden und die Decken und Spielgeräte von Schrebi müssen noch gewaschen, gereinigt und ggf. desinfiziert werden. Es gibt also noch einiges zu tun. Mittlerweile haben wir auch wieder Hörnchenbesuch auf unserem Balkon, gestern Morgen war der Schlingel sogar im Wohnzimmer, wo bei offener Tür Sonnenblumen, Maiskolben und Walnüsse trocknen. Vielleicht erfreut er uns den Winter über, das wäre toll.

12.10.2021

Bei uns aktuell: niemand
Im Außengehege: Schrebi, w, ca 11.Wochen alt

Schrebi hat den nächsten wichtigen Schritt in ihrem noch jungen Leben prima geschafft – sie ist gestern nicht ganz freiwillig aus dem Spiel(Wohn)zimmer ins Auswilderungsgehege gezogen. Dort angekommen war sie voller Tatendrang und irre aktiv, ist gesprungen und geklettert, hat alles genau untersucht, und wir haben noch nie ein Hörnchen so intensiv schnuppern sehen wie sie. Zwischendurch suchte sie immer wieder den Kontakt zu uns, wir sind deshalb noch einige Zeit im Gehege geblieben. Jedes Hörnchen draußen vor dem Käfig wurde genau beobachtet, Besucher vorsichtig beäugt, Geräusche und Gerüche aufgenommen. Als wir nachmittags wieder hinfuhren konnte sie vor Müdigkeit kaum noch stehen und verzog sich dann nach auch bald in einen der eingebauten Kobel, die wir natürlich vorher mit Naturbaumwolle und ihren vertrauten Tüchern ausstaffiert hatten.


Diese Art des Umzugs am frühen Vormittag, wenn wir das Hörnchen einfach aufnehmen und in die Tragebox stecken, hat sich aus unserer Sicht bewährt, der Übergang ins Gehege fällt dem Tier viel leichter, als wenn wir es nachts mitsamt dem Schlafhäuschen verschleppen und bei Dunkelheit ins Gehege stellen.

Die anderen Hörnchen draußen kamen so in den Genuß von zwei Nußlieferungen, und sie waren alle da, Polli nahm auch direkt Kontakt zu Schrebi auf. Polli ist mittlerweile auch Publikumsliebling, sie nimmt von jedem Menschen Nüsse aus der Hand, selbst die Mitarbeiter/innen des Wildwaldes haben jetzt eine Nuß in der Jackentasche, falls sie ihr mal begegnen. Sie wird so langsam grau, sie ist mitten im Fellwechsel und fit wie ein Turnschuh.

Die Hörnchenpäppelsaison ist jetzt wohl vorüber, wir haben mal vorsichtig unsere Überlegungen wegen einer Gehegeerweiterung oder evtl. eines weiteren Geheges vorgetragen und sind zumindest auf Verständnis und Interesse gestoßen, interessant wäre eine „Übergangsunterkunft“ für ausgewilderte Hörnchen, die ja in der Regel zu jung sind, um sich einen Kobel zu bauen und sich irgend einen Schlafplatz suchen müssen. Für diese Tiere könnte ein Anbau an unser Auswilderungsgehege mit Zugängen von außen und innen und zwei Schlafkobeln innen etwas vom Umgewöhnungsstreß nehmen, und als Gehegebewohner/in könnten sie die Schlafplätze schon mal erkunden. Ideen haben wir genug und dank großzügiger Spenden könnte der Verein das auch bezahlen.


Nuß- und Futterspenden bekommen wir zur Zeit auch, die Walnussernte 21 hat begonnen, da kommt schon einiges rein, wir profitieren zur Zeit von Menschen, die einen Walnussbaum besitzen, aber mit den Nüssen nichts anfangen, auch einen Karton mit Maiskolben und Sonnenblumen haben wir bekommen. Allen diesen Menschen sind wir sehr dankbar und sie können alle ganz sicher sein, dass die Futterspenden alle an die Hörnchen gehen, spätestens mit Beginn der Hörnchensaison 22…

Im Wildwald ist jetzt wieder Herbstferientrubel, viele Familien mit Kindern sind bereits morgens dort, abends ist immer noch Hirschbrunfttourismus, wahrscheinlich können Wald und Bewohner auch so langsam etwas Ruhe gut gebrauchen. Oft ergeben sich am Gehege gute Gespräche, manchmal kann man auch nur den Kopf schütteln, wir sehen jetzt erst einmal dem Ferienende entgegen, die Tage sind ja auch schon deutlich kürzer.

An dieser Stelle berichten wir jetzt wieder einmal wöchentlich am Samstag über die aktuellen Entwicklungen, in den nächsten Tagen liefern wir noch einige Videos von Schrebi nach.

07.10.2021

Bei uns aktuell: Schrebi, w, ca 10 Wochen alt
Im Außengehege: niemand

Schrebis kahle Stelle an der Nase wird so langsam dunkler, von den Rändern aus scheinen Haare nachzuwachsen, sie ist aber einfach zu schnell und ruhelos, um genau untersucht werden zu können. Schrebis Umzugsdatum wird wohl der kommende Montag sein, vorher schaffen wir es nicht. Bis dahin kommt sie aber bestimmt noch im Wohnzimmer klar.

Im Auswilderungsgehege kann sie dann die anderen freilebenden Hörnchen bestaunen, die nach wie vor zu den Futterstationen kommen und sich versorgen. Fast bei allen hat der Fellwechsel deutlich sichtbar eingesetzt, es wachsen Ohrenpüschel, es gibt immer mehr graue Stellen im Fell, wegen der früher einsetzenden Dämmerung verschiebt sich unser Treffen dort weiter nach vorn, sie sind auch schneller fertig mit allem und ziehen sich früher zurück. Die großen Verfolgungsszenen gibt es so nicht mehr, es wird nur noch wenig gefaucht und gejagt. Nach wie vor gibt es Begegnungen mit großen und kleinen Besuchern am Gehege, viele sind begeistert und freuen sich, dass sie Hörnchen mal so nah bestaunen können, nur wenige haben so gar keinen Sinn für den Moment.


Über unseren Notruf haben wir jetzt schon einige Tage nichts mehr gehört, die letzten Patienten waren ohnehin meist ausgewachsene Tiere, die eigentlich nur zum sterben zu uns gekommen sind, einige davon hatten offenbar Rattengift gefressen. Die Eichhörnchensaison neigt sich dem Ende zu, über Schrebis Entwicklung werden wir sicher noch berichten, mit Fotos sieht es dann mau aus, dafür reicht dann am Gehege das Licht kaum. Vorerst berichten wir noch weiter…

03.10.2021

Bei uns aktuell: Schrebi, w, ca 10 Wochen alt
Im Außengehege: niemand

Schrebi kann man jetzt beim wachsen und der Entwicklung zusehen, eine tolle Eichkatze, die alles kann, was sie können sollte, bevor sie ins Außengehege kommt. Die Haare an ihrer ehemaligen Eiterbeule wachsen leider noch nicht, und der Fellwechsel hat auch noch nicht eingesetzt und die Ohrpüschel wachsen noch nicht. Im Wohnzimmer ist sie ziemlich unterfordert und oft stereo unterwegs, wenn wir mit ihr spielen, überschreitet sie auch schon mal die Grenze vom Kneifen zum Beißen, da fließt auch schon mal Blut. Kurz und gut: Schrebi wird jetzt bald umziehen, allerdings wollen wir einen Wochentag nehmen, damit sie sich schon mal ein wenig eingewöhnen kann, bevor das Besucherchaos einsetzt.


Leider sind nicht alle Besucher im Wildwald „gute“ Besucher, die die Tiere respektieren und sich entsprechend verhalten. Aktuelles Beispiel von gestern: ein Mädchen bediente sich ganz ungeniert am Hörnchenbuffet, nahm sich dort eine Handvoll geschälte Walnüsse heraus, um sie selbst zu essen. Darauf angesprochen, dass die Nüsse für die Hörnchen seien, warf sie sie auf den Boden, nahm die Flyer aus unserem Ständer, warf sie dazu und trampelte darauf herum. Solche A….l…kinder wollen wir möglichst weit von unseren Hörnchen entfernt wissen, ebenso wie die zwei, die quer durchs Unterholz hinter den Hörnchen herrannten und gar nicht verstehen wollten, das sie die Tiere nicht streicheln können. Dann sei das eben ein blöder Wildwald, wo man nur die doofen Ziegen streicheln könnte…(die mögen das auch nicht besonders, ehrlich gesagt, und können auch schonmal derbe Knüffe verteilen, wenn sie sich gestört fühlen). Der Spagat zwischen dem Respekt vor den Tieren und der Notwendigkeit, Geld mit Eintrittsgeldern zu verdienen, ist nicht einfach.