28.08.2021

Das Notruftelefon ist nach wie vor still, dafür sehen wir leider fast täglich überfahrene Hörnchen auf der Fahrbahn. Wenn es der Autoverkehr zulässt, bestatten wir sie, der Anblick von toten Hörnchen ist einfach zu deprimierend. Möglicherweise hat es auch Rosty, unser Balkonhörnchen seit 2 Jahren, erwischt, dem Aussehen nach könnte er es gewesen sein, den Steffi nicht allzu weit entfernt von der Straße gesammelt hat.


Wir sind täglich im Wildwald, es gibt immer noch reichlich ehemalige Pfleglinge, die am Auswilderungsgehege nach Nüssen suchen, die sie verbuddeln können. Witti und Vivi von der letzten Gruppe kommen auch, Witti ist immer noch ein Winzling im Vergleich zu den anderen, behauptet sich aber mit lautem Fauchen, bei Vivi wachsen aus der lädierten Schwanzspitze neue Haare. Leider sehen wir Plantschi gar nicht, das haben wir uns so ganz anders vorgestellt, und das schmerzt auch ein wenig, ist aber natürlich auch ein richtig gutes Zeichen…sofern sie ihren Platz im Wald gefunden hat.
Der WiWa-Shop bietet jetzt auch unsere Kalender an, Steffis Fotos von unseren Pfleglingen sind eben doch anders als die handelsüblichen. Leider sind die Druckkosten so hoch, dass wir nicht mit den Produkten von Weltbild oder amazon konkurrieren können, wir haben bisher noch keine Druckerei gefunden, die uns bei unseren Stückzahlen einen Minipreis bietet. So geben wir sie zum Druckpreis ab und betrachten das eher als gute Werbung.

Eine tolle Nussspende von einer Mitarbeiterin des Wildwaldes haben wir bekommen, das hilft uns erst einmal weiter, einige Wochen vorher gab es von ihr schon mal Haselnusszweige fürs Auswilderungsgehege, nochmal vielen Dank dafür.

23.08.2021

Unser Vortrag im Wildwald ist gelaufen, hinterher ist uns einiges aufgefallen, was wir hätten besser machen können, vor allem haben wir nicht ein Foto gemacht…es gibt noch einiges zu tun, das Gerüst steht aber.

Wir haben das Wochenende genutzt, um dann auch gleich unsere Auswilderungskandidaten Plantschi, Vivi, Lynn und Witti in die Freiheit zu entlassen, von unserer Seite mit einigen Tränen. Ausgerechnet Plantschi, von der wir erwartet hatten, dass sie sich so gar nicht von uns trennen kann, war die erste und relativ direkt auf dem Weg in die Freiheit, die zweite war Lynn, die den Weg übers Dach nahm, dann Vivi, die blöderweise zunächst unter die Waldschule kroch und zuletzt der kleine Witti. Der fand draußen sofort Kontakt zu einem Hörnchen, das schon einige Wochen „wild“ ist, und da war der Größenunterschied schon eklatant. Witti ist nicht wirklich viel gewachsen in den 4 Wochen im Auswilderungsgehege. Zu allem Überfluß suchte er sich als erstes Kletterobjekt auch noch eine tote Fichte aus, die zwar sehr hoch, aber auch sehr trocken und gänzlich ohne Nadeln und Zapfen war und nur noch nicht umgefallen ist. Nach einigen Kletterstunts schaffte er aber den Übergang zu den benachbarten Laubbäumen, wohingegen Lynn ihre erste Klettertour mit einem kapitalen Sturz beendete. Sie landete auf 4 Pfoten, rappelte sich wieder hoch und zog sich erst einmal zurück.


Wir werden die nächsten Tage noch die Außenfutterstationen belegen, dann Zug um Zug die Futtergaben verringern und hoffen, dass dann unsere 4 Protagonisten und alle ihre Vorgänger sich allmählich in den Lüerwald zurückziehen. Platz und Futter gibts genug.
Am Donnerstag hatten wir noch ein Notfallhörnchen aus einer Nachbargemeinde, der ca. 7 Wochen alte Eichkater wurde aus einem Swimmingpool geborgen, wo er mit letzter Kraft herumpaddelte. Die Tierärztin, die uns dann letztlich auch das Tier übergab, hatte schon die Lunge abgehört und den Burschen trocken gelegt, bei uns konnte er sich noch ein wenig erholen, weiteren support wollte er nicht sondern machte sofort Anstalten, sich aus dem Staub zu machen. Wir haben ihn dann am Freitag mit in den Lüerwald genommen, wo er relativ schnell verschwunden war.
Ob wir noch weitere Gäste bekommen werden, wissen wir nicht, im letzten Jahr kamen die letzten Mitte August; vorerst schreiben wir weiterhin Samstags einen Beitrag im Blog mit dem jeweils aktuellen Sachstand.

15.08.2021

Wir sind wieder da, zurückgekehrt aus dem Urlaub im Bayerischen Wald…ein einziges Hörnchen haben wir in freier Wildbahn lebend gesehen, 4 Verkehrsopfer leider auch. Lustig waren die Reaktionen einiger Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn, die beim Vorbeifahren die Adressen der Webseiten auf der Heckscheibe und dann das Riesenstoffhörnchen auf dem Beifahrersitz des Autos sahen und dann noch das Hörnchen auf dem Motorradlenker und uns mit „Daumen hoch“ grüßten. Nette Gespräche gabs im BayWald auch, dort versteht man unseren Einsatz nicht so richtig, es gibt halt noch viel intakten Wald und heile Natur dort, die Nähe zum Hörnchen wie bei uns gibts dort scheinbar noch nicht.
„Unsere“ Hörnchen im Wildwald, sowohl die im Gehege als auch diejenigen, die bisher noch nicht den endgültigen Absprung in den Wald geschafft haben, waren in den allerbesten Händen, wir bekamen tägliche Fotos und Videos und Statusmeldungen – toll! Wir bereiten jetzt unseren Vortrag am kommenden Samstag und die Auswilderung der 4 aus dem Gehege am Sonntag morgen vor, ansonsten sind wir wieder bereit für den Notfalleinsatz.
Bilder haben wir heute naturgemäß noch nicht…